ttg erschien eine englische Abteilung von Longido her im Maren der deutschen Han nslellung. Der Feind zieht sich daher süd­wärts nach der Uiambara-Bahn zurück. Die Verfolgung wird fortgesetzt.

Wohltätigkeitsbazar in Netöyork. .

WTB. Newhork, 14. März. (Durch Funrsprüch vom Vertreter des WTB.) Gestern abend fand die Er­öffnung des großen Bazars znrn Besten der Notleidenden des Krieges in Deutschland und den ihm verbündeten Ländern in Madison Sqnare Garden in Gegenwart der Vertreter Deutschlands, Oesterreich-Ungarns, Bulga­riens und der Türkei, sowie des Staates und 8er Stadt Newyork statt. Der Eröffnung wohnten ungefähr 25000 Personen bei, während weitere Tausende draußen war­teten. Dr. Manuel Barn.h hielt die Eröffnungsrede. Der Bazar stellt eine gewaltige Stadt von Buden mit dem alten Nürnberger Marktplatz dar und ist ein Mei­sterwerk, von deutschen Künstlern und Sachverständigen entworfen. Man erwartet, daß der Bazar ungefähr 750 000 Del-arS Reinertrag liefert. Vor der Eröffnung wurde eine Schenkung von 150 000 Dollars übergeben, zu denen Georg Ehret der Jüngere 10 000 Dollars beige­steuert hat. Die Gemahlin des Präsidenten Wilson stiftete ein Spitzentaschentuch.

Kleine Nachrichten vom Kriege.

Berlin, 14. März. Ter frühere Präsident des Abgeordnetenhauses, Georg von Köller, ist gestorben.

Wien, 14. März. Die Dichterin Marie von Ebner- Eschenbach ist hier im Alter von 86 Fahren gestorben.

WTB. Wien, 14. März. Der Abbruch der diplo­matischen Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Portugal wird in der nächsten Zeit erfolgen.

GKG. London, 14. März. Der Sachschaden, der durch den letzten Zeppelinangriff verursacht wurde, wird auf 46 Millionen Mark g schätzt. (Der amtliche englische Bericht sprach anfangs vaneinigem Sachschaden". Die Schriftl.)

WTB. Washington, 14. März. (Reuter.) Die Vereinigten Stamm haben Carranzas Vorschlag an­genommen, wonach zur Verfolgung von Räuberbanden Carranzas Truppen die cm r'.kan'sche Grenze überschrei­ten dürfen und die Truppen der Vereinigten Staaten die mexikanische Grenze.

GKG. Ntwyori, 14. März. Die Amerikaner ver­lassen Mexiko angesichts der drohenden Haltung der Bevölkerung. Die Mi.ilärvernaltung bestellte zwei Mil­lionen Gewehre und 2H» Millionen Granaten; 500 000 Mann amerikanische Tru p n sollen zusammengezogen werden, doch ist die Intendantur schlecht organisiert. Der Präsident von Mexiko, Carranza, erklärte neuer­dings, er werde die Verletzung mexikanischen Gebiets nicht dulden. (Wahrscheinlich haben ihm gewisse Freunde der Amerikaner den Mut gestärkt. D. Schriftl.)

Auf dem Schlachtfelde bei Verdun.

Der bekannte Kriegsberichterstatter Wl Scheuermann gibt in der D. Lagesztg. folgende interessante Schilderung des Schlachtfeldes von Verdun.

Deckung nehmen, wir sind hier eingesehen!" Also heißt es wieder hinunrerklettern in den Graben; das Klettern wird zum Rutschen, denn die ausgemcichren Wände geben nach und mit einer Lawine kommt man aus der Gradensohle an. Solange man das oeutjche Grabenstück benutze» kann, geht es noch. Rur rvn Zeit zu Zeit ist es durch einen Grauateiigchiag verschüt­tet, oder wo man einer Crüsenku..^ soigt, hat sich der seit ein paar Tagen nicht mehr ausgepumpte Graben in ein Bachbctl mit rieselnder Flut verwandelt. Aus einer Höhe mit einigem Ucberblick aber ist die Stellung c,ut erhalten geblieben. Hier Ond Verbandsplätze in den Unrerpünden eingerichtet. Nebenbei hahrt ein Erdloch neben dem anderen, mit Holzgeländern um­rahmt, damit bei Nacht niemand ins Bodenlose fällt, hinunter in die Tiefe. Die ganze Hngelkuppe ist in einen

