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rw. 114

Montag, den 15. Mai 1816.

33. Jachrg.

Wochenrundschau.

Tie Antwort der Vereinigten Staaten auf die deutsche Stoatsschüft vom 4. Mai ist am d. Mai abends nack Deutschland gemervel worden. lieber diesem Antworten­wechsel lastet es wie ein Nebel, der es bis zur Stunde schwer macht, in der Angelegenheit deutlich zu sehen Völlige Klarheit wird auch erst'dann einmal möglich sein, wenn der Notenwechsel der Geschichte angehört, wenn man nickwärtsschcniend aus dem Werden und Geschehen, das r zweifellos zeitigen wird, sichere Schlüsse wird ziehen können, zu einer Zeit, wo das Damoklesschwert der Zensur hüben und drüben der Sonde des gewissenhaften For­schers gewichen ist. Was man bis jetzt als feststehende Tatsachen in den Händen halten kann, ist folgendes: Ans die drohende und in ihrer Form nichts weniger als höfliche Schrift des Präsidenten Wilson antwortete die deutsche Regierung in maßvoller aber entschied, nr Weise, indem sie sich bereit erklärte, den amerikanischen Forde­rungen insoweit nachzngeben, daß auch innerhalb des Zeekriegsgebiets die deutschen Tauchboote kein Handels­schiff mehr ohne Warnung undRettung der Menschen" versenken dürfen (außer wenn es zu fliehen oder sich zur Wehr setzen sollte), unter der Bora n s seßung, daß die Regierung der Vereinigten Staaten ernstlich aus alle feindlichen Mächte einwirke, ihre Kriegführung mit dem Völkerrecht in Einklang zu bringen, andernfalls würde die deutsche Regierung sich an ihre Zusage nicht mehr gebunden erachten. Der amerikanische Botschafter Wolf-Gerard muß aber während seines. Aufenthalts im Großen Hanptgnartier, wo die Angelegenheit verhandelt wurde, die Meinung bekommen haben, daß der deutschen Antwort ein Sinn nnterzulegen sei, der erheblich von dem Wortlaut abwich, der in Deutschland bekannt ge­geben wurde. Nur so ist es zu erklären, daß Wilson in seiner hochsahrenden Rückantwort sagte, die amerika­nische Regierung habe davon Kenntnis genommen, daß die deutsche Regierung künftigdas Aeußerste" tun werde, um die Kriegsoperationen auf die Bekämpfung der Streit- kläfte zu beschränken. (Tie als amtlich veröffentlichte Fassung lautet: daß die deutsche Regierungeinletztes" dazu beitragen wolle, um die Beschränkung der Krieg­führung ans die kämpfenden Streitkräfte Zn ermöglichen.

Elftere Uebersetzungsart ist offenbar die richtigere, wie ans den beiden verschiedenen Ausdrucksweisendas Aeußerste" undein letztes" hervorgeht; sprachlich sind nämlich beide Uebersetznngsarten möglich, aber dem S une nach istdas Aeußerste" zutreffender alsein letztes", das im Zusammenhang keinen rechten Sinn ergibt. Sachlich kommen beide Sätze aus das Gleiche hinaus.) Mit anderen Worten: Tie deutsche Regierung verzichtet auf den Handelskrieg, und zwar nicht bloß hinsicht­lich der Tauchboote, die in der amerikanischen Note gar nicht erwähnt werden, sondern überhaupt. Tas und nichts anderes ist der Sinn der neuesten Wilson- scheu Note, die am Mittwoch von Herrn Gerard überreicht uno am Donnerstag abend der deutschen Presse mitge- teilt wurde, und die mit der Renter'schen Meldung vom Tieastag, abgesehen von genannten Abweichungen, im we­sentlichen übereinstimmt. Zu betonen ist, daß, von einem Befrieüigtsein" des Herrn Wilson das Wort kommt in der amerikanischen Note nicht einmal dem Sinne nach vor oder einerAbwendung der Gefahr eines Bruchs" keine Rede ist, daß Wilson vielmehr ausdrücklich und schroff erklärt, daß er keinerlei Bedingung an­nehme und daß er von der deutschen Regierung genaueste Einhaltung ihres Versprechens erwarte, wie auch die feindlichen Mächte ihre fernere Kriegführung gestalten mögen. ,

Wir müssen gestehen, einer solchen Demütigung hätte man sich selbst von einem Wilson nicht versehen. Aber hchsenMch ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, m:- O ist zu erwarten, daß die deutsche Regierung die AnLN-sri nicht schuldig bleiben werde. Wie müssen die Wort.-' des Amerikaners unseren siegreichen Helden in drn drei Elementen aus der Seele brennen!

