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Grstzes Harrptqnariirv, den 12 Mm

> Westlicher Kriegsschauplatz.

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. Südöstlich des Hohenzollernwerkes bei Hulluch stürmten Pfälzische Bataillone mehrere Linien der engl. Stellung.

Bisher wurden 127 unverwundete Gefangene eingebracht und mehrere Maschinengewehre erbeutet.

Der Gegner erlitt außerdem erhebliche blutige Verluste, besonders bei einem erfolglosen Gegenangriff.

In den Argonnen scheiterten ein von den Franzosen unter Benützung von Flammenwerfer unternommener An­griff gegen die FilleMorte.

Im Maasgebiet herrschte beiderseits > lebhafte Artillerie­tätigkeit.

Von einem schwachen französischen Angriffsversuch im Thiaumontwald abgesehen, kam es zu keiner nennenswerten Jnsanteriehandlung.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Ein deutsches Flugzeuggeschwader belegte den Bahnhof Horodzieja an der Linie KraschinMinsk ausgiebig mit Bomben.

Balkankriegsschauplatz.

Keine besondere Ereignisse von Bedeutung.

Oberste Heeresleitung.

Der Weltkrieg.

Vor Verdun haben, abgesehen von einem schwäche­ren Angrisfsversuch der Franzosen auf dem rechien Maas­ufer, bei Thiaumont, am Donnerstag nur die Kanonen gesprochen, deren Sprache aber allerdings deutlich ist. Bei einem mißglückten Angriff der Franzosen gegen in - deutschen: Besitz befindlicheFälle Morte" (Totes Mäd­chen") in den Argonnen verwendeten sie Flammenwerfer. Bisher berichteten sie immer im Tone der Entrüstung von der Benützung dieses Kampfmittels durch die Deut­schen, wo es allerdings schon lange mit bestem Erfolg gehandhabt wird. Tie eigene Verwendung aber verschwei­gen sie in ihrer amtlichen Meldung. Mit den Englän­dern sind pfälzische Bataillone in der Nähe des Hohen- zollecuwerks bei Hulluch (Flandern) zusammengcraten. Daß es da bei den Söhnen Albions blutige Köpfe ge­geben hat, besonders als diese versuchten, eine ihnen ent­rissene Stellung zurück-,ugewinnen, versteht sich von selbst. Außerdem lieferten die tapferen Pfälzer 127 Gefangene ab.

. Daß man im französischen Volk dahinter kommt, daß es bei Verdun rückwärts geht, ersieht man aus ein.'r amtlichen Erklärung, die sich gegen die in verschiedenen Zeitungen ausgesprochene Vermutung richtet, als sei vom französischen Oberkommando der Befehl zum Rückzug gegeben worden. Die Erklärung lautet:

In keinem Zeitpunkt während der Schlacht bei Ver­dun Hot die Oberleitung den Befehl zum Rückzug auf das linke Maasufer erteilt. Im Gegenteil wurde am Morgen des 23. März den Truppen auf dem rechten Ufer vorgeschrieben, um jeden Preis den Besitz zu hal­ten, auch wenn die Stellung umfaßt, ja selbst völlig eingeschlossen wäre. Sie möchten nur den einen Befehl beachten: Festhalten! Am Abend des 24. befahl die Oberleitung, die Front zwischen Nt aas und Mosel unter Anwendung aller verfügbaren Mittel zu halten und schickte General Castelnau nach Verdun. Am nächsten Tage, am Morgen des 25., übermittelte General Ca­stelnau telephonisch, daß die Stellungen auf dem rechten Maasufer, entsprechend dem Befehl des Oberkommavdie- renden, um jeden Preis gehalten werden müßren. End­lich, am Abend des 25., gab der Oberkommandierende dem Genera! Petain, der das Kommando übernommen hatte, den Befehl: Ich habe gestern am 24. den Befehl gegeben auf dem rechten Maasufer, nördlich von Verdun anszubarren. Dieser Befehl sagt, daß jeder der den Be­fehl M-!-- Rückzug a b: vor ein Kriegsgericht g.-stell: wird.

