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N-. 140

Der russische Märzangriff 1916.

Aus d«m Großen Hauptquartier wird geschrieben:

Die Winterruhe -es Stellungskrieges an der deutschen Ost­front wurde am 16. Marz jäh und plötzlich unterbrochen. Zu dem von unserer Heeresleitung erwarteten Zeitpunkt setzte die russische Offensive ein.

3m Einklang mit der Aufgabe der Befreiung der besetz­ten Gebiete standen die Mittel der Vorbereitung. Alle Maß­nahmen waren bis in Einzelheiten seit langer Zeit durchdacht und vorbereitet. Allerdings mutet es den deutschen Soldaten sonderbar an, wenn ein Vorgefundener Befehl Selbstverständ­lichkeiten verlangt:Die Infanterie hat die Gewehre, Maschi-l nenaewehre, Bomben- und Minenwerser in Stand zu setzen, die Artillerie die Geschütze und das gesamte Material."

Noch einmal versuchte die russische Heeresleitung die Her­beiführung der Entscheidung. Der Armeebefehl des Generals kwert, Höchstkoinmandterenden der russisäzen Westfront, läßt darüber gar keinen Zweifel. Klar und deutlich wird als Durch- bruchsziet Wilna und die Bahnlinie WilnaDünaburg be­zeichnet. Kerntruppen werden gegen die Einbruchstellen bereit- >estellt.Den Truppen ist einzuprägen, daß die Reserven und die Artillerie auf sie das Feuer eröffnen werden, falls die Allgreifenden versuchen, sich gefangen zu geben."

Der Angriffspian war groß und einfach gedacht:

Eine Zange mit rechtem Flügel etwa in Gegend Iakod- ^adt, mit linkem an der Beresina. Unwiderstehlicher Durch­seuch in der Mitte beiderseits des Narocz-Sees. Auftollem der deutschen Front nach Nordwesten und Südwesten.

§ Die Stellen, die als Durchbruchspunkte den Hebel zur Auftaklung der deutschen Front bilden zollten, waren: die Front zwischen Wiszniew- und Narocz-See sowie der Gegzend PostawyWileity.

Gegen die Durchbruchsfrom zwischen Beresina und Disna waren vis Mitte Marz sehr starke Kräfte herangesührt und zum Angriff berettgesteklt. Zwei Armcekorps schoben sich näherinach Norden an Smorgon heran. Gegen dte Scen-Enge wurde/eine starke Stoßgruppc unter General Balujew angesetzt. NV.^ XXX Vf., sib. Korps und eine Ural-Kosaken-Division). sZum Durchbruch im un e än.cn Abschnitt MosheiktWileity j war eine Armceadteilung unter General Pieschkow bestimmt./ (I* I. fid.. XXVll. Korps und Vll. Kav. Korps.) Nach frcmzösi- sthem Muster fehlte es also nicht an Kavalleriemassen die sosvrr das Gebiet unzerer rückwärtigen Verbindungen überschwem­men und Verwirrung hinter die deutsche Front tragen sollten. Ihrer harrte auch der ehrenvolle Befehl rastloser Verfolgung der fliehenden deutschen Heere. Cs kam aber nur ein Teil 1>er Kosakenhorden zur Verwendung: nicht zu rühmlicher Ver­folgung. sondern in der schmachvollen Aufgabe, die Sturm- truppen mit der Nagaika zum Borgeben au veitschen.

Der 16. und 17. März brachte volle Klarheit über - die russischen Absichten. Die Durchbruchstellen bei Postawy, und südlich des Narocz-Sees wurden mit starkem Artilleriefeuers be> legt, das sich allmählich erheblich steigerte.

Auf dte Front der beiden Stoßgruppen waren angeblich'8AI dis 1000 Geschütze, darunter schwerste Kaliber, verteilt. Unge-

bereitgelegt. Bereits der 18. nnkt des Angriffes beider .. , , drückten gleichzeitig gegen

die Front PostawyWileity und gegen die Seen-Enge. Hier wurde später noch ein viertes Korps eingesetzt.

