Ber 30. Mürz bringt das Ende der russischen Offensive. Sic ist erstickt inBlut und Sumpf."

Bon etwa 14 Divisionen, die die Hauptlast des Kampfes zu tragen halten, sind etwa 2 Divisionen vernichtet, 8 Divi­sionen haben wohl die Hälfte ihres Bestandes verloren. Die blutigen Verluste in der Zeit vem 18. bis 30. Mürz im sAngriffs- raum zwischen Berestna und Disna sind auf weit über 100 000 Mann zu schützen. Mit ungeheuren Opfern konnten die Russen keine Fu>e lockern in der Hindenbnrgwand.

Ein kleines Stctnchen bröckelten sie heraus dort bei Blizniki am Naroczsee.

Dieses Sternchen haben wir ersetzt und wieder eingefügt, wir haben noch eine Mauer davor gebaut am 28. April. Die A.b.i: bra ste eichen L.hn: 5 Geschütz:, 10 Minenwerser, 28 Maschinengewehre, ^e>00 Gefangene mit S6 Offizieren.

Damit ist für uns die russische-zoffensive 1010 beendet.

Inlschtr m

^ 7 «

Krotzes Hanplqnarlie» . den 15 Juni

^ Westlicher Kriegsschauplatz. !

Außer Artilleriekämpfcn und Patrouiüenunternehmungen keine Ereignisse.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Die Armee des General Graf von Bothmer wies mehrere in dichten Wellen vorgetragene russ. Angriffe bei und nördl. Przewloka glatt ab.

Balkankriegsschauplatz.

Bei den deutschen Truppen keine Veränderung.

Oberste Heeresleitung.

Der

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Ter Tagesbericht von der Westfront ist heute fast so mager als der sprichwörtlich gewordene Bericht von Mc lOonien: Keine Ereignisse. So ganz wörtlich ist das nicht zu nehmen, vielmehr weiß man nur zu gut, daß unser Generalstab es versteht, fast ohne Worte viel

zu sagen, und zwar Gutes. Tie Verluste der Franzosen vor Verdun sind, wie sich herausstellt, in den letzten Tagen besonders schmerzlich gewesen. Bon ihren sieb­zehnjährigen Rekruten haben sie etwa 8000 nutzlos ge­opfert, eine Tatsache, die bereits in Paris bekannt ge­worden ist und dort böses Blut gemacht hat. In der Geheimsitzung des Abgeordnetenhauses am 16. Juni, in der die Lage von Verdun behandelt werden soll, wird da­her die Regierung und die Heeresleitung wohl manches bittere Wort zu hören bekommen.

Bei Przewloka ist durch die Hceresabteilung des Grasen Bothmer ein neuer Angriff der Russen abge­schlagen worden.

In Petersburg hat der erfolgreiche Widerstand der deutschen Front gegen den großen Angriff einen nieder­schmetternden Eindruck gemacht. Man hatte bestimmt mit der unfehlbaren Wirkung des Masscnangrisfs gerech­net. Statt dessen befurchtet man nun einen wuchtigen Gegenangriff der Deutschen, die allerdings die ganze Hordenstrategie der Russen und ihrer Ratgeber über den Haufen werfen könnte. Der Geist ist eben unter allen Umständen stärker als selbst der größte Knu­sten Materie. Zudem haben die Rüsten tatsächlich ihr letztes Aufgebot in dem Mafsenangrisf eingesetzt; 16 jährige Jünglinge stehen neben Männern von 60 Jahren.

