geheuchelter Entrüstung die Kriegserklärung Amerikas an Deutschland vermißten, lediglich den Zweck hatten, die Freude darüber zu verdecken, daß die Wilson'schen No- -eu vollkommen die englischen Absichten verwirklicht hat­ten. Die deutsche Regierung will, wie gemeldet wurde, i in der amerikanischen Angelegenheit keine'weiteren Schrift- ! te mehr tun und nun beginnen die englischen Zeitungen die Maske zu lüften.. Tie amerikanischeEvening Post" schreibt, daß die deutsche Note eigentlich ein ^Frie­dens fühl er" gewesen sei; wenn Deutschland streng seinen Verpflichtungen Nachkomme, d. h. also auf den Handelskrieg verzichte, so werde das deutsche Begehren bei Wilson wohleinige Aufmerksamkeit" finden. Und die LondonerDaily Mail" greift den Gedanken der ame­rikanischenFriedensvermittlung" auf; Wilson dürfe aber ja nichtzn milde gegen Deutschland" sein. Deutsch­land müsse alle besetzten Gebiete räumen, Elsaß-Loth­ringen abtreten, eine angemessen hohe Kriegsentschädi­gung bezahlen und einen Teil seiner Flotte' ausliesern. Der Gedanke könnte wahnwitzig erscheinen, aber es liegt ein bestimmter Plan zugrunde: durch dievölkerrecht­liche und menschliche" Einwirkung der amerikanischen Daumenschrauben soll Deutschland,'indem man ihm eine seiner Hauptmassen um die andere entwindet, für einen schmachvollen Frieden, der es auf Jahrzehnte hinaus vollkommen lähmen würde, mürbe gemacht werden. Daß Wilson sich eine fernere Einwirknngsmöglichkeit in die­sem Sinne Vorbehalten hat, haben wir wiederholt aus- aeführt. Es dürfte nur noch einmal einZwischenfall" eintreten wie mit derSussex" und England wird es ein leichtes sein, einen solchen Zwischenfall zu schaf­fen, so wären wir wieder in der gleichen Lage wie am 20. April d. I., als Wilson seinletztes Wort" Deutschland zuschleuderte.

Und um über die Msichten Amerikas auch bei den Leichtgläubigen keinen Zweifel zu lassen, wird halbamt­lich aus Washington kundgetan,daß die Vereinigten Staaten augenblicklich nicht in der Lage sind, den Entente­mächten irgendwelche Bedingungen für den Handel mit den neutralen Ländern zu stellen. Falls nämlich die amerikanische-Regierung irgend etwas unternehmen wür­de, so könnte dies leicht den Anschein erwecken, als ob die Ankündigung der deutschen Note, eventuell den Tauch- bovtkricg wieder anfzunehmen, einen Druck auf Amerika ausgeübt hätte." Also obendrein noch der Hohn.

Die belgischen Zeitungen sind unlängst, wie wir mitleilten, mit den Forderungen einesgrößeren Bel­giens" hervorgetreten, dem auch die linksrheinische Rhein- Provinz Angeschlagen werden solle. Da sie nun merkten, daß die voreilige Bekanntgabe dieser Absicht mit den bekanntenrealen Garantien" des Reichsanzklers Beth- mann Hollweg doch nicht ganz vereinbar sei, .sind sie aus einen Wink von einer gewissen Seite her stille geworden und dieselben Zeitungen beteuern, daß Belgien eigent­lich gar leinen Krieg mit Deutschland führe, der Krieg gehe nur England und Deutschland an. Belgi n will also sich vorläufig brav stellen, Nun, dazu ist es doch zu spät, mich wenn man ganz darüber hinwegsehen wollte, daß die belgische Presse sich verschnappt hat, zu einer Zeit, als der große russische Angriff und der Kampf vor Verdun vom feindlichen Generalstab noch als Niederlagen der Deutschen ausgelegt wurden. Zurealen Garantien" reicht das aus durchsichtigen Gründen gemachte Gelöbnis der Sinnesänderung noch lange nicht hin.

