Uch-

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 12. Mai. Amtlicher Bericht von gestern Nach heftiger Beschießung gelang es dem Feind gestern abend 800 Pards unserer vordersten Schützengraben nordöstlich Ber melles zu nehmen. Wir eroberten in der Nacht durch einer Gegenang iss einen Teil zurück. Heute kam es in dieser Ge­gend zu keinem weiteren Infantericgesecht, doch herrschte be­trächtliche Tätigkeit der Artillerie. Wir beschossen die feind­lichen Stellungen gegenüber von Lumchy.

Die Lage im Osten.

WTB. Wien, 13. Mai. Amtlich wird verlautLari vom 13. Mai 1916:

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 13. Mai. Amtlich wird verlantbart vom 13. Mai 1916:

Italic »lisch er Kriegsschauplatz: Am Nerdhang des Monte Tan Michele wiesen unsere Trup­pen mehrere Angrisfe ab. Tie Italiener erlitten schwere Verluste. Sonst keine'besonderen Ereignisse.

Neues vom Tage.

Die Zensur im Reichstag.

WTB. Berlin, 13. Mai. Vom Hcmptausschul wurde folgende gemeinsame Entschließung angenommen ..Ten Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dafür zu sorgen, daß das Vereins- und Versammlungsrecht und die Presse­freiheit nur soweit eingeschränkt werden, als dies rin Interesse siegreicher Kriegführung unbe­dingt gebotenist, daß eine gleichmäßigeHand- habung der Zensur sichergestellt wird und daß, wo von Zivilbehörden auf die Handhabung der Zensur ein Einfluß ausgeübt wird, die zuständigen Behörden und Be­amten kraft der ihnen obliegenden Verantwortung die getroffenen Maßnahmen nach Maßgabe der behördlichen Mitwirkung vertreten." Ferner wurde angenommen die Zentrumsresolution:Ten Herrn Reichskanzler zu ersuchen, alsbald die erforderlichen Maßnahmen zu tref­fen, durch die 1. die Verhängung der Schutzhaft auf das aus rein militärischen Gründen absolut gebotene Maß beschränkt wird, 2. bei Verhängung der Schutzhaft dem Verhafteten ein Rechtsschutz gewährt wird." Schließlich wurde angenommen die fortschrittlich-nationalliberale Entschließung:Ten Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstage bei Beginn des nächsten Sitzungsabschnit­tes einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den die auch während des Krieges unentbehrlichen Sicherheiten hin­sichtlich der Eingriffe der Militärgewalt in das bürger­liche Leben geschaffen werden und die Verantwortlichkeit für diese Maßnahine geregelt wird." Eine baldige und gründliche Aenderung in der Handhabung der Presse- Zensur, die namentlich in Preußen streng ansg.übt wird, wäre lebhaft zu begrüßen.

Das Kapitalabfindungsgesetz.

Berlin, 13. Mai. Ter Hauptausschuß erledigte heute das Kapitalabfindungsgesetz für Kriegs­teilnehmer mit einigen Aenderungen. Tie Wohltaten der Kapitalabfindung sollen in geeigneten Fällen auch Offizieren oder den Witwen gefallener Offiziere zugute kommen. Weiter wird ein Gesetzentwurf verlangt, zur Einführung der Kapitalabfindung für die Witwen von gefallenen Kriegsteilnehmern, die eine weitere Ehe ein- gehen, bis zum Inkrafttreten des Gesetzes den Witwen eine üNfindung in Höhe des dreifachen Be­trages der Witwenrente zu gewähren, ferner ein Gesetz­entwurf noch für diese Tagung, in dem zur Förderung der Ansiedelung Kriegsteilnehmer und ihre Hinterbliebenen von der Ncichsstempelabgabe bei Grundstückübertragun- geu befreit werden und endlich wird die Regierung er­sucht, Schritt zu tun, damit in allen Bundesstaaten Vorkehrungen getroffen werden, um die Ansiedelung von Kriegsteilnehmern und besonders von Kriegsbeschä­digten und Kriegswitwen zu erleichtern.

Das böse Gewissen.

