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33. Jahr s
Wie ein russischer Generalsiabs- bericht entsteht.
Von gnt unterrichteter Seite wird die Art. wie ein russischer Generalstabsbericht entsteht, der Kreuzzeitung geschildert:
Im russischen Hauptquartier, das zur Zeit in einem Städtchen westlich Kischincws untergebracht ist. arbeiten an der Fertigstellung des Generalstabsbcrichts neben mehreren höheren Offizieren auch Beamte des Auswärtigen Amtes, ,an ihrer Spitze der Geheime Staatsrat Palen. Nachdem die Meldungen von sämtlichen russischen Kriegsschauplätzen eingelaufen sind, werden sie im Hauptquartier zusammengefaßt und von dem Geheimen Staatsrat Palen, der von seiner Vorgesetzten Behörde mit weitgehenden Befugnissen ausgestattet ist, redigiert und dann dem Großen Generalstab in Petersburg weitergegeben. Hier erfährt der Bericht nochmals eine genaue Durchsicht, dann geht er an das Auswärtige Amt und an das Ministerium des Innern. Beide Behörden prüfen den Bericht nochmals auf seine Wirkung auf das russische Volk, die verbündeten und neutralen Völker, und dann erst, wenn von keiner Seite mehr Bedenken geäußert werden, kann der Bericht veröffentlicht werden. In der Hauptsache besorgt aber Staatsrat Palen das Geschäft des Frisierens des russischen Gencralstabsberichts. Wenn die russische Regierung atts Gründen innerer und äußerer Politik Siege braucht, werden diese schon im Hauptquartier angefertigt, oit ohne daß die kommandierenden Generale etwas davon wissen. Auch die Zahl der Gefangenen wird hier bestimmt und in Petersburg dann noch etwas erhöht, wenn die Volksstimmung Aufmunterung nötig hat. Generale von einiger Wahrheitsliebe, wie General Rußki und Kuro- patkin haben schon mehrere Male gegen diese Art der Berichterstattung Verwahrung eingelegt. Unter anderem wurde im Februar der Armee des Generals Rußki ein Sieg angedichtet, an einem Orte, wo gar kein Kampf stattgefunden hatte. Es wurde oa behauptet, General Rußki hätte 5000 Gefangene gemacht, 14 Geschütze und sonstiges Kriegsmaterial erbeutet. General Rußki war selbst nicht wenig erstaunt, als er diesen Bericht las, denn bei seiner Armee herrschte seit Wochen vollkommene Ruhe. Er fühlte sich bei den fremden Militärattaches, die seiner Armee zugeteilt sind, kompromittiert und verlangte Aufklärung. Er erhielt die Mitteilung, daß die Berichte des Generalstäbs nicht widerrufen werden. Sollte in den Veröffentlichungen ein Irrtum vorliegen, so wären eben Gründe vorhanden, die die Ausgabe dieser Mitteilungen erforderlich machten.
Charakteristisch ist es, daß die russische Regierung Generalstabsberichte in verschiedener Fassung herausgibt. So behauptete ein Generalstabsbericht vom 16. Juni 1915 — also während des russischen Rückzuges in Galizien —, daß bei Lemberg für die russischen Armeen erfolgreiche Kämpfe stattgefunden hätten und 18 000 Gefangene eingebracht worden seien. Dieser Bericht befand sich in einer Reihe von Zeitungen im Innern Rußlands. Vom Falle Warschaus und Jwangorods, ja von der Räumung ganz Polens weiß man in manchen Gegenden des weiten russischen Reiches bis heute noch nichts. Diese Ereignisse sind in den entfernteren russischen Provinzen- vollkommen unbekannt. Die dortigen Zensoren haben Weisung, alles Ungünstige aus den Berichten herauszustreichen. Die in der letzten Zeit besonders eingehenden Tetailfchilde- rungen im russischen Generalstabsbericht sind ebenfalls eine Spezialität des Staatsrats Palen, der durch diese Schilderung eine ganz besondere Glaubwürdigkeit erwek- ken will.. In der Zählung der Gefangenen verfährt der Verfasser des russischen Generalstabsberichts recht summarisch. Er zählt nach gefangenen Kompagnien und Regimentern, auch wenn von diesen Kompagnien und Regimentern kaum der achte Teil als Gefangene eingebracht worden ist. Eine Einzelzählung wird gar nicht oder doch nur selten vorgenommen. So kommt es, daß der russische Generalstabsbcricht maßlos übertreibt, weil er einfach den Bestand der gefangenen Kompagnien oder Regimenter -ausrechnet, ochie Rücksicht darauf, ve die Mannschaften vollzählig vorhanden sind. So kanr -s auch, daß vor nicht allzu langer Zeit der russische Generalstab die Gefangennahme von vier feindlichen Kompagnien meldete, von denen -aber tatsächlich etwa zusammen nur 70 Mann emgeürncht worden wnren. Ter russische Generulstad^>-. bericht hatte aus 70 Angehörigen vier verschiedener Kompagnien einfach vier volle Kompagnien gemacht, also um mehr m-. das Zwanzig-,ache iwcrtrmben.
