um eine Abschrift 8er vertraulichen Anweisungen LN die Kommandanten der britischen Handelsschiffe ersucht. Dies ist der erste Schritt, den die Vereinigten Staaten unternommen haben, seitdem die amtlichen Reaierungs- kreise begonnen haben, die vervollständigte deutsche Denk­schrift zu studieren.

GKG. Paris, 13. März. DerTemps" erwähnt den Paragraph 79 des jüngsten Jahresberichtes des Chefs des Artillerieamtes des amerikanischen Marinedeparte­ments, Morin Vorbereitungen und Anweisungen zur Bewaffnung der amerikanischen Handels­schi f f e mit Kanonen erwähnt werden. Angesichts dieser Vorbereitungen habe Wilson nicht anders können, als das Recht der Handelsschiffe auf Bewaffnung Zum Zwecke der Verteidigung zu bestätigen.

WTB. Washington, 13. März. (Reuter.) Staats­sekretär Lansing hat den amerikanischen Konsul in Le Havre telegraphisch angewiesen, sich eidliche Aussagen von den überlebenden Amerikanern zu verschaffen, um zweifellos festzustellen, ob die norwegische Bark Sirius, die am 9. d. Mts. untereegangen ist, durch einen Torpedo versenkt wurde oder au' eine Mine gelaufen ist.

Newyork, 13. März, (Vom Vertreter des WTB.) Die gesamte Presse widmet den Heldentaten derMöve" ausführliche Leitartikel, in denen sie ihre uneingeschränkte Anerkennung und Bewunderung zum Ausdruck bringt.

GKG. Washington, 13. März. Die Regierung hat drei Reiter-Regimenter an die mexikanische Grenz ab­gesandt, um die Cinfälle des Generals Villa zu be­strafen.

A-Kriegschronik 1915 - B

13. März

Franzöjis^e Angriffe in der Champagne irn - den erfolgreich abgewiefen.

Die Russen ziehen sich aus der Gegend von Muro.ro

zurück.

In den Karpathen wurden 12 9 Russen eefangen.

Ein feindliches Panzerschiff wird vor den Da danellen

beschädigt.

Ein deutsches Unterseeboot vernichtet den engüschen Hilfs­

kreuzerBayano".

Der HilfskreuzerKronprinz Wilhelm" brachte den framöüscken Dam"fer ,,Guadeloupe" zum Sinken.

Der ehemalige rMfN^e Mrst e mMent Graf Mi te ist in Petersburg gestorben.

14. März: In der Cha gne griffen die Franzosen wie­der östlich von Souain und nördlich Le Mesnil erfolglos an. In den Vogesen werden die Kämpfe wieder ausgenommen. In den Karpathen wurde heftig gekämpft, ein rus­sischer Angriff südlich des Dnjestr b.ach zusammen.

Ein deutsches Unterseeboot versenkt den französischen DampferAuguste Conseil".

U 29" torpediert 4 englische Schiffe:Headland",An- dalousia",Indian City" undAdemun".

Vaden.

'(-) Karlsruhe . 13. März. (Fleis chkarte.) Die Ueischkarte wird gleichzeitig in Baden, Württemberg, Bayern und Sachsen und dann im ganzen Reich einge­führt werden. Die Nachbarstaaten werden mit Rücksicht auf den Fremdenverkehr besondere Abmachungen üb.v die Gültigkeit der Fleischkarte abschließen.

(-) Mannheim, 13. März, (Selbstmord u nd Stecherei.) Eia 27jähr ger Schläfer aus d r Neckar­stadt brachte sich aus unbekannter Ursache 2 Revolver­schüsse in den Kops und war sofort tot. Ein lediges 19jähriges Mädchen trank in selbstmörderischer Absicht eine giftige Flüssigkeit und starb im Krankenhaus. Wegen einem Mdächen kamen in der Nacht zum Montag mehrere Burschen in Streit, wobei ein 20jähriger Dreher durch Messerstiche schwer verletzt wurde.

(-) Baden-Baden, 13. März. Der Stadtrat hat die Ueberwachung des Schuhwerks der Schüler ungeord­net; Schulbehörde, Kriegshilfskommission und Armen­kommission werden Zusammenwirken, um auf Sparsam­keit im Schuhwerk durch Benagelung der Schuhe hin­zuwirken. Der Stadtrat hat die Ausführung eines Teiles der Bühnenausstattung für das Kurhaustheater in Auftrag gegeben; die Lieferung der übrigen Teile ist bis zum Frühjahr 1917 in Aussicht genommen.