Nach ausgiebigem Artilleriefeuer tritt am 18. > März die russisäze 25. Division aus Linie IwankiSpiaglia zum An­griff m Richtung Baltaguzy an. Der vom Westufer jdes Wisz- »Kw-Sees durch unsere schwere Artillerie wirksam« flankierte Angriff bricht zusammen. Die abgeschlagene Division« läßt 3000 Tote auf dem Angriffsseld und rettet nur Trümmer. Von ihrem Regiment S8 kehrten etwa 100, von einem anderen! Regiment etwa ISO Leute zurück. Weiter östlich greift gleichzeitig zwei­mal die 7. Division, westlich am Nachmittag die 10. Division aa. Trotz stärkster Feuervorbereitung scheitern alle diese An­griffe wie auch die von etwa zwei Divisionen im ° nördlichen Abschnitt MosheiktWileity unter schwersten Verlusten. Ohne den geringsten Erfolg an irgend einer Stelle verbluten die An- grisfstruppen. Das Regiment 38 der 10. Division verliert an diesem Tage 1600 Mann.

Ein erschütterndes und erhebendes Bild zugleichl Drüben die in tiefem Schlamm und Morast sich heranwäizenden Massen, zetricbeu durch Knutenhiebe und Rückenseuer. Hier die eiserne Mauer der Hindenburgarmee.

Den 19. Mürz benutzt der Gegner, seine zusammenge­schmolzenen Massen aufzusüllen. Am 20. März versucht er den Durchbruch mit neuer Kraft. Während ein Angriff gegen Bal- iagllzy gänzlich mißglückt, unternimmt der Feind auch im nörd­liche» Abschnitt pl »erhörte Ä.. st. en, ingen. Das ganze 1. sibi­rische Korps, die 22. Divsiwn und Teile der 59 . Division wer­den unbarmherzig viermal und jedesmal in vier bas fünf dichten Wellen vorgrworfen. Scheinangriffe der 10. sib. Division bei Lot- wa beabsichtigen die deutsche Führung abzuleuken, verfehlen aber ihren Zweck. Unter selbst für russische Verhältnisse unge­heuren Verlusten flutet dor zerschmetterte Angriff der Stoß- geuppe Pieschkow in seine alten Stellungen zurück.

Der 21. März dringt den Höhepunkt der Schlacht am Na- «oczsee. Die Krisis des Angriffs ist hereingebrachen. Das Höcl-stmaß -er beiderseitigen Anstrengungen ist aus das Aeußerste "»gespannt. In der Seenenge tobt der Kampf mit unver- "inderter Heftigkeit um Baltaguzy. Die russisch« 25. Divi- swn wird abgeschlagen und in ihrer Gefcchtstätigkcit völlig erschüttert. Wer der 10. Division gelingt es bet Blizniki. k> das Gelände unserer Beobachtungsstellen und in Teile der vo. - deren Stellungen clnzudrlngen. Hier ge alen dfe russischen Re­manenter m furchtbare Belwirrung. Offiziere sind nicht zur vielt« oder haben die Gewalt über die Truppe verloren. Hier wollen Kompagnien wctle.i otzrn. dort wollen, andere zurück­

Frettag. der» 16. Jimt 1016.

weichen, wieder andere setzen sich fest, zufrieden mit dem Erreich­ten, wo sie gerade sind. Ein erbitterter Kampf tobt um Vor­werk Stachcwce.

Gleichzeitig drücken und wälzen sich dicke Massen dreier Divisionen im Abschnitt Mosheikt-Wileity heran, gestützt und vorwärtsgcs hoben durch heftiges Artilieriefeuer. An wenigen Stellen gelangen sie bis an oder in vordere Teile unserer Grä­ben. Kräftige Gegenangriffe werfen die Eingedrungenen so­gleich wieder hinaus. 7 O,öftere, 800 Mann bleiben gefangen in unserer Hand. Unter außergewöhnlichen Verlusten flüch-l tet der Angreifer. Die 22. Division rettet nur Trümmer aus dem Feuerbereich. .

Nördlich Wileity mißglückt tn ähnlicher Weise ein Angriff der S9. Division.

Hier tm nördlichen Abschnitt zwingen die furchtbaren Verluste den Gegner« m 22. März zur Ruhe und Erholungs­pause. In der Seenenge hat der kleine Teilerfolg bei Bliz^ niki den Mut belebt und die Zuversicht gehoben. Hier also? scheint der Steg erreichbar. Rach . u ,ger Artillerievor­bereitung am 22. Miuz g. elfen nachmittags etwa 4. Divisionen erneut an. Zwei Angriffe werben angefetzt. Zweimal in je vier dichten Wellen brechen die russischen Massen vor. Zweimal zerschellen diese Versuche restlos unter s^wr.st.n Verlusten. Al­lein dre 8. sib. Schützendivision verliert an Gefangenen 2000 Mann. Mit äußerster Heftigkeit wütet das Artilleriefeuer in der Nacht zum 23. März weiter. In den Morgenstunden bricht dte verstärkte 8. sib. Schützendivision noch zweimal zum Angriff vor. Die Angriffe scheiterten ebenso wie die folgenden Vorstöße am Abend.

