An unsere Leser!

Seit 19 Monaten steht das deutsche Volk gegen eine Welt erbitteter Feinde im schweren Kampfe um seine Existenz. In voller Erkenntnis ihrer vaterländischen Pflichten und mit einer inneren Geschlossenleit und Selbstlosigkeit, wie man sie noch nie erlebt, hat auch die deutsche Presse vom ersten Tage dieses R igens an sich in Reih und Glied gestellt, um innerhalb des Krei­ses ihrer ernsten und verantwortlichen Ausgaben die Waffe zu führen, die ihr in die Hand gegeben ist.

Es ist bekannt, daß gerade das Zeitungswesen vom Kriege hat getroffen ist. Eine große Zahl d utscher Zei­tungen wurde von vornherein in eine Notlage gebracht, und manche Von ihnen hat inzwischen ihr Erscheinen ein­stellen müssen, denn längst schon hat, wie viele Ge­biete des Wirtschaftslebens, auch unser Gewerbe mit be­deutenden Preissteigerungen der ihm notwendigen Ma­terialien zu kämpfen.

Namentlich beginnen nunmehr auch in unserem Va­terlande auf dem wichtigsten Gebiete des Zeitungsbe­triebes. auf dem Gebiete der Papierbeschaffung ernste Schwierigkeiten, wie sie im Auslande und besonders bei unseren Gegnern längst beobachtet worden sind. Im engen Zusammenhänge hiermit steht eine Besorgnis er­regende Steigerung der Papierpreise. Diese Tatsa-'ei zwingen die deutsche Presse zu einer Einschränkung ihrer Ausgaben und Erhöhung ihrer Einnahmen, damit ihr die Möglichkeit bleibt, ihre Kriegsaufgaben auch weiter­hin so zu erfüllen, wie das Vaterland es erwartet.

Dem Unterzeichneten Vorstände desVereins Deut­scher Zeitungsverleger", als der berufenen Organisation der deutschen Zeitungen, ist es unabweisbare Pflicht, das deutsche Volk aus dieK Gestaltung der Tinge hinzuwei- seu. Und diese Bitte knüpfen wir daran: Möge jeder seinem alten, bewährten Blatte die Treue bewahren und möge jeder das im Vergleich zu den großen Preissteige­rungen auf anderen Gebieten geringfügige Opfer auf sich ' nehmen, das die bevorstehenden Preissteigerungen mit sich bringen werden.

Verein Deutscher Zeitungsverleqer e. V. in Magdeburg

Der Vorstand:

Dr. Rob. Faber (Magdeburgische Zeitung) Vor­sitzender

Rob. Bachem (Kölnische Volkszeitung) Stellvertr. Vorsitzender

i Dr. A. Gerstenberg (Hildesheimer Allgemeine Zei-

.. tung)

' A. Helfreich (Münchener Neueste Nachrichten) Otto Kloß (Fränkischer Kurier, Nürnberg)

Tr. A. Knittel (Karlsruher Zeitung) Kommerzienrat Tr. Krumbhaar (Liegnitzer- geblatt)

Geh. H'frat Dr. Reichardt (Dresdener Nach­richten)

Dr. Kurt Simon (Frankfurter Zeitung) Rechtsanwalt Hans Ullstein (Vossische Zeitung) Dr. Wolf, (Schwarzwälder Bote, Oberndorf)

A. Wyueken (Königsberger Allgemeine Zeitung).

Zn ernster Stunde.

Nun gil's, mein deutsches Volk, der Welt zu zeigen, Daß 'du den Ernst der Zeit anch recht verstanden, Gib deinem Vaterlande all' dein Eigen'

Und mach des Feindes Hoffnung mit zu Schanden. Wir können zeichnen! Unsre deutschen Schwerter, In Ost und Westen zeichnen sie Geschichte,

Von Tag zu Tag wird ihre Klinge harter Und flammend helfen sie dem Weltgerichte.

Wir können zeichnen, denn im Schutz der Waffen, Die unser Land gleich ehr'nem Wall umz ehen, Blüht goldner Lohn dem emsig frohen Schaffen Und reiche Ernte unsres Volkes Mühen.

Wir wollen zeichnen! All' die teuren Namen, Die draußen auf dem Feld der Ehre blieben.

Die krank und wund zur Heimat wieder kamen, Sind in des Reiches Schuldbuch eingeschrieben. Wir wollen zeichnen und gemeinsam tragen Die Last, die dieser Krieg uns auferlegte,

Wir wollen alle gern und ohne Zager

Den Wahn zerstören, den der Feind noch hegte.

Wir müssen zeichnen! Sind es Millionen,

Die in der Reichen Bank und Kasse stehen, Sind'sHundert" derer, die in Hütten wohnen: Sie alle werden gleich des Reiches Lehen!

