Verschiedene Wiener Blätter heben unter Hin­weis auf die eigentümliche Gestaltung der infolge der Ausbuchtung 600 Kilometer laugen ungarisch rumäni­schen Grenze, deren Endpunkte Torna Watra und Triode in gerader Verbindung jedoch nur 300 Kilometer ent­fernt liegen, hervor, daß die an den strategisch wie taktisch günstigen Abschnitten und Punkten angelegten Defensiv-Linien sich nicht überall mit den politischen Grenzen Siebenbürgens decken. Wo die Bodengcstaltung überlegenen Streitkräften des Angreifers ein Umfassen oder Äbschneiden vorgeschobener Abteilung ermöglichen konnte, werden letztere bei Wahrnehmung solcher Pläne des Feindes in rückwärts ausgebaute starke. Stellungen verlegt, eine Maßnahme, die sich auch auf dem italieni­schen Kriegsschauplatz aufs glänzendste bewährte und Wohl auch im Südosten Rumäniens bitterste Enttäuschungen bringen wird.

Die Kriegserklärung Rumäniens wird auch für die Schweiz von schwerwiegenden' Folgen begleitet sein. Tie Republik hatte erst in der letzten Zeit ein M- kommen über Lieferung größerer Mengen von Getreide und Erdöl getroffen, wogegen die Schweiz Eisensabrikate, Webwaren u. a. auszuführen gehabt hätte. Von seiten des Vierverbands war bei der Pariser Besprechung der Austausch bewilligt worden. Nachdem nun aber Ru­mänien in die Reihe der kriegführenden Staaten ein­getreten ist, ist der Durchgang durch Oesterreich-Ungarn unterbunden und der Seeweg durch die Dardanellen ist längst gesperrt.Italien mußte infolge seiner Kriegs- . erklärung auf die Ausfuhr von Südfrüchten nach Deutsch- l land verzichten, die ihm bisher noch freistand und die bei den hohen Preisen immer noch eine erkleckliche Ein­nahmequelle war. Ter englische Handelsminister Nun- ^ ciman versprach allerdings, daß England die italieni- s scheu Erzeugnisse ausnehmen werde. Italien wird dann aber wegen der Weltkonkurrenz, die im Handel mit. Deutschland wegfiel, mit erheblich geringen Verkaufs- j preisen zu rechnen haben, außerdem bevorzugt, wie dep, schlaue Runciman sagte, der englischeGeschmack" die Bananen, deren Kultur in Italien eben gar keine Fort- : schritte machen will, sintemal selbige nur in heißen Län- s dern wachsen. : !

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Die Ereignisse im Westen. !

Ein feindlicher Flieger'ivnrs Bomben und Pfeile in das Becken von Cortina d' Ainpezzo. Weder Menschenopfer, noch Sach­schaden.. Längs der ganzen Front brachten gestern unsere Trup­pen in den Graben der ersten Linie Hochrufe auf die Soldalftn Rumäniens aus. Der Feind erwiderte mit wütenden Schüssen seiner Artillerie, der Bombenwerfer und Maschinengewehre, die das rasche Eingreifen unserer Batterien zum Schweigen brachte..

Der Balkankrieg.

WTB. Paris, 30. August. Amtlicher Bericht von ge­stern: O r i e n t a r in e e: Von der Struma seit gestnrn nichts zu melden Lebhafte Artillerietätiglicit in der Gegend vom Doiran- See und an den Wardarufern. Wir haben dort einen feind­lichen F lngpark westlich von Dviran zerstört. Unser Vordringen in der Richtung Ljiumnika gegen Betrenik dauert fort. Lebhafte bulgarische Angriffe gegen die Höhe 1506 nordwestlich vom Ostrovo-See sind znrückgewiesen und weiter südlich blieben Ge­fangene, darunter mehrere Offiziere, in den Händen unserer Alliierten. Die bulgarischen Berichte fahren fort, von angeblichen Erfolge» auf beiden Flügeln, einerseits am Meere, andererseits südlich von Koritza südwestlich von Florina, zu sprechen. Tat­sächlich haben die Bulgaren vom Beginn ihrer Operationen an einen nicht verteidigen Teil griechischen Gebietes beseht gehalt- len, während westlich vom Ostrovo-See der linke Flügel der Ser­ben alle Angriffe des Feindes aufhielt und ihm schwere Verluste beibrachte.

