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Wildbsüer iinskiger und Isgeblatt
mit Erjähler vom schmorMlö / Erste Isgesjeitung öes Vberamts jlleuenbürg
mmtsblatt fw KilS
mit amtlicher ftemdenliste
Erscheint Werktags
Telephon jllr.41
Verkündigungsblatt lier kömgl. ssorstämter Wilklbaüi Meistern ett.
bestellgebührin derStadtvierteljährl.M.I.ZS, monatlichlSM r Anzeigen nur SM, von auswärts 10 M, üie «einspaltige: bei allen württembergischen Postanstalten unü Postboten im stets- r starmonüzeile ober deren stanm. Keklamen r? psg. die petitzeile.' und Nachbarortsoerkehr vierteljährlich stlk. 1.!?, außerhalb des- » bei Wiederholungen entsprechender Kabatt. örößere Aufträge nach ^ / , / / / selben M. 1.?5, hiezu Bestellgeld Z0 Pfn. /////;, Übereinkunft. relegramm-ASresse: freier Schwarzwälder. ,
Nr. 64
Donnerstag, de« 16. Marx 1916.
33. Iahrg.
An unsere Bezieher!
Der Krieg bringt für das ganze deutsche Zcitiinqsgewerbe immer erneute Schw.e.igkeiten. Die Haupt ächlichste Einnahmequelle, die aus dem Anzeigengeschäst floß, hat gleich zu Beginn des Kriegs eine wesentliche, folgenschwere Verwinde- rung erfahren und ist von Monat zu Monat noch schwächer geworden. Die Ausgaben sind sämtlich ganz erheblich in die Hohe gegangen. Sie sind durch die Anforderungen einer schnellen und zuverlässigen Kriegsberichterstattung, durch die Häufung der Gebühren sür den Draht- und Fernsprechverkehr gewaltig gestiegen. Dazu cctt als beoeutendste Betriebserschwerung auf 1. April 1013 noch eine weitere Erhöhung der Papierpreise, die für die einzelne Zeitung 33 bis 40 °/o des bisherigen, zuletzt bezahlten Papierpreises beträgt. Hiezu kommt eine so bedeu en e Frei, eigerung aller anderen Materialien, daß es den Zeitungen beim besten Willen nicht mehr möglich ist, die großen Lasten allein zu tragen.
Nachstehende w U r t t e m b e r g i s ch e lind h o he n z o l l erlist ^dl älter sehen sich daher zu ihrem Bedauern genötigt, mit Wirkung vom 1. April I9'ü an eine Bezugspreiser- hühung eintreten zu lassen, um wenigstens einen Teil der Kosten, die durch die Papierpreiserhöhung entstehen, zu decken.
Aalen: Kocherzeitung.
Aalen: Härtsselüer Bote.
Aalen: Bolkszei u»g.
Äsperg: Strm.gmwo.e.
Äiuenoors: Au.enkorfer Tagblatt.
Backnang: Murrtalbote.
Besigheim: Neckar- uEnzbote.
Biberach: Anzeiger für Obe.land.
Bietigheim: Enz- und Mettelbote.
Böblingen: Bübungec Bote.
Bönnigheim: Michaelsberger Warle.
Bopsingen: Bopsinger unv Neresheimer Tagblatt.
Botnang: Botnanger Zeitung.
Brackenyeim: Zavcrbote.
Buchau: Buchauer Zei.ung.
Cannstatt: Cannstatter Zeitung.
Crailsheim: Arinttn:.e G.enzbote.
Degerloch: Degeri.:,er ^ . er.
Dietenheim: Filertal-Bote.
Ebersbach: Ebersoacher Zeitung.
Ehinzen a. D.: Bolksfreund für Obcrschniaben.
Ellwängen: Fps- und Iagszeitung.
Eningen: A^a.iNbote.
Eßlingen: Eßlinger Lagblatt.
Eßlingen: Eßlinger Zeuung.
Fellbach: Fellbacher Tagblatt.
Feuerbach: Feuerbacher Zeitung.
Freutenktadt. D.r Gr»nzer.
