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Ein zwar schr wirksanles, aber zugleich sehr giftiges Konservierungsmittel ist die Ftußsäure. Sie verleiht z^ B. loniervierteu Fruchtsäfteu ein sehr schönes Aussehen. Es ist aber in der Praxis nicht möglich, sie vor dem Einkochen vier Löste mit Zucker durch Kalkzusatz zu entfernen, denn dies vermag höchstens ein sehr exakt arbeitender Chemiker. Nimmt man zudem zu wenig Kalt, so bleibt Flustsäure in den konservierten Säften zurück, nimmt mail zu viel, so werden die Säfte ungenießbar. Flustsäure darf daher keinesfalls als Konservierungsmittel Verwendung finden.
Anders verhält es sich hingegen mit der A m eisensäure. Sie findet sich vielfach in der Natur, z. B. in den Brennhaaren der Nesseln und auch in einigen natürlichen Mineralwässern vor. Mit Mengen von 0,2 bis 0,25 Gramm sind Fenchtsäfte leicht zu konservieren. Im menschlichen Körper verbrennt iie in derartigen Niengen und Vetdünnnngen zu Kohl n äure. - a die „Arzneibuchware Amris.niäure" eine 25,rozinige maserige Lösung der Säure ick, cmp iehlt es sich, von dieser 1 Prozent — alsv auf 1 Kg. , euchtsaft 10 Gr. — zu verwenden.
Das harmloseste und daher empfehlenswerteste Konservierungsmittel ist die Benzoesäure, die al. natürlicher Bestandteil in wes.n l chen Mengen, z. B. in Preiselbeeren, Moosbeeern und Kronsleeren vorkommt. Daher können bekanntlich diese Früchte sogar ohne jeg iche Zusätze zn hal.baren Dauerwaren cinge.och: werden. Zum Einmachen von Obst verwendet man die Benzoesäure am besten in Form von Benzoesanrem Natron, das etwa 70 Prozent Benzoesäure enthält und in Apotheken erhältlich ist. Fruchtsäfte sowie Fruchtmuse sind hiermit gut zu koüservieren, wobei auf 1 Kg. Fruchtsast od.r Mus 1 Gramm Benzoesaurcs Natron zn verwenden ist. Mehr als 1,5 Gr. auf 1 Kilogramm sollten tunlichst vermieden werden. Tie Gefäße mit so konservierten Obst- zubereitnngcn sind in möglichst kühlen Räumen aufzub"-- vabren.
Wir besitzen somit in der Ameisensäure und den, Ben- - zoesauren Natron, besonders aber in dem letzteren, ein chemisches Mittel, durch dessen Anwendung Fruchtsäfte und Muse ohne Znckerzusatz und ohne Sterilisation leicht Mz, konserviert werden können und das den Hausfrauen ohne Gefahr für die menschliche Gesundheit in dis Hand ge geben werden kann. Es bleibt aber trotzdem nur ei„ Kpiegshilssmittel, an djessen Stelle nach dem Kriege wieder das alte bewährte Verfahren mit Zucker z» treten hat. ^
HtiiMrr M.H.
Krotzes Hanptgnartier. den 8. Juni
Westlicher Kriegsschauplatz.
Der Artillerickampf beiderseits der Maas dauert mit unverminderter Heftigkeit an.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Südlich von Smorgan drangen deutsche Erknndigungs- abteilungen über mehrere feindliche Linier hinweg bis in das Dorf Knnawa vor, zerstörten die dortigen Kamvfan- lagen und kehrten mit 40 Gefangenen und einem erbeuteten Maschinengewehr zurück.
Auf der übrigen Front bei den deutschen Truppen keine besondere Ereignisse.
Balkankriegsschauplatz.
Ortschaften am Doiransee wurden von feindlichen Fliegern ohne jedes Ergebnis mit Bomben beworfen.
Oberste Heeresleitung.
Der Weltkrieg
„Ter Artilleriekampf dauert ans beiden Seiten der Maas mit unverminderter Heftigkeit an". Das ist alles, was der Tagesbericht von Verdun meldet Das ünck soviel besagen als: die Jnfonteriekämpse sind mit der Eroberung der neuen Stellungen vorerst zum Stillstand gekommen und die Artillerie beginnt dis hinter diesen liegende Vertechignngslinie mürbe zn schießen. TW Franzosen haben seit dem 21. Februar vor Verdun allein über 50000 Gefangene, 1000 Offiziere und 40 500 Mann, verloren, d. h. fast drei kriegsstark- Infanteriedivisionen.