Berlin, 13. Mai. Tie deutsche Heeresleitung hat vor längerer Zeit angeordnet, daß im besetzten Frank­reich nur solche französische Kriegsgefangene verbleiben dürfen, die wegen der Schwere ihrer Wunden nicht trans­portfähig sind. Alle übrigen französischen Gefangenen sind in Lager im Innern Deutschlands übergeführt. Tie wenigen im besetzten Frankreich befindlichen kriegsge- fangeuen Franzosen genießen die gleichen postalischen Rechte wie die Gefangenen in Deutschland. Ihre Namen werden der französischen Regierung mit denen der anderen Kriegsgefangenen ohne Verzögerung mitgeteilt. Trotz­dem will in Frankreich der Glaube nicht verschwinden, daß viele Tausende gefangener Franzosen im besetzten Frankreich vcW argen gehalten würden. Die französische Presse geht sogar so weit, Gegemnaßregeln von der Ne­

gierung zu fordern. Die Schuld an der Verbreitung dieses Wahnes, der tausende von Familien immer wie­der mit grundlosen Hoffnungen erfüllt, trägt allein die französische Regierung. Sie weiß sehr wohl, daß die an­geblich im besetzten Frankreich geheim zurückgehaltenen Franzosen ohne Ausnahme tot sind. Trotzdem läßt sie durch ihre Auskunftsstsllen, ja selbst durch diplomatische Vertreter im neutralen Ausland immer wieder die Lüge verbreiten, daß im besetzten Gebiet geheime Lager kriegs- gefangener Franzosen wären, mit denen jeder Verkehr

untersagt sei. Tie Absicht- dieses Vorgehens ist klar.

' ''. " " M"..

Russischer und Südöstlicher Kriegs­schauplatz : Unverändert.

Der' russische Tagesbericht.

, WTB. Petersvurg, 13. Mn>. Amtlicher Bericht vom 12 Mm 1010. Westfront: Am 10. Mm abends griffen di» Dcutichen nach hegigem AckiLec.eieuer in einem llnterabschnstl der Gegend von oakobstr.üt nördlich des Bahnhofes von Sei- bürg an. Sie Hanen keinen Listig und nahmen in der Nach» zum 11. Mai nach h.-ftiger Bcntpeyung der genannten Gegutt ihre 'wngrlsistüngkeii wieder auf. Am Ausgang des durch feindliche Artillerie zerstörten Vorsts Eput.n (3 Kt.onicter süd­östlich Augustinhoj) dauert der Komps an. Südwestlich der Meddum-Secs griffen die Deutschen gleichzeitig an, aber ohne feden Erfolg. An meh.eicn a re.en Alst-Huttten der Gegend Ia- twbstadl und Dünabil.g Ndhafte Tätigkeit der feindlichen Ar- iiUerle. NordlW, Zi.m nordvsti.ch des Bahnhofes Barano- miischi (32 Kilometer- beschotz die beut,n,e Arli le.ie die Gegend Meiere» OstHwchma, D.>. > . l. nördlich Zlrin (38 Kilo­meter). Un e:e Artillerie zerstreute an mehreren Orten feindliche Arbeiter, die mit der Bejch.lgung vo.i Stellungen beschäftigt waren. 2u oer Gegend östlich Kmkl unb bei Nowo Aleksiniec wiesen i'.ir jeind>i..,e Annaist.ungsoe.'fuche an unsere Gräben zu­rück. Kaukasus: Tu der Gcgei.d von Aschk ln gingen unsere Truppen ein wenig nach Westen vor. 2n der Richtung Bagdad in Megpo ami u - lugen wir einen türkischen Angriffs- veriuch zurück. Z der Gegend der Sladr K'r.sr Schirm erbeu­tete» Ivst w.in Feind eure Kanone österreichischen Modells und Arii11e: i. mnni, i r> ns»o > > äte.

Ta in Frankreich keine Verlustlisten veröffentlicht wer­den, ist die Bevölkerung über die ungeheuren Verlust­ziffern ini Unklaren und die Regierung sucht ihr die Wahrheit so lange als möglich zu verbergen. Das Ge­wissen der französischen Machthaber scheut selbst davor nicht zurück, tausende von Familien den Seelenqualen einer Ungewißheit anszuliesern, der gegenüber die Ge­il inbeit des Verlustes eine Erlösuna bedeuten würde.

nischeit des Verlustes eine Erlösung bedeuten würde.