Friedrichshafen: Seeblatt.
Gaildorf: Kocherbote.
Gaisburg: Gaisburger Zeitung.
Laminerdingen: Lauchertz i ung.
Geisliaaen: Geis., . Feitunä.
Der Habermeifier.
Ein Volksbild aus den bairischen Bergen.
Von Hermann Schmid.
18. Fortsetzung. (Nachdr. verb )
Damit faßte er ihn mit beiden Händen am Kops und drückte ihm ein paar herzhafte Küsse ans Mund und Wangen. „So soll's sein, wie Du gesagt hast!" ries er wieder. „Die Grünach soll die Grenz' sein von Heu.' an! Wenns nit recht ist, der hat's mit mir zu tun — der soll's nur sagen, daß ich's ihm recht mach' . .
In der allgemeinen Freude hatte Niemand mehr aus den Amtmann geachtet, der ingrimmig beiseile getreten und seiner Frau, die längst in voller Entrüstung ihr Skizzenbilch zugeklavpt hatte, das Kaffeegeschirr zusammen zu stellen bchnlflich war. So sehr er innerlich vor Wut bebte, besaß er doch Weltklugheit und Schliff genug, es zu verbergen; er fühlte, daß er sich eine Bloße gegeben, daß er in Ton und Benehmen etwas einlenken müsse, um die Scharte wieder auszuwetzen, die dem amtlichen Ansehen in empfindlicher Weise geschlagen war. Der Bediente mit der Meldung, daß der Wagen zur Heimfahrt bereit sei, bot eine willkommene Gelegenheit, einzulcnken und den unangenehmen Vorfall abzuschließen. „Nun, meine lieben Leute", sagte er, an ihnen vorüberschreitend, mit herablassendem Nicken und sauersüßem Lächeln, „mich rufen die Geschäfte, überlegt immerhin den Vorschlag dieses jungen Mannes, es soll mich sehr freuen, wenn er sich zur Basis für eine gütliche Ausgleichung eignet. Das Amt wird seinen Bericht darnach einrichten und eine hohe Kreisbehörde nicht an- stchen, einen solchen Vergleich von Curatel wegen zu genehmigen. ..."
„Gewiß, Herr Baron von Lanzfelt", erwiderte Sipt, „und wenn wider Vermuten sich noch ein Stein'l im Weg finden srllte, giebt's über der Krcisbehörde noch
Geislingen-Altensialn: Allgemeiner Anzeiger, Gerabronn: Valerlanksfrcund.
Gerstetten: Gerstettener Albzeitung.
Gmünd: Gmünder Leitung.
Gmünd: Remszeming.
Gönningcn: Wiesazbote.
Göppingen: Fre,-.- Bnkszeitung.
Göppingen: Göppinger Zeitung.
Göppingen: Hohen,
Haigerlcch: Kügerlecher Bo'-.
Hall: Haller Tagblatt:
Hechingen:. Hohenzollernsche Blätter. ? ' Hechingen: Der Zoller. .--i
Heilbronn: Generalanzeiger.
Heilbronn: Heilbronner Zeitung.
Heilbronn: Neckarzeitung.
Heilbronn: Süddeutsche Tageszeitung. Herrsnbcrg: Gäu- und Annnertalbvte.
Horb: Schwarzwälder Volksblatt.
Fsny: Stadt- und Landbote.
Kirchheim: Teckbote.
Kornwestheim: Kvrnwestheimer Zeitung KUnzelsoü: Kocher- und Iozstzeitung. Laichingen: Schwab. Albzeitung.
Langenau: Langenauer Zeitung.
Lausten a. N.: Ne^---'-cke.
Laupheim: Laupheimer Verkündiger.
Laupheim: Laupheimer Volksvlatt.
Leonüerg: Glems- und Würmgauzeitung. Leonberg: Leonberger Zeitung.
Leuikirch: Allgäuer Bolksfreund.
Ludwigsburg: Ludwigsburger Zeitung.
Marbach a. N.: Postillon.
Maulbronn: Der Bürgerfreund.
Mengen: Der Bürgerfceund.