Wir müssen zeichnen! In dem ganzen V. lke ^ Soll diesesMuß" ein willig Echo finden Und soll, gleich Segensströmen einer Wolke . In Opfersinn das ganze Reich verbinden.

Mag Können, Wollen, Müssen nun bescheren Ein' reich' Ergebnis diesem großen. Werke,

Das deutsche Volt wird sich aüch hier bewähren In treuem Sinn, in Opfermut und Stärke Und im Erfolg der Neichsanleihe liege !

Für uns daheim die Zuversicht zum Siege!

Gg. Frech.

Dis Ausgabe der Stücke zur dritten Kriegsanleihe.

Es sind neuerdings wieder vielfach Klagen darüber laut geworden, daß die Auslieferung der Stücke der drit­ten Kriegsanleihe sich so lauge hinzieht. Demgegenüber muß immer wieder die ungeheure Masse der zu be­wältigende, besondere Sorgfalt erheischende Druckarbeit betont werden, die eine schnellere Erleoigung einfach un­möglich macht. Gerade, weil dies vorauszusehen war, sind für' die Stücke von tausend Mark und darüber auf An­trag der Zeichner Zwischenscheine ausgegeben worden. Die Stücke unter tausend Mark, zu denen keine Zwischen- scheine ausgegeben wurden, sind zuerst Herges el!t worden und konnten'bereits sämtlich verteilt werden. Voraus­sichtlich in nächster Woche wird mit der Ausgabe der Stücke zu tausend Mark begonnen werden, die weitaus den größten Teil der noch regierenden Stücke ausmachen. Es sind nämlich 2,59 Millionen Stücke zu tausend Mar*, tzerznstcllen, von allen größeren Abschnitten zusammen, aber nur 1,34 Millionen Stücke. Die Abschnitte zu mehr als 1000 Mark werden hoffentlich in der ersten Hälfte des April ausgegeben werden käme;; in dringenden Fällen können übrigens zu diesen Stücken auch

tt^rragrrcy nocy Zwr,cyenfchnne bezogen werden übrigen kann das Publikum nur wiederhalt gebeten °n, noch etwas Geduld zu üben und den Verhältni s, .e eme raschere Abwickelung des ungeheuer umfangreich n Anlechcgeschafts unmöglich machen, Rechnung zu tragen

Erhöhung -er Margarine-Preise. Mit

Wirkung vom 15. Mürz erfahren die Margarinrpreise eine Erhöhung. Die Großhandelspreise werden für Margarine auf 1.83 Mk. das Pfund, die für Speise­fette aller Art mit 100 o/j, Fettgehalt, wie Schmelz­margarine, Pflanzenfette, Kunstspeisefette etc., auf 2,15 Mk., die Kleinhandelspreise für den Margarinebe'zuq der Verbraucher werden bei Margarine aulf 2 Äk. und bei Speisefetten aller Art mit 100 o/o Fettgehalt auf 2,32 Mk. erhöht. Durch diese Preisregelung wird den durch Verpflichtuugsschcine gebundenen Margarinefabriken und deren Abnehmer der Verkauf zu den obengenannten Preisen ab 15. März 1916 gestattet, ohne daß eine be­sondere Bekanntmachung durch den Krirgsausschuß od r die Margariw.'fabrilen zu erfolgen braucht.

NeLebrrie-rue Benztnprcife. Vielfach wird Benzin zum Preise von 2 Mark und mehr für 1 Liter oder 1 Kilo angeboten. Derartige Preise sind auch unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Marktlage viel zu hoch. Zur Zeit ist österreichisches Benzin in Deutschland in gewissen Mengen erhältlich. Wer keine inländischen Ersatzmittel verwendet, kann Benzin von leistungsfähigen Beuzin-Einfuhrgesellfäiasten zu angemessenen Preisen, die wesentlich unter 1 Mk. für das Kilo liegen, erhalten. Es empfiehlt sich, statt des ausländischenBenzin" das inländische ErzeugnisBenzol" zu verwenden, das in genügende« Mengen vorhanden, und bei dem durch die Höchstpreisfestsetzung eine Uebervorteilung der Käu­fer ausgeschlossen ist.

Wetterbericht.

Mildere Luftströmungen sind nach Abzug der haupt­sächlichen Störung aufgekommen. Da sie auch ziemlich j trocken sind, ist für Donnerstag und Freitag nur l noch zeitweilig bedecktes, meist trockenes, frühlingsmäßiges Wetter zu erwarten. »

Vermischtes.