In unerschütterlicher Ruhe halten die Truppen der 10. Armee. Heute in Eis und Schnee frierend und erstarrt, mor­gen tm Tauwetter durchnäßt, im tiefen Schlamm und Brei der aufgeweiclsten, durch das heftige russische Feuer abgedeckten Grä­ben. Musterhafte Arbeit leistet die Artillerie, Feldartilleriq und schwere. Hier legt sie Sperrfeuer zwischen Hindernisse und Angreifer, dort vor seine nachrückenden Reserven. Hier flan­kiert sie wirkfam, dort jagt sie den abgeschlagenen, zurückflu* tenden Angrei er in das Strasfeuer seiner eigenen Maschinenge^ wehre und Kanonen. Die Armee Eichhorn, derSturmbocft gegen Kowno', der eiserne Besen, der die Tenne reinfcgte zwischen N>'men und dem See., bet südlich Lüradu.g, ist jetzt der ..Drellbock". ,

Ebenso unerschütterlich wie vie Front der 10. Armee erweist sich/hr linker Flügel uüd die anschließende Armeeabteilung Scholtz. Zwar wurde der Nordflügel der Armee Eichhorn von der volles Wucht der russischen Offensive nur zum Teil gefaßt, aber auch diese Kämpfe zeigen Höchstleistungen aus beiden Seiten.

Das Gelände des ehemaligen Dorfes Wileity war zu einem mehrere hundert Meter vor der Hauptstellung liegenden Stütz­punkt ausgebaut. Bon hier aus ließ sich die eigene Front und die der rechten Nachbargruppe weithin flankieren. Die Be­seitigung dieses Stützpunktes war Vorbedingung zur Durchfüh«- rung des Angriffs. Dichtes Waldgelände in etwa 1000 Meter Entfernung gestattete gedeckte Versammlung und Annäherung. ,

So entbrennen heftige Kämpfe um diesen Stützpunkt. AM 18. März vormittags beginnt der Angriff gegen Wileity und dehnt sich bald weiter nach Norden aus. Die den Wald ver­lassende Infanterie kommt sofort in heftiges Artillerie- und Majchinengeweyrseuer und flutet bald in die Deckung des Wal­des zurück. Weiter nördlich kommt der Angriff gar nicht zur Entwicklung. Gefangene der dort angesetzten Regimenter 8Z und 88 sagten später aus, die Infanterie hätte Befehl erhalten, den Stützpunkt unbedingt zu nehmen. Zweimal stürm­ten sie vergeblich. Aber die Deutschen hielten unerschütter­lich stand. Das deutsche Artilleriejeuer von unauffindbaren Bat­terien hätte ihnen ungeheure Verluste zugefügt.

Am Abend des 19. März versucht der Russe nochmals den Angriff. Ohne Feuervorbercitung will er sich des Stützpunk­tes durch Handstreich bemächtigen. Fast unsichtbar tn Schneemän- teln schleichen rm Dunkel der Nacht Abteilungen an die Hinder­nisse heran. Kreisförmig soll dre Stellung umschlossen und über­raschend angegriffen werden. Im blendenden Licht deutscher Scheinwerfer und Leuchtkugeln setzt rasendes Majchinengewchr- feuer ein. Bald nach Mitternacht retteten sich kümmerliche Reste der russischen Infanterie. Die Deutschen haben vier Ver­wundete als Verlust zu melden. Noch einmal versucht der Feind sein Glück. Am Morgen des 22. März brechen starke Kräfte aus dem Walde vor. Eine Welle folgt der anderen. In kur­zer Zeit feuern wohl 2000 Schützen. Unsere Artillerie leidet zu­nächst unter ungünstiger Beobachtung. Sie vermag den An­griff nicht aufzuhalten. Der Russe drückt trotz größter Verluste auf etwa 300 Meter vor. Dann klärt das Wetter sich auf. Unser Artilleriefeuer setzt ein und um 11 Uhr vormittags ist der Angriff abgeschmettert. Hunderte von Toten liegen vor der Steilung; Hunderte Verwundeter kriechen zurück oder jam­mern vor den Hindernissen: . . . Hunderte werden später von russischen Krankenträgern geholt. Der menschliche Verteidiger erlaubt dem feindlichen Sanitätspersonal ungestörte Arbeit und die Bestattung der Gefallenen.

