Vasel, 15. Juni. -Mchäs itteldet: Wie die Blätter «uS Madrid berichten, haben hervorragende spanische ,Persönlichkeiten die Kandidatur Alfons XIII. für den diesjährigen Nobelpreis vorgeschlagen.

G. K. G. London, 15. Juni. In einer Rede in seinem Wahlbezirk Lady bank (Schottland) sagte Asquith Kitcheners Einfluß sei es zu danken, daß das englische Heer 5 Millionen überschritten habe. Britische Hilfe sei Joffre angeboten und die zu unternehmenden Schritte würden durch einegesunde Strategie" geführt. Der Borstoß der englischen Flotte am 31. Mai sei der gro­ßen Vergangenheit würdig; der Feind sei m seine Hä­sen zurückgetrieben worden, ohne nur den Versuch zu machen, mit der Hauptmacht der großen englischen Flotte zusammenzustvhen. (In Wahrheit hat die ,,große Flot­te" Kehrt gemacht. D. Schristl.) Und jetzt hätte er «och die Dreistigkeit gehabt, zu verkünden, daß das ein Sieg wäre, was in Wahrheit eine Niederlage gewe­sen sei. Noch mehr solcher Siege und es würde von der deutschen Flotte nichts übrig bleiben, was wert wäre, daß man l^vvu spreche. Asquith zollte den hervorragenden Diensten der irischen Regimenter Aner­kennung und führte dann ans, er habe keinen seiner Ver­antwortung bewußten getroffen, der nicht die Torheit dieser fruchtlosen Erhebung gefühlt hätte.

Kristiania, 14. Juni. Ter sozialdemokratische Kon­greß hat beschlossen, den Ansstand heute abend für be­endigt zu erklären.

Ta sich der Arbeiterkongreß weigerte, ein Mitglied >um Schiedsgericht zu ernennen, wurde vom Staatsrate :in fünftes Mitglied, sowie ein: stellvertretendes Mit­glied ernannt.

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k^GSG. Saloniki, 15. JüniAGeneraVSarrail M ünen Teil der serbischen Truppen; von der Front wieder' zurückgezogen.

Der Krieg in Afrika, i ^

Le Havre, 15. Juni. Das belgische Kolonialmini­sterium teilt mit: Nachdem die deutschen Streitkräfte ihren Rückzug vollendet haben, scheinen sie sich in der Gegend von Kitega zusammenzuziehen. Das Heer des Generals Tombeurt erreichte bei der Verfolgung des Feindes an drei Stellen die große Straße, die den Bki- toria- und den Tanganjika-See verbindet. Die rechts­stehende Abteilung besetzte am 8. Juni Usambura und seAe ihren Vormarsch ans Kitega fort. In der Mitte «reichten die deutschen Abteilungen: Luscrraki bezw. Ka- sima; letztere Ortschaft liegt ungefähr zweihundert. Kilo­meter östlich Usambura. Die linksstehende Abteilung er­reichte Kageva, dessen Verbindungswege mit dem Tangan­jikasee von hier beherrscht sind. Die Fliegerleutnants Behaeghe und Cvllignou überslogemam 10. Juni an Bord eines Wasserflugzeuges die deutsche Feste Kigoma und beschossen das deutsche KanonenbootGras von Götzen". Sie erzielten dabei zwei Treffer ; und beschädigten das Schiss schwer. ,, ^ -

st) EineParave.5'-!^ -

Washington, 15. Juni. (Reuter.) Am 14. Juni fand eine Flaggentagparade statt, die die Forderung der Bundeshauptstadt nach einer entsprechenden Armee und Motte bekunden wollte. Wilson führte den Zug an, der aus 75 000 Männern, Frauen und Kindern bestand. Wilson hielt nach der Parade eine Ansprache, in der er sagte: Dem Versuche der im Ausland geborenen Ame­rikaner gegen die amerikanischen Parteien im Interesse einer fremden Regierung politische Erpressungen zu Wen, müßte ein <Äide gemacht werden. Die Versamm­lung zollte dieser Aeußerung Beifall und man glaubt, daß sie die hauptsächlichePlanke" in dem demokratr- tzhen Programm für die Präsidentschaft bilde.

