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st-) Nrlau, OA. Leutkirch, 14. Sept. (Heimatlos.) Schon mehrere-Jahre verlebte hier und in der nächsten Umgebung eine Person ihr Dasein, deren Herkunst, Namen, Alter, Heimat usw. gänzlich unbekannt waren. Still und schweigsam ging sie ihrer Wege, lebt-- Mn Almosen und hatte ihre Unterkunft bei guten Leuten, denen sie ebenfalls keinen Aufschluß über ihre Persönlichkeit gab. Es ging allerlei Gerede über sie um und mit den verschiedensten Namen wurde sie bezeichnet. Am letzten Samstag nun fand man sie, wie der „Allg. Bolksfreund" berichtet, tot in einer Kammer bei dem Schmiedmeister Kutter, bei dem sie in den letzten Jahren Unterkunft gefunden hatte. Ein Schlaganfall hatte
> ihrem rätselhaften Leben ein Ende bereitet. Bei Turch- / suchung ihrer ganz wenigen Habseligkeiten fand man
> neben einer Kleinigkeit Bargeld eine Art Pah mit dem Namen Felicitas Ruh aus Ahlen OA. Biberach. Tie Unbekannte wurde hier beerdigt; wohlwollende Leute ermöglichten ein ehrbares Begräbnis.
König Carols letzter Wille.
! Von einem früheren rumänischen Hofbeamten, der ! kurz vor der Kriegserklärung Rumäniens an Oesterreich- : Ungarn Bukarest verlassen hat, wird über den letzten Wil- ' len König Carols, den er seinem Neffen, dem jetzigen König Ferdinand, kundgegeben hat, folgendes berichtet:
„Der König hatte vormittags einen schweren Anfall von Atemnot gehabt. Noch am Abend traf Kronprinz Ferdinand ein. Der König ließ ihn sofort kommen. Beim - König befand sich in diesen Tagen immer der greise konservative Politiker Peter Cary, der dem König in seinen letzten Lebenstagen mehr als ein guter Berater gewesen ist. Ferner war die Königin anwesend und auf ausdrücklichen Wunsch des Königs wurde Ministerpräsident Bratianu hinzugezogen. Der König reichte seinem ' Neffen die Hand und legte ihm nahe, sich allezeit als das zu fühlen, was er sei, als echter Hohenzoller, als deutscher Fürst, dem deutsch eTreue heilig sei. Dann sprach er über die politischen Grundsätze, die Rumänien aus unscheinbaren Anfängen zu einer, angesehenen Macht in Europa gemacht haben. Immer war es ein unentwegtes Festhalten an der Freundschaft mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Er wisse, daß starke Kräfte am Werke seien, um Zwietracht zwischen Rumänien und den ihm befreundeten > Mächten zu säen. Er erwarte aber von seinem Nachfolger, daß er diesen Kräften mit Klugheit begegnen , . werde. Rumänien dürfe nie ein Werkzeug in den Händen . ehrsüchtiger und skrupelloser Politiker werden. Er sehe sein Lebenswerk gefährdet, die Ruhe des Landes gestört, -r wisse, daß man das Volk gegen ihn aufwiegle und daß rhn vielleicht nur der Tod vor der schweren Stunde be- wahre, die Krone niederzulegen. Aber er würde viel eher auf den Thron Verzicht leisten, als zum Verräter an seinen Freundenwerden. Der König nahm seinem Neffen das Versprechen ab, daß er nach seinen Nat- ! schlägen handeln werde. Dann sprach der König längere ! Zeit mit Bratianu, in dessen. Gegenwart er einem Geheimsekretär seinen letzten Willen diktierte. Dieser gipfelte l in dem Wunsch, daß Rumäniens Politik die Bahnen weiser; , Vorsicht nie verlassen möge und getreu dem Vertrage, den er und seine Ratgeber mit den befreundeten Mächten abgeschlossen habe, die Politische Haltung einnehme, die Rumäniens Würde entspräche und denen das Land seine reiche Entwicklung verdanke. Bratianu gab dem König die Versicherung, oaß er stets den Kronprinzen auf diesem als gut und nug erkannten Wege unterstützen werde. König Carol ließ noch über die Zusammenkunft ein Protokoll aufnehmen, das von ihm und allen Anwesender-, unterzeichnet wurde. Nach des Königs Tode wurde dieses , Protokoll dem Archiv des Staatsministerinms einverleibt."