An der deutschen Ostfront beginnt es wieder lebhafter zu werden. Es tvird aber auch nötig sein, da unsere Vsterreichisch-nngarifchen Verbündeten an ihrer Südsront, wie es scheint, gegen die russische Uebermacht in Bedrängnis kommen. Man braucht lange nich" all s zn glanben, was die Russen ^usammenlüge», aber soviel dürfte richtig sein, daß die österreichischen Linien in erheblicher .Ausdehnung zurückgenommen werden mußten, «rechten auch Zchntansende von Russen geopfert sein. Tie Russen schreiben ihren Erfolg dem Besitz von überreichlicher Munition und Geschützen aus Amerika und Japan zu. Das dürste stimmen. Wilson, der Frwdens- engel, hat auch sie auss best? ve so g. — > lbst erckändOch nur um den Frieden zu beschleunigen. Ob es nicht doch richtiger gewesen wäre, den Tauchl? vckkr:eg vor e nein Jahre nicht einzustelien?
Die Ereignisse im Westen.
Der französische Tagesbericht.
WTB. Parts, 8. Juni. Amtlicher Bericht von gestern nittag: Ber Fontenoy, westlich von Saigons, wurden zwei deutsche Patrioten zerstreut. Die sran'öslsche Artillerie zerstörte mehrere deutsche Beabachtungsposten bei Reuvron. In den Argonnen ließen die Franzosen bet FiNe Morte mit Er- folg drei Minen sprengen. Aus dem linken Ufer der Maas säuerte der Artillenckamps in den Abschnitten der Höhe 304 und des Caurettewaldes an. Auf dem rechten Ufer wurde ge- »en 8 Ubr abends ein mäcktiae, oeuticver Ausritt aeaen da«
Fort Vanx durch unser Maschinengewelstfeuer gebrochen. Di: Stürmenden wichen unter Zurücklastnng zahlreicher Toter zurück Die deutsche Artillerie leßie Nr unterbrochene Beschie- ßung des Forts und der benachbarten Gegend fort. Die französische Artillerie bekämpfte sie energisch. Aus den Vogesen wird nur kräftige Bcs .etzung seitens der Deutschen gegen dir erste französische Lime am Hartmannsweilerkops gemeldet.
Abends: Aus dem linken Maasuser herrschte große Tätigkeit der Artillerie tu der Gegend der Höhe 3V4. Aus dem rechten User geht Vas Bombardement auf unsere erste und zweite Linie von der Gegend Aouaumonl bis Damloup in sehr heftiger Weise weiter. Die Deutschen meldeten heute, daß die Panzerfeste Vaux am Abend des 6. Juni in ihre Hände gefallen sei. Am 7. Juni 7.S0 Uhr morgens war sie immer noch in unserer Hand. Bon diele:" Zeit an konnte wegen der Heftigkeit der Beschickung k.tne Verbindung not der Feste her- gestellt werden. In den Vogesen wurden deutsche Erkundungs- cibteilungen, die gegen unsr e Sie Wagen südlich von Celles vorgeschlckt wurden, Lu ch unser Feuer zurückgetrieben. Au dem Rest der Front zeitweise unterbrochenes Geschlitzseuer.
Der englische Tagesbericht.
WTB. London, 8. Juni. Amtlicher Heeresbericht von gestern: Gestein: und heute : -qve.e beiderlei.cge Bejchicßmig östlich von stsperu. D.r Feind eroberte ge,:ern unsere vordersten Grüben ber den Trümmern des Dorfes H-o >e. Seine Angriffe auf andere Leite der Linie mißgcüaNcn. En. kleiner Angriff westlich von yooge wurde Y.uie morgen abgeschlagen. Australier drangen tn der Rächt in deutsche Grützen östlich Bois Grenier ein, fügten dcm Feind Verluste zu und brachten Gefangene beim. Auch wir unternahmen erfolgreiche Streifen östlich Ouinchy. -
Die ^aae im Osten.
WTB. Wien, 8. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 8. Juni 1916:
Russischer Kriegsschauplatz: In Wolhynien haben unsere Truppen unter Nachhutkämpfcn ihr- neue Stellung am Styr erreicht. An der Jkwa und nördlich Wiznivwczyk an der Strypa wurden mehrere russische Angriffe abgewiesen. An der unteren Strypa greift der Feind abermals mit starken Kräften an; die Kämpfe sind noch nicht abgeschlossen. Am Tnjstr und an der bcschrabischen Front herrschte gestern verhältnismäßig Ruhe.