riesigen Kaninchenbau

oerwandelt. Schlüpft man durch eines der mit dicken Stäm­men ausgeschlagenen Löcher ein, so kommt man in geräumige, mit Lesen gewärmte und mit Brettern sauber ausgetüselte Höh­lungen, in die zwar kein Lichtstrahl von oben dringt, die aber gut gelüftet sind. Hier haben beim Kerzenschein die Sturm­iruppen auf das Zeichen zum Losbrechen gewartet, und haben den Feind auf die dicke Erddecke trommeln lassen, bis ihn un­sere Artillerie niedergekämxfi halte, und dann ihr Sperrfeuer weiter nach hinten legte, um die Besatzung der angegriffenen französischen Gräben von Hilfe und Zufuhr abzuschneiden.

Die Mannschaften lagern mit fröhlich sorglosen Mienen um die Eingänge der Schächte, in denen viele noch ein paar S nicken verlorenen Schlafes nac'^olen und behaglich ausgestreckt im Chorus schnarchen. Sie haben sich den Schlaf verdient. Drei Tage, wo man keine Zeit haite, ans Schlae: und a:Z Essen zu denken! Immer nur vorwärts! Und seit acht Tagen hat man sich nicht mehr ordentlich wasch.;, können. Das wird nun alles nachgepolt.

Wer nicht selbst draußen gewesen ist, der glaubt, daß unsere Feldgrauen, wenn sie aus der Schlacht k-.mmen, von nichts an­derem erzählen, als dem' gewaltigen Erlebnis, welches sic eben hinter sich haben Die -rm.n.ichkeit ist ganz anders. Die Leute hier schufteten an ihren Sachen und machten ihre Scherze dam. als ob sie von einer Fclddienstübung kämen. Man mußte sie schon fragen.Ja, da ist gar nicht viel zu erzählen," ant­

worteten sic.Wir sind mit Hurra dransgegangen und viel schneller vorgekommen, als wir erwartet hatten. Freilich hatte unsere Artillerie auch großartig geschossen, die französischen' Stellungen waren so zusammengehaüen, dnß man es dem Franz­mann nicht übelnehmen kann, wenn er nicht besser standqehalten hat. Es ist hier und da zu Nahkämpfen gekommen, aber un­sere Handgranaten, die kennen sie drüben. Unsere Verluste wa­ren ganz gering. Es mag anderwärts vielleicht anders gewcscw sein. Bei uns mußten wir nur immer sehen, daß wir die davon­laufenden Franzosen einfingen?' Grausig seien allerdings die Haufen von zusammengcschosscncn Franzosen gewesen, über die man hinweg mußte. Eine große Anzahl Franzosen schwenkte beim Näherkommen mit an die Baioneite gebundenen Taschen­tüchern und schickte einen Unterhändler vor. Dieser teilte mit, daß seine Kameraden, unter Führung eines Hanotmanns, sich ergeben wollten, wenn die Deutschen das Feuer einen Augen­blick einsteiltcn, damit sie aus der Deckung hcrauskämen. Das geschah und es ergaben sich einige hundert Franzosen, die sich vnf der Flucht zusommcngefundcn hatten und cinsahen, daß jeder Widerstand nutzlos

sei, gefangen. Ganz ähnlich haben sich übrigens auch an an­deren Stellen Scknren van Franzosen ergeben, namentlich da, wo ihnen durch Sperrfeuer der Weg nach hinten abgeschnitten war.

