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Ur. 63
Mittwoch, -en 15. Mar; 1916.
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Französische Sorgen.
Durch die deutsche Besetzung eines Teils von Frau, -.ich und durch den Umstand, daß ein weiterer, nicht unerheblicher Teil, der sich immer vergrößert, als Kriegsgebiet jeder Wirtschaf lichen Ausnutzung entzogen ist, ist die für Ernährnngszwecke zu bebauende Fläche um mehr als 736 000 Hektar verringert worden, während Deutschland umgekehrt einen sehr bede> tenden Zuwachs an Saatland zu verzeichnen hat, das bekanntlich von unseren wak- keren Feldgrauen, soweit sie nur irgend verfügbar sind, aufs beste ausgcnützt wird. Düstere Sorgen um die Volksernährung hat deshalb weite Kreise in Frankreich ergriffyi, Sorgen, die sich mehren im gleichen Verhältnis, als die Zahl der durch die Unterseeboote versenkten Schiffe steigt und die Einfuhr von Amerika erschwert wird. So stellt der Abgeordnete Compsre-Morel, der den rein landwirtschaftlichen Bezirk Uzes vertritt, in der „Humanitö" über den Stand der Dinge Betrachtungen an, die wenig Tröstliches enthalten. Er schreibt u. a.:
In Frankreich hat keine Regelung des Verbrauches, keine Förderung des Anbaues stattgesunden. Wir sind seit dem 2. August 1914 im Kriege, und ob schon jedermann die Notwendigkeit anerkennt, die unbebauten Ländereien nutzbar zu machen und die Landarbeit zu organisieren, um die Befriedigung der Bedürfnisse des Landes zu sichern, warten wir noch immer auf die Erörterung und Annahme der Vortage, die non der Regierung im Einverständnisse mit dem Landwirtschastsausschusse der Kammer, der sich schon seit Monaten ausgesprochen hat, niedergelegt worden ist. Man wird später einmal mit Erstaunen erfahren, Daß eine landwirtschaftliche Natia», wie die unsrige, die 23 651 100 Hektar fruchtbarer Erde, 4 908 668 Hektar natürlicher Wiesen, 1 490 870 Hektar Futtcrwiesen, 3 6Ä150 Hektar Weideland, 1 616 621 Hektar Weinberge und 266 845 Hektar Gemüseland umfaßt nicht in sich die nötigen Mittel zur Ernährung seiner Bevölkerung gefunden hat. Das ist aber die genaue Wahrheit.
Der Abgeordnete macht alsdann »ach der amtlichen Statistik folgende Angaben über de» Rückgang in den Erträgen der Landwirtschaft im Vergleich der Jahre '1913 und 1915. Es wurden bebaut und ergaben an:
Weizen: 1913 6 542 230 Ha. mit 86 919 060 Ztr. (I9!5 5 691 771 Ha. mit 64 720 200 Ztr.) — Mengkorn (Weizen und Roggcnl: 1913 123 050 Ha. mit 1 490 640 Ztr. (104 702 Ha. mit I 142 100 Ztr.) — Roggen: 1913 1 175 710 Ha. mit 12 714 750 Ztr. (1 029 565 Ha. mit" 9828 200 Ztr.) — Gerste: 1913 760 205 Ha. mit 10 437 600 Ztr. <692 753 Ha. mit 7 862 750 Ztr.) — Hafer: 1913 .3 979 270 Ha. mit 51826 010 Ztr. (3 419 955 Ha. mit 37 462 200 Ztr.) — Kartoffel: 1913 1650 072 Ha. mit 153 633 477 Ztr. (1 404 224 Ha. mit 107 014 410 Ztr.) — Zuckerrüben: 1913 393725 Ha. mit LO 932.480 Ztr.
Der Habermeister.
Ein Volkslied aus den bairischen Bergen.
Von Hermann Schmid.
