dijk" und'Carhäven" mit anwrikanischen Getreidekadun- gen für die niederländische N wi-rnn ' >-?it dem 1.8. Juni- von den Engländern in den " iesta-h>lt>m werden.

Die La 7e iw Osten.

WDB. Wie -. 28. Juni. Amtlich wird verlaut­bart vom 28. Juni:

Russischer Kriegsschauplatz: Bei Knty wiederholte der Feind sein? A-mU dem g'eicken Mißerfolg wie an den Vortagen. Sonst in der Buko­wina und in Ostgalizien nicht? Vene-. Südweü'ich von Nowo Poczajew s''ugen unsere Vorposten 5 Nachtangriffe der Russen ab. Westlich von Torczyn brach ein starker russischer Angriff in unserem Artillerie- und Jnfanterie- feuer zusammen. Westlich von Sokul erstürmten deutsche Truppen das Gehölz Liniewka und mehrere andere Stel­lungen.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien. 28. Juni. Amtlich wird verlant- bart vom 28. Juni:

Italienischer Kriegsschauplatz: Gestern griffen die Italiener zwischen Etsch und Brenta an meh­reren Stellen an, so im Val bei F»xi, am Panckin, gegen den Monte Rasta und im Vorterrain des Monte Zebio. Alle diese Angriffe wurden blutig abgewiesen. Bei den von starken feindlichen Kräften geführten Vor­stößen gegen den Monte Rasta fielen 530 Ge­fangene, darunter 15 Offiziere, in unsere Hand. An der Kärntner Front wiederholte der Feind seine frucht­losen Anstrengungen im Plöckenabschnitt. Seine Angriffe richteten sich hauptsächlich gegen den Freikofel und den Großen Pal. Stellenweise kam cs bis zum Handgemenge. Me braven Verteidiger blieben im festen Besitz aller ihrer Stellungen. An der küstenländischen Front war der Nr- tilleriekampf zeitweise recht lebhaft. Unsere Flieger be­legten die Bahnhöfe und militärischen Anlagen von Tre- viso, Monte Belluna, Vicenza und Padua, sowie die Adriawerke von Monfaleone mit Bomben.

Südöstlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues.

Der italienische Tagesbericht.

WTB. Rom, 27. Juni. AmUicker Heereeb nicht: Zwüchen Etsch und Brenta setzten mir unser Vordringen dem Feinde auf den Fersen fort. Der Gegner sucht uns durch'konzentrischcs Feuer weittragender Geschütze und durch den Widerstand seiner Nach­huten pufzuhalten, die sich in den schwer -mgiinglichen Steilen des wechseivolien Geländes cinnisten und mit zahlreichen Ma­schinengewehren versehen sind. In Vallarsa (Brandtal) haben unsere Truppen gestern die starken Vcrschanzungen von Mat- tassone und Anghcbem (Langeben) erobert und die Eroberung des Monte Lemerle vollendet. An der Posinasront sind die letzten Abteilungen des Feindes von den südlichen Höhen und dem Monte Aralta vertrieben worden. Unsere Truppen haben den Bach überschritten, Posina und Arsiero besetzt und beginnen auf den nördlichen Talhöhen vorzugehen. Aus der Höhe der Sie­ben-Gemeinden hat unsere Infanterie, vor der die Kavallerie kühn vorstieß, die Linie Bunta Corbiu, Trescho, Conca, Fondi, Cesuna (südwestlich von Asiago) erreicht. Im Nordosten bat sie das Nostal überschritten und den Monte Fiara, den Monte Taverle, den Spitzkägerle und die Lima della Campanella besetzt. Aus dem rechten Flügel haben unsere tapseren Alpen­truppen nach heftigem Kampf die Lima della Caldiera und die Lima della Campanella südlich davon im Sturmangriff genom­men. Auf der ganzen von uns besetzten Front haben wir viele Beweise der angeborenen Barbarei des Feindes gesam­melt. Arsiero ist vom Brand verwüstet, Asiago und ander« blühende Ortschaften sind in rauchende Trümmer verwandelt, In der Umgegend des Monte Magm.boschr fanden wir die Lei­chen von etwa 100 unserer Soldaten ganz nackt im Schmutz. Im Suganatal ist die Lage unverändert. Im oberen Bauoi haben wir das Tognala-Massiv besetzt. An der übrigen Front keine besonderen Ereignisse. Eines unserer Fliegergeschwader, 10 Flug­zeuge stark, hat gestern 50 Bomben von großem Kaliber auf den Bahnhof von Calliano (Lagarinatal) geworfen, mit offenbar ehr wirksamem Erfolg. Unsere Flugzeuge sind darauf unbe- chüdigt zurückgekehrt. Ein österreichisches Flugzeug ist heute vormittag während eines Lustkampses über Verona zum Absturz gebracht worden. , Cadorna.