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 12. Mat. Amtlicher Bericht von gestern mittag: In der Champagne hat unser Feuer einen deutschen Schützengraben in einer Länge von ungefähr 108 Metern zer- üört. Auf dem linken User der Maas ziemlich lebhafte Ar- tillertetätigkeit in der Gegend des Gehölzes von Avocourt. Auf dem rechten Ufer wurde ein gegen 2 Uhr morgens unter­nommener deutscher Angriff am dt. Stellungen westlich des Tei­ches von Baux mit dem Bajonett und mit Handgranaten zurück­geschlagen. Flugwesen: In der Nacht zum 11. Mm haben 4 unserer Kl.mpssiugzeuge 26 Geschosse auf die Bahnhöfe von Damvillers und Etat»; sowie auf einen Geschützpark v-, Frameise abgeworfen, wo eine Feuersbrunst ausbrach.

Abends: In der Gegend von Verdun ziemlich lebhaf­ter Artilleriekampf. 2m Abschnitt von Avocourt heftige Be­schießung unserer Stellungen im Calliettemald und unserer zwei­ten Linien auf dem rechten User. In der Woevre an einigen Stellen Geschoßhagel. Bon der übrigen Front ist außer dem gewöhnlichen Artiilenefeue: -ein wichtiges Ereignis zu mel­den.

Belgischer Bericht. Artille iekamps in der eg"^ von Ramscappelle und S.-)vtte. Die gegenseitige Beschießung im Abschnitt von Dirmurden hielt heute an.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 12. Mai. Amlllcher Bericht von gestern: Der Feind machte gesten: Nacht einen erfolglosen Versuch, un­sere Gräben bet OveiUers zu überfallen. Heute bei Beau»' mont und Fricourt gegenseitige Minentütigkeit, die zu unserem Vorteil verlief. Artillerietätigkeit der Angres, Ppern und der Hohcnzollernschanze.

Die Laae im Osten.

WTB. Wien, 12. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 12. Mai 1916 mittags:

Russischer Kriegsschauplatz: Die erhöhte Gefechtstäkigkeit an unserer wolhynischen Front hält an. Keine besonderen Ereignisse.

Neuer Ministerwechsel?

G. K. G. Petersburg, 12. Mai. Das jetzige Mi­nisterium soll, wie verlautet, durch ein Kabinett Milju- kvw abgelöst werden.

Das scharfe Vorgehen der Untersuchnngskommission gegen den früheren Kriegsminister Ssuchomlinow erregte den Unwillen des Zaren und einflußreicher politischer Sa­lons der Reichshauptstadt. Senator Sagorodski, der Ssu­chomlinow verhaften ließ, wurde plötzlich unter der Be­schuldigung, seine Amtsbefugnisse überschritten zu ha­ben, seinerseits in Haft genommen. Ssuchomlinow da­gegen wurde freigelassen.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 12. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 12. Mai 1916 mittags:

Italienischer Kriegsschauplatz: Die Ar- tillenekämpfe dauern mit wechselnder Stärke fort. Zwei feindliche Angriffe auf den Mrzli Brh wurden abgewiesen.

Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unverän­dert ruhig.

Das Gewissen Salandras.

WTB. Bern, 12. Mai. Mailänder Blätter bringen eine Rede des Ministerpräsidenten Salandra in Brescia, in der es u. a heißt: Mr müssen siegen! Es ist rich­tig, daß wir in diesem Krieg unser Dasein aufs Spiel gesetzt haben, und es ist wahr, daß diejenigen, die nicht aus eigenem Antrieb, sondern aus Rücksicht auf die Volksstimmung den Krieg begonnen haben, zuweilen von schrecklicher Angst geplagt werden. Ebenso wahr aber ist es, daß unser Gewissen, je länger wir darüber Nachdenken, dessen immer sicherer wird, daß wir die Ehre des Lan­des gewahrt haben. Wir durften nicht bei denjenigen Völkern verharren, denen eine neue Geschichte anfgezwun- gen werden wird, mußten vielmehr F8 denen gehen, die die Gesc. chte machen.

Neues vom Tage.

Aus dem Reichstag.