Nun führt der Weg wieder durch die ehemaligen franzö­sischen Schützengräben melier, aber es ist unmöglich, hier vor- ^ " "" " ^ " usrMunüs-

stücken vollgehäuft. Handgranaten zu Hunderten bieten, im Schlamm halb oder ganz versunken, wenig verlockende Stolper­hindernisse und außerdem deckt der Graben nicht mehr, denn alle paar Schritte weit ist er durch die Beschießung verschüt­tet. Und nun sind wir in der Mulde zwischen den Hügeln, wo der erste Auszug der Schlacht sich abgespielt hat. Das Dorf und das Gehölz von Haumont, diese beiden wichtigen Markierungen in der Mitte der Front des ersten Angriffstages lind unser Ziel.

Schon meilenweit, ehe wir dem Schlachtfeld nahe kamen, dröhnten Luft und Erde unter dem Brüllen der Geschütze, das wie ein einziges, keine Sekunde unterbrochenes oder schwächer werdendes Heulen in die Ohren scblug. Es krackt aus allen Waldstücken. Es schwirrt in der Lust wie um ein Hummel­nest. Von Zeit zu Zeit vermag man am Gesänge des Sau­sen? zu erkennen, daß eine seindliche Granate naht. Aber sie gehen weitab und es sind ihrer nur sehr wenige. Die französische Artillerie wird meisterhaft niedergchalten. Feldbatterien fahren keck im ungedeckten Wiecknvlan auf und wenige Minu-en spä­ter spicken sie schon eine feindliche Stellung jenseits der Maas hastig mit Grcma'en.

Das Dorf Haumont ist unter Hunderten von zerstörten Orten, die ich an der Westfront kenne,

eine Orgie der Verwüstung

von ganz eigenen. Klange. Es gibt Stätten, wo nach mebr als einjähriger Beschießung noch immer die Andenken an die Menschen, die hier friedlich wohnten, wie Trauerkränze um die Trümmer liegen, so La Bassee oder Dirmniden, es gibt Stätten, wo kaum noch ein Ziegelhanfen verrät, daß hier Häuser und Straßen und Kirchen gestanden baben. so Souchez oder Givench». Haumont aber sicht so aus, als ob es ein Feuer­nest mit glühenden Wagenrädern die Kreuz und die Quere zusammengefahren habe. ' Aber mehr noch ist das Wäldchen von Haumont verwüstet, das sich etwa einen halben Kilometer nordwestlich vom Dorfe auf eine mäßige Höhe hinaufzieht. Ein paar Haufen schlecht verkühlter Stämme und Büsche. Bündel von Spazicrstock'.nngen Zabnstochern. wo ein Ecsckoß mitten in einen Stamm eckscklAg. Büsche und Bäumchen, die mit den Kronen nach unten im zerwnbilcn Boden stecken und deren Wurzelst der Wind wiegt. Hier haben Menschen mit Haut und Fleisch nicht Widerstand leisten können.

Weiter geht der Weg auf eine Höhe, die Ausblicke ge­mährt und einen Teil des ungeheuren Artillcrickampfcs über­blicken läßt. Ein Offizier, der dort Ausschau hält, fickt nach der Uhr: Ge ade zwei. Jetzt müßte man von hier aus den Infantericangrisf am Fuße jener Cote beobachten können. Aber man sieht nichts, denn das Wetter wird gerade wieder un­wirsch und hinter einem dicken Flockenvorhang verschwinden schon die nächsten Höhen. Aber als wir dann zu einem Ar- tillericbeobachtungspunkt kommen, ist die Fernsicht klar und hier, von einem vorgeschobenen und begünstigten Punkt aus, kann man nach Süden zu das volle Schlachtfeld überblicken; nur nach dem Osten zu sperren die Hügel der Cotes die Aussicht.

Da liegt Verdun,

tref eingebettet in die Talrinne der Maas, überhöht von der u» alten Kathedrale. Scheinbar friedlich liegt die Stadt da. Nur im westlichen Teil züngelt über einem Häuserblock die Flamme. Trotzdem man in den Tagen zuvor große Brände an den ver­schiedensten Stellen bemerkt hat, sieht die Stadt von hier wie fast unversehrt aus. Aber sie macht einen toten Eindruck.

