Ein französischer Angriff in diesem Walde wurde abge­schlagen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Nödlich des Bahnhofes Selburg wurden 500 Dieter der feindlichen Stellung erstürmt. Hiebei fielen 309 unver­wundete Gefangene in unsere Hand. Einige Maschinenge­wehre und Minenwerier wurden erbeutet.

Balkan-Kriegsschauplatz.

Keine besondere Ereignisse von Bedeutung.

OberstebHeeresleitung.

Der Weltkrieg.

Immer wieder stoßen die Franzosen gegen die Höhe 304 und denToten Mann" vor. In Beziehung auf den letzteren Berg spricht ihr Bericht allerdings nur mehr vonAbhängen", an denen die Kämpfe sich ab­spielen, vielleicht will man jetzt doch das französische Volk auf die Tatsache vorbereiten, daß derTote Mann" längst aufgehört hat, französische Stellung zu sein. Tic feindlichen Angriffe wurden wiederum blutig abgewie­sen. Nach der französischen Meldung ist deutscherseits bereits mich ein Angriff auf die westlich der Höhe 301 liegende Höhe 287 ins Werk gesetzt worden, die ja, nach den gestrigen Berichten zu schließen, bereits vor drei Seiten eingeschlossen sein muß. Auch rechts der Maas, beim, Caillette-Wald, scheiterte ein französischer Angriff. An der Ostfront wurde nördlich des Bahn­hofs Selburg (nordwestlich von Jakobstadt, an der Li­nie Riga-Dünaburg) eine russische Stellung auf einer Länge von 500 Meter erstürmt, wobei 309 Russen ge­fangen und mehrere Maschinengewehre und Minenwerfer erbeutet wurden.

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 1t. Mai. Amtlicher Bericht von gestern mittag: Zwischen Oise und Aisne scheiterte ein Handstreich gegen unsere Schützengräben südöstlich von Mouiins sous tous les vents vollständig. 2n der Umgebung von Verdun hat das Ge­schützfeuer westlich von der Maas nachgelassen. Oestlich von der Maas und in der Woevre Geschützfeuer mit Unterbrechun­gen. Aus der Nacht meldet man Scharmützel mit Hand­granaten im Gehölz von Avocourt und in der Gegend südlich von der Feste Douaumont. 2m Oberelsatz wurde eine feind­liche Erkundungsabtci'ung, welche einen unserer kleinen Posten bei Hirzbach, südlich von Altkirch, aufzuheben versuchte, mit Verlusten abgewiesen.

Abends: Auf dem linken User der Maas richteten die Deutschen nach heftiger Beschießung einen starken Angriff auf unsere Stellungen an den Zugängen am Hügel 287. Diese An­griffe wurden vollständig zurückgeschlagen. Einige Gefangene blieben in unseren Händen. Eine kleine Unternehmung unserer Truppen gegen die Abhänge westlich des Toten Mannes erlaubte uns einige Teile des deutschen Grabens zu besetzen. Wir mach­ten 52 Gefangene und erbeuteten zwei Maschinengewehre.

Der Krieg zur See.

London, 10. Mai. Ter britische Dampfer Dolcoath (1706 Tonnen) ist gefunken.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 11. Mai. Amtlich wird verlautbart vom 11. Mai 1916:

Italienischer Kriegsschauplatz: Die er­höhte Artillerietätigkeit hielt an den meisten Stellen der Front auch gestern an. Besonders lebhaft war sie im Dolomitenabschnitt zwischen Peutelstern und Buchenstem. Ein italienischer Flieger warf vormittags 2 Bomben auf den Markt und den Domplatz von Görz ab. Hiedurch wurden 2 Zivilpersonen getötet, 33 verwundet.

Russischer und Südöstlicher Kriegs­schauplatz: Nichts Neues.

Der türkische Krieg.