Berlin, 12. Mai. Der 12. Ausschuß begann Heu,. die Beratung der Novelle zur Reichsversicherungsordnung Tie Grenze für die Bezugsberechtigung der Äflersrent wurde einstimmig auf das vollendete 68. Lebensjahr festgesetzt. Ferner wurde ein Zentrumsanrag e-nftimm c angenommen, für jede Waise drei Zwanzigstel des Grund belrags und 'der Steigerungssätze der Jnvalidcnrcnti des verstorbenen Ernährers zu gewähren.

Im Hanshaltausschuß wurden Klagen über die Handhabung der Zensur in Deutschland vorgebracht, na mentlich wurde darauf Hingelviesen, daß die Zensur nichi gegen alle Zeitungen gleich g bmdhabt werde. Aus eim Anfrage, warum die Bittschrift des Universitätsprofes sors Dr. Schäfer unterdrückt worden sei, und ob das Pe titionsrecht des Voltes aufgehoben werden solle, erwi­derte der Regierungsvertreter, die Bittschrift habe den Rahmen einer Petition überschritten.

GKG. München, 12. Mai. Ter Vorstand des Christlichen bayerischen Bauernvereins Dr. Heim be­hauptete, aus Bayern seien Tausende von Zentnern Butter weggenommen und nach Berlin geschafft worden, von wo sie angeblich zur Hebung der Baluta ins Aus­land, z. B. Dänemark verkauft worden seien. Ta aber Dänemark bekanntlich selber eine große Butterausfuhr hat, so wäre nur anzunehmen, daß die Butter nach England ging.

Leipzig, 12. Mai. Ter Generalmusikdirektor Hofrat Pros. Tr. Max Reger, ein bekannter Komponist, ist hier an einem Schlaganfall plötzlich gestorben. Reger war in Brand, bayer. Bezirksamts Kemnath, als Sohn eines Lehrers 1873 geboren.

Erholungsheim für Krankenpflegerinnen.

WTB. Bern, 12. Mai. Für Krankenpflegerinnen in den Armeen der kriegführenden Staaten soll auf Be­treiben 'des Bundesrats Hofsmann und seiner Gemahlin, sowie des Nationalrats Adox und Seiler ein Erholungs­aufenthalt während des kommenden Sommers geschaffen werden.

Bern, 11. Mai. Der Bundesrat hat sämtliche Me­tallhandlungen benachrichtigt, daß die bei ihnen befind­lichen Metallbestände beschlagnahmt sind.

Die Hinrichtungen in Irland.

WTB. London, 12. Mai. (Reuter.) Ter Natio­nalist Tillon lenkte im Unterhaus die Aufmerksamkeil ms die Hinrichtungen in Irland. Asquith wies auf die ohne Herausforderung" begangenen Missetaten hin, du durch die Rebellen begangen worden seien. 1315 Perso­nen seien verwundet worden, wovon 304 gestorben seien. Noch zwei Führer, die den Aufruf unterzeichnet hätten, würden erschossen werden.

Ter Oberbefehlshaber in Dublin erklärte, daß kr es für eine gebieterische Notwendigkeit halte, die am Auf­stand Schuldigen so streng wie möglich zu bestrafen. Er hoffe, daß dies genügen werde, im Intriganten in Zu­kunft abzuschrecken und ihnen klar zu machen, daß die Ermordung treuer Untertanen des Königs und andere Taten, die die Sicherheit des Landes gefährden, nicht straflos ausgeführt werden könnten.

London, 12. Mai. ''sauith stellte in Aussicht, daß die Welt künftig unter . lisch-russische Kultur komme.

London, 12. Mai. (Reuter.) . Das Kolonialamt teilt mit, daß die Regierung von Jamaika sich erboten habe, weitere (schwarze) Truppen zu stellen und die Unkosten für alle Truppenteile der Kolonie zu tragen. Ter gesetzgebende Rat van Jamaika habe beschlossen, ans die Dauer von 40 Jahren 1,2 Milk. MV. jährlich zu den Kriegsausgaben beizutragen.

WTB. Athen, 12. Mai. Ter König hat den fran­zösischen Gesandten zu einer Unterredung empfangen.

Athen, 12. Mai. Tie Franzosen besetzten das griechische Fort Dowa Tepe nördlich Temir Hissar trotz des Protestes der kleinen Besatzung.