Der türkische Krieg.

WTB. Koustautiuopel, 30. Aug. Nach ei er Meldung derAgenee Milkst" Hai der Mi istcrrat gestern die Kriegserklärung der Türkei an Ru­mänien beschlossen.

WTB. Koustautiuopel, 30. Aug. Tos .Hauptquar­tier teilt mit: An der K auk asu s sro n t hat unser rechter Flügel seine Offensive auch gestern erfolgreich fortgesetzt. Infolge einer Bewegung gegen die Rück- zugsliuie eines Teils der feindlichen Streitmacht wurde diese in aufgelöster Flucht nach verschiedeneil Richtungen hin zerstreut. Im Zentrum und auf dein linken Flügel kein wichtiger Vorgang, außer unbedeutenden Ueberfäl- len von hüben und drüben, Patronillengcfechte, die für uns günstig verliefen, Feuerwechsel und örtliche Gefechte ohne Bedeutung. Von 5 feindlichen Flugzeugen, die in den Gewässern von Chaza von einem Flugzeugmutterschiff anfgestiegen waren und Bomben warfen, mußte eines niedergehen und wurde mit seinem Führer eiugebracht. Zwei feindliche Flugzeuge, die am selben Tage über El Arisch erschien, wurden durch unser Feuer zur Flucht gezwungen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 30. Aug. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Auf dem rechten Ufer der Maas brachte gegen Ende des Tages eine südöstlich vom Werk Thiaumont lebhaft aus- ! geführte französische Unternehmung nennenswerten Geländege- ! winn ein. Die Franzosen machten eine Anzahl Gefangene. Du : Deutschen unternahmen gegen 9 Uhr abends zwei Angriffe gegen i das Dorf Flcury und die französischen Stellungen an der Straße nach Baut. Sie erzielten kein Ergebnis und erlitten hohe Verluste. An der übrigen Front zeitweilig Artillerie­feuer.

Abends: Kein wichtiges Ereignis während des Tages. Das schlechte Wetter hat die Operationen auf dem größten Teil der Front behindert.

Belgischer Bericht: Gegenseitige Beschießung von mittlerer Stärke an verschiedenen Punkten der Front. Nördlich von Dirmuiden an den Ufern der Mer hat sich am Abend ein heftiger Bombenkampf abgespielt. Die Artillerie ist auf bei­den Seiten in diesem Abschnitt sehr tätig gewesen.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 30- Aich. Erster englischer Bericht vom 29. August: Das Wetter ist noch ziemlich ungünstig. Die Operationen während der letzten 24 Stunden waren auf kleine Unternehmungen und örtliche Kämpfe beschränkt. Zwischen dem Dclville- und dem Fonreaux-Wald nahmen wir eine feindliche Verschanznng Bei dieser Unternehmung wurden einige Ge­fangene gemach:. Unsere Artillerie beschoß ausgcwählte Teile der feindliche., lei:.!.- zwischen Neuve-Lhapelle und den Grenier- Wald südlich Armentiercs.

Zweiter englischer Bericht vom 29. August: Erhebliche Tätig­keit der feindlichen Artillerie an verschiedenen Teilen der Front. Die englische Armee hat seit dem l. Juli im ganzen 266 deutsche Offiziere und l.5 203 Mann gefangen genommen und 86 Ge­schütze, 160 Maschinengewehre, sowie anderes Kriegsmaterial er­beutet.

Die Lage im Dssen.

WTB. Wien, 30. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 30. August 1916:

O östlicher Kriegsschauplatz: Auf den Höhen nordöstlich von Orsova schlugen unsere Truppen wieder­holte rumänische Angriffe ab. Sonst wurden die an die Grenze vorgeschobenen Krafttruppen schrittweise und plan­mäßig, wie es für den Kriegsfall seit langem vorge­sehen war, zurückgenommen. Ter Feind wird sich rühmen, Petroseny, Brasso und Kezdivasarhely besetzt zu haben. Tie nördlichsten rumänischen Kolonnen stehen im Gyer- gyo-Gebirge im Kampf. In den galizischen Waldkarpathen haben deutsche Truppen den Russen die in den letzten Wochen heißumstrittene Höhe Kukul wieder entrissen. Im übrigen außer Vorfeldkämpfen an der russischen Front keine besonderen Ereignisse.

Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unsere Do­nauflottille zerstörte bei Turnu Maburele an der unteren Donau rumänische Schleppschiffe, Hafenmagazine und militärische Anlagen. Sie erbeutete bei Zimnica zwei volle Schlepper, ein Segelschiff und zwei Motorboote. An der uneteren Vojnsa erhöhte Patrouillentätigkeit.

Der Krieg mit Italien.

Der italienische Tagesbericht.

WTB. Rom, 30. Aug. Amtlicher Bericht von gestern: An der ganzen Trentino-Front trugen unsere Truppen trotz dei beständigen Witterungsuiibilden von neuem einige glänzende Er­folge davon. Bei einem Zusammenstoß auf den nordöstlichen Ab­hängen des Monte Majo (Postnatal) schlugen unsere Truppen den Gegner zurück, fügten ihm Verluste zu und machten etwa 20 Gefangene, darunter 1' Offizier. Auf dem Monte Cimone zwan­gen wirksame Schüsse unserer -- vmbeniverfer den Feind, sich aus einem Teil seiner eigenen Front nördlich des Kammes zurllckzu- ziehen. In der Gegend des Fassa-Tales (Avista) eroberten Alpin! nach erbittertem Kampfe den Gipfel des Cauriol, der sich über abschüssige Felsen 2405 Meter l och erhebt. Die Stellung wurde sofort verstärkt und befindet sich fest in unserem Besitz. Wir nabe» dem Feind etwa 30 Gefangene abaenommen, darunter einen Offizier. Tätigkeit der feindlichen Artillerie gegen unsere Stel­lungen ani Sief (Hcch-Lorevole). von Lastelletto (Tofana), in den Eich le.n d.-- But und der Fella. Am unteren Isonza wur­de» LcuiWdle von Kürz u. Gradisca in 2ivi>chenrüu»ieii beschossen.

Neues vom Taqe.

Berlin, 30. Aug. Die königlich-bulgarische Ge­sandtschaft gibt bekannt: Tie iu Teutschlaud sich aus- hallenden jungen bulgarischen Staatsangehörigen, dik dem 41.Nabor" angchören, werden anfgefordert, sich unverzüglich nach Bulgarien zu begeben, um bis zum 3. September dort einzniresseil.

Neue Erkrankung des Königs Konstantin

Athen, 30. Aug. Ter König ist wieder erkrankt. Wie verlautet, soll die Wunde der letzten Operation sich entzündet haben. (Tie Operation wurde seinerzeit not­wendig wegen eines Stichs mit einem vergifteten Dolch, den ein gedungener Mörder gegen den König gczück! tte.)

Athen, 30. Aug. Ter Genera!stabschef TiEmm.i. ist seiner Stellung enthoben worden. (Tnsmauis na. eine der Hauptstützen des Königs.)

Dantes Hölle

Berlin, 30. Aug. Unter der NeberschriftTanst-s Hölle in Rußland" schreibt dieNordd. Allg. Zeitung '

! u. a.: Alle schauderhaften Schilderungen über die Lage i der Kriegsgefangenen in Rußland werden übertroffeu ! durch einwandfreie Berichte, die von entflohenen Ge- ! fangenen erstattet und erst unlängst zur Kenntnis der ! deutschen Regierung gelangt sind. Die deutsche Regierung hat gegen diese furchtbaren Zustände bei der russischen energisch Einspruch erhoben und unverzüglich Abstellung gefordert.

London, 30. Aug. Grey hat ein Glückwunschtele­gramm an den italienischen Ministerpräsidenten und Asquith ein solches an Bratianu in Bukarest abgesnndt. (Uns will scheinen, als hätten die Engländer mehr Ur­sache, sich selbst zn beglückwünschen, als daß die beiden Länder zu beglückwünschen wären. D. Sehr.)

Glasgow, 30. Aug. Die schottischen Bergleute haben mit großer Mehrheit den Antrag abgelehnt, daß sie 6 Tage in der Woche arbeiten sollen, anstatt tvie bisher 1011 Tage in zwei Wochen.

London, 30. Ang. TerDaily Telegraph" meldet aus Montreal vom 20 . August: Tie Pulverfabrik der -Aetna Chemieal Co in Drnmmondville bei Montreal. Sie Kriegsmunition von hoher Explosivkraft herstellt, ist durch eine Explosion völlig zerstört worden. Pulver im Werte von 1,6 Mill. Mk. ist vernichtet.