16. Fortsetzung. (Nachdr. Verb.)
„Ich bin ein Angehöriger der Gemeinde Osterbrunn . . . der Aichhof ist eines der größten Güter der Gemeinde — ich bin also Einer von denen, die bei der ganzen Sache am meisten beteiligt sind!"
„Das ist hier sehr gleichgültig", sagte der Baron mit immer boshafterem Lächeln, „die Größe des Grstndoe- sitzes ist es nicht, woraus es hier ankommt ... die Mct- glieder der Gemeindeverwaltung und die Bevollmächtigten allein sind hicher berufen worden. Gehören Sie zu diesen?"
„ . . . Nein . . ." stieß der Aichbauer mühsam hervor, indem er mit der einen Handx sich wieder durch das Haar fuhr, niit der andern wie tastend um sich griff, als suche und bedürfe er etwas, sich daran zu stützen. „Ich Hab' gemeint, ich hätte doch auch ein Recht. .
„Gemeint!" entgegnete der Amtmann höhnisch. „Gemeint! Wenn sich nur nicht mit dem Meinen abgcbeu wollte, wer nicht dazu berufen ist! Wenn es darauf ankäme, hätte der dort auch ein Recht, hier zu sein, denn nach seiner Meinung ist er noch immer Herr seines längst verkauften Anwesens." Er deutete dabei nach dem Wald- randc, wo der Nußbichler im Schatten einer Haselstandc auf einem Lumpensack lag und seinen Rausch vollends anssckilief.
„Was?" rief Sixt knirschend und wollte mit geballten Händen vorstürzen. „Sie vergleichen mich mit einem solchen . . Er konnte nicht vollenden, denn dis Ostcrbrnnner Nachbarn hatten augenblicklich einen Ring um ihn gebildet und drängten ihn seitwärts, einem Ausbruche vorzubeugen, der unter allen Umständen nur zum Nachteile des allgemein beliebten Mannes ausfalleu
(109 857 Ha. mit 21622 660 Zw.). — Aebnlicke Rückgänge weist der Anbau anderer Kulturen auf, als we'ße Rüben, Hanf, Hansen, Tabak usw. lieber den Rückgang im Viehbestand gibt de*. Abgeordnete folgende Zahlen:
Pfcrdebestand: 1913 3 766 570 Stück (2 156 424 Slück) — Rinder: 1913 14 787 710 Stück (1251-1414 Slück) — Schafe 1913 16 131,390 Stück (12 379 124 Slück) — Schweine: 191,1 7 035 850 Stück (4915 780 S ück). — Sehr stark Ist auch bei Ausfall an Gemüsen, weil die im Besitz der Mobilisierten d-'- > ' ^ anr sinb. >
Nach dem „Temvs" sind jetzt in sä^N-cken Departements die von Meline geschaffenen landwirtschaftlichen Gemcindraus- schüsse gebildet worden, denen die Aufgabe zugewiescn ist, für die Bebauung der unbestellten Ländereien Sorge zu tragen. Weiter versichert der Temps, daß 100 000 Mann aus dem Heere die en Ausschüssen zur Bcrfüaung gedeckt werden sollen, wovon 30 000 Mann dem Operationsgebiet und 70 000 Mann der inneren Zone enlnommen werden sollen.
Im Frühjahr 1914, also fast ein hiakbes Jahr vor Ausbimch des Krieges, haben sich England und Frankreich über die Art und Weise des gegen Deutschland zu führenden VenmichtuiigSkrieges geeinigt und sind aus die Maßregel der Aushungerung verfallen. Mm erhebt sich über den beiden Urhebern des nichtswür- digen Planes selbst das Schreckgespenst des Hungers, denn auch in England, dem „meerbeherrschenden", ist die bleiche Sorge um das tägliche Brot als gefürchteter Gast cingezogcn und die notwendigsten LebcnSmiltel sind dort teilweise teurer als in Deutschland. Ten Engländern wie den Franzosen ist eben der Gedanke d r staatlichen Regelung des Lebensmittelverbrauchs zu spät gekommen, weil die einen dazu zu hochmütig, die anderen zu oberflächlich und leichtfertig sind und'weil sie eben so gar keinen Sinn haben für den — deutschen Militarismus, d. h. für die Unterordnung aller Einzelnen unter das- Wohl des Ganzen. Der Giftpfeil,' den sie gegen uns gerichtet hatten, bedroht nun sie. Ja, es gibt noch eine Gerechtigkeit in der Welt. —n.