(-) Freiduüg, 13. März. Wie in Karlsruhe, so soll auch hier eine Hypotheken-Versicherungsgenossen- schaft gegründet werden. Der Bürgeransschnß wird sich in seiner nächste nSitzung mit der vom Grund- und Hausbesitzerverein angeregten Gründung zu befassen ha­ben.

(-) Freibrirg, Baden, 13. März. (Erinner­ung.) Es wird daran erinnert, daß in den letzten Tagen 20 Jahre seit der Hochwasserkatastrophe im Jahre 1896 verflossen waren. In Freiburg selbst wurde damals die steinerne Schwabenbrücke auseinander gerissen und die beiden höchsten Verwaltungsbeamten oer Stadt, der Landeskommissär und oer Amtsvorstand, wurden bei Er­füllung ihrer Pflicht von den Fluten erfaßt und mit­gerissen und ertranken. Der damals von dem Hochwasser in Freiburg und Umgebung angerichtete Schaden wurde auf mehr als estie Million Mark berechnet.

(-) Brenden, A. Bonndorf, 13. März. . Durch Feuer wurde das Haus oes Bürgermeisters Maier völlig zerstört. Der Gebäudeschaden wird auf 23 000 Mark geschätzt. Bon der Familie stehen fünf Söhne im Feld; zwei sind schon gefallen.

Württemberg.

'(-) Stuttgart, 13. März. (Kriegsauszeich­nung.) Herzog Wilhelm von Urach, Graf von Würt­temberg, Generalleutnant und Kommandant der 26. In­fanterie-Division, ist mit dem österreichisch-ungarischen Militärverdienstkreuz 2. Klasse mit Kriegsdek. ratron aus­gezeichnet worden.

(-) Stuttgart, 13. März. (Städtischer Haushalt.) Der Städtische Haushalt für das Rechnungsjahr 1916 weist an Einnahmen 32 778 400 Mk. und an Ausgaben 45 902 900 Mark auf. Der Abmangel von 13124500 Mark wird gedeckt durch 2 000 000 Mark aus dem Rest- Vermögen, durch eine Gemeindeeinkommenstei er von 50 v. H. der staatlickWi Einheitssätze - 3 820 000 Mark und durch eine Umlagr von 7 v. H. auf die Grund-, Ge­bäude- und Gewerbekataster, die zu 104 350 000 berech­net sind. Diese Umlage wird 7 304500 Mark er­bringen.

(-) Stuttgart, 13. März. (Erstickt.) Am Sams­tag abend entstand in einem Hause in der Urachstraße in einen: Wohnzimmer während der kurzen Abwesenheit der Frau des zum Militär einberufenen Wohnnngsin- habers ein Brand, der einen erheblichen Schaden ver­ursachte und von der Hanptfeiierwache gelöscht wurde. Ein im Schlafzimmer befindlicher 3'/» Jahre alter Knabe, der allein in der Wohnung war, fand in dem starken Rauch den Erstickungstod.

(-) Stuttgart, 13. März. (Unbestraft er Le­bensmittelwucher.) Den Inhabern von Eiecgroß- Handelsfirmen Lieblich und Elawzower in der Tübinger- bezw. Eberhardstraße hier, sowie deren Verkäufer, I. Boral, hat, wie seinerzeit berichtet wurde, der Stadt­magistrat München den Handel mit Eiern in München in München wegen Preistreibereien verboten. Sie ha­ben die Bestrebungen der Münchner Lebensmittelver- sorgungsgestllschaft auf Versorgung der B bölkerung mit Eiern zu mäßigen Preisen fortgesetzt durchkreuzt Wie Oberbürgermeister v. Borscht dem Münchener Magistrat mitteilte, sollte diesem Treiben gegenüber ein Exempel statuiert werden, um den Handel von solchen Elementen zu befreien. Nunmehr hat die bayrische Regierung, wie dieSchwäb. Tagw." mitt. ilt, den Magistrats schiltst ans die Beschwerde der von dem Verbot betroffenen Eier­großhändler aufgehoben.

(-) Baihingen a. E., 13. März. (Tödlicher Unglücksfall.) Dem 35 Jahre alten Aufseher Rüm­mer siel am Samstag abend im Steinwerk ein großer Steinblock auf den Kopf, sodaß Rümmer nach kurzer Zeit starb.