New York, 16. Juni. Der demokratische: Konvent t» St. Louis verlaust sehr ruhig. Bryan ist als Zei- tnugsberichterstatter anwesend. Wilson besitzt in dem Konvent die Mehrheit. Sein Programm enthält Frie­den, Förderung der Wohlfahrt, erne Politik, bei der das Land ans alle Möglichkeiten gerüstet ist.. s j. ; ,

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Vermischtes?-

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Meder etwas aus derGeheimwissenschast". In der letz. Nr Zeit hat ein Mistender" wieder einmal von sich reden ge­wacht, indem er prophezeite, der Friede werde am 10. Juli 1916 aeschtosfen werden. Cr enthüllte diele Weisheit aus der Tat­sache, datz die hälftige Summe der Zahlen, weiche Gebnrts- kahr. Regierungsantritt, Regierungszeit und Lebensalter von Kaiser Wilhelm II. und Kaiser Franz Joseph ergeben, im lau- frobr» Jahre 3832, die Hälfte davon 1916 ausmachen. Den 10. Füll ..fand" er, indem er die Einzeizahlcn der Jahres­zahl 1916 paarweise zusammenzählte: 1 und 9 gleich 10, 1 und v gleich 7. Aber dasselbe Ergebnis erhält man, wenn man ir- prod einen anderen Sterblichen zum Versuchsmuster nimmt, «dem man etn beliebiges Ereignis in feinem Leben in Beziehung t» dem laufenden Jahr 1916 setzt. Herr Müller z. B. ist 1868 geboren: er heiratete 1897, ist also 19 Jahre vermählt und gegenwärtig 48 Jahre alt. Die Summe dieser Zahlen ergibt 3832, die Hälfte 1916. Des Rätsels Lösung ist sehr einfach. Die Zahlen des Geburtsjahrs und des Lebensalters zusammen müssen natürlich die Jahreszahl ausmachen, von der man ausgeht; und dieselbe Zahl mutz herauskommen, wenn «an irgend etn Jahr aus dem Leben des Herrn Müller und de» Unterschied zwischen diesem Jahr und der Jahreszahl zu- .«»«ueuzählt.

Ein Schädling. Die Blutlaus, dieses ver­derbliche Insekt, behaftet wieder die Apfelbäume. Die Reinigung der Bäume ist schon deswegen sofot vorzu- «ehmcu, weil dadurch jetzt die erste-l Brutstätten ge­lösten werden. Säumige können aus Grund des wärt- tembergischen Polizeistrafgesetzes zur.Veranlworlung und Strafe gezogen werden.

^ Baden.

Karlsruhe, 15. Juni. Die Zahl der an der ßstihn. Hochschule Friedericiana Eingeschriebenen beläuft Kch im laufenden Sommerscmester auf 843 Studierende und 43 Hospitanten, betrügt somit 802. Davon sind be­urlaubt, weil zum Heeresdienst einberufen, 719, sodaß 473 ortsanwesende Besucher vorhanden sind.

L.) Karlsruhe, 15. Juni. Die Genesung I. M- der Königi nvon Schweden hat in den letzten Ta- LM Mchte Fortschritte gemacht. Ihre Majestät konnte

einige Male aus kurze Zeit das Bett verlassen. Das Befinde n der Königin bedarf noch vieler Schonung und Ruhe.

(-) Karlsruhe, 15. Juni. Die geplante Reise des Präsidenten v. Batocki nach Stuttgart und Karls­ruhe ist vorläufig ausgeschoben worden. Herr v. Ba­tocki ist von München aus wieder nach Berlin zurück­gereist.

(-) Mannheim, 15. Juni. (Freche Diebe.) Eine gründliche Räumüng nahm ein Mietedieb bei einer hie­sigen Zimmervermieterin vor. Der Mieter hatte es verstanden, einen Karren in die Einfahrt des Hauses einznstellen, wo er Wohnung genommen hatte. In der Nacht, als der Mieter alles schlafend glaubte, räumte er mit einem weiteren Mann, den er heimlich eingelassen hatte, die Einrichtung ans und zwar das ganz neue Bett mit Matratzen nsw. ein Divan, den Tisch und 3 Rohr- stühle, nur den Schrank ließen die Diebe stehen. Man hat Volt ihnen bis jetzt noch keine Spur.

(-) Mannheim, 15. Juni. Ter in der Anilin­fabrik zu Ludwigshafen beschäftigte Rangierer Koppel von Friesenheim hangle beim Zusammenkoppeln zweier Wagen die Haken nicht richtig ineinander. Einer der­selben riß sich los und schlug mit solcher Wucht gegen den Mann, daß er kurz darauf an den erlittenen inneren Ver­letzungen verstarb.