D:e maßlos übertriebenen Berichte des russischen Ge­neralstabs über die Kämpfe im Osten haben ängstlichen Gemütern schwere Sorgen gemacht. Dazu liegt kein An­laß vor. Tie Lage unserer Verbündeten ist ernst, an einigen Stellen in beschränkter Ausdehnung bedrohlich, aber die Gefahr, daß das wilde Millionenheer durchbre­chen und die beiden Flügel, den deutschen im Norden, den österreichisch-ungarischen im Süden anfrollen uns so vernichten könnte, ist, wenn man überhaupt mit der Mög­lichkeit rechnen wollte, beseitigt. Der ans einer F^ont- breite von rund 400 Kilometer erfolgte Massenangrisf der Russen ist in der Hauptsache jetzt schon zum Ste­hen gekommen. Bei der russischen Massentaktik muß zwar ein neues Aufflammen des Kampfes erwartet werden, sobald die fürchterlich gelichteten Reihen der ersten An­griffstruppen notdürftig wieder aufgefüllt find. Aber auch diese neuen Massen werden wieder zusammenschmel­zen. Die Ostfront von Tschartorhsk-Kolki bis an die beßarabische Grenze zeigt drei Einbruchsstellen, während das vierte Kampfgebiet um Tarnopol unversehrt geblie­ben ist. Am tiefsten nach Westen sind die Russen im wohlhynischen Festungsdreieck von ihrem Stützpunkt Row- no aus vorgedrungen; Luzk und Dubno sind den Oester­reichern wieder verloren gegangen. Aber gerade hier ist die verwundbarste Stelle der russischen Angriffsfront. Ans einer Breite von etwa 80 Kilometer ist hier die rus­sische Front über 30 Kilometer vorgestoßen; der Nord­flügel ist aber in seinem Versuch, nachzustoßen, kläg­lich gescheitert. Sowohl südlich wie nördlich von Ba- ranowitschi sind die russische Massenanstürme von den Deutschen unter ungeheuren Verlusten zurückgeschlagen worden. Der deutsche Ftankenstoß von Norden her hat bereits eingesetzt und andererseits haben die österreichi­schen Reserven den'Vormarsch gegen Westen aufgehal­ten und sind ihrerseits am Styr zum Gegenangriff ge ­schritten. Auch auf der Südseite, gegen Dilbno-Rowno Hot der Gegenangriff in diesem Einbruchsabschnitt be­gonnen. Die Lage des russischen Heeres, das an die­sem wolhynischen Frontabschnitt 1750000 Mann stark gewesen sein soll, erscheint jetzt sogar schon als ziemlich bedenklich. Mn der zweiten Einbruchsstelle, an der Strypa, sind die Russen alsbald auf deutschen Wider­stand gestoßen und zurückgetrieben Worden. Erfolgrei­cher waren sie im dritten Einbruchs gebiet, in der Bu­kowina. Immerhin ist auch hier am Pruth der Bor­marsch zum Stehen gekommen, und es wird darauf an­kommen, ob die österreichischen Reserven rechtzeitig ein- greifen können. Auf die Lage im Trentino hat je­denfalls der große russische Entlastungsangriff keinerlei

Nnwirkuna aeüabt: die Italiener haben

starke Reserven Herangczogen, aber sie konnten, trotz, ! der Cadorna-Meldnngen, nicht mehr erreichen, als den Rückzug zu verlangsamen. Für die kommenden Kämpfe ist es aut, sich die Frontlinie zu merken. Sie geht vom ! Gardasee bis Chiesa, zur Pasubiostellimg und verläuft südlich Bettale ziemlich gleichmäßig. Von den Befesti- j gungen des Monte Cogolo sind die nördlichen bereits gefallen. Ter Ort Velo liegt in der Front, das Fort Taglio wird beschossen und ist bedroht. Born Val Fren- Zela bis zur Grenze kämpfen die Oesterreicher um den Abstieg zur Brenta. Ueber das Grenzstück Mandriello bis Monte Lnzzio biegt die Linie, für die Italiener nicht günstig, nach Westen ab, um von hier aus gegen östlich Strigno an die bekannte Front anznschließen. v;

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 15. Juni. Amtlicher Bericht vom Mittwoch mittag: Zwischen Oise und Msne und südöstlich von Mou- lin Ms Touvent wurde eine starke deutsche Patrouille mit Insauterieseüer zurückgeschlagen. Die Franzosen hoben in der Gegend von Venizel, östlich von Soissons, einen kleinen deut­schen Posten aus. Am rechten User der Maas beschütz die deut­sche Artillerie nachmittags die französischen Steilungen nörd­lich von dem Werke Thiaumont, im Walde von Baux, im Thapitre-Walö und südlich von Paux heftig. Heute fand nur Artillerietätigkeit statt. Am linken User der Maas Ärtillerie- iampf mit Unterbrechungen. In den Vogesen machten die Franzosen gestern bei einem Handstreich ans dem Bergrücken iüdlich von Sengern und nördlich von Thann einige Gefangene.

Abends: An der ganzen Front nördlich von Verdun vac im Lause des Tages die Artillerie mir zeitweiligen Un­orbrechungen tätig.