WTB. Konstantinopel, 12. Mai. Amtlicher Be­licht: An der Jrakfrvut, im Abschnitt von Fet­alste keine Ereignisse, ab ge sitzen von Artilleriekamps mit Unterbrechungen und örtlichem Jnsanteriefeuer. An der h a u k a s u s f c o n t wurde der Feind im Abschnitt des kvpeberges, in dem Gefecht, das am 8. Mai vormittags uit unserem Angriff begann und bis zum Abend d'u- rte. durch Bajonettangriff aus seinem Sie" in einer Ausdehnung von beinahe 15 Kilometern verdräng! und ostwärts zurückgeworfen. In diesem Gefechte mach­ten wir 6 Offiziere und über 300 Mann zu Gefangenen -and nahmen 4 Maschinengewehre. Unsere Verfolgungs­abteilungen bewahrten trotz heftigen Schneesturmes Füh­lung mit den zurückgehenden Abteilungen des Feindes; desgleichen wurde in der Nacht zum 9. Mai bei Maschkjm (50 Kl in. südöstlich von Mamachachm) und südlich von Tusla Tece, eine feindliche Abteilung von 250 Infan­teristen und 200 Reitern bis auf eine geringe Anzahl vernichtet. Im Abschnitt an der Küste keine wesent­lichen Veränderungen. Der Feind, welcher westlich von Tschewislik vorzudriugen versuchte, mußte sich infolge ei­ner Umgehuugsbewegung unserer Truppen nach Norden zurückziehen. Ein feindliches Torpedoboot warf einige Geschosse auf die Küste von Kemikli und zog sich dann zurück. Ein Kreuzer feuerte, ohne Wirkung zu erzielen, 50 Geschosse auf die Küste westlich von dar Insel Keusten. Unsere Artillerie erwiderte.

London, 10. Mai. (Unterhaus.) Auf eine An­frage antwortete Unterstaatssekretär im Kriegsamt Ten- uant, zwischen dem 11. April und dem 29. April haben britische Flugzeuge in Kut-el-Amara 18 850 Pfund Le­bensmittel abgeworfen, außerdem Mengen medizinischer und anderer Vorräte, sowie Briefbeutel. Dabei fanden zahlreiche Luftkämpfe statt. In einem sei ein englisches Seeflugzeug in die Linien des Feindes niedergetrieben, der Führer getötet, der Beobachter verwundet worden. In einem anderen Falle wurde der Führer eines Flug­zeugs verwundet, doch gelang es ihm, innerhalb der britischen Linien zu landen. Dies feien die einzigen Ver­luste gewesen.

Neues vom Tage.

Die Tabaksteuer abgclehnt.

Berlin, 11. Mai. Ter Steuerausschuß des Rechs- tages hat in der ersten Lesung die Steuer auf Tabak und Zigarren abgclehnt und zwap mit den Stim­men der Sozialdemokraten. Polen und Fortschrittler,

während bas Zentrum und die Nakionalliberalen sich hx Stimmabgabe enthielten. Tann wurden die Kriegsauf schlage für Zigaretten gegen die Stimmen der Sozial demokraten und der Polen angenommen. Für Zig« rettentabak im Kleinverkaufspreis wurde die Steuergrenz von 5 auf 8 Mark heraufgesetzt. Für Zigaretten an Betrieben, die erst nach dem 30. September 1915 steuer amtlich gemeldet sind, soll der dreifache Betrag dej Kriegsaufschlages erhoben werden.

Deutsches Eigentum in England.

London, 11. Mai. Nach der Schätzung eines eng lischen Blattes beträgt das in Englind befindliche deut sche Eigentum 2 260 Millionen Mark (in Wirklichkeil dürfte es höher sein, da manches deutsche Kapital ano­nym in den Schatzkästen englischer Banken ruhen dürfte) während das englische Eigentum in Deutschland sich an 1800 Millionen Mark beziffern soll.

Die Alandsfrage.

