m.
Während der März den großen russischen Ent lastungsangriss und auch sehr starke italienische Angriffs- Versuche gebracht hatte, haben im April nur die Italiener ernstliche Unternehmungen versucht. Und zwar ist hier hervorzuheben, daß ihr Druck gegen die Jsonzo- Front nachgelassen hat, während sie ans der ganzen Tiroler Front eine erhöhte Tätigkeit entwickelt haben. Indessen sind auch hier wiNlich merkliche Verschiebungen der Linien nicht erziel: w.raen. Zwar mußte die österreichische Stellung anr Cot di Laua infolge einer seit Monaten vorbereiteten Sprengung geräumt werden. Aber trotz größter Anstrengung ist es den Italienern auch hier nicht gelungen, weitere Fortschritte zu erzielen. Andererseits wurden sie im Sugana-Tal aus dem Ort Marler und mehreren hintereinander liegenden, gut ausgebauten Swllungen bis zum Westrande von Roncegno zurückgew.-ffen
Die Russen dagegen blieben nach dem Zusammenbruch ihrer Märzangriffe vor der ganzen Front unserer eigenen wie der südlich anschließenden österreichisch ungarischen Armeen fast völlig ruhig. Nur westlich Dünabnrg und südlich des Narocz-Sees unternahmen sie örtlich beschränkte, übrigens ganz erfolglose Vorstöße.
Dagegen ist es uns gelungen, selbst den belanglosen Geländegewinn, den die Russen als einzigen Erfolg ihres mit stärkstem Kräfteeinsatz und ungeheueren Blutop ern unternommenen Entlastungsangriffs in Händen b. halten hatten, zurückzuerobern. Am 28. April haben wir den bei den Märzangrifsen verlorenen Teil unserer ehemaligen Stellung südlich des Narocz-Sees, den die Russen aufs stärkste ausgebant hatten, in einem wuchtigen Angriff zurückerobert. Selbst die erste Linie der ursprünglichen russischen Ausgangsstellung ist in unserm Besitz. Tie Beute an Gefangenen und Kriegsmaterial ist groß.
IV.
Das Saloniki-Unternehmen des Vierverbands ist noch immer nicht über die Besitzergreifung einer völlig wehrlosen neutralen Hafenstadt und die dauernde schwere Kränkung und Vergewaltigung eines neutralen Landes Hinausgeiangt. Das bunte Truppengemisch, das sich auf griechischem Boden angssiedelt Hat, gab bisher keine merklichen Zeichen kriegerischen Betätigungsdranges.
Einen einzigen Fortschritt haben unsere Feinde zu verzeichnen. Mit starker zahlenmäßiger Ueberlegenheit haben die Russen unsere türkischen Verbündeten in Armenien angegriffen. Zn der Flanke von der See her durch russische Landungstruppen gefaßt, haben die Türken nach tapferer Gegenwehr dem Feinde Trape- zunt überlassen müssen. Einem weiteren Vordringen der Russen' in Armenien haben sie indessen Einhalt gebieten können.
Eine reiche Entschädigung für diesen unleugbar empfindlichen Verlust haben die Osmanen in Mesopotamien erkänrpft. Das seit rund fünf Monaten in Kut- el-Amaca eingeschlossene Heer des Generals Towns- hend hat sich, da alle Entsatzversuche (auch nach einem Wechsel in der Person des Oberbefehlshabers der Entsatzarmee) fchlfchtugen, am 29. den Belagerern ergeben müssen. Verzeichnen wir noch ein siegreiches Gefecht östlich des Suezkanals vom 23. April, bei dem die Türken englischer Kavallerie starke Verluste zusügten, so ist festzustellen, daß die Lage unserer türkischen Verbündeten, im ganzen genommen, einen entscheidenden Aufschwung. genommen hat. , ,
WM TazÄmcht. 8.T.T.
Grahcs Kanplqnarlier, de» 15 Mai
Westlicher Kriegsschauplatz.
Zu vielen Abschnitten der Front war die beiderseitige Artillerie- und Patrouillentätigkeit lebhaft.
Versuche des Gegners unsere neugewonnene Stellungen bei Hillluch wieder zu nehmen, wurden, soweit sie nicht schon in unserem Artillerieseuer znsammenbrachen, im Nahkamps erledigt.
Im Kampfgebiet der Maas wurden Angriffe der Franzosen am Westhang des toten Mannes und beim Caillette- wald mühelos abgewiesen.
Oestlicher und Balkan-Kriegsschauplatz.
Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.
Oberste Heeresleitung.
Der Weltkrieg.