London, 30. Aug. TicMorning Post" meldet aus Shanghai (China), daß dort 23 Inder verhaftet und vor den britischen Gerichtshof gebracht worden sind. Die Anklage lautet auf aufrührerische Umtriebe.

Ottawa, 30. Aug. (Reuter.) In Nord-Ontario sind durch Abbrennen von Wald bei der Urbarmachung Waldbrände entstanden. Nahezu 70000 Acres-Forst sind abgebrannt. 300 Menschen sind umgekommen.

Ein Streikbcfehl.

Washington, 30. Aug. Reuter meldet: Ter Ver­treter des Bundes der Eisenbahnangestcllten verfaßten einen Streikbefehl und verschickten ihn an die Mitglieder des Bundes im ganzen Lande. Ter Streikbefehl tritt am 4. September um 7 Uhr morgens in Kraft, wenn nicht die Forderungen der Leute in der Zwischenzeit erfüllt werden. Wilson hofft aber noch immer, den Streik verhindern zu können.

' Die srr.egserkläruttgen.

Der Weltkrieg hat viele Erscheinungen gezeitigt, die bis­her unbekannt waren und die niemand je für möglich gehalten hätte. Dazu gehört auch die Zahl der Kriegserklärungen, die, wenn man von den 7 Mediatstaaten und den Zivergrepubliken Monaco und San Marino, die auch mit uns im Kriegszustand sind, abiielik. nachgerade auf 29 angewachlen ist und vielleicht nocb

einen'Zuwachs erfahren wird. Die Reihenfolge der Kriegserklä­rungen ist die nachstehende:

Oesterreich-Ungarn an Serbien 29. Juli 1914. Deutschland-Rußland am 1. August 1914.

DeutschlandFrankreich am 3. August 1914.

BelgienDeutschland am 3. August 1914.

EnglandDeutschland am 5. August 1914. -

MontenegroOesterreich am 5. August 1914. DeutschlandSerbien am 6. August 1914. - ^

OesterreichRußland am 6. August 1914. 0 -1 -

Deutschland-Montenegro am 6. August 1914. Fst FrankreichOesterreich am 12. August 1914. ! >

EnglandOesterreich am 13. August 1914. 00

JapanDeutschland am 23. August 1914. s !

OesterreichJapan am 25. August 1914. : H

OesterreichBelgien am 28. August 1914.

TürkeiRußland am 2. November 1914.

TürkeiFrankreich am 6. November 1914. , i

TürkeiEngland am 6. November 1914.

TürkeiBelgien am 7. November 1914. , ^

ItalienOesterreich am 24. Mai 1915.

Türkei-Italien am 22. August 1915. -

BulgarienSerbien am 14. Oktober 1915.

Frankreich-Bulgarien am 16. Oktober 1915. !

EnglandBulgarien am 16. Oktober 1915.

i ItalienBulgarien am 17. Oktober 1915.

RußlandBulgarien am 22. Oktober 1915.

DeutschlandPortugal am 9. März 1916.

ItalienDeutschland am 26. August 1916.

:> RumänienOesterreich-tingarn am 27. August 1916. DeutschlandRumänien am 28. August 1916. .

H- Kriegschronik 1915 -A

31. August: Der Kampf an dem Brückenkopf südlich von Friedrichsstadt ist noch im Gange. Die nach Wilna vor- dringenden Truppen machen 2660 Gefangene. Der Ueberganp über den oberen Narew ist von der Heeresgruppe des Ge- neralfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern erkämpft.

Bei Nechhu ge'echlen fallen den Truppen des General­feldmarschalls von Mackensen 3700 Gefangene in die Hand. An den Dardanellen erringen die Türken einen großen Sieg. Der Feind hat in den letzten zwei Tagen IvüOli Mann an Toten verloren.

Baden.

(-) Karlsruhe, 30. Ang. Im Atter von 72^ Jahren ist hier nach längerem Leiden Geh. Finanzrm a. T. Karl Becker gestorben.