(-) Heidelberg, 15. Juni. Tie Kriegsküche wird am Donnerstag eröffnet werden und zwar diejenige im Handschuhsheimer Schlößchen. Es wird dort für 500 Personen das Essen U Liter für 20 Pfg. aus­gegeben. Für 20 Pfg. gibt es Liter Gulasch, Mak­karoni und Kartoffeln. Am Montag werden dann 2 Kiiegsküchenwagen und eine feste Kriegsküche in Heidel­berg, für die das Essen in der Römerstraße gekocht werden wird, in Betrieb genommen.

(-) Schillingstadt A. Boxberg, 15. Juni. Ein kriegsgefangener Russe, der mit der Frau und Tochter eines Arbeitgebers mit Hacken von Kartoffeln beschäf­tigt wurde, geriet infolge einer Zurechtweisung in seiner Arbeit dermaßen in Wut, daß er mit der Hacke Mutter und Tochter angriff. Die Tochter wurde schwer verletzt (Hirnschale eingeschlagen) in das Krankenhaus Box­berg eingeliefert. Der Mutter schlug der Russe den Arm ab. Ter Russe wurde in das Ortsgefängnis eingeliefert. Tort versuchte er sich dann den Hals durchzuschneiden, konnte jedoch noch gerettet werden.

(-) Plittersdorf b. Rastatt, 15. Juni. Infolge der ständigen starken Regenfälle ist der Rhein im Steigen begriffen. Nur wenige Zentimeter fehlen noch und dic Straße Plittersdors-Selz ist wieder überflutet- Ganz er­hebliche Flächen an Felder und Wiesen stehen unter Wasser.

(--) Wolterdingen bei Donaueschingen, 15. Juni. Durch Feuer wurde das Anwesen des Landwirts Franz Lacke vollständig zerstört. Bon den Fahrnissen konnte nichts gerettet werden. Der Schaden beträgt ungefähr 24 000 Mark.

(-) St. Blasien, 15. Juni. Großadmiral Fr. v. Tirpitz ist hier zum Sommeraufenthalt eingetroffen, wo er seit Kriegsausbruch nicht mehr weilte.

(-) Rhina bei Säckingen, 15. Juni. Aus dem Rhein wurden die Leichen eines 1 hstjührigen Kindes und eines 73jährigen Landarbeiters geländet.

(-) Konstanz, 15. Juni. Beim Einfluß der Aach in den Bodensee sind die beiden 17 und 12 Jahre alten Löhne des Beamten Bensch in Salmbach bei Romans- Horn ertrunken. Auf der hochgehenden Aach war der Kahn, in dem die beiden fuhren, umgerippt.

(-) Konstanz, 15. Juni. lieber den von uns gemel­deten Vorfall des Fischers Walz in Arbon wird demSt. Gatler Tagblatt" geschrieben: Walz habe, als er in Langenargen seinen Urlaub verbrachte, einen befreun­deten deutschen Kollegen unter der ehrenwörtlichen Zu­sicherung, wieder nach Deutschland zurückzukehren, dcHu veranlassen können, ihn nach Arbon hinüberzurudern. Er sei dann aber trotzdem nicht zurückgekehrt und der deut­sche Fischer, dessen Tat zur Kenntnis der Behörden ge­langte, habe wegen Begünstigung der Desertion sechs Jahre Festung erhalten.

(-) Von der Enz, 15. Juni. (DieGrenzpfäh- le.) In einem Pforzheimer Blatt wird darüber geklagt, )ah zwar über die schwär?,roten Grenzpsähie keine Gut­er und keine Eier in die Stadt kommen, daß aber Ulerlei aus Pforzheim nach Württemberg zurückgehe. Do kauften die Arbeiter aus Württemberg, die mit den :rsten Früh-Arbciterzügeu in Pforzheim eintreffen, dort ruf dem Wochenmarkt die lvÄngen zngeführten Kir­chen weg, sodaß die später kommenden Pforzheimer Hausfrauen das Nachscheu hatten. Dabei haben manche dieser Arbeiter zu Hause selber Obstbäume. , ,