München, 13. Mai. Die bayerischen Generalkom­mandos haben, um für die Erntearbeiter genügend Bier zur Verfügung zu haben, die Ansschankzeiten in allen Bierabgabestellen, sowohl Wochentags, wie an Sonu- und Feiertagen, auf gewisse Stunden beschränkt.

Augsburg, 13. Mai. Nach de:Augsburger Post­

zeitung" hat der apostolische Nuntius Kardinal Früh- wiith in München an die Erzbischöfe und Bischöfe Bayerns heute eine Kundgebung erlas sin. wonach Papst Benedikt der Bitte des Königs Ludwig 11 r. von Bayern entsprechend durch ein Dekret der Ril-enkongroiion die Jungfrau Maria zur offiziellen Patron:» des Königreichs Bayern mit ollen Privilegien, deren sich die Varrongte prinzipiell er­freuen, erhebt. Ihr zu Ehren tmrd- nach dem Beschluß des Papstes alljährlich in Bayern am 14. Mai ein ei genes Fest stattfinden.

WTB. Leipzig, 13. Mai. Das Reichsgericht ver­warf die Revision des Fabrikanten Ernst Bötticher in

Vermischtes.

Zi rrnen und Apfel.l en. Der Zitröneubaum scheint m Fcstien im 3. Jahrhundert n. Chr. eng: baut worben zu sein. Planus berichtete noch, datz die Einbürgerungsverfuche mit der aus Asien stammenden Pstanze, deren engere Urheimat man noch heute nicht genau zu nennen weiß, nicht gut gelingen wollten. Nach Ausgrabungen in Südbabytonicn waren sie dort bereits um 400,1 v. Chr. bekannt. Die Griechen sahen den schönen Baum, der duftende weiße Blüten und die goldgelben Früchte zu gleicher Zeit trägt, zuerst auf dem Aiexanderzug in Medien. 2m Römerreich nahm die Z.ironenkullur später einen großen Aufschwung. Was wir Zitronen nennen, dielimone" der 2,wiener, ist eine dünn- und glnttschaiigc, sehr sassteiche und stark saure Abart der in den Tälern des Hnnalaya wild wenn nicht verwildert wachsende» Stammpfiaiize. Eine andere Abart ist die viel größere, aber die Zitronenform noch beibehaitende Zitronatpflnnze. Diese» Fminen der Zitrone, citrus medica, steht die Giuppc der Prmeranzen und Orange», citrus nuran- tium, gegenüber, sämtlich kugelrund. Sie stammen gleichfalls aus Asien, und zwar, wie mau genau weih, aus Cochinchina, nd' kamen viel später nach Europa. Erft im 2ahr 1002 tauchte die Stammart, die Pomeranze, in Sizilien auf, offenbar vo--> den Arabern eingeführt. Für Europa stand der Urbaum der süßfrüchtlgen Spielart, der Orange oder Apfelsine, die sich schon durch ihren deutschen und auch lateinischen Namen, citrus aurantium sinensis, als ein Geschenk Chinas erweist, um 1601 n. Ehr. in Lissabon im Hause des Grafen St. Laurent, uni von dort wäre iie narb Nom gekommen und erst dem

16. Jahrhundert werden die süßen Orangen von den btttern Po- meranzcn unterschieden und auch die Orangenkulluren in der Provence xerüymt.

Verhaftet. Der Großschlächtermeister Sommer in Köln, der ammäzernd 400 Zentner Fleisch verborgen hatte, ist verhaftet morden.

Kriegschromk 1915

is. Mai: Starke englische Angriffe gegen unsere einge­nommene Front bei Dpern scheitern.

Kleinere Km et: N r and.

Unsere Dertruppen sehen vor Przemysl.

Bo» Kielce vis zur Pilitza sind die Russen im Abzug gegen Osten.

In Sudostga'chini d.ruern die russischen Vorstöße an und dringen bis Mehola.

l5. Mai: Kämpfe am Ppenikanal, südwestlich von Lille und südlich von Ailly, die pir uns günstig verlaufen.

Bel Szaivle c.u e der Bmm nfch starker russischer Kräfte znm Stehe» gebracht.