Neues vom Tage.

Der Prozeß Liebknecht.

Berlin, 28. Juni. Tie kriegsgerichtliche Haupt- verhandluitg im Prozeß Karl Liebknecht hat heute vor­mittag 9 Uhr im Militärgeri^.sgebünde in der Lehr- terstraße begonnen. Tas Gericht'ist besetzt mit einem Major als Vorsitzenden, zwei Kriegsgerichtsräten (im Zivilberuf Rechtsanwälte), von denen einer die Verhand­lungen führt, von einem Hauptmann und einem Ober­leutnant Tem ftnge.l ,.eu steht der Rechtsanwalt Brakke aus Braunschweig als von ihm gewählter Verteidiger zur Seite. Nach dem Aufruf der Zeugen und Dol^ melfcher, der Vereidigung der Richter und Feststellung der Personalien des Angeklagten wurde die Anklagever­fügung verlesen, die in der Hauptsache, wie bekannt, auf versuchten Landesverrat, begangen im Feld (d. h. während des Kriegszustandes) und Widerstand gegen die Staatsgewalt lautet- Hierauf beantragte der Vertreter der Anklage während der gesamten Tauer der Sitzung und auch während der Verhandlung über diesen Antrag die Oeffentlichkeit anszuschließen. Ter Angeklagte pro­testierte gegen den, letzten Teil des Antrags. Nach Para­graph 286 der Militärstrafgerichtsordnung mußte jedoch die Verhandlung über die Ausschließung der Oeffentlich­keit in nichtöffentlicher Sitzung stattfinden. Der Saal

wurde dementsprechend von den Zuhörern geräumt. Nach erfolgter Beratung wurde die Oeffentlickkeit wieder her­gestellt und der Beschluß des Gerichts dahin Verkünder, daß die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, insbesondere der Staatssicherheit, für die wei­teren Verhandlungen auszuschließen sei. Auch die Zu­lassung von Vertretern der Presse kam nicht in Frage, da nach Paragraph 18 des Einführungsgesetzes zur Mi­litärstrafgerichtsordnung Berichte über die Verhandlungen durch die Presse nicht veröffentlicht werden dürfen, wenn die Oeffentlichkeit der Verhandlung wegen Gefährdung der Staatssicherheit ausgeschlossen war. Tie Verkün­digung des Urteils hat nach dem Gesetz in öffentlicher Sitzung stattzufinden.

Das Urteil im- Prozeß Liebknecht kautet auf zwei Jahre, sechs Monate, drei Tage Zuchthaus und Entfernung aus dem Heere wegen ver­suchten Krieasverrats, erschwerten Unaehormkams und

Widerstands gegen die Staatsgewalt. Dieses Urteil wurde mit Gründen nach Wiederherstellung der Oeffentlichkeit heute gegen 4 Uhr nachmittags verkündet. Bei der Straf zumessung war das Gericht von der Ansicht ausgegangen, daß Liebknecht nicht a.:s ehrloser Gesinnung gehandelt habe, sondern daß politischer Fanatismus die Trieb­feder bei seinen Verfehlungen gewesen sei. Ans diesem Grunde hat es auf die mindestznlässige Strafe erkannt und auch von der Aberkennung der bürgerlichen Ehren­rechte abgesehen. Gegen dieses Urteil steht Liebknecht das Rechtsmittel der Berufung zu.

Die Rache.

Berlin, 28. Juni. Fast die gesamte Presse im Reiche spricht sich mißbilligend gegen die Nichtbestätigung der Wahl des Generaldirektors von Kapp ans. Da­durch werde die Provinz Ostpreußen in der schweren Zeit eines der tüchtigsten Beamten beraubt. Es sei das eine nicht im Gemeininteresse liegende Geltendmachung per­sönlicher Vergeltung.