Der russische Tagesbericht.
WTB. Petersburg, 8. Juni. Amtlicher Bericht von gestern. Westfront: Die Erfolge unserer Truppen in Wolhynien, Galizien und der Bukowina werden weiter ausgebaut. Die Zahi der Gefangenen und tue seit der Vertreibung des Feindes aus seinen stark ausg.-bauten Stellungen gemachte Beute wächst noch immer. Seit dem Beginn der letzten Kämpfe bis zum 6. Juni mittags haben die Armeen des Generals Bruistlcm an Gegangenen emgebracht: 900 Offiziere und mehr als 40 000 Mann, ferner sind 77 Geschütze, 49 Minenwerfer, ebenso Schcmwe.ser, Fernsprcchgeräie, Feldküchen und eine Mengo anderes Kriegsgerät und beträchtliche Munitionsvorräte in unsere Hand gefallen. Einige Batterien wurden von unserer Infanterie vollständig mit allen Geschützen und Munittonswagen weggenLinmen. — Die Po.ficht ve-bie.el gegenwärtig, die Rainen der tapferen Regimenter zu nennen, die zum Teil mit dem Verlust sämtlicher Lsstz c.e gekämpft haben. Ebenso ist es unmöglich, dis Namen unserer Heldenmut gen Generale und Osfi- gierc zu veröffentlichen, die den Heldentod sta ben oder verwundet wurden, ebenso wie die Gegend anzugeben, wo die Kämpfe sich abspiclten. — Kaukasus: Aus der Richtung von Erzingjan brach cm mit stärk:ren türkischen Abteilungen an- gesctzter Angriff in unserem Artilleriefeuer zusammen. Unsere auf Bagdad angesetzten Truppen eroberten nach Kampf die bei Khanikin stark befestigten türkischen Steilungen. Unsere Kavallerie griff die türkischen Grätzen an und machte mehrere feindliche Bataillone nieder.
Der Krieg mit Italien.
WTB. Wien, 8. Juni. Amtlich wird verlautbart vom 8. Juni 1916:
Italienischer Kriegsschauplatz: Auf dr Hochfläche von Anago gewann unser Angriff an der ganzen Front südöstlicki Eestma Gallio weiter Rium. Unsere Truppen setzten sich auf dem Monte Lemerle (südöstlich von Ccsunas fest, und drangen östlich von Gallw Ronchi vor. Abends erstürmten Abteilung m des bos- nischcherzegowinischen Infanterie-Regiments Nr. 2 und des Grazer Infanterie Regiment? Nr. 27 den Monte Mclctta. Tie Zahl der seit Anfang dieses Monats gefangen genommenen Italiener Hut sich auf 12 400, darunter 215 Offiziere, erhöht. An der Totomitenfr.mt wurde ein Angriß mehrerer feindlich r Bateillone auf die Croda del Aueona abgewiesen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unverändert.
Der italiennche Tagesbericht.
WTB. R'M, 8. Juni. Ammcher Bericht von gestern. Der Feind untere ahm wer ee hastige Angriffe, die durch kräftiges A.1D: e'cuce unterstützt wurde::, gegen unsere Stellungen im oberen Brandtale (Etsch), am Monte Spin, im Postnatal (Astach) und längs des Tales von Canpemule, nordöstlich, von Asiago. Der Feind wurde überall unter lehr schweren Verlusten zurückgeschlagen. Auf den Höhen östlich von Lam- pomu'.o unternahmen unsere Truppen einen kräftigen Gegenangriff auf die feindliche Infanterie und verfolgten sie mit dem Bajonett bis zum G.unde des Tales. Gestern fanden längs der ganzen Front zwischen Lisch und Brenta Uwe nehmungen. besonders der Alliierte s a t. Feindliche Angristsversuche gegen den Eon: Zugna im EtsUta: u:ü gegen näsele Stellungen südöstlich von 'Asiago wurden durch unser rrener schnell abgeschlagen. Lm Drautais setzten wir die Beschießung der Stationen T b ast und Siiltan so t. In Knrm.n und am I on o lebhafter Krn'.ps mit Brinbrn, jowie Mmensprengungen und Tätigkeit unserer Abte iungen.