Inzwischen berichtet dasBen. Tackst." allerdings, die deutsche Regierung beabsichtige nicht, eme neue Antwort zu geben. Nach'der Truge bestehe

kein Grund zu einer abermaligen schriftlichen -Musterung. - Darüber kann man verschiedener Meinung ftm-WM

und voutiscyen

»at aber jedenfalls den

König Ludwig von Bayern empfing am Mittwoch anläßlich der Jahrhundertfeier der dauernden Verbindung von Bayern und der Pfalz eine Abordnung von. Pfälzern. Dabei hielt der König eine Ansprache, in der er u. a. sagte:Wir stehen mitten im Kriege; wann er enden wird, wissen wir nicht; aber daß wir nicht besiegt werden, wissen wir, und wir wollen keinen Frieden, der uns nicht eine bessere Stellung gibt, als wir sie jetzt haben. Wir bringen die schwersten Opfer an Gut und Blut, aber auch T ifer in der Heimat, wo dem Volke harte Entbehrun­gen auferlegt werden. Daß das Volk davor in aller Zukunft verschont bleibt, das ist das Ziel, das wir beim Friedensschluß erreichen müssen.

Ten Lebensmittelwucherern, diesen schlimm­sten unter unseren Feinden, geht es jetzt aus bie Nähte, noch lange nicht genug, denn die allergrößten hat man noch nicht gefaßt, aber immerhin sind schon recht erfreuliche Ergebnisse erzielt und unglaubliche Mengen verborgen gehaltener Lebensrnittel ans Tageslicht befördert worden. Das ist ein Beweis, daß von einem Mangel keine Rede sein kann, daß es vielmehr an dem verkehrten System gelegen hat, das ans irgend welchen Gründen sich scheute, in das Wespennest zu greifen. Ja, wenn einer ein Pfund Butter zu sich steckte oder ein paar Eier, oder wenn ein Bäuerlein ein paar Zentner Heu oder Kartoffeln zu wenig angab, da war die Strafe gleich verwirkt, aber wo Hunderte von Zentnern Fleisch und 20 000 Dosen Konser­ven znm Zweck der Preissteigerung anfgestapelt waren, da konnte das Aisge des Gesetzes nicht durchdringen. Jetzt, da der preußische Minister des Innern zunächst für seinen Machtbereich die Sache in die Hand genommen hat, ist auf einmal ein Lichtstrahl in die dunklen Vor­ratsgewölbe gedrungen und man wird nicht mehr ruhen, bis einigermaßen Ordnung geschaffen ist. Der bayerische Ministe! Präsident von Hertling ist nach Berlin gereist, um in Ser Wncherfrage mit dem Reichskanzler sich zu verständigen, wahrscheinlich kommt es zur Einsetzung einer Neichsfürsorgestelle. Wird dann auch der Brun­nen erst zugedeckt, wenn das Kind hineingefallen ist, so wird er doch zugedeckt. WM man aber etwas Nennens­wertes erreichen', so muß man fest und bis zur Wurzel greifen. Vor allem ist der wucherische Kettenhandel, bei dem eine Ware durch viele Hände geht, bis sie zum Verbraucher gelangt, mit strengsten Strafen zu belegen. In der Jdealstadt Berlin sind zahllose Fälle sestgestellt, daß unglaubliche Mengen von Lebensmitteln zehn- und mehrfach den Besitzer wechselten, ohne nur einmal das Aufbewahrungsgewölbe zu verlassen. Es war der reinste Spekulationshandel, wie das Termingeschäft an der Bör­se. Sodann müßte unbedingt die Fabrikation von Fleisch- kouserven verboten werden. Diese Riesensabriken kau­fen das Schlachtvieh überall zu den höchsten Preisen aus und legen die Konserven am Stapel. Wenn dann aus die Schlachthöfe kein Vieh kommt und die Preise ins Fabelhafte steigen, dann ist für diese Konservenfabriken Erntezeit. Fleischkonserven sind recht, wenn man aus fetten Jahren für magere Zeiten Vorräte schaffen will. Wenn aber Fleischmangel besteht, dann hat das Konser­vieren keinen Sinn, und wenn der Fleischmangel vol­lends hervorgerufen oder doch wesentlich gesteigert wird durch das Konservieren und durch das Aufkäufen von Schlachtvieh durch die Konservefabriken, so ist das Wu­cher, der unbedingt unterdrückt werden muß. Auch in dieser Richtung darf man wohl von dem neuen System Besserung erhoffen; endlich wäre chm noch eine vernün- tige und klügere Behandlung der leidigen Zuckerfrage ans Herz zu legen.