Wetter nördlich fanden um diese Zeit nur kleinere Kämpfe um vorgeschobene Poftierungen statt. In einem etwa 8001500 Meter vor den Stellungen liegenden Hochwald wurden unsere Posten und Feldwachen von starke» Kräften angegriffen und erhielte» zur Vermcilung unnviiger Verluste den Befehl, auf die Hauptstellungen zurückzugehen. Eine dieser Feldwachen wur­de jedoch vom Gegner völlig eingeschlossen. Ihr schneidiger Füh­rer wehrte sich eine Nacht und den folgenden Tag gegen er­drückende Uebermacht. Dann gelang es ihm, sich bei Dunkelheit mit Hilfe unserer Artillerie an der Spitze seiner kleinen Schar fast ohne Verluste und sogar unter Mitnahme einiger russischer Gefangener nach rückwärts durchzufchlagen. Gefangene sagten aus, daß die Russen bei diesen Gefechten um die Feldwache etwa ^wei Bataillone verloren hätten.

Noch eine kleine Schilderung sei ctngesügt. Hier setzt sich der Kommandeur eures loih lngischen Infanterieregiments in den Sattel und wirft an der Spike »einer Truppe üurck» kräftigen

33. Iahrg

Gegenangriff den eingedrungenen Feind aus dem Graben. Dopt "feht ganz allein und selbständig ein einzelner Landsturmmanr. ' biederer Handwerker im Frieden, mit Handgranaten vor und rei­nigt jem Grabenstück von, «ungebrochenen Ruffen.

Nördlich von Wileity liegt vor der Front das etwa 1 Kilo. Meter lange Dorf Meltko)e-Selo. In der Mitte des Ortes stnnd seit langer Zeit eine Feldwache hinter ihrem Drahthindernis. Täg­lich schob sie einen Unteroffiziersposten 500 Meter weit gegen den feindwärts gelegenen Dorfrand vor. Nachts wurde der Posten eingezogen.

Am 19. März entwickelte der Feind starke Kräfte gegen Welikojc-Selo, die allerdings nicht zur Durchführung eines Angriffs kamen. Jedoch fand der Unteroffizier, als er am Morgen seinen gewohnten Platz beziehen wollte, den Feind darin etwa eine Kompagnie mit Maschinengewehren. Einige Nächte später gehen von Süden deutsche Abteilungen im ^Schutze der Dunkelheit vor und beginnen 2 Uhr vormittags das Feuer aus die Russen. Eine andere Abteilung schiebt sich, in einer Bo- denfalte gedeckt, an die russische Kompagnie heran. Unsere Artillerie legt plötzlich Sperrfeuer hinter den Ort; die.d- liche Gruppe stürzt in langem Sprunge vor und überrennt den Feind. Nur wenige Russen entkommen in der Dunkelheit. Ein Offizier und 72 Mann werden gefangen, 30 Tote begraben. Mit Verlust von einem Mann rückt die Abteilung in die alte Stellung ein. Wiederholt fragte der russische Offizier, wann er erschossen würde. Dian hatte ihm erzählt, die Deutschen er­schössen alle russischen Offiziere. Man reichte ihm Tee. Er nahm ihn aber voller Mißtrauen nicht eher, bevor ein Land- wehrmann davon getrunken hatte. Außer den 73 Gefangenen betrug die Beute dieser kleinen Unternehmung 2 Maschinen­gewehre, 80 Gewehre und 10 000 Patronen.

Bor der unerschütterten Front der Armee Eichhorn hielt der erschöpfte Angreifer am 24. und 25. März verhältnismäßig Ruhe und sammelte Kraft zu neuer Anstrengung.

Im Abschnitt südlich des Dryswiaty-Sees, am Flügel der Armeeabteilung Scholtz war es inzwischen auch zu lebhaften, und heftigen Kampihandlungen gekommen. Nachdem der G g- ner an mehreren Stellen Ausfallgassen in seine Drahth nüernisse gelegt hatte, begann er am Morgen des 19. März den erwarteten Angriff. In sechs bis acht mächtigen Wellen wälzten sich die russischen Massen heran. Ueber die im Feuer zusammenbre- chenüe Welle türmte sich sofort eine neue Angriffswoge. Der Wind, der diese Flut anschwellen ließ, war das russische Feuer in den Rücken der eigenen Infanterie.