(-) Karlsruhe, 30. Aug. Ein Schmiergclderpro- zcß spielte sich vor der hiesigen Strafkammer ab. Lackiermeister Friedrich Bauer aus Zeitz, Karl Beier am Kätscher und Alban kluger hatten von der Magdeburger Lacksabrik von Thurm und Peschkc Schmiergelder ir beträchtlicher Löhe erhalten, um dafür zu sorgen, das ihre Fabrikate in den betreffenden Fabriken Verwen­dung fänden. Bauer und Unger wurden zu je 50( Mark, Beier zu 200 Mk. Geldstrafe verurteilt. In dei Litzung wurde milgeteilt, daß die genannte Fabril Schmiergelder in Höhe von 400 000 Mk. an Lackier­meister deutscher Maschinenfabriken ausgegeben habe

(-) Heidelberg, 30. Aug. In Schönau stürzte dm 2 jährige Töchterchcu des Fabrikarbeiters Junker aus dem Fenster des dritten Stocks auf die Straße und stark an den dabei erlittenen Verletzungen. Eine 82 jährige Landwirtswitwe hier machte ihrem Leben durch Erhängen ein Ende.

(-) Offeulmrg, 30. Aug. In derOjfenb. Zei­tung" macht ein Mitglied des Ausschusses des Kommu­nalverbandes Offenburg-Laud Mitteilungen über die Brotgetreideaufuahme. Es wird dabei mitgeteilt, daß die im Bezirk Osseuburg im Januar 1916 vorgenom­mene Nachprüfung das Ergebnis zu Tage förderte, daß von den vorhandenen rund 6000 Produzenten nur rund 1000 ihre Vorräte richtig und 5000 sie unrichtig an­gegeben harten und daß 13 000 Zentner Brotgetreide mehr da waren, als bei der ersten Bestandsaufnahme im November 19t5 augrgeben worden waren.

(--) Kehl, 30. Aug. Am Elektrizitätswerk wurde die Leiche eines unbekannten 5060jährigen Mannes gelandet.

(-) Bühl, 30. Aug. Das Kriegsgericht Straß­burg hat in seiner Sitzung vom 26. August einen Rekruten des 2 . Ersatz-Batl. 1O2, der am 13. August aus geringfügiger Ursache einen Mordangrifs aus seinen Korpvralschastsführer machte, welcher an den Verlet­zungen gestorben ist, zu einer Zuchthausstrafe von 13 Jahren und 6 Jahre Ehrverlust verurteilt. (G. K. G.)

(-) Lörrach, 30. Aug. Ein schwerer Unglücks- fall trug sich dieser Tage in der nahen Gemeinde Niedermuspach zu. Beim Dreschen kam die schon be­jahrte Frau des Ackerers Kreutler der Treschmaschinne zu nahe und wurde zur Siete geschleudert, so daß sie einen Beinbruch erlitt. Eine Nachbarsfrau erbot sich, bei der Arbeit weiter zu Helsen, aber auch sie wurde von der Maschine ersaßt und derart verletzt, daß sie kurz daraus starb.

(-) EiZ'.E.armgen, 30. Aug. Ter rumänische Ge­sandte weilte iu den letzten Tagen hier in Sigma­ringen, bei dem Bruder des Königs von Rumänien. Aus der Umgebung des Gesandten verlautete, nach der Straßb. Post", daß die Nachricht von der Kriegserklä­rung Rumäniens in das Schloß zu Sigmaringen wie ein Blitz aus heiterem Himmel schlug und sowohl die fürstliche Familie wie ihren Gast völlig überrascht habe.

Württemberg.

( 5 ) Stuttgart, 30. Aug. (Noggenmehlprei­se.) TasAsiesige Stndtschultheißenamt hat mit Wirkung vom 1. September ab die Roggenmehlpreise folgender­maßen festgesetzt: 1) Abgabepreis der Nahrungsmittel- Versorgung Stuttgart G. m. b. 5z. au die Mehlgroßhänd- ler: für R'oggenmchl 82prozeutiger Mahlung 34.10 Mk. für 100 Kg, 2) Abgabepreis durch den Mchlgroßhandel an Bäcker und Mehlkleinverkäiifer 36.10 Mk. für 100 Kg., 3) Kleiuverkaufspreis für 1 Kg. 44 Pfennig.

(-) Stuttgart, 29. Aug. (Württemb er gi­sche Landeskartoffelstelke.) Die Beschaffung der