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NroHes Honptgnortker, d--,, 2g Juni
Westlicher Kriegsschauplatz.
Vom Kanal von La Bassee bis südlich der Somme machte der Gegner unter vielfach starkem Artillerieeinsatz, sowie im Anschluß an Sprengungen und unter dem Schutz von Rauch- u»d Gaswotkeu Erkundigungsvorstoß, der mühelos abgemieseu wurde.
Auch in der Champagne scheiterten Unternehmungen schwächerer feindlicher Abteilungen nordöstlich von Le Mes- niel.
Links der Maas wurden am „toten Mann" nachts Hand- granatenabteilnngen des Gegners abgewiesen.
Rechts des Flußes haben die Franzosen nach etwa zwölf- stündiger heftiger Feuervorbereitung gestern den ganzen Tag über mit starken neu herangeführten Kräften den von uns am 23. Juni 'eroberten auf dem Höhenrücken „Kalter Erde" das Dorf Fleury und die östlichen anschließenden Linien angegriffen. Unter ganz außerordentlichen Verlusten durch das Sperrfeuer unserer Artillerie und tm Kampf mit unserer tapferer Infanterie sind alle Angriffe restlos zusammengc- brochen.
Ein feindlicher Flieger wurde bei Donaumont abgeschossen.
Am 25. Juni hat Leutnant Höhendorf bei Rauccort Nördlich von Nomenp) sein 7. feindliches Flugzeug, ein französischer Doppeldecker, außer Gefecht gesetzt.
Wie sich bei weiterer Untersuchung herausgcstellt hat, ist die Angabe im Tagesbericht vom 23. Juni nnler den Gefangenen Angreifer auf Karlsruhe hätten sich Engländer befunden, nicht zutreffend. Die Gefangenen sind sämtlich Franzosen.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Bei der Heeresgruppe des Generals von Linsingen wurde das Dorf Linicwka, westlich von Soknl, und die südlich des Torfes gelegenen russischen Stellungen mit stürmender Hand genommen.
Sonst keine wesentliche Aendenmg.
Valkankriegsschauplatz.
Außer Arlilleriekämpfen zwischen dem Wardar und dem Doiransee ist nichts zu berichten.
Oberste Heeresleitung.
er Weltkrieg.
Immer lebhafter wird es an der Front in Wandern. Tie Engländer suchen offenbar einen Punkt aus zufinden, wo sie einen größeren Angriff einsetzen kön nen. Sie scheinen einen solchen aber bis jetzt »roch fnich gesunden zu haben, — überall trafen sie die ldeutschc Front so gerüstet, daß es trotz der reichlich verwendeter Giftgase für die Engländer nur blutige Köpfe gab.
Der Fall von Fleury und der Feste Thianmow hat, worauf wir bereits hingewiesen haben, in den ein- geweihten Kreisen von Paris einen niederschmetternder Eindruck hervorgebracht/ und der soll nun womöglich durch einen Sieg, der das Verlorene wiederbringt, verwischt werden. So richteten denn die Franzosen mit beträchtlichen, zum Teil neuen Kräften wütende Angriffe gegen die vorgelegten Stellungen der Deutschen. Ein zehnstündiges heftiges Artilleriefeuer leitete den Kampf ein. Aber »unerschütterlich standen die Deutschen. Alle Vorstöße wurden im heftigen Nahkampf erledigt, soweit sie nicht schon im vernichtenden Trommelfeuer der deutschen Artillerie zusammengebrock eu waren. Die törichten Franzosen! Wie viele Tausende von ihnen werden noch geopfert werden müssen, bis sie es satt bekommen, sich für Englands Interessen zur Schlachtbank führen zu lassen.
Im Osten hat General von Linsingen einen weiteren bedeutsamen Erfolg errungen. Das Dorf Liniew- ka und die russischen Stellungen südlisch davon wurden gestürmt, die russische Front also weiter zurückgescho- i>en. Ein Petersburger Blatt meint, man müsse an dieser Front in nächster Zeit auf Ueberraschunaen gefaßt ,'eim Darin kann das Blatt Recht haben.
"Das Zurücknehmen der österreichischen Linien im Lrentino auf Verteidigungsstellungen, in denen dem - Degenstoß des verstärkten italienischen Hee n ' Tsenn waegnet werden lairn, wird von Cadorna ab- arotzer
Steg ausposaunt. Das heißt den Mund doch gar Au Volt genommen. Dies Verdienst könnten höchstens die Russen für sich in Anspruch nehmen, deren Einfall im die Bukowina die Oesterreicher nötigte, durch Abgabe von Truppenteilen nach Galizien die Front im Trentino zu schwächen, so daß das Ausgeben der bisherigen Eroberungen zur Notwendigkeit wurde. Verächtlich aber ist es, wenn Cadorna den Versuch macht, Zügellosigkeiten, die bisher bei italienischen Truppen festgestellt werden konnten, nun den österreichischen Soldaten aufzubürden. Diese Art der Berichterstattung gereicht Italien wahrhaftig nicht zur Ehre. Im übrigen »oird sich ldas Blatt wieder wenden.