Kriegsfürsorge. Die verstorbene Witwe Wilhelm Knapp von Hohenlimburg himerlirh ihr gcsanues bebrütendes Vermö­gen hilfsbedürftigen Kriegern. Die Stadtverordneten von Idstein bei Wiesbaden bejchlvsicn, alle Kriegsteilnehmer, deren Einkommen weniger als 3000 Mark betrag,, von der Zahlung der Gemeinde-Einkommensteuer zu befreien. Ein Bürger von Iserlohn (Westfalen), der nicht genannt fei» will, stif­tete 100 006 Mk. für Kinder gefallener Krieger. Der Esch- weiler Bergwerksverein (Rheinprovinz) gewährt allen bei ihm beschäftigten Arbeitern für jedes ihrer Kinder bis zum Alter von 14 Jahren, also bis zur Bvilendung der Valksschulpflicht, ? n Kindergell von 10 P.e.mig pro Schicht und Kopf.

Druck u. Verlag der V. Hofmann'schen Buchdruckerei in Wildbad. Veraniworlliä;: E. Reinhardt daselbst.

i,

Wildbad.

Am Sonntag, den 19. Marxds. Is., abends ^ Uhr, im Gasth. z. alten Kinde

überneue Ziele der Mst- «nd Gemufevermrr- tnng" von Herrn Walter von Gizyki aus Eßlingen a. N.

Mit dem Vortrag ist eine kleine Ausstellung auf dem Gebiete der Volksernährung verbunden, die von 7 Uhr an besichtigt werden kann.

Bei der großen Wichtigkeit des Obst- und Gemüsebaues für die Volksernährung während der Kriegszeit bitte ich namentlich auch unsere Frauen um recht zahlreichen Besuch der Ausstellung und des Vortrags. Der Eintritt ist für Jedermann frei.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

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betr die Hursdeabgabe.

Die Hundebesitzer werden auf ihre Pflicht zur An- und Abmeldung ihrer Hunde in der Zeit

vom 1. dis IS. April

aufmerksam gemacht.

Aus den 1. April haben diejenigen Steuerpflichtigen An­zeige zu machen, welche am 1. April eitlen Hund von steuer­pflichtigem Alter halten, ohne schon im Vorjahre einen Hund angezeigt und versteuert zu haben, sowie diejenigen, welche am 1. April mehr steuerpflichtige Hunde halten, als sie im Vorjahr angezeigt und versteuert haben. Diese Anzeige ist spätestens bis 1.5. April bei der Gemeindebehörde zu machen.

Wer am 1. April einen in dem Vorjahre versteuerten Hund nicht mehr hält und auch keinen anderen Hund alt Stelle desselben besitzt, hat hievon spätestens bis 15. April Anzeige zu machen. Die Unterlassung dieser hat zur Folge, daß der Steuerpflichtige die Abgabe für das neue Steuer­jahr fortzuentrichten hat.

Wer nach dem 1. April einen über 3 Monate alten Hund zu halten beginnt, hat, sofern nicht der letztere an die Stelle eines andern, von demselben bisher versteuerten Hundes tritt, binnen zwei Wochen Anzeige hievon zu machen und vom nächsten Vierteljahre an für den Rest des Steuerjahres die Abgabe zu entrichten, ohne Rücksicht darauf, ob der Hund schon von dem, der ihn früher hielt, auf dieselbe Zeit versteuert worden ist.

Sobald ein Hund, der bisher unangezeigt geblieben ist, weil derselbe das abgabepflichtige Alter von 3 Monaten noch nicht erreicht hatte, in dieses Alter eintritt, ist in gleicher Weise binnen 3 Wochen Anzeige hievon zu machen und vom nächsten Vierteljahr an die Abgabe für den Rest des Steuer­jahrs zu entrichten.

Nur in dem Falle, wenn jemand im Laufe des Steuer­jahrs (nach dem 1. April) einen steuerpflichtigen Hund zu halten beginnt, diesen aber ain 1. des nächsten Vierteljahrs nicht mehr besitzt, tritt eine Steuerpflicht nicht ein.

Steuerpflichtig ist derjenige, welcher den Hund hält, gletchgiltig, ob er zugleich Eigentümer, oder ob er Mieter, Entleiher, Verwahrer des Hundes ist; es genügt, daß er in eigenem Interesse durch Währung von Obdach und Unter­haltung die Sorge für den Hund übernommen hat.

^ Wer die Anzeige eines zu versteuernden Hundes inner­halb der vvrgeschriebenen Zeit unterläßt, wird mit dem drei­fachen Betrag der gefährdeten Abgabe bestraft.

Wildbad, den 10. März 1916.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

K. Farstamt Mil-bab.

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Am Samstag, den SS.

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Losverzeichnisse sind unent­geltlich durchs Forstamt zu be­ziehen.

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