Auch in Frankreich zeigt man sich über den Erfolg Wilsons sehr befriedigt. So schreibt, um nur ein Bei­spiel für die Auffassung der Lage in der französischen Presse herauchugreifen, die ZeitungL'heure":

Amerika steht von nun an im Kampfe, es hat uns mora­lische tinte: . iitznng gekracht, die einem sehr großen Siege gleich kommt. Das hat die Zuversicht unsere: Sache befestigt. Man ma cht gemeinp me Sache mit uns gegen die Feinde des Men schengeschiechts."

Aus diese Tatsachen wolle» wir Hinweisen, sie ver­dienen alle Beachtung. Unsere Feinde aber chllen wis­sen, daß es für das deutsche Volk einen siegreichen Frieden gibt, oder gar keinen. Wir werden aushalten. Bayerns hochgemuter König hat das auch jüngst mit all-er Schärfe ausgesprochen.n.

Baden.

Mannheim, 15. Mai. (Zwei Kinder vo m Tode des Ertrinkens gerettet.) Samstag nach­mittag fielen 2 Knaben im Alter von 5 und 6 Jahren an der Floßhafenschleuße beim Spielen in den Neckar. Beide wurden von dem 18jährigen Packer Eugen Ueber- rhein unter eigener Lebensgefahr vom Tode des Ertrin­kens gerettet und den Eltern zugeführt.

(--) Mannheim, 15. Mai. Der Seniorchef der Firma Gebr. Zimmern u. Co., Kommerzienrat Heinrich Zimmern, konnte letzter Tage seinen 85. Geburtstag feiern. Er war lange Jahre Vorstand der hiesigen Produktenbörse, deren Ehrenmitglied er jetzt ist.

(-) Mannheim, 15. Mai. Auf Grund der Be­kanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Perso­nen vom Handel vom 23. September 1915 hat das Ge­neralkommando der Metallhandlung Leopold Heppen- heimer in Mannheim, Max Josefstraße 15, wegen wiederholter Verfehlungen gegen die Beschlagnahmebe- stimmungen jeglichen Handel mit Metallen unter­sagt. Gen.

(-) Mosbach, 15. Mai. Ter Bürgerausschuß ge­nehmigte den Voranschlag mit einem Umlagefuß von 40 Pfg. wie im Vorjahre.

(-) Leutershausen bei Weinheim, 15. Mai. Tie aestern hier tagende Wgeordnetenversammlung des Ver­bandes der evangelischen Männer und Arbeitervereme Kurpfalz" welche von 115 Vertretern besucht war, faßte folgende Entschließung: Die Versammlung des Kurpfälzer Verbandes spricht die Erwartung aus, daß bei einer gesetzlichen Einführung der Jugendwehr Me Interessen des evangelischen Lebens in Gememde, Kirche and Vereinen geachtet und keine ^ gesetzlichen Ernrrch- iuugen getroffen werden, welch e diese schädi gen.

(-) Pforzheim, 15. Mai. (Eine böse But­tergeschichte.) In seiner Abwesenheit zeigte das Kontormädchen des Bijvuteriesabrikanten Oskar Leicht in Pforzheim eine Butterhändlerin an, die ins Haus kam und Butter zu 2,30 Mk. (also über den Höchst­preis) verkaufte. Auch die Hausbesitzerin als Abneh­mern!. imrrde vernommen und machte ihrem Mieter Leicht darum Vorwürfe. Leicht geriet nun so in Zorn, daß er mit einem Stuhl auf das Mädchen einschlug, es am Hals und an den Haaren faßte, zu Boden warf und ihm Fußtritte versetzte. In der Schöffengerichtsver­handlung, in der der Staatsanwalt gegen Leicht eine mehrmonatige Gefängnisstrafe beantragte, erlitt das Mädchen einen Anfall als Folge der Mißhandlung. Das Urteil wurde vertagt, um erst noch ein ärztliches Gutachten einzuholen.

(-) Kehl, 15. Mai. Ter Verkehr im hiesigen Rhein­hafen ist augenblicklich sehr lebhaft. Auf der ganzen Länge der Ufer reiht sich Schiff an Schiss. Zn der Nähe des Kohlcnlagerplatzes unrd der Neubau für eine Brikettfabrik errichtet. Der Jahresverkehr des Kehler Hafens 1915 beziffert sich auf 476 585 Tonnen, das heißt auf ein Mdhr von 37 913 Tonnen gegenüber dem Jahre 1914. Auch das laufende Jahr läßt sich in je­der Beziehung gut an.