WTB. Petersburg, 12. Mai. Die Pet. Lel.-Ag. meldet aus Teheran: Der türkische Untertan Djemal- Beh hat einen A"'hlaa auf den österreichisch-ungarischen

Gesandten Graf Logothetti, verübt. Der Gesandte wurde nicht verletzt.

Der Krieg in Afrika.

London, 11. Mai. General Smnts telegraphiert: Ter Feind, der sich nach der Besetzung von Kondcx, Jrangi durch unsere Truppen eine erhebliche Strecke zurückgezogen hatte, hat Verstärkungen erhalten und drängt setzt wieder gegen Kondoa vor. Unsere Truppen sind zahlreich genug, um mit dem Feind fertig zu wer­den.

Kapstadt, 11. Mai. (Reuter.) Gestern wurden wie­der 26 Buren, die sich amAufstand" beteiligt hat­ten, in Freiheit gesetzt, darunter General Müller, Piet Grobler, van Brockhuzen und van Rensburg. 22 Auf­ständische befinden sich noch im Gefängnis, darunter Ge­neral Kemp und Wessels.

WTB. Neü -0'ek, 12. Mai. Der Völkerrechtslehrer der Colnmbia-Ui.,oersität, Stowell, sagt in einer Be­sprechung der deutschen Note: Die Note beseitigt jeden Grund für einen Bruch. Wir müssen die biitteren Ge­fühle in Deutschland bedauern, denn wir sind nicht neutral gewesen, als wir England erlaubten, unsere neu­tralen Rechte auf Handel mit Deutschland zu mißachten.

Reichstag.

WTB. Berlin. 12. Mai.

Auf die Frage des Abg. Dr. Herz seid (Soz. Ard.) wegen des Vertrags zwischen Deutschland, Oesterreich und der Türkei, erwiderte tlnterstaatsjekretär Dr. Zimmtrmann: Es sandelt sich um das Abwehrdündnis mit der Türket, das nach Ausbruch des Krieges abgeschlossen worden ist. Ueber seinen Inhalt können Einzelheiten zur Zeit nicht mitgeteilt werden. Sodann hat der türkische Minister des Acuhenr eine Reihe von Verträgen erwähnt, die dem Abschluß nahe sind. Es handelt sich dabei um einen Konularvertrag, ciae» Rechtslclutz- und einen Nechtshilfevertrag, einen AusUelenrngsoertrag und einen Nte- leriassungsvertrag. Diese Verträge werden dem Reichstag zu: verfassungsmäßigen Genehmigung vo>gelegt werden.

Vizepräsident Dove te.lt mit, daß ein Antrag Bernstein ^Soz. Arb.) vorliege, betreffend Verhinderung einer Zen u: der Reichstagsbertchte und Sicherung der Redefreiheit im Reichs­tag. Der Antrag wurde, cbgteich er als Kritik der Geschäfts­führung des Präsidenten au-gefaßt werden könnte, zugetassen. Ein Vorgang solle aber damit nicht geschaffen werden.

Vizepräsident Dr. Paasche: Von einer Zensur der Retchs- tagsberichterstattung sei keine Rede. Das P.äsidium habe der Presse nur den Wunsch ausgedrücki, über die Zwischenfälle bei der Rede des Abgeordneten Dr. Liebknecht nur den kurzen ver­einbarten Wolff'schen Bericht zu verbreiten, da durch einen ausführlichen Bericht das Ansehen des Reichstags gefährdet würde. Der Präsident habe es abgetehnt, sich auf eine Er­örterung seines Verhaltens etnzulassen.

Abg. Ledebour (Soz. Arb.): Eine K.ttik des Prä,identen sei kaum zu umgehen. Auch die Worte des Berichterstatters können als eine solche ausgesaßt werden. Nach der Sitzung am 8. April habe tm Zimmer des Präsidenten eine Bespre­chung stattgesunben, an der mehrere Abgeordnete, Staatssekre- tär Helfserich und auch ein Vertreter des Oberkommandos in den Marken teilgencmmen haben. (Hört! Ho.tl) Dieser habe es aber abgelehnt, den Bericht zu verbieten.

Abg. Scheidemann (Soz.): Wir bedauern die Vorkomm­nisse vom 8. April. Der Antrag verla. gt ni. neues. Erne Erweiterung der Rechte des Präsidenten halten wir für be­denklich. Wir lehnen daher den zweiten Teil des Antrags ad.