Mergentheim: Tauberzeitung.
Metzingen: Metzinger Anzeiger.
Metzingen: Metzinger Volksblatt.
Mösji'oaen: Steinlachzeitung.
Mühlacker: Dürrmenz-Mühlacker Bote. Münster a. N.: Anzeiger für Münster. Murrhardt: Murrhurüter Zeitung.
Neckarsulm: Unterländer Volkszeiiung. Niederstetten: F r H l enlohische Greozrost Nürtinoen: Nürtinger Tagblatt.
Nürtingen: Nürtinger Bolksfreund.,
Oberndorf: Sckwarzwälder Bote.
Ochsenhausen: Rottumbote.
Pfullingen: Echazbote.
Plochingen: Plochinger Zeitung.
Ravensburg: Oberschwäbischer Anzeiger. Reutlingen: Generalanzeiger.
Reutlingen: Schwarzwäw-r Kreiszeitung. Riedlingen: Riedlinger Zeitung.
Rottenburg: Rottenburger Zeitung.
Rottweil: Sckwarzwälder Bürgerzritung.
einen .Herrn, bei dem'wir sicher nit vergebens anklopfen!'
„Ja wohl, ja wohl," murmelte der Amtmann zwo scheu den Zähnen und fuhr dann, seiner Frau den Arn bietend und zu ihr gewendet, fort: „ ... es war immerhin eine angenehme unterhaltende Partie — e- gab vielerlei Gelegenheit zu Studien über Land unk Leute. . . . Nicht wahr, ma mie? Dieser junge Bauer ist ein Stück Volkstribun, ein ländlicher Gracchus oder Rienzi.... was sagen Sie dazu, ma mie?"
Die Dante machte mit dem feinen spitzenbesetzten Battisttuch eine abwehrende Bewegung, als wollte sie sich reine Luft zufächeln. . . . „Fi donc", sagte sie,, „der Vvlkstribun duftet nach dem Kuhstalle!" —
Die Dämmerung brach ein, herbstlich früh und kühl; hinter den Tannen zerfloß blasser goldgelber Abendschein in einen duftig dunklen Himmel, welcher vermuten ließ, daß der Morgen die Fluren mit dem Vorläufer des Winters, mit weiß schimmerndem Reife bedeckt finden werde. Es war nicht mehr gut möglich, im Freien zu Hausen; von außen war es daher sehr still und einsam um das Wirtshaus an der Kreuzstraße, aber die hell erleuchteten Fenster des Erdgeschosses sandten ihren roten Schein weit hin in das Dunkel und verkündeten, daß ziemlich viele von den Bauern der Einladung des Wirts Folge geleistet und noch einen kleinen .Halt an dem gastlichen Hanse gemacht hatten; galt es doch, das große Ereignis des Tages, den unerwarteten Friedensschluß der zwei Gemeinden, noch hinterm Bierkruge gehörig zu verarbeiten und auf sein Bestehen mit den Westerbrunnern anzustoßen, von denen einige in der ersten Freude der Aussöhnung den Hinweg nicht gescheut hatten und mit den wieder gewonnenen Nachbarn der Schenke zugewandert waren.
In dem dunklen Giebel des Hauses war ein einzelnes kleines Fenster von schwachem Lichtschimmer erhellt; es kam ans dem Stübchen, in welches Franzi die kranke Susi geleitet-und wo . sie sich mit ihr eingeschlossen
Rottwei': Schwarzwawer Sen'gau. Oberländer.
Schorndorf: Schorndorfer Anzeiger.
Schrnmberg: Schramberger Tagb'att.
Scbrambcrg: Schramberger Zeitung.
Scbrozberg: Fränkischer Bolksfreund.
Schusscnried: Schussenbote.
Schwaigern: Leintalbote.
Schwaigern: Strombergwarte.
Schwenningen: R"cka anelle. - Sigmaringen: tzohenzollerische Volkszeiiung.
Sindelfingen: Sindclü'^c- Zeitung.
Söflingen: Söflinger Zeitung.
Spaichingen: Heubergbote.