(-) Konstanz, 15. Mai. Der Vorstand des hie­sigen Grund- und Hausbesitzervereins befaßte sich in sei­ner letzten Sitzung mit dem von einer Kommission des Verbandes badischer Grund- und Hausbesitzer-Vereine aufgestellten Entwurf über die Errichtung einer Haus­besitzer-Kammer. Im Gegensatz zu der Auffassung des Gcsamtvorstandes, aber in Uebereinstimmung mit dem Vorstand des Grund- und Hausbesitzervereins in Frei­burg war der Vorstand der Meinung, daß es sich emp­fehle, nicht eine Kammer für das ganze Land, sondern eine Kammer für das Ober- und eine für das Unter­land zu errichten. Die mit einem Aufwand von I m- 000 Mark erstellte neue Friedhochalle wird demnächst in Benützung genommen werden können. "Sie wird zu­gwich eine Ehrenhalle für die gefallenen Konstanzer Krie­ger werden. In die neue Frredhofhalle wird gleichzeitig eine Versenkung für die Feuerbestattung eingebaut.^

Die Zentralstelle für die Lebens­mittelversorgung.

TieKöln. Zeitung" meldet aus Berlin:

Es sink Büiber-citungen im Gauge, deren Ziel die völlige Bc .inl'eilliclung a.ker aus di< Bvlksernah.ung bezüglichen Mag­na!, men ist. Diese De,ea.hei.!i.,,üag wäre im Kern so zu Ken­ten, tnß die Handhabung der ge;amten Maßnahmen an eine inzigL Persönlichkeir übertrage» wird, von deren zielbewnßtcr Ta Kraft man die rück'ichtsl s straffe Du chsührung der ihr zu d m a.mren umfassenden An gaben e.wa.ten ka m. Man wird w 'hi nicht sehlgehen, wenn man anmmmt, daß die Entschci- »ng da über bereits in den "S-'st'en Tagen erfolgen wird.

So wird die ReichsversorMUgsstclle also doch kom inen, obgleich eben noch halbamtlich gemeldet worden war, Ulan deuke in maßgebenden Kreisen gar nicht daran, eine solche Stelle zu schassen. Wie man nun Hort, ist es namentlich der entschiedenen Forderung hoher Kreist in Bayern zu danken, daß endlich die ganz uuzuläug iiche Wirksamkeit der Zentral-Eiukaufs-Gesellschaft (Z. E.G.) in Berlin unter eine feste Kontrolle lind Aufsicht kommt. Freilich wird es mit der Errichtung des Am Ps eines Eruährunas-Tiktators nicht getan sein, alu kommt vielmehr darauf an, ob dieses Amt mit einer Persönlichkeit besetzt wird, die neben den erforderlichem v.mrLschastlichen Kenntnissen und Erfahrungen auch aenuq- Tatkraft und Rücksichtslosigkeit besitzt, Mißstände und Hmdernisse mit Stumpf und Stil auszumerzen. Be­dingung ist ferner, daß der Diktator ungestört und un­beeinflußt seines Amtes walten kann, wenn sein Auf­treten bei diesem oder jenem Hühneraugenschmcrzen Her­vorrufen sollte, denn ohne solche wird es nicht abgehen. Die Maßnahme kommt ja wieder recht spät, im zwei­undzwanzigsten Monat des Krieges, aber immerhin ist Wch manches zn bessern und zu retten. *-n.

Kriegschronik 1915-j

I b. Mai: Kämpfe bei Ypern, südwestlich Lille, ndrdlich Ar­ms, westlich der Argonnen und im Priesternnld.

Ein russischer Vorstoß dei Szawle wurde leicht abge­wiesen.

Die Verbündeten setzen ihren Vormarsch gegen Osten fort, bei P:z:myft leiste» die Rügen energischen Widerstand. Die Oef.erreiher und Ungarn h beii Srmdor genommen. Der bisherige Eesam.veUust der Lontungstruppen der Alliierte» an Len Bndnnegen wird aus 3S0V0 Mann geschätzt-

ft er König von Italien lehnt das Entlassungsgesuch des Mi. i, erinms Salnwm sv.

Württemderg.