Ttilschkr TiMmiIjl. K.I.ÜZ.
Gvohes Hanplqnarlier, den 14 März
Westlicher Kriegsschauplatz.
Im allgemeinen keine Veränderung der Lage.
Ein kleines Gefecht bei Wieltje nordöstlich von Ipern endete mit der Zurückwerfnng der Engländer.
Je ein engl. Flugzeug wurde östlich »cm Nrras und westlich von Napaume von Leutnant Jmmelmann abgesclwssen.
konnte. Der Grnbhofer blieb mit Einigen bei dem Amtmann zurück.
„Es wird am End' so weit nit gefehlt sein", sagte der Alte, „wenn der Aicher auch noch nicht bei der Gemeindeverwaltung ist! Es muß ja ohnedem in der nächsten Zeit die neue Wahl sein — und daß kein anderer Vorsteher wird als er, das ist soviel als wie gedruckt!"
„So?" fragte der Amtmann, ohne die Gruppe der Anderen einen Moment ans den Augen zu verlieren. , Ist das schon so gewiß? . . . Nun, das Amt wird seine Mlicht tun und untersuchen, ob er die nötigen gesetzlichen Eigenschaften zu 'diesem Posten besitzt. . . Einst- > weilen aber werdet Ihr gut tun, liebe Leute, Euch um die Zukunft noch nicht zn kümmern, sondern ruhig Eurer Wege nach Hanse zu geh'n. Ihr habt mitunter einen ziemlich weiten Weg zu machen und werdet das Weitere schon zn hören bekommen. . ."
Die Bauern sprachen durcheinander, daß es wie Murren klang; besonders die Osterbrunnner steckten die Köpfe zusammen. Der Aichbauer hatte sich von ihnen getrennt und war in die Nähe des Wildbachs getreten; -ine herniederrieselnde Wasserader fing er in der hohlen Hand ans und benetzte sich die Stirn/das ungestüm an- sturmende Blut zurückzntreiben.
„Aber", sagte endlich der Grnbhofer halblaut, „nun nachten wir doch auch wissen, woran wir sind! Wir möch- ew doch nicht gern so völlig für nichts und wider nichts hergesprengt sein!"
„Wie ist es denn jetzt mit dem Wald?" riefen lindere. „Kriegen wir jetzt eine neue Waldgrenze und wer hat denn Recht bekommen von den zwei Gemeinden?
„Still!" ries der Amtmann mit strenger Würde. „Ich gebiete Ruhe und werde meinem Gebote Gehorsam - zu verschaffen wissen. Die Sache ist vom Amte in gehöriger Form eingeleitet und wird ihren gesetzlichen Gang gehen, die Erklärungen und Erinnerungen der Gemeinde Wcstcrbrunn sind zu Pavier gebracht und sollen der
Die Insassen sind tot.
Leutnant Bälle brachte
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Damit haben die beide
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zeug außer Gefcclt gesetzt.
Ferner wurde ein engl. Doppeldecker nach Lufrkamps westlich von Cambrai zur Landung gezwungen. Die Insassen sind gefangen genommen.
Oestlicher und Balkankriegsschauplatz.
Nichts Neues.
Oberste Heeresleitung.
Der Weltkrieg.