Belgischer Bericht: Im Abschnitt von DirmuiLen md besonders in Richtung aus Steenstraate am 14. Juni ein »erhältmsmäßig heftiger Artilleriekamps.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 15. Juni. Amtlicher Heeresbericht: Keine Infanterieunternehmungen: aber der Feind beschotz heftig die Stellungen, die wir südlich von Ppern genommen hatten. Es wurden weitere deutsche Gefangene gemacht, wodurch die Ge­samtsumme der bet diesen Kämpfen gemachten Gefangenen aus 161 gestiegen ist. Schwere gegenseitige Beschießung und Mi­nentätigkeit fand heute an den übrigen Stellen der Front statt.

Gestern würden gegen die feindlichen Lager aus dem Flug­platz von Arisch und gegen das Lager von Dirmazar (Aegyp­ten) erfolgreiche Luftangriffe ausgesührt. Ein Fokkersiugzcug wurde zum Landen gezwungen. Am 13. Juni griff ein feind­liches Flugzeug Serapeum an ohne Schaden anzurichten. Das Flugzeug versuchte dann Bomben aus den Kanal herabzu-' werfen, aber ohne Erfolg. Es wurde schließlich durch das Feuer unserer Abwehrgeschütze vertrieben. (Unter den farbi­gen Engländern ist die Pest ausgebrochen. Durch einen Ber- ivundetentransport soll die Seuche aus Aegypten auch nach Frankreich verschleppt worden sein.)

Der Krieg zur See.

Immer wieder die Seeschlacht beim Skagerrak.

Berlin, 15. Juni. (Amtlich.) Der Führer der englischen Flotte Äer Seeschlacht vor dem Skagerrak Admiral Jellicoe, hat in einem Befehl an die englische Flotte u. a. zum Ausdruck gebracht, er zweifle nicht da­ran, zu erfahren, daß die deutschen Verluste nicht geringer seien, als die englischen. Demgegenüber wird aus dic bereits in der amtlichen Veröffentlichung vom 7. Juni erfolgte Gegenüberstellung der beiderseitigen Schiffsver- lnste hingewiesen. Hiernach steht einem Gesamtverluß von 60 720 deutschen Kriegsschiffstonnen ein solcher vor 117 150 englischen Tonnen gegenüber, wobei nur diejeni- nigen englischen Schiffe und Zerstörer in Ansatz gebrach sind, deren Verlust bisher von amtlicher englischer Seit« zugegeben worden ist. Nach Aussagen englischer Gefange­ner sind noch weitere englische Schisse untergegangen, dar­unter das GroUampsschifsWarspite". An deutscher Schiffsverluste sind andere als die bekanntgegebenen nicht ei.igetrcten. Diese sind. S. M. S. S.Lützow",Pom­mern",Wiesbaden",Frauenkob",Elbing",Ro­stock" und 5 Torpedoboote.

Dementsprechend sind auch die Menschenvertuste der Engländer in der Seeschlacht vor dem Skagerrak erheb­lich größer, als die deutschen. Während aus englischer Seite bisher die Ofsiziersverluste auf 342 Dole unk Vermißte und 51 Verwundete angegeben sind, betragen die Verluste bei uns an Seeoffizieren, Ingenieuren, Sa­nitätsoffizieren, Zahlmeistern, Fähnrichen und Deckoffi- zieren 173 Tote und Vermißte und 41 Verwundete. Der Gesamtverlnst an Mannschaften beträgt aus Seiten der Engländer, soweit bisher durch die Admiralität veröffent­licht, 6104 Tote und Vermißte und 513 Verwundete, auf deutscher Seite 2414 Tote und Vermißte und 44ü Verwundete. Von unseren Schiffen find während und nach der Seeschlacht 177 englische Gefangene gemacht, wählend, soweit bisher bekannt, sich in englijchn Händen keine deutschen Gefangenen aus dieser Schlacht befin­den. Die Namen der englischen Gefangenen Werve; aus dem üblichen Wege dm englischen Regierung mltgeteilt.

Der Untergang derTubantia".

Berlin, 15. Juni. Tie Untersuchung über den FallTubantia" ist deutscherseits abgeschlossen. Es ist festgestellt: Am 6. März 1916 4 Uhr 43 nachmittags ist der deutsche Bronzetorpevo Nr. 2033 von einem in Flandern stationierten Tauchboot gegen.einen englischen Zerstörer, in dessen Begleitung sich zwei weitere Zer­störer und ein englisches Tauchboot befanden, als Fehl­schuß verschossen worden. Zu der Zeit, da dieTu- bantia" verunglückte, also in der Nacht vom 15. auf den 16. März, befand sich kein deutsches Kriegssahr- zeng in der Nähe von 10 Seemeilen der Unfallstelle. Es ist anznnehmen, daß der Torpedo 2033 im Wasser trieb und daß dieTubantia" durch einen unglücklichen Zu­fall mit ihm zusammenstieß. Es ist aber ausgeschlossen, daß die Tubantia von einem deutschen Schiss torpediert wurde.