(-) Karlsruhe, 15. Juni. Dev heutige 15. Juni ist für die badische Residenzstadt ein trauriger Gedenk­tag. Fährt sich doch zum ersten Male der Tag des französischen Fliegerüberfalls, der in dm Morgenstunden des 15. aus unsere Stadt unternommen worden war und dem 28 Menschen zum Opfer freien. Einige Tage daraus, am 18. Juni 1915, fand dann unter Teilnahme der Mitglieder des Großherzogl chm Hauses auf dem Friedhof eine gemeinsame ergreifende Trauerfeier für die durch die Fliegerbomben Getöteten statt. (Gen.)

d (-) Karlsruhe, 14. Juni. Nach dem Geschäfts­bericht der Badischen Lokaleisenbahnen D.-G. sanken rin Jahre 1915 infolge der Beeinträchtigung durch den Krim vre Betriebseinnahmen aus 1^62025 Mk. g g nüb r 1233 913 Mk. im Jahre 1914. Zum Ausgleich der Einnahmeverminderung wurde die Zugzahl aus sämtlichen Bahnen der Gesellschaft (Karlsruhe Ettlingen Herrenalb, Ettlingen Busenbach Brötzingen, Bühl- Obertal, Bruchsal Hilsbach - - Menzingen, Wies och Waldengelloch und Neckarwstchof. heim Hüffenhardt) de- Veutend verringert. Der Gesamtüberschuß betrug 111532 Mk. gegen 247 614 Mk. 1914. Nach Verrechnung der Geschäftsunkosten, Zinsen nsw. ergab sich ein Verlust von 250248 Mk. sesen 114 898 Mk. i. I., 1914. JA den

ersten 4 Monaten des Jahres 1916 ist eine Besserung der Betriebsergebnisse zu verzeichnen.

(-) Bruchsal, 14. Juni. (Betriebsschlie­ßung.) Wie amtlich bekannt gegeben wird, wurden, die Mühlenbetriebe des Müllers Hubert Woll, Neubacher Mühle in Philippsburg und des Müllers Ferdinand Stempel in Ubftädt wegen Nichtbefolgue-g der behördli­chen Vorschriften geschlossen.

(-) Neustadt i. Schwarzw., 14. Juni. (Ertrun­ken.) Beim Ueberschreiten des schmalen Stegs über den Gewerbekanal am Schlachthaus stürzte das 4jährige Mädchen des Holzhauers Andreas Kernauer in den Kanal und ertrank. l.,

Gerichtssaal.

(--) Elltvangen, 15. Juni. (Jung verdorben^ Die Strafkammer hat den Schlosserlehrling Franz Joses Hug von Dischingen wegen Diebstahls zu 6 Tagen Ge­fängnis verurteilt. Kaum ans der Schule entlassen, wur­de Hug bei den Kaliwerken in Neresheim als Laufbursche angestellt. Am 14. April entwendete er aus der Stube des Kantineführers Biermarken im Wert von 23 Mk., wurde erwischt und sofort entlassen. Von seiner Ver­wandten, der Witwe Josepha Holzner von Dischingen erschwindelte er 5 Mk., indem er vorgab, er müsse für die Kalkwerke etwas kaufen. Am 16. April ds. Js. entwendete ec aus dem Laden des Flaschnermeistxrs Schmid in Dischingen ein Fahrrad und zwei Fahrrad­glocken. Er hatte schon anfangs Juni wegen Diebstahls in einer Bierhalle in Heidenheim vom dortigen Amts­gericht eine Gefängnisstrafe von 3 Tagen erhalten. ^

Württemberg.