An fünf verschiedenen Stellen haben die Franzosen in der legten Woche gegen den um Verdun gelegten Ring Vorstöße gemacht; besonders rechts und links des „Toten Manne-" versuchten sie vörzudringen — vergeblich. Am Sonntag scheiterten weitere Angriffe westlich dieser Höhe. Keine noch so großen Anstrengungen des Feindes werden uns die gewonnenen Stellungen wieder entreißen. — Was unsere Tauchboote leisten können, das erfährt man aus der Zusammenstellung des Admiralstabs für den Monat April: 96 feindliche Handelsschiffe mit 225 000 Tonnen sind versenkt worden. Bittere Wehmut will einen überkommen, wenn man angesichts solcher Erfolge an die Zusage an Wilson denkt.
Die Ereignisse im Westen.
Der französische Tagesbericht.
WTB. Paris, 15. Mai. Amtlicher Bericht von gestern mittag: Südlich von Roh- haben wir eine» Handstreich gegen einen un;e:er c- adeu im Bois Loges adgewiesen. Aus der Gegend von Be . u . wurde im Laufe der Nacht kein wichtiges Ereignis gemeldet, mit Ausnahme heftiger Beschießung in der megend des Lien L.wmes. An der übrigen Front verlief die Nacht ruhig.
Abends: In den Argonnen bei Fille Morte ließen wir zwei Minen .pomgen, die einen deutschen Schützengraben zerstörten. Ln der Gegend von Verdun Kanonade mit Unterbrechung n verschiedenen Abschnitten.
Belgischer Bericht: Nach ruhiger Nacht und ruhigem Morgen schwoll der Artilienekamps in der Gegend von Dixmuiden und nördlich dieser Stadt zu großer Heftigkeit an.
Das Dienstpflichtgesetz.
GKG. London, 15. Mai. Das Dienstpflichtgesetz, nach dem jeder verheiratete Mann zwischen 18 und 41 Jahren Soldat werden muß, tritt am 16. Juni in Wirksamkeit. Eine Abgeordnetenversammluug^ der Bergarbeiter beschloß mit 583 000 gegen 135 000 «stimmen, dem Gesetz Widerstand zu, leisten- — Die Ernennung des früheren Vizekönigs von Indien, Curzon (Schwiegersohn des Finanzmannes Cassel), begegnet Widerspruch, da er vollständiger Neuling- auf diesem Gebiet ist.
Die Unruhen in Irland.
G.KG.. London, 15. Mai. Die Lage in Irland ist trotz des Blutgerichts andauernd sehr ernst. Man befürchtet einen allgemeinen Ausstand der irischen Arbeiter.
Grey immer derselbe.
G. K. G. London, 15. Mai. In de: Unterredung mit einem Zeitungsmann sagte Minister Grey: England werde den Krieg nicht beendigen, bevor Belgien und Serbien nicht befreit seien. (D. h. Belgien für englische Zwecke!) Der Friede sei abhängig von den bestehenden Bündnissen, die für ein freies Europa kämpfen: auch gegen eine kriegsdrohende Diplomatie. (Damit wirv doch nicht die deutsche gemeint sein! D. Schlißt,) Belgien war ein Bollwerk für Frankreich, Deutschland und den europäischen Frieden. Deutschland hat mutwillig dieses Bollwerk angegriffen und vernichtet. Hr. v. Bethmann Hollweg hat das Unrecht eingesehen und versprochen, Belgien sofort wieder herzustellen, wenn Deutschlands militärische Pläne sich verwirklicht haben. Nun hat der Kanzler jedoch gesagt, daß von einem statns quo ante bellum keine Rede sein kann, mit andern Worten, es würde mit Belgiens Unabhängigkeit zu Ende sein, ebenso mit der von Serbiens und Montenegros, Wenn die Alliierten diese Länder nicht wieder Herstellen, erklären wir den Deutschen: Erkennt den Grundsatz an, für den alle Freiheitliebenden eintreten, gebt den Völkern wirkliche Freiheit und keine Scheinsreiheit, wie sie die Untertanen der preußischen Tyrannei genießen, um null Möglichkeit alles getane Unrecht wieder gut zu machen, (Tie Heuchelei und Verdrehungskunst kann kaum noch überboten werden.)
Die Lage im Osten.
WTB. Wien, 15. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 15, Mai 1916:
Russischer und Südöstlicher Kriegs- -schau Platz : Unverändert.
Der russische Tagesbericht.