Stockholm, 11. Mai. General Rappe veröffent­licht imAftonbladet" weitere Aeußerungen zur Aland frage. Er betont, daß ein freies Aland bei den gegen wärtigen eigenen Hilfsquellen Schwedens die Mindest­forderung sei. Zögern könne dazu zwingen, Deutsch­land um Hilfe anzurufeu, wodurch sich Schweden Deutsch lauds Willen unterwerfen würde. Nicht zulässig sei es die Angelegenheit auf die Zukunft zu verschieben, dem über die Zukunft werde jetzt entschieden. (Nach Peters­burger Meldungen ist zwischen Rußland und Schweden wegen der Alaudsfrage bereits eine Spannung einge- treteu.)

Die spanische Thronrede.

Madrid, 11. Mai. Bei Eröffnung der Kamme: verlas der König eine Thronrede, in der es heißt: Spanien unterhält mit allen Kriegführenden die gleicher freundschaftlichen Beziehungen; es wird seine Neutrali­tät aufrichtig fortsetzen. Die Auswanderung von Kapi­tal und Arbeitskräften werde man verhindern müssen, die nach dem Krieg nach anderen Ländern für die gewaltigen Aufgaben des Wiederaufbaues gesucht würden. Die Re­gierung werde einen zusammenhängenden Plan von Maßnahmen vorlegen, der die Arbeitsnot beseitigen uni den Ausfuhrhandel mit Hilfe rascher Darlehen anregen solle. Die Regierung werde eine Verstärkung der Wehr­macht fordern.

Die mexikanische Frage.

Washington, 11. Mai. Das Repräsentantenhaus hat die Gesetzesvorlage betr. Verstärküng des Heeres abgelehnt.

G. K. G. Washington, 11. Mar. Präsident Car- ranza hat seine Aufforderung an Wilson erneuert, die amerikanischen Truppen aus Mexiko zurückzuziehen. Wil­son schickte als Antwort 4000 Mann weiter an die Grenze. (Vielleicht ist dies nur ein Säbelgerassel, wo­mit Wilson versucht, die vom Abgeordnetenhaus abge- lehute Heeresvermehruug doch noch durchzudrücken.)

Milliarden aus dem Meeresgrund.

^ Newyork, 11. Mai. Eine Gesellschaft Jnter-Ocean Submarine Eugeucering Co., die sich mit der Bergung von Gold und sonstigen Gütern der im Laufe des Krie­ges torpedierten und anderweitig verunglückten Schiffe befassen soll, ist in Newyork von amerikanischen Geld-

Das nördliche und östliche Kampfgebiet um Verdun.

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Wir geben mit vorstehender Karte eine übersichtliche Darstellung der Gebiete, in denen gegenwärtig die Haupt­kämpfe um Verdun sich abspielen. Die Cotes Lorraines erheben sich als bewaldeter Höhenrücken westlich der Stra­ße, die von Chatillon nach Ornss führt; die in der Ebene sich hinziehende Straße kann bis zur Höhe von Vaux ungefähr als die Scheidelinie beider Fronten be­t racht et werden mit den Hauptkampfespuiikten Monlain-

ville, Eix, Tamloup und Vaux. Von Vaux aus biegt die Linie stark westlich ab und zieht südlich Douaumont zum Maasbogen in der Richtung gegen Cumieres, von wo sie über denToten Mann" und den eroberten Nord- Hang der Höhe 304 südwestlich hinstreichend bis zum Wald von Avocourt reicht und da noch einen geringen Rest der einst vielgenannten Sackstellung der Franzo­fen (Avocourt, Malancourt, Bethiurourt, Cumieres) er­

kennen läßt. In diesem Viereck sind die schwersten Käiupsl ausgefochten worden. Wie aber aus der Karte erficht lrch ist, sind die deutschen Linien mit der teilweiseu Be setzung der Höhe 304 und deren Einschließung im Nor den und Westen schon nahe au die Straße Esne's-Ver. m herangekommen.