Alle Anstrengungen und Opfer sind vergeblich. Nur an zwei Stellen halten die Russen bei Tagesanbruch des 20. März geräumte deutsche Feldwachstellungen. Schon setzt der Gegen­angriff ein. Ein Landwehrregiment nimmt im kühnen Gegen­stoß seine verlorenen Grabenstücke wieder; eine Kavallerie­brigade stürmt mit dem Karabiner und nimmt den überlebenden Teil der eingeürungenen Russen 1 Offizier und 120 Mann gefangen. Bor der Front liegen gezählt über tausend Leichen. Weitere russische Angriffe ins 22. März scheitern in gleicher Weise. In der Nacht zum 23. März rennt der Geg­ner viermal verzweifelt an. Zweimal gelangt er an die Hin­dernisse, jedesmal mutz er unter verheerenden Verlusten wei- chen. ^ Die genannte Kavallencbrigade allein zählt 930 Leichen vor ihrer Stellung. Ueber Berge von Tote» und Verwundeten hinweg stürmt der Russe am 25. Mai bald nach Mitternacht noch einmal. Kosaken hinter der Front bearbeiten die Infanterie init der Peitsche. Nach nutzlosem Ansturm fluten die Reste der Re­gimenter zurück. Dann herrscht Ruhe und der Feind Hot Ge­legenheit, seine Verluste der Tage vom 19. bis 25. März fcstzu- stellen. Sie betragen mindestens 8200 Mann.

Weiter nördlich im Gelände der Bahn WilnaDünaburg und der Straße KownoDünaburg setzt in derselben Zeit ein gleich heftiger und gleich erfolgloser Angriff ein. Ohne Artillerievorbereitung will der Feind in der Nacht zum 22. März die dortige Front überrumpeln. Man läßt ihn hernn- kommen bis an und in die Hindernisse; dann schlägt ihm ver­nichtendes Feuer entgegen. Die fliehende russische Infanterie findet in der Dunkelheit und Verwirrung die Hindernisgasjen nicht und drängt sich wie eine Schafherde in dicken Haufen zusammen. Maschinengewehre verrichten unbarmherzig ihre fürch­terliche Arbeit. Am Lawkessabach bleiben 600 Tote. Nun greift die russische Artillerie ein und bereitet einen neuen An­griff vor. 6 Regimenter von 3 verschiedenen Divis.onen stür­men und werden aufgerieben.

Der 23. März bringt eine Steigerung des russischen Ar- tillerieseuers. 11400 Schutz werden, gezählt, darunter etwa 275 schwerster Kaliber. Umsonsti Die Infanterie kommt nur auf 400 Meter heran und muß bewegungslos liegen bleiben. Ein erneuter Ueberraschungsangriff schlägt gänzlich fehl und kostet wieder Hunderte von Toten. Wie zur Rache antwortet der Russe mit einem im Osten bisher unerhörten Trommel­feuer aber es erfolgt kein Angriff mehr. Vom 26. Mürz ab herrscht Nuhe beiderseits des Dryswjatysees.

Gegen die Einbruchsstellcn in der Front der Armee Eich­horn setzt die russische Führung am 26. Mürz noch einmal gleichzeitig mit aller Kraft de» Hebel an. Nach heftigem Artilieriefeuer drücken auf der Frontlinie Spiaglia Süd- ranü des Naroczsces vier Divisionen vor. Der unter furcht­baren Verlusten abgeschlagene Angriff wird am Nachmittag er­neuert. Unter Zurücklassung von 3000 Toten weicht fchlicßbch der Gegner in seine alten Stellungen zurück. Auch südlich Wileity scheitern mehrfache Angriffe.

Der 27. März läßt für den Verteidiger einen schonen Er­folg heranrcifen. Es gelingt, durch kräftig- Vorstöße dem Feinde größere Teile des uns am 21. Ma z entrissenen Gelände- strcifens wieder abzunehmen. 1300 Mann mit 5 Offizieren blei­ben in unserer Hano. Heftige russische Gegenstöße, die sich auch am folgenden Tage wiederholten, bleiben erfolglos. Fünf starke Angriffe scheitern unter großen Verlusten. Gleiche Miß­erfolge erleiden Mafsenangrijfe der 45. Division und 2. sib. Schützendivision südöstlich Murzacstze. . ..<