Bei Augustowo und Kalvarja wurden feindliche An­griffe abgewiefen.

Larostau am Sa» wurde erstürmt-

In Polen und Galizien ziehen sich die Russen weiter

zurück.

Rufsisie Anz iffe am Puh werden zuriickgcschlagen.

Erfolglose Kämpfe der Alliierten an den Dardanellen. Die Verhandlungen zwischen Griechenland und dem Drei­verband werden als erfolglos abgebrochen.

Wüste Ansschreiungen der von den Kriegsmachern Son- »ino und d'Annu. zio aufge.eiz en Volksmayen in Italien.

Delbrücks Rücktritt.

Mark und zu 1»J Jahren Gefängnis verurteilt, außer dem als für ähnlich hohe Geldstrafen seiner beiden Mit­angeklagten haftbar erklärt worden war.

WTB. Zürich, 13. Mai. Bei den letzten Kämp­fen am Snezkanal haben indische Soldaten in vielen Fäl­len den Gehorsam verweigert. Es kam zu Kämpfen zwischen australischen Offizieren und indischen Truppen Frankreich und Rußland.

WTB. Petersburg, 13. Mai. Ter französischc Minister Viviani hatte gestern mit dem Reichsköntrollem Petrowsky eine Besprechung über das wirtschaftliche Ver­hältnis zwischen Frankreich und Rußland. Franreich er­warte eine günstigere Zollbehandlung als andere Länder, das französische Kapital werde bei der Hebung der natür­lichen Reichtümer Rußlands Mitwirken. Petrowsky be­zeichnet jedoch ein allzu großes Eindringen französi­schen Kapitals als unerwünscht. Nach dem Kriege erhalt! Rußland überall Kredit und während des Krieges seier Frankreich und England zu durchgreifender Hilfe zu fi­nanzschwach. Tie Bemühungen Vivianis sind somit ge­scheitert. Englische Industrielle erwarben diePeters­burger Börsenzeitnng", um hier die Gedanken des wirt­schaftlicheil Zusammengehens in diesem Sinne zu betrei­ben. Auch die Erwerbung desRnßkoje Slowo" werde bald folgen.

Kopenhagen, 13. Mai. Eine der größten Banwr Petersburgs beabsichtigt, dem BlatteDjen" zufolge, eine Filiale in Stockholm zu errichten.

Zum englischen Postranb. ;

WTB. Kopenhagen, 13. Mai. Bezüglich der Be­schlagnahme der Post versprach England, die Briefpost nach Island uneröfsnet durchgehen zu lassen, im übrigen aber lehnte es grundsätzliche Zugeständnisse ab. Was die Paketpost nach Amerika betreffe, besteht Aussicht, zu einem gemeinsamen Vorgehen Dänemarks. Schwedens und Norwegens gegen England, um die Verzögerung in England möglichst abzukürzen.

WTB. Washington, 13. Mai. (Reuter.) Gene­ral Scott berichtet, daß der Versuch, ein Abkommen mit dem mexikanischen General Obregon zu schließen, ge­scheitert fei. Es werden deshalb wahrscheinlich Verhand­lungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Re­gierung Carranzas eingeleitet werden, um die mexika- kanische Grenzfrage zu regeln.

Zahlungsfrist in China.

WTB. Peking, 13. Mai. (Reuter.) Infolge der Geldknappheit hat die Regierung für das ganze Land eine Zahlungsfrist verkündet. Tie Maßnahme erstreckt sich auch auf die Banken in China.