Inzwischen sieht man in dem schon in die blaßblauen Farben der Ferne getauchten Gelände hinter Verdun die Einschläge der Granaten, die Rauchwolken, die sich nur langsam über der Stelle auslösen, wo die Geschosse geplatzt sind. Aber dorthin schaut man nur, wenn sich das Auge ausruhen will, denn das ist nichts im Vergleiche mit dem Anblick, den. die kilometerlange Schlachlfront vor Verdun darbietet. In der Form der Kuppe etwas an den Hohentwiel erinnernd, hebt der Donaumont über alle benackbarten Höhen sein Haupt. Dort­hin lenkt der Feind ein rasendes Feuer. Es bleibt jedoch schwach gegen die sich alle paar Sekunden folgenden Einschläge unserer schweren Geschosse, die einen benachbarten Hügel treffen, dessen Berteidigungswerke sturmreif geschossen werden. Wie toll springen die Granaten an. Kaum erfaß! man den kurzen Feuer­schein, wenn sie platzen. Dann wächst ein Baum aus chwarzem Naucb auf dem Höhenrücken, aber ehe er noch groß wird, wach­sen ihm zehn, zwanzig andere nach und die eben erst erwach­senen verwehen schließlich in einer langen Trauerfahne von dünnem, grauem Dampf. Oft ist der Himmel buchstäblich zu- qedcckt von Pulvcrranch. daß kein blaues Guckloch mebr frei Reckt. Ganz hock, wie istntzrndc ro'e Sterne, zuckt der Feuer- > sckein der Riesenschrapnc e ans, dann sieht man das Mnndnnos- stücr der Forts von Verdun, die an besonders gefährde cn Trol­len plötzlich eingrtifcn.

Das Hämmern, das Hallen, das heisere Dröhnen, das seien Nerv erschölle ne Beben der Berge man glaubt von- Minnte zu Minn e, cs werde noch stärker, es wolle sich inr eigenen Ücbcrmaß ersticken. Aber es kann sich nicht mehr steigern und hält sich in diesem rasenden Ueberschwange schon -,eit einigen Tagen. Und es wird noch tagelang so weiter wü­ten, bis wir den Sieg haben. 6-

, . -.ick -R. .Qi. >

^ R 4 , Baden.^l OD^ ^

(--) Karlsruhe, 14. März. (B a d i s ch e^L a n d e s ) " Nlmlung für die Gefangenen fürsorqe. Ti Aufwendungen des Roten Kreuzes für die Badische Ge sangenenfürsorge, einem so wichtigen Zweig feiner tlgkeit, steigern sich fortgesetzt, sodaß die dafür nöt g.'i Mittel nicht ausschließlich dem Prinz Mar-Fond ent nominell werden können. Der Bad. Landesrere.n tim Roten Kreuz beabsichtigt deshalb, an einem noch zu be­stimmenden Tage in Baden eine Landessammlung ab znhalten, bei welcher eine von Professor Dingfelder ver­faßte Broschüre über die Gefangenenfürsorge zu bil­ligem Preis verkauft werden soll'. Tie Broschüre gib' nicht allein Aufschluß über die bisherige Tätigkeit 'de, Bad. Gesangenenfürsorge, sie gibt auch Fingerzeige übe, den brieflichen Verkehr mit Gefangenen, über die Zn sendung von Liebesgaben usw.

(-) Rastatt, 14. März. In der Nähe der Stadl stürzte ein Mann aus einem in Fahrt befindlichen Eiscn- bahnzug, wurde überfahren und erlag den erlittenen Ver­letzungen. /

(-) Böhreubach, bei Billigen, 14. März. (Un­glück s f a l l.) Bei einer Schaess'chießübung der Fngend- ivehr trat der 16jährige Engen Schwörer, der den Dienst eines Zeigers am Schiitzenstand versah, unvor­sichtiger,v-eise aus dem Stand heraus, um eine Scheibe, die sich nicht mehr richtig bewegte, in Ordnung zu bringen' Der junge Mann konnte von dem Schießstand nicht ge­sehen werden. Er wurde von einer Kugel getroffen und war alsbald tot.