GKG. NyköPing, 15. Juni. Am Dienstag abend fuhren 13 deutsche Handelsschiffe, begleitet von mehre­ren bewaffneten Fischdampfern, einigen Torpedobooten und einem Hilfskreuzer südwärts an der Insel Hävring vorbei, etwa 10 Entfernungsminuten von Land. Sie wurden von einer Flottenabteilung, bestehend aus Zer­störern, Torpedobooten und Tauchbooten, die die rus­

sische Flagge zeigten, angegriffen und es entspann sich ein Kampf, der 45 Minuten dauerte. Tie deutschen Torpedoboote suchten am Lande Schutz. Zwei deutsche Dampfer sind in Arkösund eingelaufen. Verwundete deutsche Matrosen sind ins Spital zu NyköPing einge- Oracht, das Borpostenschiff, das dieselben an Bord hatte, brachte noch 150 Mann von einem anderen deutsche» Schiss, das wahrscheinlich gesunken ist. Sie verweigern die Aussage über den Kampf. (Die schweb. Insel Hävring liegt ungefähr unter dem 59. Breitegrad, südöstl. von NyköPing. Tie Rollen sind jetzt vertauscht. Seit die deutschen Tauchboote keine Jagd mehr auf englische Han­delsschiffe machen dürfen, versenken die Engländer deutsche Schisse; denn die Kriegsfahrzeuge in der Ostsee führen wohl die russische Flagge, sind aber mit Engländern be­mannt, wie wiederholt festgestellt werden konnte. Für England ist diese Methode sehr bequem, da dann Ruß­land dic Verantwortung trägt. -Herr Wilson hat aber gegen dieseVerletzung des Völkerrechts und der Mensch­lichkeit" natürlich nichts einzuwenden. D. Schriftl.) -

Die Lage im Osten.

WTB. Wien, 15. Juni. Amtlich wird Verlautbart vom 15. Juni 1916:

Russischer Kriegsschauplatz: Südlich von Bojan und nördlich von Czernowitz schlugen unsere Trup­pen russische Angriffe ab. Oberhalb von Gzernotmtz vereitelte unser Geschützfeuer einen Uebergangsversnch des Gegners über den Pruth. Zwischen Dnestr und Pruth keine Ereignisse von Belang. Der 'Feind hat die Lime HorodenkaSniatyn westwärts überschritten. Bei W'ls- niowczyk wurde äußerst erbittert gekämpft. Hier sowie nordwestlich von Rydom und nordwestlich von Kr meniq wurden alle russischen Angriffe abgewiesen. Im Gebiet südlich und westlich von Luck ist die Lage unverändert. Bei Lokaczy trat aus beiden Seiten abgesessene Reiterei in den Kampf. Zwischen der Bahn Mowno-Kowet und Kolki bemühte sich der Feind an zahlreichen Steller unter Einsatz neuer Divisionen den Uebergang über den Stochod-Styr-Abschnitt zu erzwingm. Er wurde überall zurückgeschlagen und erlitt schwere Verluste.

Der russische Tagesbericht.