Der Wohlstand der Neutralem
Tie Neutralen halten Ernte. Erst wurde berichtet, daß Holland eine „Kriegsgewinnsteuer" einzuführen beabsichtige, die für den Staat ein Erträgnis von 400 Mill. Gulden, das sind 680 MW. Mk., abwerfen solle. Das gibt so ungefähr ein Bild davlon, was. die holländischen Händler verdient habm^MWK k>! K
Die neutralen Nachbarn Hollands stehen aber nicht nstch. Von Dänemark schreibt der „Eüonomist": Dis Depositen der neun Kopenhager Banken stiegen von 568 402 697 Kronen am 1>. Juli 191'4 auf 1 Milliarde 170 420 123 Kronen im Juli 1916. Die Gesamtbilanzen der Banken stiegen von 1150 000 000 Kronen auf 1860 000000 Kronen. !
Aktien erreichten Kurse, die noch vor einem Jahrs für unmöglich gegolten hätten, in erster Linie die der Tampfschiffsgesellschaften. Die Aktien der Torm-Gesell- schasten stiegen von 124 zu Ende Juli 1914 auf 1480 am 4. 8. 1916, die der Skandia-Gesellschaft von 103 ans 930, die zweier anderer Gesellschaften um mehr als 400 v. H. usw. Tie Aktien der Vereinigten Dampfschiffahrtsgesellschaften stiegen von 100 auf 389. Tägliche Erhöhungen um 50 bis 100 v. H. waren zu verzeichnen, und die Umsätze der Kopenhagener Börse haben sich dauernd gesteigert, da die neue Umsatzsteuer im Januar 425000 Kronen, im März schon 853000 Kronen, im Mai sogar 1267 000, im Juni aber 1 Million 025000 Kronen ergab. Ter Grund für die hohe Bewertung der Reederei-Aktien ist leicht an solchen Tatsachen zu erkennen, wie daß die Gefion-Gesellschaft mit einem Aktienkapital von 1150 000 Kronen im ersten Halbjahr 1172000 Mehrverdienst (gegen einen Gesamtverdienst von 1406 046 Kronen im Jahre 1915) hatt"
Industrie-Aktien sind ebenfalls gestiegen, und zwar die aller Zweige; eine Liste von 24 führenden Werken, darunter Werften, Oelmühlen, chemische Fabriken, Maschinenfabriken, Konservenfabriken, Gerbereien, weist für die Zeit seit Ende Juli 1914 Steigerungen von 50 bis 375 v. H. auf. Aktien der Ostasiatischen Gesellschaft, einer großen Reederei und Handelsgesellschaft, find von 126 auf 624 gestiegen. Bank-Aktien sind ebenfalls meist um 35 bis 45 v. H. in die Höhe gegangen. ,
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Konzert-Programm
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äes Königl. Kur-OrcUesters.
Leitung: Prem, K^I. Nusilcäirektor.
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8amsts§, den 16. 8eptbr., vormittags II—12 Ulm Lborai: O ciu piebe meiner kieke. Ouv. „Das Olöcklein des premilen" Oubgeister, bVaker Lerenade espagnoie Potpourri aus „Oeisba"
Oie Emanzipierte. /Aaxnrka
nacbm. 3'/-—4' .> Ulir Kaiserstadl. /Aarscb Kon^erl-Ouverture Oentscb-OesierreiUr, OnadrMe prüblingssebnsucbt, Sied Mener Volksmusik, Potpourri- pur immer, Polka
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Oie Kelter cies Kaisers, tVlarscli Ouvertüre „Oie sciröne lielena" lVlondnacbt auf cler /Aster, Walter Das Vergibmeinniebt, Uieci
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5. Salletmusik Ooldmark
6. Ung. lanr kir. 3 Keler Sela
abends 8H« Ubr im Kursaal
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Verzeichnis der am 9./10. Sept. angem. Fremden.
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>' Das zu dörrende Obst und Gemüse wird wie folgt behandelt: Aepfel und Birnen werden in 4 bis 6 Teile geteilt, teige Früchte sollten nicht verwendet werden. Zwetschgen müssen hochreif sein. Alle Küchenkräuter können gedörrt werden. Wirsing, Weiß- und Rotkohl wird geputzt, die Rippen entfernt und in nicht zu schmale Streifen geschnitten. Kopfkohlrabi werden geschält und in Streifen geschnitten, ebenso Sellerieknollen. Bohnen werden entfaßert und geschnitzelt. Gelberüben werden verwellt, geschält und in Streifen geschnitten.
Es kann nicht genug empfohlen werden, so viel wie mög lich Obst und Gemüse zu dörren, da im Winter speziell Gemüse wenig oder gar nicht zu haben sein wird.
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