, (-) Geisingen bei Donaueschingen, 14. März. (Er-

ichla gen.) Beim .Holzfällen wurde der 4?jäh.ige randwirt Markus Keller von einem nieder.ürzenden Baum derart getroffen, daß er einen Schädeibeuch erlitt, und der schweren Verletzung erlag.

(--) Müllheim, 14. März. (Fl ie g er t o d.) Hstr 4t die Nachricht eingegangen, daß Diplomingenieur Frist Ltiefvatter bei einem Lusikampf schwer v'rw'nde: worden und seinen Veil tzungen erlegen ist. Fsttz Siiesiwtter war vor Ausbruch ds Krwsies Iuaeuieur iu l^lens--

g, hatte sich freiwillig bei der'Marinefliegerstativ« g " und war für erfolgreiche Flüge mit dem Eifer '' .c ... ausgezeichnet worden. Auch sein jüngere«, -oruder, F egerlentnant Otto Stiefvatter, ist den Hel­dentod fürs Vaterland gestorben. .

Württemberg.

(-) Stuttgart, 14. März. (Kindsmord.) Die ledige Fabrikarbeiterin Elisabeth Bitzer von Sigmarin­gen hat am 16. Februar ihr Isis Jahre altes Kind in. den Neckar geworfen und ertränkt. Die Bitzer ist nun verhaftet.

(--) Aldingen, OA. Böblingen, 14. März. (Da S Scherflein der Kleinen.) Von Einlegern der hie­sigen Pfennig-Sparkasse wurden insgesamt 1200 Mart zur vierten Kriegsanleihe gezeichnet.

-0 Zuffenhausen, 14. März. (Selbstmord.) Ein verheirateter, Mitte der 50er Jahre stehender Kauf­mann, der hier in gutbezahlter Stellung war, hat sich, wie man sagt, aus finanzieller Not gestern am Treppen­geländer aufgehängt.

(-) Ludwigsburg, 14. März. (Beim Baden ertrunken.) Am letzten Samstag ist in der Schwimm­halle des Stadtbades der Krankenwärter Kemps von Hohenstnuffen, derzeit im Reserve-Lazarett 2 in Ludwigs­burg, infolge eines Schlaganf-lls beim Baden ertrunken.

(-) Weinsberg, 14. März. (Entwichen.) Ge« stern früh sind hier vier kriegsgefangene Franzosen ent« wichen.

o Dwcn. 14. März. Auf Veranlassung 8er K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel fand hier ei« 14tägiger hauswirtschaftlicher Kurs für Fob"ikarbeiterin- nen statt. Fabrikbesitzer C. A. Lenze, der in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Stuttgarter Jndustrie- und Hand.lkbörse mit der versuchsweisen Einrichtung dieser Kurse beauftragt worden ist, begrüßte an dem mit dem Kurse verbundenen, gut besuchten Erörterungs­abend (Mittwoch, den 8. ds. Mts.)) die Gäste aus Owen und Umgebung und führte ans, daß dieser Kurs einen Teil der staatlichen Kriegsfürsorge für die zur Zeit wenig beschäftigen Arbeiterinnen in Spinnereien unk» Webereien darstelle. Volksschulrektor Kümmel betonte in seinem Vortrag:Volkswirtschaftliche Lehren deS jetzigen Krieges" die ungeheure Wichtigkeit unse e Land­wirtschaft für die Ergänzung von Nahrungsmitteln und' den ebenso hohen Wert gründlicher hauswirtschaftlicher Bildung der Frauen, die sich in der Kriegszeit besonders in der Herstellung und Erhaltung der Kleidung und der richtigen Verwendung der Nahrungsmittel betätige, zeigte als ein wichtiges Ziel für Krieg und Frieden die Steigerung in der Ergänzung von Nahrungsmit­teln und die Unabhängig!.it der einzelnen Familie iu deren Gewinnung. Tie Industrie schuf t Arb itsgclegen- heit und Bargeld, Vas in Gärten, Aeckern, Wiesen und Vieh angelegt, Gemüse und Obst, Brot, Fleisch uni» Milch erzeugen hil t Befördere Förderung v.rdent die Kleintierzucht und die Verbindung von ihren verschie­denen Zweigen (Bienen , Kaninchen, Hühner , Ziegen- und Schweinezucht). Bezirksschulinspek or K rn hob in warmen Worten hecver. daß wir aus die w.rreschaf'ende und -erhaltende Tätigkeit der Frauen und Mädchen mehr denn je angewiesen seien, daß wir deshalb in der Fortbildung der weibttchen Jugend neue, bes ere Wege suchen müsse», und daß die ne: z u.ich geri et.te hauswirt­schaftliche Bildung uns rer Mädchen s.dem Hause soviel Schönheit und Behagli lk it bring n werde, daß dagegen die Kosten der neuen Fortbildungsschule, gar nicht in Betracht kommen.- Die Lehrerin des Kurses, Fräulein Schlientz, zeigte in gelungenen Kostproben und abwecksS- luugsreichcn Speise,zcstteln, daß sich auch während der Kriegszeit nahrhafte und wohlschmeckende Gerichte z« billigen Preisen Herstellen lassen. Der Eifer der Schn ee- inne'n und die Teilnahme der Bevölkerung bewiese« jedenfalls, daß diese Kurse zweckmäßig sind. Am besten wäre der Sache der weiblichen Fortbildung und der ländlichen Wohlfahrt gedient, wenn sich auch unsere Landgemeinden zur Einrichtung von Haushaltungsschulen entschließen könnten.