Einen erfreulichen Lichtblick in der schweren Zeit bieten die siegreiche Tapferkeit unseres Heeres und die bewährte Tüchtigkeit unserer Generale. Auch die 93. Kriegswoche hat der Beweise wieder viele gebracht, daß militärisch Deutschland unbesieglich ist. In deni Riesenkamps um Verdun ist das Zünglein der Wac;e wieder um ein merkliches Stück aus die deutsche Serte übergerückt, Erfolge von größter Bedeutunb wie die Er­stürmung der heißumstrittencn Höhe 304, die Einkreisung der Höhe 287, die Eroberung des Gehöfts Thiaumont usw. haben die Verteidigung in empfindlichen Nach­teil gebracht, ganz abgesehen von der außerordentlich schweren Einbuße an Truppen, die die ans 51 Divisio­nen augewachscne Gefechtsstärke des Feindes erlitten hat. Von den übrigen Fronten und von der Marine wurde gleichfalls gutes berichtet. Leider sind einige Zeppeline verloren gegangen, ein schmerzlicher Verlust, der aber unsere dankbare Freude über dem in schweren Kämpfen

Le»Wr TiieskrU W.T.K.

Großes Hauptquartier, den 13. Mai

Westlicher Kriegsschauplatz.

Zwischen Argonnen und Maas fanden an einzelnen Stellen lebhafte Handgranatenkämpfe statt.

Versuche des Feindes in den Wäldern von Avocourt und Malancourt Boden zu gewinnen, wurde vereitelt.

Ein feindlicher Nachtangriff südwestlich destoten Mannes" erstarb in unserem Jnfanteriefener.

Auf dem östl. Maasuser erlitten die Franzosen bei einem mißglückten Angriff, am Steinbruch des Albainwaldes, be­trächtliche Verluste.

Ein deutscher Kampfflieger schoß über dem Walde von Rourgnignon, südwestlich von Laon, einen feindl. Doppel­decker ab.

Südwestlich von Armentiers wurde durch unser Abwehr­feuer am 11. Mai ein engl. Doppeldecker zum Absturz ge­bracht und vernichtet.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Nördlich des Bahnhofes Selbnrg wurden ruff. Angriffs- vei suche, gegen die kürzlich gewonnenen Gräben, durch unser Artilleriefeuer im Keime erstickt. Mehr als 100 Russen wurden gefangen genommen.

Balkankriegsschauplatz.

Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.

Den 14. Mai.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Eine ErkundigungstruppcdrangimPlögsteert-Wald, nördl. von Ärmentiers, in die feindliche 2. Linie ein, sprengte einen Mineuschacht und kehrte mit 10 Gefangenen Engländern zurück.

In der Gegend von GivenchyenGohclle fanden Miuensprengnngen in der engl. Stellung und für uns er­folgreiche Kämpfe um Gräben und Trichter statt.

Auf dem westlichen Maasnfer wurde ein gegen die Höhe 304 unternommener sranz. Handgranatenangriff abgewiesen.

Die gegenseitige Artillerietätigkeit auf beiden Maasufern war lebhaft.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Keine besondere Ereignisse.

Balkan-Kriegsschauplatz.

Feindliche Flieger, die aus Mirosza und Doiran Bomben ab.varfen, wurden durch unser Abwehrfeuer vertrieben.

'Oberste Heeresleitung.

Der Weltkrieg.

Tie Kämpfe auf allen Fronten nehmen ihren ge- , M wohnten Fortgang. Wir verweisen auf den eingehender Bericht, der uns aus dem Felde zuging und der besonders mit Zuziehung unserer Kriegskarte ein anschauliches Bilc ' über den Stand der Dinge und die erzielten Erfolge gibt,

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht

WTB. Paris, 13. Mai. Amtlicher r.un Freitac

mittag: Am linken Ufer Ser Maas n .»tillerictätigl !Mt im Abschnitt des Wa des von Avocourt. .i Toten Mann versuchten die Deutschen vergeblich unser- Truppen in der Nacht aus den von uns am 10. Mai eroberten Westhängen zu vcrtrei- beu. Zwei aufeinanderfolgende Angriffe wurden durch unser Feuer zuriickgeiviesen. Am rechten Ufer Beschießung in der Gegend von Delw....wnt und Vaux.

Abends: Auf dem linken Ufer der Maas erweiterten wir unsere Stellungen südlich und östlich von Haucourt beträcht­lich. Ziemlich lebhafte Beschießung in der Gegend des To- ten Mannes und bei Cumicrcs. Auf dem rechte» Ufer lebhafte Beschießung unserer ersten und zweiten Linien zwischen dem Maloe von Haudromont und Vaux. Ein deutscher Angriff ge. gen unsere Gräben südlich und östlich von Fort Douaumont wurde vollständig zurückgeschlaqen. Auf der übrigen Front Aitilleriekümpfc. die besonders lebhaft waren in der Cham- iwgne und in den Vogesen. '

Belgischer Bericht: Nach heftiger Beschießung un- le-.er Arbeiten tn der Umgebung von Dixmuiden versuchten deutsche Abteilungen zweimal ein Grabenstück am Ufer der Äser zu besetzen. Sie wurden beidemaie zurückgewiesen. Belgische Artillerie richtete zusammengefaßtes Feuer auf Dixmuiden und auf Bertcidigungswerke der Deutschen nördlich der Stadt. Die