Die Ereignisse im Westen.
Der französische Tagesbericht.
WTB. Paris, 28. Juni. Amtlicher Bericht von gestern mittag: Auf dem Unken Maasuser wurde ein deutscher Hand- graiiatenangriff westlich der Höhe 304 in der Nacht leicht zu- riickgejchlagcn. Auf dem rechten Ufer wurden durch die nächtlichen, örtlichen Kämpfe die französischen Stellungen in der Gegend des Werkes von Thiaumont erweitert. Die Lage im Norden Fleurys ist unverändert. Der Kampf geht weiter aus den Maashöhcn. Ein Angriff ans die französischen Steilungen von Nouilly scheiterte im Feuer. — Flugdienst: Im Lauft einer Erkundung über Belgien feuerten drei mit Geschützt bewaffnete französische Flugzeuge 65 Granaten auf deutsche Schiffe in der Nähe der belgischen Küste.
Abends: In den Argonnen besetzten wir in der Gegend südlich von Bolantc den südlichen Rand eines durch Explosion einer deutschen Mine hervorgerufenen Trichters. Auf den beiden Ufern der Maas dauerte die Beschießung im Laufe des Tages mit mittlerer Heftigkeit an, am heftigsten in der Woevrecbene, im Abschnitte von Eix. Auf dem rechten Ufer unternahmen die Deutschen gegen 2 Uhr nachmittags einen Angriff auf den Teil des Dorfes Fleury, den wir besetzt halten. Sie wurden vollständig zurückge.chlagen.
Belgischer Bericht: gestern am späten Abend waren die beiderseitigen Artillerien an verschiedenen Punkten der Front von Ramscapetls bis Steenstraate tätig. Heute gegenseitige Beschießung in der Gegend von Dixmuiden.
Der englische Tagesbericht.
WTB. London, 28. Juni. Amtlicher Bericht vom Dienstag: Gestern abend wurde südöstlich des Vorsprunges von Ipern ein deutscher Angriff adgewiesen. Unsere Patrouillen waren an der ganzen Front sehr tätig, drangen in zahlreiche Punkte der feindlichen Linie ein und fügten dem Gegner Verluste zu. In der Nähe von Loos kam es zu Minenkämpfen, in denen die Deutschen schwere Schäden erlitten. Zahlreiche feindliche Flugzeuge wurden gestern in Kämpfe verwickelt. Ueber der Linie des Feindes kämpften fünf unserer Flugzeuge mit vier Foktzern, zwei wurden abgeschossen, die zwei anderen wurden gleichfalls zum Niedergehcn gezwungen. Auf britischer Seite wird ein Flugzeug vermißt. !
Der Krieg zur See. ?
> Berlin, 28. Juni. (Amtlich.) Am 26. Juni zwang eines unserer Marineflugzeuge im westlichen Eingang zum Rigaischen Meerbusen im Kampf mit 5 russischen Flugzeugen eines derselben zur Landung. Im Verlaufe eines weiteren Lustlampses, der sich zwischen fünf deutschen und ebeusovielen russischen Flugzeugen in der-> selberr Gegend abspielte, mußten zwei feindliche Flugzeuge schwer beschädigt landen. Eines unserer Flugzeuge ist infolge eines Treffers in den Propeller ans Vas Wasser niedergegangen und versenkt worden. Tie Besatzung wurde von anderen deutschen Flugzeugen ausgenommen und nach ihrein heimatlichen Stützpunkt gebracht. Obwohl die Flugzeuge heftig von Zerstörern beschossen wurden, sind sämtliche Flieger und Beobachter unversehrt zurückgekehrt.
»Berlin, 28. Juni. Tie immer wiederkehrende Behauptung von Seiten Englands, auch von offiziöser Seite, daß eine größere Anzahl von deutschen Unterseebooten während der Seeschlacht am Skagerrak vernichtet worden sei, ist völlig ans der Luft (gegriffen. Es hat kein einziges deutsches Unterseeboot an der Seeschlacht teilgenommen und es konnte daher während der Seeschlacht auch keines verloren gehen. Auch sind sämtliche Mr Zeit der Seeschlacht in See gewesenen Unterseeboote wohlbehalten zurückgelehrt.
GKG. Rom, 28. Juni. Vom 15. Mai bis 15. Jüni sind 21 italienische Schisse mit 45 000 TD, u im Mittelmeer versenkt worden. (Dabei sind doch sie englischen Schiffe geschont worden. T. Schriftl.)
London, 27. Juni. (Reuter.) Ter holländische Dampfer „Waalstroom" (1441 Donnen) ist ans dem Wege von Swansea nach Amsterdam auf eine Mine gelaufen und gesunken. Ein Matrose wurde verwundet.
Rotterdam, 27. Juni. Das Korremondenzbnrean meldet, dast d-e bollündiicpen Damvier-.CostdiiL'. .Noer-