WTB. Petersburg, 15. Juni. Amtlicher Bericht von ge- stern. Wlst-ront: Auf der ganzen Front von der Gegend südlich lich der Poljesje bis zur rumänischen Grenze drängen unsere Truppen den Feind weiter zurück. Im Laufe des gestrigen Tages machten wir 20 Ossiziere und 6000 Mann zu Gefange­nen und erbeuteten 6 Geschütze, 10 Maschinengewehre, sowie viele Munitionswagen, so daß die Gesamtsumme seit Anfang der Operationen cm Gefangenen und an Beute 1720 Offiziere, un­gefähr 120 000 Soldaten, 130 Geschütze und 260 Maschinen­gewehre betrügt. Mehrere feindliche Truppeneinheiten sind seit den Kämpfen vom 6.11. Juni vollkommen in der Auflösung begriffen, was durch die Tatsache bestätigt wird, daß die Trup­pen des Generals Tsche.datschew in einem verhältnismäßig un­bedeutendem Abschnitt 414 Offiziere und 17 000 Mann singen, ferner 29 Geschütze, 34 Maschinengewehre, 56 Munitionswagen und anderes Kriegsmatertac erbeuteten. Die cingegangenen Be­richte melden, daß der Feind stellenweise derartige Mengen von Material zurückgelassen hat, daß tn der kurzen Zeit eine Zählung unmöglich ist. An einer Stelle siel uns Material für 30 Werst Feldbahn in die Hand. Aus der Straße nach W'adinnr-Woiysk leistete der Feind heftigen Widerstand. Die Kämpfe entwickeln sich westlich von dem Dorfe Saturcz (25 Kilometer westlich Luck) an der Straße zwischen Luck und Wla- dimtr-Walynsk. In der Gegend von Satu.ce ritten unsere Ko- laken eine glänzende Attacke und machten eine feindliche Schwa­dron nieder. Westlich von Dubno warfen unsere Truppen den Feind und gingen über das Dorf Denstdowka hinaus. Süd­westlich von Dudno nahmen sie das Dorf Kosin (25 Kilometer südwestlich von Dubno). Nördlich von Buczaczin der Gegend am reclsten User der Strypa machte der Feind heftige Gegen­angriffe. In dem gestrigen Gefecht gelang es uns auch, den Feind zurückzuwersen und die Höhen aus dem westlichen User der Strypa tn der Gegend von Hajworonka und Bobulince (20 Kilometer nördlich Buczacz) zu besetzen. Südlich vom Dnjcstr besetzten wir Sniatyn. Der Kamps um den Brücken­kopf bei Czernowitz dauert an. Nordwestfront: An der Düna wurde der Brückenkopf Uexküll von den Deutschen def­tig beschossen. Südlich von Smorgon wiesen wir den Änd, der sich unseren Gräben zu'nähern versuchte, zurück. In der Gegend von Baranowitschr und weiter südlich dis in die Ge­gend der Poljesje fanden gestern mehrere Zusammenstöße mit beträchtlichen feindlichen Kräften statt. Kaukasus: Wir wie­sen einen aus der Richtung Bagdad mit starken Kräften ange- sctzten feindlichen Angriff ab.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 15. Juni. Amtlich wird verlautbart ' vom 15. Juni 1916:

Italienischer Kriegsschaulatz: Gestern

abend begannen die Italiener ein heftiges Artillerie- und Minenwecferfeuer gegen die Hochfläche von Doberdv und den Görzer Brückenkopf. Nachts folgten gegen den südlichen Teil der Hochfläche feindliche Jnfanterieangriffe, die bereits größtenteils abgewiesen sind. An einzelnen Punkten ist der Kampf noch nicht abgeschlossen. 'An der Tiroler Front setzt der Feind seine vergeblichen Anstren­gungen gegen unsere Dotoinitenstellnngen im Raume Peutelstciu-Schluderbach.fort. Unsere Flieger belegten die Bahnhöfe von Verona und Padua mit Bomben.

Südöstlicher Kriegsschauplatz: An der Vo- jusa störte unser Feuer italienische Befestigungsarbeiten.

Neues vom Tage.

Berlin, 15. Juni. Das Mititärwöchenblatt mel­det: Kart Alexander, Herzog von Württemberg, Ober­leutnant des Infanterie-Regiments Nr. 126, zur Zeit beim Kommando der 4. Armee, zum Hauptmann beför­dert. Oberstleutnant von Marval, diensttuender Flügel- adjütant des Königs von Württemberg, kommandiert zur Schtoßgardekompagnie, zum Obersten befördert.

Berlin, 15. Juni. Im Reichsamt des JünerN ist heute die Beratung des neuen Wirtschaftsplanes be­gonnen worden.

Budapest, 15. Juni. Im Abgeordnetenhaus er­klärte Ministerpräsident Tisza, der gewaltige russische Angriff habe an zwei Punkten Rußland Erfolge ge­bracht, aber es seien alle Maßnahmen zur Abwehr ge­troffen; in den endlichen Sieg Oesterreich-Ungarns dürfe man volles Vertrauen haben. Ter Minister bestätigte, daß Serbien s. Zt. durch Rußland zum Widerstand er­muntert worden sei und daß der englische Minister Grey Rußland und Frankreich zum Krieg aufstachelte.