(-) Stuttgart, 15. Mai. (Nach Berlin.) Mi­nisterpräsident'Tr. v. Weizsäcker sowie Finanzminister Dr- v- Pistorius haben sich nach Berlin begeben.

(-) Stuttgart, 15. Mai. (Zuckerwarenindu­strie.) In der diesjährigen Vollversammlung der Ver­einigung württ. Zuckerwarenfabrikanten wurde der Er­wartung Ausdruck gegeben, daß die Zuteilung von Zucker an die Industrie, die am 1. Januar auf 50 Prozent herabgesetzt worden war, keine weitere Verminderung erfahre. Ter seitherige Vorsitzende Hermann Spachmann i. Fa. Weckerle und Beringer wurde wiedergewählt.

(--) Stuttgart, 15. Mai. In einem Hause in der Augustenstraße ist eine Telegrammausträgerin auf der Treppe gestürzt. Auf dem Hauptpostamt angekommen, brach sie bewußtlos zusammen und wurde ins Katha­rinenhospital verbracht. -

(-) Heilbroi-.n, 15. Mai. (Verhafte t.) In ver­gangener Woche wurden hier zwei vielfach vorbestraft! Personen wegen Fahrraddiebstählen, eines Einbruchs in eine Verkaufsbude und anderer Straftaten dem Gericht überaeben.

(--) Simprechtshausen, OA. Künzelsau, 15. Mai. (Brand.) Am Damstag abend sind fünf Scheunen hier niedergebrannt.

(-) Mittelhaslach OA. Vaihingen, 15. Mai. (Freiwilliger Tod.) Am Samstag hat sich hier der verheiratete Zimmermann Gottlieb Erwerle mit einem Gewehr erschossen. Ein veraltetes Leiden, das sich während des Krieges im Felde verschlimmerte, scheint der Beweggrund gewesen zn sein.

(-) Göppingen, 15. Mai. (Kaninchen markt.) Ter gestern hier abgehaltene Kaninchenmarkt war mit 95 Zucht- und Jungtieren beschickt. Verkauft wurden 76. Der Umsatz betrug 181 Mark. Tie Märkte sollen alle 46 Wochen wiederholt werden.

(--) Wetzgau, OA. Welzheim), 15. Mai. (Im gol­denen Kranz.) Tie Eltern des Pfarrers Hauber hier, Privatier Josef Hauber Eheleute, begehen heute das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Der König ließ sein Bildnis mit Widmung überreichen.

(-) Rotttveil, 15. Mai. (Alter Fund.) Im Laufe dieses Winters hat man, wie s. Zt. kurz gemeldet wurde, auf Hochmauren einen römischen Mosailboden aus­gedeckt. Dieser Tage ist nun der kostbare Fund unter dec sachkundigen Leitung von Professor Dr. Gößler ge­hoben und glücklich, uter Dach und Fach gebracht worden. Professor Dr. u vermutet in dem Mosaikbild Sel- Mithras, eine Deutung, die von Professor Gößler be­stätigt wurde.

(-) Rotttveil, 15. Mai. (Reiche Spende.) Die Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken haben der Nationalstistung für d'e Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen eine Million Mark überwiesen. >

(-) Biberach a. R., 15. Mai. (Das Gewis­sen.) Im Hose eines hiesigen Gasthauses wurden in Zeitungspapier eingewickelt, 4 Paar Bestecke, 5 silberne Löffel und 1 Mark niedergelegt, die vor einiger Zeit entwendet worden waren .

(-) SuPPitlg n. OA. Blauleuren. 15. Mai. (To­desfall.) Ter frühere volksparteiliche Landtagsabge- ordnete von Blaubeuren, Lammwirt Andreas Scheer, ist iur Atter von fast 79 Jahren gestorben. Er gehörte dem Landtag von 18951900 an.

r. Born Lande,. Mai. Es wird uns geschrieben: In den Köpfen mancher gelehrter Herren in der Großstadt muß es doch recht sonderbar aussehen. Hält da einer von ihnen vor einem staunenden und bewundernden Pu­blikum eine geistreiche Rede über Volksernähruna rm Kriege. Mit großer Geste ries er mis:Tie Ernährung des Menschen kommt vor der Ernährung der Tiere!" Allieitiger Beifall. Ist der Redner Vegetarier, daß er nur von Grünem lebt? Wenn nicht ,dann könnte er ei­gentlich doch wissen, daß Eier, Milch, Butter, Käse, Fleisch usw. von Tieren kommen, die so gewissermaßen auch einen Anspruch aus Ernährung machen, sonst sind e so eigensinnig und geben den Gelehrten der Großstadt zu ihrer vor allem nötigen Ernährung die genannten, doch auch nicht unwichtigen Bestandteile nicht mehr ab.