„Im allgemeinen keine Veränderung der Lage," sagt der heutige Bericht von der Westfront, mit anderen Worten: an den Vorbereitungen für weitere Unternehmungen wird kräftig weitergearbeitet, und wir werden ja wohl darüber weitere Berichte zu erwarten haben. Großen strategischen Wert hat die Erstürmung des bewaldeten Bergrückens südlich Ville aux Bois (zwischen Reims und Soissons) durch die Sachsen. Starke Feldbefestigungen, die lange zähe gehalten wurden, sind damit dem Feind entrissen.
Es ist bemerkenswert, daß in den italienischen Tagesberichten während der Abwesenheit des Generals Eadorna, der in der letzten Woche in der Kammer vollauf beschäftigt war, die gegen Salandra anstürmende Rede- slut abwehren zu helfen, die Siegesmeldungen völlig fehlen, während sonst jeder Tag einen neuen Sieg brachte. Natürlich liegt es nur am Wetter; aber wenn der „teilweise 10 Meter hohe Schnee" die Italic rer am Siegen verhindert, wie wird es ihnen möglich sein, wenn er zu schmelzen beginnt! Denn die Oesterreicher befinden sich auf dem Berge, die Italiener aber im Jsonzotale. In Albanien haben die Italiener nach dem Verlust von Durazzo ihren Rückzug bis auf Valona, ihren letzten Stützpunkt, der ang bl'ch uneinnehmbar sein soll, /ortgesetzt. Zuerst wollten sie den Österreichern au/ Bem südlichen Ufer des von Ost nach West fließenden Seinem Widerstand leisten, aber eine Abteilung Oe'er- reicher umging ihren rechten Flügel und sie zogen sich
Gemeinde Osterbrunn zur Gegenerinnerung mitgetcill werden. . . . Das Amt wird dannn die Akten schließen und nach reiflicher Erwägung dessen, was dem Wohle einer jeden Gemeinde am angemessensten ist, die Entscheidung treffen."
...Dann sind wir in fünfzig Jahren auch noch am alten Fleck!" riefen die Ostcrbrnnner unwillig durcheil: and-w, auch unter den Westcrbrunnern waren viele, denen der Ausspruch, wenn er auch augenblicklich zu ihren Gunsten war, wegen der darin liegenden Verzö- aerung beschwerlich erschien. „Wir wollen keine lange Schreiberei!" hieß es immer lauter. „Wir wollen's nicht ani die lange Bank schieben lassen! Jetzt sind wir beieinander, jetzt soll's ausgemacht werden!"
„Oho", rief einer unter den Westerbrunnern den gegcuübcrstehenden Angehörigen der feindlichen Gemeinde zu. „Ihr könnt's wohl gar nicht erwarten, bis der ?prucb kommt? Das kommt davon her, Ihr habt ein ' blech/" Gewvsen und eine schlechte Sach'!"
^ „l'iid Ihr solltet gleich das Maul nit ammachen, Ihr Mi'pmbriiiiner Hungert oder", ries der Grnbhofer entge- en. „Ihr solltet Euch schämen, daß Ihr die Sach' so ''errmnveln wollt!"
„Wer kann uns das Nachreden?" ühallte -s wieder an drüben. „Ein schlechter Mann, der so was lagt!"
„Ick; sag's, der alte Grnbhofer sagl'S! Aber wer ' nch ein schlechten Mann schimpft, der ist selber nit wer' M ihn die Sonn' anscheint!"
Der Amtmann gebot wiederholt Ruhe and ?nlle S: kein Rn: beiast weder die den
''-"M n> ü'-cr'ö-en, noch hi'km -j.- N
ch wie eine ^chronH zwischen die fHid'Hvn Bon a » legen, welche in immer steig wider ErlS l-w mig sich .-leerend und schreiend immer näh 'r ineinander fe gten, io da'' im nächßen Augenblick ein A.isrmnen- A'ß und e i l Hin - e"g "zu befürchten mir.