(-) Ebhausen OA. Nagold, 14. März. (Lang- holzverkauf). Beim letzten Langhelzverkauf wurden erlöst 127132 Prozent, beim Stangenverkauf 110 bis 140 Prozent der Taxpreise.

(-) Berneck, 14. März. (Gute Hvlzpreife-j Beim letzten Stangen-, Beigholz- und Reisverkauf wur­den folgende Durchschnittspreise erzielt: Stangen 10 Pro», über den Taxpreis, Nadelholzprügel 11 Mark gegen ? Mark Ausbot, Nadelholzanbruch 10,50 Mart (6,68 Mark), aufbereitetes Nadelholzreisig geschätzt 100 Wek- len (kleine Stangen darunter) 20,95 Mark (6 Mart AuL- bot). Zusammen 89 Prozent über den Taxpreis.

(-) Ulm, 14. März. (Angegriffen.) Am letzten Mittwoch griff Amtsdiener Schlaitz in Luizhauseu zwei französische Kriegsgefangene auf, die aus dem Lage« Eglosheim bei Ludmigsburg geflohen waren. Tie Flücht­linge befanden sich in einem jämmerlichen Zustand, iie hatten die Zehen erfroren, sodaß diese abgenommen wer­den mußten.

(--) Ulm, 14. März. (Selbstmord.) Ein Land­gerichtstanzlist von hier hat sich gestern vormittag in den Anlagen von Mjchelsberg erschossen. Es verlautet, dnß eine Geldangelegenheit die Ursache sein soll.

(-) Biberach, 14. März. Am Sonntag abend ist das Wirtschasts- und Oekonomiegebäude des zurzeit im Etappendienst stehenden Traubenwirts Lvo Kohn im Weiler Kleinkcllmünz abgebrannt. Bereits vor 4 Wo­chen war ein Brandbrief g,elegt worden. Die Gebäude sind nur gering versichert.

(-) E>bermarchtal, 14. März. (EinbruchS- dieb stähle.) In der Nacht wurde hier in drei Häu­sern eingebvochen, und zwar in der Wirtschaft zum Kreuz," imAdler" und bei H. Walz. Im Adler und bei H. Walz entwendeten die Diebe in den Wohn- räumen einen größeren Geldbetrag. Im Kreuz nah­men sie Lebensmittel mit. Man vermutet, daß es die gleichen Diebe waren, die kürzlich die Einbruchsdieb­stähle in Zell und Zwiefaltendorf verübten.