WTB, Petersburg, 15. Mai. Amtlicher Bericht von gestern, Westfront: Südwestlich OPKa hatte unser Artillerieseuer eine Explosion bei einer feindlichen Batterie zur Folge. An der mittieren St.ypa versuchten feindliche Abteilungen sich unseren Stellungen zu nähern. Sie wurden seüvch jedesmal durch unser Feuer zerstreut. Wir machten einige Gefangene. — Kaukasus: Die auf Baiburt angesetz.en Kolonnen schlugen überall türkische Angriffe mit großen Verlusten für den Feind ab. In Richtung Lrzindjan zogen die Türken bei Ashkala beträchtliche K äste zusammen und griffen dann an. Nach eintägigem, erbittertem Kampfe gelang es ihnen, unsere Bortruppen stellenweise zu.uck- znürängen. Unser Feuer fügte ihnen jedoch so große Verluste zu, daß sie den weiteren Angriff ausgeben mußten. Auf Mossul vorgehend, besetzten unsere Truppen die Gegend von Nomen- duz in Mesopotamien (135 Kilometer- östlich Mossul). Dort ließen die geschlagenen feindlichen Kräfte bei ihrem fluchtart gen Rückzug 3 Geschütze stehen, ferner eine Menge Gewehre, Ar- tilleric- und Insanteriemunition und die Kanzlei eines türkischen Detachements.
Der Krieg mit Italien.
WTB. Wien, 15. Mai. Amtlich wird verlaillbart vom 15. Mai 1916:
Italienischer Kriegsschauplatz: Gesterr uachmittag entwickelten sich in mehreren Abschnitten leb hafte Artilleriekämpfe, die auch heute sortdauern, Nachts belegten unsere Flieger die Adriawerke bei Monfalcone, den Bahnhof von Cervignano und sonstige militärische Anlagen ausgiebig mit Bomben. Alle Flugzeuge kehrteil unversehrt zurück. Westlich von San Martina wars unsere Infanterie den Feind aus seineu vorgeschobenen Gräben und schlug mehrere Gegenangriffe ab, Vorstöße der Italiener nördlich des Monte San Michele brachen zusammen. Tie Stadt Görz stand abends unter Feuer, Auch nördlich des Tolmeiner Brückenkopfes drangen unsere Truppen mehrfach in die italienischen Gräben ein.
Ereignisse zur See.
^ Am 13. Mai nachmittags hat ein Geschwader von Seefliigzeugen militärische Anlagen Valonas und der Insel Saseno erfolgreich mit Bomben belegt und ist trotz sehr heftigen Abwehrfeuers wohlbehalten eingerückt.
Flottenkommando.
Der italienische Tagesbericht.
WTB. Rom 15. Mai. Amtlicher Bericht von gestern: Im Trentino und im oberen Ctschtat fanden Artilleriekämpst statt, die besonders heftig im Gebiete des Lol di Lana waren Wir schlugen kleine feindliche Angüsse auf den Cukla und an die Lucinico beherrschenden Höhe ab. Auf dem Karst rie unsere Artilieite Explosionen in den feindlichen Linien bei Sai Martina hervor und zerstreute aus dem Marsch befindliche Ko tonnen bet Devetakt und Oppacchiaset.
Neues vom Tage.
Die Kriegssteuern.
Berlin, 15. Mai. lieber die Steuervorlagen findet heute im Reichsschatzamt eine Besprechung des Staatssekretärs mit den Finanzministerir der Einze'staaten statt, der sich morgen eine Besprechung des Reichskanzlers mit den leitenden Ministern der größeren Bundesstaaten anschließen wild
München, 15. Mai. Das Generalkommando hat die Errichtung einer Militärschlachterei im hiesigen Schlaclnbvre anaeordnet.
Budapest, 15. Mai. Die ungarischen griechisch- katholischen Bischöfe haben beschlossen, in ihren Diözesen statt des jnlianischen Kalenders den gregorianischen einzuführen. Auf den 14. Juni alten Stils wird demgemäß sofort der 1 . Juli folgen,
Rom, l5. Mai. Ter gestrige Ministerrat hat beschlossen, di. Einfuhr von Luxusartikeln zu versi-wer. Die Maßnahme soll zur Lösung de, Fvachtcnsiage beitragen,
Znckcrkrawalle in Karts.
GKG. Paris, 15. Mai. Pie Höchstpreise für Zucker sind aus 52 Pfennig für das Pfund festgesetzt worden. Die Kauslente erklärten, zu diesem Preise nicht verkaufen zu können, es kam daher io einigen Stadtvierteln zu Ausschreitungen. Einige Löbeu Wird«» non Weibern zerstört, i
Die Pnmpreise.
Petersburg, 15. Mai. Finanzminister Bark reist diese Woche nach Paris und von da nach London. An den Besprechungen werden auch amerikanische Geldleute teilnehmen.
Japans Politik.