Stuttgart: Deutsches Volksbiatt.
Stuttgart: Schwäbischer Merkur.
Stuttgart: Schwäbische Tageszeitung.
Stuttgart: Stuttgarter Neues Tagblatt.
Stuitaart: Süddeutsche Zei'ung.
Stuttow-t: ^ '"mbera-'
Tettnang: Tettnanger Amtsblatt.
Trossingen: Allgemeines V-lksblatt.
Tübingen: Tübinger Chronik.
Tübingen: T''b nger r-u . att.
Tuttlingen: Gränzbote.
Ulm a.'D.: Donauw-cht.
Ulm a. D.: Generalanzeiger. - Mm a. D.: Schwäbischer Volksbote.
Mm a. D.: Miner c>„n' bote.
Mm a. D.: Ulmcr Tagblatt.
Mm a.-D.: Miner Zeitung.
Untertürkheim: Untertürkheimer Zeitung.
Urach: Ermstalbote.
Urach: Uracher Bolksfreund.
Vaihingen a. E.: Enzbote.
Vaihingen a. E.: Landpost. .
Baibingen a. F.: Allgemeine Filderzeitung. ,
Waiblingen: Remstalbote. e
Waldsee- Waltseer Wochenblatt.
Wangen: Argenbote.
Weilderstadt: Wochenblatt.
Wcinsberg: Weinsberger Zeiinng.
Welzheim: Bote vom Welzbeimer Wald.
Wildbad: Freier Schwarzwälder.
Winnenden: Volks- und Anzcigeblatt.
Zuffenhausen: Alltägliche Rundschau. -
Die Zeitungen haben zu ihren Lesern dar'feste Vertrauen, daß sie den kleinen, sür den Einze„.cu kaum Mehlbetrag in sachlicher Mü digung der Lage übernehmen, werden.
hatte. Vergeblich war der Wirt mehrmals an die Tü, gekommen, hatte sie gericken und sie aufgesordert, die Gäste zu bedienen; Franz: öffnete nicht und rief nur heraus, der Wirt solle für heute nur einmal Zusehen, wie er allein zurecht komme, sie könne die Krauls nicht mehr allein lassen, weil sie dringend ihrer Pfleg« bedürfe. Wütend stolperte der Wirt wieder die Stiege hinab, aber er wagte nicht, auf seinem Rechte zu bestehen, des Gastes wegen, der unten eine tüchtige Rechnung anwachsen ließ; da die Kranke dessen Schwester war, mußte er wohl ein Auge zudrücken.
Waldhauscr und Meister Staudinger hatten dm ganzen Nachmittag über getäfelt und gebechert, dazwischen auch so viel vertraulich und eifrig geplaudert, hatten sich so oft treuherzig die Hände geschüttelt und mit den Gläsern angeklungen, daß es offenbar war, da hatte sich ein ebenbürtiges Paar von seltener Gleichheit der Gesinnung zusammengefunden. Der dicke Metzger war ungemein redselig geworden und ermüdete nicht, wenn auch mit immer schwererer Zunge, von de« Ränken und Vfifse» zu erzählen, durch die es ihm gelungen, manchen vaitteilhaslen Kauf, manches gewüm- reiche Geschäft abrnschiießen. „Siehst Du, Uritderk," lallte er, ,.w muß man's mache», wein, man aus «in' grünen Zweig kommen will! .... stoß' au mit mir' Pfiffig innß man sein!"
„Freilich, freilich," lachie Waldhauser mit seinem Glase auklingend, „steh! es denn nicht sogar in b-c heiligen Schrift, daß man fromm sei« soll, wie die Tauben, über auch klug wie die Schlangen? Ich bin mit dem ganzen Plan vollkommen einverstanden — noch schaut immer etwas heraus bei dem Handel mit Holz und Vieh — aber zwei müssen zusammen stehen, ohne daß ein Mensch eine Ahnung daran hat; dann geht es und einer sagt dem andern die Gimpel ück« Garn! Aber setzt muß ich doch hinauf, muß nach meiner Schwester umseh'n — nach dem zimperlichen Ding."