Deutsche Volksversichernng Mtienges llschast.

Berlin, 27. Juni. Die Entwicklung des jungen Unternehmens war auch im zweiten Kriegsjahre gün­stig. Es wurde ein Reinzuwachs von mehr als 27 200 Versicherungen über rund 10 Millionen Mark Versiche­rungssumme erzielt. Tie Jahresprämieueiunahme stieg gegenüber der des Vorjahres um 71 o/g, nämlich von 592 265.26 Mk. auf 1014 898,54 Mk., während die Ver- waltnngskosten um rund 50 o/g, Pie Ausgaben für Ab­schluß- und Jnkafsovergütunaen um 54 o/a gesunken sind. Tie Verteilung des Reingewinns in Höhe von 46 403.03 Mk. wurde nach den Vorschlägen des Vorstandes und Anfsichtsrates genehmigt. Tie Aktionäre vernichteten auf die Ausschüttung der ihnen zustehende Dividende. Ter Organisationsfonds stellt sich auf 465 989.05 Mk.

Berlin, 28. Juni. Tie Preußische Staatseiseu- bahnverwaltung, die ihren Bedarf an Schienen, Eisen­schwellen und syndizierten Kleineisen im Frühjahr 19l4 auf 3 Jahre an den Stahlwerksverband vergeben hatte, hat mit ihm unter Aufhebung ihres Vertrags für das letzte Vertrag^'-" - einen neuen dreijährigen Lieserungs­vertrag ans - o Grundpreis von 129 Mark für eine Tonne Schienen abgeschlossen. Tic bisherigen Preiszu­schläge für 15 Meter lange Schienen sind dabei beseitigt. Ter Vertrag ist im Einvernehmen mit den übrigen deut­schen Staatseiscnbahnverwaltnngen abgeschlossen und auch für sie gültig.

München, 28. Juni. Die ,,Korrespondenz Hoff- mann" wendet, gegen dieVossische Zeitung", die die Ernährungsverhäktnisse in Bayern so rosig geschildert hatte, daß mancher sich veranlaßt sehen könnte, den Som- mernrlanb in Bayern zu verbringen. Bayern sei nicht in der Lage, einen größeren Zustrom von Menschen zu ernähren.

Wien, 28. Juni. Tie Verhandlungen wegen Lie­ferung von 12 000 Waggons Petroleum und 280 Waggons Schmieröl ans Oesterreich nach Deutschland sind zum Abschluß gelaugt. Sie laufen zum Teil bis 15. August, zum anderen bis Ende Dezember.

Amsterdam, 28. Juni. Einem hiesigen Blatte zu­folge beschlossen die nordholländischen Gärtner zu strei­ken, wenn ihnen nicht vor nächstem Montag die Be- villigung zur Ausfuhr von neuen Kartoffeln erteilt nürde.

London, 28. Juni. Im Prozeß gegen Sir Ro­ger Casement, der gestern begann, wurde das Zeugen­oerhör mittags beendet, worauf die Verteidigung zu Wort kam, Tier Verteidiger machte geltend, daß die An­klage auf Hochverrat, der außerhalb des Königreiches begangen wurde, unberechtigt sei, da das Gesetz, nachdem die Anklage erhoben wurde, sich nur auf Hochverrat innerhalb des Reiches beziehe und deshalb nicht auf außerhalb des Reiches begangene Verbrechen angewandt werden könne.

London, 28. Juni. (Amtlich.) Ter Herzog von Tevonshire ist als Nachfolger des Herzogs von Con- nanght zum Generalgouverneur von Canada bestimmt.

London, 28. Juni.Daily News" melden, der Ansstand der Baumwollspinner in Bradfort, der etwa 15 000 Textilarbeiter berührt, dauert fort. Er zieht andere Jndustrieen in Mitleidenschaft. Tis Arbeiter­führer sind gegen den Ausstand, dessen Ursache die Ablehnung von Lohnforderungen ist.

London, 28. Juni. 28 Abgeordnete, darunter 9 liberale, haben den Antrag eingebracht, daß eine öffent­liche Untersuchung über den Untergang ckerHampshire" stattfinden soll.