Kopenhagen, 14. Oai. Die Peh Tel. Ag. meldet aus Tokio: In der Gründungsversammlung eines Zwcigvereins der Dohikai-Partei in Kiobo ergriff Baron Kalo das Wort zur Verteidigung des englisch- japanischm Bündnisses, das seiner Meinung nach die Grundlage der japanischen Politik bleiben müsse. Kato berührte auch die russisch-japanischen Beziehungen und meinte, für Rußland und Japan wäre ein Bündnis oder ein politisches Abkommen von Vorteil. Das würde den Gegenwartsaufgaben entsprechen und das englisch-japanische Bündnis ergänzen, ohne dessen Ziele zu stören. Japan müsse dein Vierverband zu einer siegreichen Beendigung des Krieges jede Hilfe leisten. Auf der kommenden Friedenskonferenz werde Japan gemeinsam mit Frankreich, England und Rußland Vorgehen, würde jedoch keine große Vorteile erwarten, da Japan nur einen kleinen Anteil am Krieg nehme und das auch nur im ferneil Osten.
Wieder ein letztes Wort.
GKG. Washington, 15. Mai. Wilson beabsichtigt, an Mexiko ein letztes Wort zu richten.
G. K. G. Washington, 15. Mai, Der frühere Präsident Taft richtete an die Regierung eine Beschwerde darüber, daß England die vom amerikanischen Noten Kreuz ausgebrachten Hil'smit'el nicht durchlasse. Es verlautet, Wilson wolle, um der Form zu genügen, eine dementsprechende Vorstellung nach London richten.
Der Umsturz in China.
Berlin, 15. Mai. Die chinesische Gesandtschaft teilt über die Lage in China mit: Trotzdem 5 Provinzen sich für unabhängig erklärt haben, steht es fest, daß die-Kämpfe nicht fortdanern werden. Der Militär- gonverncur von Nanking, Generalfeldmarschal Fong-Kuo- Ehang, der Militärgouverneur von Aichni, General Ni- Shih-Chung und der Generalinspektor der Streitkräste in Yangtsetal, Chang-Hsün haben gemeinsam den Präsidenten Ynan telegraphisch gebeten, auf seinem Posten zu verbleiben. Sie haben die Provinzen aufgefordert, vordem 15, Mai Vertreter zur Nationalversammlung nach Nanking zu entsenden. Es steht außer Frage, daß die politischen Schwierigkeiten auf friedlichem Weg überwunden werden,
Kopenhagen, 15. Mai. Tie Pet. Tel. Ag. meldet aus Tokio : Nach den Mitteilungen eines hohen Ge- neralstabsosfiziers in der Presse trägt die von den Anhängern Sunjatsens organisierte Revolution in Shan- tinig einen ernsten Charakter. Die Revolutionäre verstanden cs nicht, die Sympathien der Bevölkerung zu erwerben, dasselbe gilt auch von den Revolutionären in der Mandschurei.
Rupkoje Sloivo meldet aus Pecking und Charbin, da die Unterhandlungsfrist zwischen Nord- und Süd- chmesen abgelaufen ist, erneuerten die Revolutionäre ihre Kriegshandlungen in Kwantung. Gerüchte besagen, während einer Ministerratssitzung sei Yuan Schrkais Demission als notwendig erachtet worden. Zur Aufrecht- erhaltmrg der Ruhe in Peking würden außerordentliche Maßnahmen getroffen.
Kleine Nachrichten vom Kriege,
G.KG. Marseille, 15. Mai, Weitere australische und neuseeländische Truppen sind aus Aegypten hier ge.andet worden.
G.KG. London, 15. Mai. Tie englische Regie- rnng hat die strengsten Vorkehrungen getroffen, daß die Nachricht von der Niederlage von Kut-el-Amara nicht nach Indien gebracht werden könne. Japanische Kriegsschiffe überwachen mit den englischen den persischen Meerbusen und die indischen Häfen.
WTB, Athen, 15, Mai. (Re,wer.) Die Gesandten
(Lutß'ntl' haben keine Verständigung von Zeiten ihrer Negierung empfangen, daß, ihre Regierungen die Frage «er serbischen Truppentransporte ci s weg.schloss n letrach-,
. Le Havre, 15. Mai, Tec belgische Koloniale,:ini- per teilt mit, daß eine belgische Brigade Kigali, den Hau,,'tan «e, Provinz Ruanda in Testtsch-Ostafrika be-
!ptvtt setzt habe.
Ein französisches Luftschiff verloren.
. -rwnion, >5, Mai Ein s auzös sches
lusnchiss P ,i,i de: Küste von
Sardinien ins Me:r ge- tluu cn ^ 0 ^o>u> besteh,nde Besatzung ist ei-
Llmtrieoe.
r 2 wil der deutschen Zeitungen hat es fertig
bracht, den unerfreulichen Notenkrieg mit Amerika -'nen „Sieg Deutschlands über Wilson" zu ve'cherrlb Daß das eine irreführende Entstellung der Tatsache! bedarf kemes Beweises. Wir wiesen sogleich darauf da» die Manöver der en aliicken Vreske. die mit sch