Der türkische Kriecr.
Konstantinopel, 8. Juni Bericht des Haupt- quartiers: An der Jraksronr ist die Lage unverändert. — An der K a n k a s n s f r o u t Scharmützel gegen Erkundungsabteiliingen. Im Zentrum versuchte d r Feind, eine Höhe zu nehmen, die sich in unseren Händen befand. Unsere Reserven und unsere Kavallerie verjagten ihn durch einen mit Bajonett und Säbel unternommenen Angriff geg n die feindliche Flanke und trieben ihn in die alten Stellungen zurück. Tke Russen, die sich unseren Stellungen auf dieser Höhe auf 400 Meter genähert hatten, erlitten große Verluste an Esten und Verwundeten und ließen 25 Gefangene zurück. Auf dem linken Flügel und im Küstengebiet zerstreute unsere Artillerie feindliche Truppen, dre mit Befestigungsarbeiten beschäftigt waren. '
Der Krieg zur See.
Paris, 8. Juni. (Agence Havas.) Der Torpedoboots,Zerstörer „Fantassin" ist von einem anderen französischen Torpedoboot im Mittelmeer gerammt und versenkt worden.
Neues vom Tage. ^
Berlin, 8. Juni. Wegen der neuerdings erfolgten starken Heraufsetzung der Eisenpreise fand im preußischen Handelsministerium eine Aussprache mit Vertretern der Eisenindustrie statt. Hieran werden sich weitere Erörterungen im Kriegsministerinm anschließen, die eine Nachprüfung der gegenwärtigen Preise der Walzwerkerzeugnisse zum Gegenstand haben werden.
München, 8. Juni. In der Kammer erklärte Verkehrsminister von Seidlein bezüglich der Frage einer Reichseisenbahngemeinschaft, Preußen habe erklärt, daß es seine Bahnen in der Hand behalten müsse. Er könne für Bayern die gleiche Erklärung abgeben. Tie getrennte Verwaltung der Staatscisenbahnen habe sich im Frieden und Kriege bewährt.
GKG. Bukarest, 8. Juni. Die rumänischen Zeitungen nehmen zn der Rede des deutschen Reichskanzlers Stellung. Der Reichskanzler sei zu der Ueberzeugung gekommen, daß nach dem Verhalten der Feinde von einem Frieden nicht mehr die Rede sein könne, man müsse sich also auf übermenschliche Anstrengungen Deutschlands, den Frieden mit den Waffen zu erzwingen, gefaßt machen. Da die militärische Kraft Deutschlands furchtbar sei, so müsse die äußerste Anstrengung, zu der es sich entschlossen habe, den endlichen Sieg herbeiführen.
Paris, 8. Juni. Die Blätter erfahren aus London: Die Wahl der Regierung für die Nachfolgerschaft Kit- cheners dürste auf Fr euch fallen.
GKG. London, 8. Juni. In den östlichen Bezirken von London ist eine scharfe Bewegung gegen die Juden ausgebrochen. Die englischen Arbeiter sind aufgebracht, daß sie sich ins Heer einstellen lassen müssen, während die Hunderttausende russischer und polnischer Juden, die einen großen Teil des berüchtigten Londoner Ostens bevölkern, frei bleiben. Es wird daher der Vorschlag gemacht, um geführ.'i.hen Ausschreitungen vorzubeu» gen, aus den Juden eine Art Fremdenlegion zu bilden.
Konstantinopel, 8. Juni. Die Leiche des Feldmarschalls von der Goltz ist aus Bagdad hierher überführt worden. ..
GKG. Washington, 8. Juni. Der Vertretertag der republikanischen Partei zur Ernennung eines Kandidaten für die Präsidentschastswahl fand in Chicago unter dem Vorsitz Rvosevelts statt. An der Haltung Wilsons wurde scharfe Kritik geübt. Seine Politik sei mehr aus rednerische Kunststücke als auf Entschlossenheit begründet. Es wurde die Verstärkung der Landesverteidigung und die Rückkehr zu hohen Schutzzöllen gefordert.
i-ckpIch?:. WTB. Berlin, 7. Juni. l
(Schluß.)