G. K. G. London, 28. Juni. Unterhaus. Von der Regierung wurde mitgeteilt, daß 34 Soldaten, die aus Gewissensbedenken an der Front den Heeresdienst verweigerten, zum Tode verurteilt, aber zu Zuchthaus­strafe begnadigt worden seien.

Paris, 28. Juni. (Agence Havas.) Ter Mi­nisterrat hat die Beschlüsse der wirtschaftlichen Konfe­renz der Alliierten geprüft und den Beitritt der franzö­sischen Regierung zu allen ihren Entschließungen aus­gesprochen.

Bukarest, 28. Juni. Wie die Blätter melden, wurden bei dem gestrigen Zusammenstoß zwischen Arbei­tern und Militär in Galatz neun Arbeiter getötet!und 25 verwundet. Entgegen der amtlichen Darstellung be­tonen die Blätter, übereinstimmend, daß der Komman­dant der Truppen, ein junger Leutnant, den Befehl tzum Feuern gegeben habe, ohne die vorgeschriebene Aufforde­rung an die Menge gerichtet zu haben. Auch habe «man vorher aus der Menge nicht geschossen.

Athen, 28. Juni. Admiral Damianos hat das Marineministerium übernommen.

Ein siegreiches Gefecht in Ostafrika.

G. K. G. Köln, 28. Juni TieKöln. Volksztg." veröffentlicht Einzelheiten über ein siegreiches Gefecht unserer ostasriaknischen Schntztruppe bei Kondoa-Jrangi über die Burenbrigade des Generals Vandeventer ain 9. bis 11. Mai, wonach die äußerst erbitterten Kämpfe rar Eroberung der gesamten englischen Stellungen süß»

ten. Die Engländer zogen sich mit großer Schnellig­keit etwa 10 Kilometer nordwestlich zurück, tvo sie eiligst Verschanzungen anlegten. Unsere siegreichen Abteilungen konnten den znrückkehrenden Gegner nicht verfolgen, weil ihnen die Pferde fehlten. Tie Burenbrigade verlor ind reitügigem heftigem Kamps 1200 Mann, wovon über die Hälfte' tot am Platze blieb. Mehrere leichte Ge­schütze und Maschinengewehre wurden erobert.

Washington, 28. Juni. Das Aufgebot der Na­tionalgarde der an der mexikanischen Grenze liegenden Staaten hat bisher kaum 30000 Mann ergeben.

Baven.

(-) Ofsenburg, 28. Juni. Ein lustiges Stücklest von der Fleischaufnahme wird in derOffenst Ztg/ erzählt: In einem kleinen Dörfchen soll es gemeser sein. Ten Namen verschweigt die Geschichte. Die Fleisch anfnahme ist vorüber. Geheimnisvoll sagt da eine Nach­barin zur anderen:Bi mir henn sie aber nit alles g'funde. Tie hast i dranbrocht. Obe in der Rauch­zimmer Hab' i no drei Sän hänge. Aber verrot ml nit." Bald -vor dasGeheimnis" bekannt und die Kommission erschien bei der Bäuerin zum zweiten Mal und es hieß: Tie Rauchkammer aufmachen. Die Kom­mission wurde aber fast vom Schlage gerührt beim An­blick derSän", die in der Rauchkammer hingen. Es war das Herz-, das Kreuz- und das Eck-, sein säuberlich an einem Trähtchen anfgehüngt. Man muß min missen, daß im Volksmund das beim Karten­spiel allgemein alsSau" bezeichnet wird.

(-) Hovuberg, 28. Juni. Wie dasEcho vom Wald" mitteilt, ist der Preis für Kirschwasser unge­mein gestiegen. Schuld daran ist einesteils die große Nachfrage, da viel ins Feld geschickt wird, dann aber auch die geringe diesjährige Kirschenernte. Dolch auch die Spekulation scheint ihre Hand im Spiele zu haben. Sv lange der Preis ans 3 31/2 Mark für den Liter stand, konnte man vielfach Kirschwasser nicht erhalten. Jetzt, nachdem der Preis auf 5 Mark und höher ge­stiegen ist, wird Kirschwasser angeboten.