Abg Liesching (F. V-): Die Erregung tn der Sitzung vom 8. April war durchaus zu verstehen, da Liebknecht dauernd störte und auch die Reichskanzlerreüe mit Schtmpfworte» au) das Vaterland unterbrach. In dem Wunsche an die Pres,e ist eine unzulässige Handlung des Präsidenten nicht zu erblicken.

Abg. Dr. Paasche (Nall.): Der Bericht ist durchaus wahr­heitsgetreu gewesen. Es waren nur mehrere Zu.ufe gestri­chen worden. Der Antrag aus Schutz der Redefreiheit ist nicht am Platze.

Abg. Stai.th.gen (Soz. Arb.): Nicht der Abgeo.dnete Lieb­knecht ha: Hochverrat begangen, sonbe.n diejenigen Abgeord­neten, die ihn mit Gewalt an der Ausübung seines Mandats hinderten. (Heiserkeit.) Hie.auf wi.d der Haushalt des Reichs­tags genehmigt, der Antrag Bernstein abgelehnt.

Novelle zum Vereinsgesetz.

Abg. Büchner (Soz. Arb.): Die Vorlage ist unzurei­chend. Die Regie.ung schätz, .innrer noch die Kulm a beit de' Gewerkschaften zu nieorig ein.

Abg. Freiherr Heyl zu Herrnsheim (Wild): Der Abge­ordnete Legten sieht ur der Bo.rage einen großen Fo.tsnriit für die Gewerksc>,anen. Warum schließt man dann die staatser- haltenden Gewerk vereine von dem Ge,etz aus? Nicht ver­standen habe ich den mehrsach ausgesprochenen Dank an dv Gewerkschaften, wu,,.eno die Nichtorganisierten. Arbeiter nicht in den Da.:!: etnbezogen waren und auch nicht die Industrie

Die Vortage geht an ei..e Kommission von 28 Miigiie.ern . Nächste Sitzung Miiiwsch, nachm ttags 2 Uhr.

Ein Jubiläum.

Am 25. Mai fährt sich zum ersten Mal der Ta au dem Italien mit frevlem Treubruch an Oesterreich- Ungarn den Kries erklärte. Mit leichteren Gefühlen, als jenseits der Alpen, wird man in Oesterreich-Ungarn den Jahrestag begehen. Man ist froh, daß man die schweren Opfer an Gebieten, die um des lieben Friedens willen dem unzuverlässigen Bundesgenossen unbegreiflicherweise gebracht werden sollten, erspart und jene kostboren Teile Tirols und des Küstenlandes, die züm Teil seit Jahrhun­derten mit der Krone Habsburgs vereinigt waren, dem Reiche erhalten hat. Man blickt mit Stolz und Zuver­sicht auf die heldenmütigen Verteidiger, welche bisher auch die wildesten Anstürme des räuberischen Feindes in Strö­men Blutes erstickt haben. Wie anders muß die Stim­mung in Len Reihen unserer Feinde sein. Der Traum von dem militärischen Spaziergang nach Graz und Wien zerronnen. Hoffnungslos kleben die italie­nischen Brigaden an den Abhängen der Alpen und an den Ufern des Jsonzo fast noch genau an denselben Stel­len, wo sie vor einem Jahre den Angriff begonnen ha- >zmmer neuen gewaltige Menschenmassen werden nutzlos geopfert, und riesengroß wächst die Milliarden­last der Kriegslasten im Königreiche. Kleinlaut und angstvoll ihrer Verantwortung harrend, stehen die Ur- - ^ Krieges in Italien vor dein Trümmerfelde einer sehlgeschlagenen Spekulation, die dadurch nicht entschuld­barer wird, daß sie ein Verbrechen gegen Treu und Glau­ben und ein Faustschlag gegen jede Moral im Völkerleben war. ^

Tie italienische Regierung hat geraume Zeit vor ihrer Kriegserklärung in vielen Tausenden von Exemplaren ^ Schaft verteilen lassen, betitelt:Warum Jtali-" den Lrrea. 5, Kreil mnk". 5Ln dieser Sckriit. i» der d