(--) Marbach, 13. Mai. (Verunglückt.) Post­verwalter Korf von Großbottwar, der heute früh nach Snttgart reisen wollte, bestieg einen falschen Zug, und als er, den Irrtum bemerkend, aus dem Wagen springen wollte, geriet er unter die Räder, wobei ihm ein Fuß abgefahren wurde.

(-) Neckargartach, 13. Mai. Ein junger Mann von hier erschoß sich, während er mit einem Mädchen auf dem Leinpfad am Neckar spazieren ging.

(-) Pom Lande, 13. Mai. (Die Vergeltung.) Eine Frau, die 30 gute Hühner besitzt, war von ver­schiedenen Dorfgenossen um Wgabe von Eiern ange- sproAen worden. Aber sie gab nicht ein Stück her. Bevor Man nicht 20 Pfennig gibt pro Stück, wird nichts Hergeaeben", lautete ihre Erklärung. Da kam ein Marder in den Stall, der alle Hühner zerbiß. Nun '.nutz die Spekulantin ihre Eier selbst kaufen.

Klassenlotterie. Auf Württemberg fielen fer- uxr iiolgende Gewinne: 3000 Mk. auf Nr. 34 792, 176 417, 179995, 181179; ODO Mk. aus Nr. 174 813, 175515, 176123, 187 716, 214 808; 500 Mk. aus Nr. 30773, 175059, 175112, 175157, 177820, 186 t-8, 186 888, 188 848. Außerdem 140 Gewinne zu 240 Ml. sOhne Gewähr.,)

(--) Stuttgart, 15. Mai. (Konsumvereins, tagun g.) Gestern fand im Bürgermuseum der 5. ordent­liche Verbandstag (13. Landesversammlung) der Württ. Konsumvereine statt. Vertreten waren 86 Konsumver­eine mit 113686 Mitgliedern. Nach dem Geschäftsbericht des Reichs- und Landtagsabgeordneten Feuerstein sind, den 86 württembergischeu Konsumvereinen 137 württem- bergische Gemeinden in der Warcnversorgung durch Filia­len angeschlossen. Dec Verkaufserlös betrug im ei­genen Geschäft 30393 406 Mk., im Lieferantengeschäst -1276 471 Mk., der Warenumsatz bei der Großeinkaufs- gesellschaft Deutscher Konsumvereine 6 741 789 Mk., die Gesamterübrigung für die Mitglieder an Rabatt 1634031 Mk., an Reingewinn 963 953 Mk. An Steuern sind 418000 Mk. bezahlt worden, in den Konsumvereinsbe­trieben sind insgesamt 1161 Personen beschäftigt. Für 1915 ist eine Zunahme der Mitgliederzahl um 3615 Fa­milien und des Umsatzes ün eigenen Geschäft um 1 Mill. 503146 Mk. zu verzeichnen. Der Wert des Grund­besitzes ist gegen das Vorjahr um 200000 Mk. gestiegen, wogegen gleichzeitig die Aulehen und Spareinlagen einen Rückgang um 72000 Mk. erfuhren. Desgleichen stiegen )ie Geschäftsanteile der Mitglieder um 200000 Mk.) )ie Reserven um 200 000 Mk. Dagegen gingen die aus- zezahlten Rabatte und die Erübrigung um 123000 Mk. urück. Tie Steigerung der Eigenproduktion um 464000 Nk. ist wesentlich aus den gestiegenen Warenpreisen zu .."'klären. Tie Warenherstellung in eigenen Betrieben nreichte die Höhe von 5 387 394 Mk. bei 30393406 Mk Imsatz. Das Finanzministerium habe die Bezirkssteuev- imter ermächtigt, den Termin zur Einreichung der Grund- agen zur Berechnung der Kriegsgewinusteuer der Kon- umvereine auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Die Konsumvereine iollen mit den landwirticbaillicken Gennt-