(-) Donaueschingen, 28. Juni. Auf dem Fürst­lichen Hofgnt Sennhof wurde ein neues Heubereitungs­verfahren gezeigt. Tas neue Verfahren besteht darin, daß das gemähte Gras zu Zöpfen geflochten und in trockenen luftigen Räumen aufgehängt wird. Nach 68 Tagen ist es trocken. Vier bis sechs Personen flechtten in einem Tag das Gras von einem Morgen zusammen. Tas neue Verfahren soll in erster Linie den kleineren Landwirten zu Gute kommen.

(-) JmmenZrügen, 28. Juni. Der 16jährige Sohn

Eisengießers Adolf Tessel in Bachzimmern wurde im Basaltwerk totgedrückt.

(-) Konstanz, 28. Juni. In der Abortgrube eines hiesigen Gasthofes wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Gegen die Köchin des Gasthauses wurde eine Untersuchung eingeleitet.

(-) Konstanz, 28. Juni. Tie ersten Krankenwär- tennnen, die gemäß dein getroffenen Uebereinkommen in der Schweiz hospitalisiert werden sollen, sind, 50 M der Zahl, in Gens eingetroffen. Es sind Französinnen, die ans die Hotels von Lausanne, Montreux und des Kantons Wallis verteilt werden.

Württemberg.

(-) Stuttgart, 27. Juni. (Freibeuter.) Kriminalpolizei ist zurzeit nicht wenig in Anspruch ge­nommen durch die täglich einlaufenden Anzeigen von Diebstählen von Hühnern und Kaninchen, besonders in den Vorstädten. Ter Gewahrsam der Tiere ist oft ganz un­genügend und erleichtert den Freibeutern ihr unsauberes Handwerk oft in unverantwortlicher Weise.

(-) Lanssen a. N., 27. Juni. (Wie es drau­ßen aus sieht.) Tie Heuernte ist hier nahezu be­endet. Infolge des schönen Wetters in den lstzten Ta­gen konnte namentlich das Wiesenheu in bestem Zustand eingeführt werden, während das Kleeheu, das früher geerntet wurde, mehr oder weniger durch Regen Not ge­litten hat. Tie Menge des gewonnenen Törrfutters ist inr allgemeinen recht befriedigend. Ueberaus günstig ist der Stand der Getreidefelder. Ter Roggen beginnt be­reits zu bleichen, und wenn die warme Witterung noch länger anhält, so ist mit einer baldigen Ernte zu rechnen. Ebenso stehen die Kartoffeln und die übrigen Hackfrüchte sehr schön und vielversprechend da. Mit dem Graben der Frühkartoffeln kann demnächst begonnen werden. Einen geringen Ertrag werfen leider die Aepfel- und Bir­nenbäume, auch das Steinobst, ab. Es wird im Durch­schnitt kaum eine Sechstelernte erzielt werden können. Dagegen sind die Nußbänme und das Beerenobst reich­lich mit Früchten behängen. In den Weinbergen stehen die Trauben in voller Blüte. Ter Traubenansah ist über Erwarten gut. Bei günstigem Verlaus der Blüte darf auf einen guten Herbst gehofft werden. Das Auftreten der Rebkrankheiten konnte bis setzt durch fleißige Be­kämpfung hintan gehalten werden.

(-) Nebrigshausen OA. Hall, 27. Juni. (Opfe- des Karlsruher Fliegerangriffs.) Der Sohn des Lehrers Bär in Affaltrach, Hauptlehrer Alfred Bär von hier, ist unter besonders erschütternden Umständen bei dem ruchlosen Fliegerangriff in Karlsruhe zusammen mit seiner Gattin ums Leben gekommen. Alfred Bär stand in Mergentheim in Garnison und hatte znm Ab­schied von seiner Frau, die sich in ihrer Heimat bei ihren, Vater, Lehrer Eckert in Graben bei Karlsruhe auf­hielt, Urlaub bekommen, da sein Abmarsch nach der Front bevorstand. Tie Eheleute besuchten nun an dem Un- glückstage von Graben aus das nahe Karlsruhe, und fanden dort in tragischer Weise den gemeinsamen Dod. Tas junge Ehepaar hinterläßt einen einjährigen Knaben.

(-) Crailsheim, 27. Juni. (Todesfall.) Die erste, das hiesige Bezirkskrankenhaus 30 Jahre lärm lei­tende Diakonisse Oberschwester Ursula Sturm ist in Stutt­gart im dortigen Tiakonissenhans im Alter von nahezu 90 Kabren aestorben.