(-) Stuttgart, 15. Juni. (Die Wahlzeit dev O r ts v 0 rsteher während des Krieges.) Der einzige Artikel des Gesetzentwurfs über die Wahlzeit der Ortsvorsteher während des Krieges besagt: Die Wahl­zeit der Ortsvorsteher wird, wenn sie an einem frü­heren Zeitpunkt zu Ende gehen würde, bis zum Ablauf von 6 Monaten nach der Zurücksührung des Heeresi aus den Friedensfuß verlängert. Der Zeitpunkt, an dem diese Zurücksührung als vollendet anz: sehen ist, wird durch Verordnung bestimmt. In der Begründung heißt es: Nach Artikel 55 der Gemeindeordnung wer­den die Octsvorsteher seit dem 23. August 1906 aus einen Zeitraum von 10 Jahren gewählt. Hienach sind erstmals im Jahre 1916 die Neuwahlen für solche Ortsvorsteher vorzunehmen. Nach den ang stellten Er­hebungen ist dies im Jahre 1916 in 28 Gemeinden und im Jahre 1917 in 75 Gemeinden der Fall. Die durch den Krieg geschaffenen Verhältnisse lassen es je­doch geboten erscheinen, die Wahlzeit der auf 10 Jahre gewählten Ortsvorsteher über die Dauer des Krieges zu verlängern, denn es würde nicht bloß durch die Neuwahlen eine in Kriegszeiten zu vermeidende lluj- ruhe in die Gemeinde getragen, sondern bei einem Wech­sel in der Person des Ortsvorstehers auch die örtliche Durchführung der mit dem Krieg zusammenhängenden Maßnahmen wirtschaftlicher und anderer Art erschwert und gehemmt. Zu berücksichtigen wird auch sein, daß die zum Heeresdienst eingezogenen Ortsvorsteher, deren Wahlzeit während des Krieges abläuft, gehindert sind, persönlich ihre Interessen bei einer Neuwahl wahrzu­nehmen. Nach dein Entwurf soll die Wahlzeit nicht unmittelbar mit der Zurücksührung des Heeres aus den den Ariedeusstaud abtaufen, sondern erst eine angemes­sene Zeit später, die. auf 6 Monate bemessen ist, damit die ans dem Felde zurückgekehrlen Wähler sich vor der Wahl in die Friedensverhältnisse wieder einleben kön­nen.

(--) Stuttgart, 15. Juni. (Mitte Islands Hil­fe.) Ein Antrag Hilter (BK.) geht dahin, die Regie­rung zu eruschen, dein VereinMittttstandshilfe in Würtl- temberg" zur Gewährung von Beihilfen an Angehörige des gewerblichen und kaufmännischen Mittelstandes, an Pribatangestellte, sowie an Personen mit Haus- und kleinem Grundbesitz, die durch Einberufung zum Heere oder infolge des Krieges unverschuldet in ihrer wirt­schaftlichen oder beruflichem Existenz gefährdet sind, Staatsmittel zur Verfügung zu stellen. __

(-) Stuttgart, 15. Junr. Staatsminister des In­nern von Fleischhauer ist ernstlich erkrankt und w rd an den Kammerverhandlungen über die Ernährungssra- gen nicht teilnehmen können.

(--) Stuttgart, 15. Juni. Die geplante Reise des Präsidenten v. Batocki nach Stuttgart und Karls­ruhe ist vorläufig aufgeschoben worden. Herr v. Ba- tockr ist von München aus wieder nach Berlin zurück­gereist.

(-) Stuttgart, 15. Juni. (Tafel ob st preise.) Auf dem heutigen Großmarkt kosteten Gartenerdbeeren 4060 Pfg., Walderdbeeren 8090 Pfg., Himbeeren 50 Pfg.,' Stachelbeeren 2025 Pfg., Kirschen 405o Pfg.' per Pfund. Tie badische Ausfuhr ist mit der heu­tigen letzten Kirschensendung unterbunden. Die weitere Ausfuhr ist von besonderer Erlaubnis abhängig; würt- tembergischen Konservenfabriken wurde eine solche be­reits erteilt. , .

Landtag. ' '

Stuttgart» 15. Juni.

Präsident v. Kraut erösfnctc die heutige Sitzung um r/i5 Uhr, aus deren Tagesordnung der Gcsctz-iiiwurs über das Gcmcindeburgcrrecht der Kriegsteilnehmer stand. Der Abge­ordnete Gras (Ztnr.) erblickte in dem Entwurf ein Entgegen­kommen der Regierung. Er empsahl die Ucberweisung an den Ausschutz für innere Verwaltung. Abgeordneter Dr. Keck (N.) begrüßte ebenfalls den Gesetzentwurf. Abg. Hoschka (Soz. V.) Wie >m Gewerbebetrieb, so sollte auch im Gemeindebe- tricb die Frau mitsprechen, das aktive und passive Wahlrecht auf die Frau ausgedehnt werden. Die Abg. Eiselc (V-) und Stiefel (B. K.) gaben namens ihrer Fraktion die Erklä­rung ad, datz sie dem Entwurf sympathisch gegeuüberstehen. Den Abg. Westmeycr (Soz. B.) bejrtedigt dagegen der Entwurf nicht. Nachdem Abg. Dr. L i n d e n m a n n (S.) ebenfalls die Zustimmung seiner Fraktion zu der Ueberwcisung an den Aus­schuß kundgcgeben halte, bat Oberregierungsrat Dr. Michel, das Gesetz als em Kciegsnotgesctz anzunehmen.