Staatssekretär HelfseIch: Ich weiß nicht, ob der Vorredner (Hofsmann, Soz.) für Ruhe im Lande gesorgt hat. Niemand bestreitet, daß bet den vötiig neuen Aufgaben Fehler gemacht wurden. An den Exzessen hat die Regierung keine Schuld. Me Wachhabenden leben nicht wie bisher, wenn sie Ehre im Leibe haben. Dafür sorgen auch die Brot-, Butter- und Fleisch- Karten. Das Ertragen der Entbehrung wird eine der größten Taten tn der Weltgeschichte sein.
Abg. Hoff (F. V.): Die Kraft des ganzen Volkes mutz zusammengehalten werden. Wir hoffen, daß das Kricgsernäh- rungsamt mit Energie Planmäßigkeit tn die Lebensmittelverteilung bringt. Die Getreideiteferungen Galiziens und Kurlands wird m diesem Jahre größer werden.
Präsident des K ie-se nab n igsamts v- B.ckückl: Ich muß nach München zur Milderung der dertrgen Ausfuhrbestimmungen und ich muß für die Arbeiter im Saarrevier die Ernährung durch schnelle Maßm hmen siche-siellen. Ich muß jeden Augenblick benutzen, um mein Amt, das ich leider erst tn später Stunde ant eien konnte, gut auszufüllen. Ich muß die wichtigsten Bezirke persönlich bereisen. Ein Programm kann ich mir nicht entwickeln. Kritik an der Vergangenheit wäre geschmacklos. Wertvolle Mitarbeiter stehen mir zur Seite. Eine Handelserlaubnis wird künftig nur erteilt, wenn der Betreffende nachweislich schon früher diesen Handel betrieb. Das bestehende Recht söl: kodifiziert werden, da es sonst unmöglich ist, sich einigermaßen tn den Anordnungen durchzufinden. Ich bitte um Ihr Vertrauen.
WTB. Berlin, 8. Juni.
Die AuHp.ache Uber die Ernährungssrage wird fortgesetzt.
Abg Dr. Böhme (Rail.): Wir hoffen, daß es dem tatkräftigen Präsidenten des Reichsernährungsamtes gell..gen wird, die Hindernisse gegen eine gesunde Ernährungspalitlk und den Partikularlsmus zu beseitigen. Unzweifelhaft ist Süddeutschland in der Rationierung, 'Sparsamkeit und gerechten Verteilung voran. Die Vergütung an die Blehkäufer ist zu hoch.
Abg. Dr. Nösicke (Kons.): Der vom Abg. Hosfmann gestern hier erhzbene Vorwurf der Ausbeutung ist verwerflich. Der Reichskanzler hätte seine wahre Freude an dieser „nationalen" Rede haben müssen. Angesichts der englischen Blockade und dem Aushungerungsplan darf der Landwirtschaft nicht vorgeworfen werden, sie habe versagt, wie es tn der Kommission geschehen ist. Aus den Prozessen geht genügend hervor, wer vie Lebensmittetwucbcrer sind. Die Landwirtschaft fetzt alles daran, das hervorzubringen, was das Volk braucht. Wir können den Krieg nur gewinnen, wenn wir England mit alten Machtmitteln begegnen. Man darf die, die dafür eintreten, nicht als Hetzer und Kitegswucherer bezeichnen.
Aba. Rupp-MardN'.g (D. F.): Kriegswucher wird nur von einem kleinen Kreise betrieben, der aber riesige G:wlnne einsteckt. Notwendig ist eine Bestandsaufnahme der in den Privathaushaltungen vorhandenen Vorräte. Das Wild muß abgeschossen werden, am besten durch garnisonsdienstpflichtige Landsturmleute.
Abg. Wurm (Soz. Arb.): Den Landwirten ist von aint- ttchen Stellen empfohlen worden, nicht so billig zu verkaufen und zwar von dem jetzigen Präsidenten des Kriegsernährungsamtes und dem preußischen Landwirtschastsininiftertum. amtes und dem preußischen Landwirtschastsminisierium. Wr
fordern auch eine Reichszuckerkarte.
Abg. Snnon (Soz.): Die Lederversorgung für das Iivil- publikum ist völlig unzureichend.
Abg. Werner-Gießen (D. F.): Mit den Höchstpreisen ist dem deutschen Volk e:n schlechter Dienst erwiesen worden. Die Gewinne der Schuh- und Lederfabriken steigen enorm. Dagegen mußr ücksiästslos vorgegangen werden.
Die Anträge und Resoiulionen werd.n angenommen. Daraus schließt Präsident Kämpf die Tagung.