Am Freitag abend traf aus Berlin die Bestätigung res schon seit einigen Tagen umlaufenden Gerüchts ein, daß der Staatssekretär des Innern und Stellvertreter des Reichskanzlers Tr. Delbrück sein Entlassungsge­such eingereicht habe. Daß die Stellung des Staatsse­kretärs schwierig geworden war, war längst kein Ge­heimnis. Die verfehlten Maßnahmen in Sachen der Bevölkerungsernährung, die schroff ablehnende Haltung gegen wohlgemeinte Ratschläge und Warnungen aus Krei­sen des werktätigen Lebens, die sich häufenden Mißer­folge und die daraus sich ergebende immer mehr an- wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung mußten zu einer Klärung der Sache führen. Es liegt an dem- -Verwaltungssystem, wie wir schon einmal ausführten, nicht etwa am Mangel an Vorräten, wenn die Kriegs- ernährung im Reiche nicht klappen will. Und wie ein Grundfehler fortzeugend Verkehrtes muß gebären, so ist durch das endlose Fabrizieren von ewig neuen Verord­nungen und unzähligen Paragraphen, mit denen man die immer wieder entstehenden Risse flickte, nur eine Bei Wirrung entstanden, die es auch für denjenigen, der von Beuisswegen sich damit zu befassen hat, schwer, ja fast unmöglich macht, sich noch einigermaßen auszu­kennen. Ja, wenn man von Paragraphen auch leiblich gesättigt werden könnte! Aber diese Kunst hat noch nie­mand erfunden. So hat denn Delbrück, der kraft seines Amles für die Regierungsmaßnahmen der Form nach die Verantwortung trägt, wohl selbst eingesehen, daß das von ihm vertretene System den Wagen auf ein totes Gleis gebracht habe, und da er, was verständlich ist, sich nicht entschließen konnte, eine neu- Bahn einzuschla­gen, so zog ec es vor, das Amt niedcrznlegen. Wie man hörte, soll Staatssekretär Delbrück in der letzten Zeit an Furnnlein gelitten haben. Die gründliche Ausheilung dieser lästigen Gesundheitsstörung gibt nun auch einen äu­ßerlich wohlbegründeten Anlaß zur Zurückziehung in den Ruhestand.

Dr. Clemens Delbrück, der im 61. Lebensjahr steht, ist in Halle a. S. als Sohir des Kreisphysikus Dr. Ernst De brück geboren. Er war Regierungsrat, dann Ober­bürgermeister in Danzig, Lbe»Präsident von Westpreu­ße» und wurde 1905 preußischer Handelsminister, 1909 als Nachfolger Bethmann Hollwegs Staatssekretär des Innern.ii.

Valuta und Lebensmittelausfuhr

Das (italienische) Wort Valuta hat verschiedene Bedeutung. Man versteht darunter auch das Verhält­nis des Nennwerts eines Geldes (oder von Wechseln unk Wertpapieren) zu seinem tatsächlichen Kurswert. Dieser letztere ist bekanntlich nicht immer gleich, sondern kann beträchtlichen Schwankungen unterworfen sein, je nach­dem das Vertrauen in die Kaufkraft des Geldes, in dik Sicherheit der Wechsel und Wertpapiere größer oder ge­ringer ist. In diesem Weltkrieg hat die Valuta alle» kriegführenden Länder einen erheblichen Stoß erlitten, der den neutralen Ländern einen gewaltigen Geivinn in den Schoß wirft und sie so automatisch bis zu einem gewissen Maße für die mannigfachen Nachteile entschä­digt, die ein solcher Krieg für die ganze Welt mit sich bringen muh. Am empfindlichsten ist die Valutastörung Pi Rußland, das seine Kriegskosten zu einem nicht ge- nngen Teil durch die Ausgabe von Papierno ten in ^Ehe von bis jetzt 5^ Milliarden Rubel bestreiten s - ^ man nicht wissen kann, ob und zu welchem

Kurs Rußland imstande sein wird, diese Noten gegen Gold und Goldeswert wieder einznlösen, so steht es um sen Kurswert des Rubel nicht sonderlich gut. Aehnlich steht es m Frankreich, das mangels erfolgreicher An­leihen gleichfalls seine Notendruckpresse stark in Be- megung setzen muhte; die französischen Noten haben re zohe von 18 Milliarden Franken erreicht.

Aber auch Deutschland ist von der Störung natürlich mcht verschont geblieben, obgleich der ausge- >eichnete Erfolg der vier Kriegsanleihen unsere Valuta schlimmsten bewahrt hat. Immerhin ist dm steichsmark rm Tauschverkehr mit dem Ausland erheblich

A-i ^ Wir wollen nur ein Bei-

piet aichchren Vor dem Kriege verhielt sich der Wert »er Reichsmark zum Frauken wie 5:.4. d. h. eine Mark

»WHWMWW