(-) Ebersbach a. F., 13. März. (Ofersin n.) Auf den 3. März d. I. betrugen die Einnahmen des Ortsvereins vom Roten Kreuz seit Kriegsbeginn 12 004 Mk. 41 Pf., die Ausgaben 11190 Mk. 11 Pf. Aus einer Hand erhielt der Verein in monatlichen Gaben 1900 Mk. Die Opfer in den Kriegsbetstnnden ergäbe:, für den Verein rund 1350 Mk. usw. Dazu kamen all die vielen Natnralgaben, deren Menge und Wert nicht in bestimmten Zahlen angegeben werden kann. Für die Liebesgaben ins Feld haben wir rund 900 Mk. aus­gegeben, etwa 1000 Mk. wurden für die zwei Weih­nachtsbescherungen der Soldatenkinder und für Geschenke an Soldatenkonfirmandcn im vorigen Jahr verwenoet.

(-) KleineisNngen OA. Göppingen, 13. März. (In der Kirche vom Tode ereilt.) Bei Be­ginn des Sonntagsgottesdicnstcs wurde die 72 Jahre alte Marie Hiber von hier von einem Schlaganfall gerührt, der ihrem Lebcn*in kurzer Zeit ein Ziel setz e.

(-) Horb, 13. März. (U e b e r fa h r e n.) Der Landsturmmann Felix Gramer, Gemeindebäcker von Er- genzingen, zurzeit im Lazarett in Rottenburg, besuchte gestern seine Familie. Am der Rückreise stieg Gramer auf dem hiesigen Bahnhof anscheinend zu bald aus und kam zu Fall, so daß ihm beide Beine abgefahren wurden. Der Tod des nüchternen und braven Fam'licn- vaters trat alsbald ein.

(-) Schramberg, 13. März. (Kein Postauto.) Seit gestern ist der Verkehr der Postaut» von hier nach Oberndorf und Rottweik eingestellt worden.

Die Württembergische Berlnstliste Nr. 358

betrifft die Grenadier-Regimenter 119 und 123, die Jnf.-Regimenter Nr. 120, .124, 125 und 180, das Ref.-Jns.-Negt. Nr. 120, die Landw. Regt. Nr. 123 und 125, das Landst.-Jnf.-Batl. Eßlingen, die Feld- Artill.-Regiin.nter Nr. 13 und 116, das Ers.-Felb.rr.ill.- Regt. Nr.' 65, die 3. Res. Pionier-Komp., die 5. Feld- Piönier-Komp., die 3. und 5. Landw.-Pionier Komp.

Ferner werden mitgeteilt: Verluste durch ^Krank­heiten, Verzeichnis Nr. 4 eines aus England zncückge- kehrten Austauschver,rundeten, Verzeichnis Nr. 2 der in Kriegsgefangenschaft befindlichen und jetzt in der Schweiz nntergehrachten HeercSangehöngen uni) Berich­tigungen früherer Verlustlisten. ' - -

n-nroi m Amerika. Bas deutsche Kriegsbrot hat n auch ,einen Einzug m Amerika gehalten. Cs wirb in Ne: york von einigen Bäckern genau nach Vorschrift gebacken und allgemeinen als Leckerbissen gegejfen, obwohl es auch bet ma chcn Familien bet keiner Mahlzeit fehlt. Allgemein wird aber nicht in Aufnahme komme», schon des Preises wegen im der 25 Cents für den Laib beträgt, während gewöhnlich« Brol nur 10 Cents kotzet.

Die Sparkassen Frankreichs. LautTemps" vom 2. Schi zeigt der Geldverkchr der gewöhnliche» Sparbanken vei t Zentrawepolbank im Zcuraum vom 21.-29. Februar folacnd Einzahlung--,,: 1215605.07 Srs. Abhebung

(Zj? E^LFrs. riebcttchng i^r Abhebungen 6 301803.16 F

^ragt M 3W 4N.52 Frs0""^'' ^ bi- 29. Febr. 19

Erdbeben. Am Sonntag früh 4 Uhr 24 Mumien M Sc- Kunden wurde in Agram, Zcngg und Fiume, im Knstes.'ande und in Lika ein Erdbeben verspürt. 2» Zcngg wurde Schaden angerichtet. Die Mauern mehrerer Häuser jprangen. Zahl­reiche Kamine stürzten ein. Auch in Lirkmcnieo sind mehrere Hausmauern gesprungen und Uhren flehen geblieben. Da» Erd- beben wurde'in fast ganz Kroatien und Slavontcu verspürt.

Das Erdbeben ivar von der Warte in Hohenheim genau ver­zeichnet worden.

Das Drah.netz im Kana!. Zum Schutze der Echijfahrt im Kanal, hauptsächlich zur Sicherung der TruWeniransporr-. z«a

England nach dem Festlande, hätten die Engländer ein machte ges, weitmaschiges Stacheldrahtnetz von ihrer Küste zur fr««- äsischen gezogen. Dieses Netz, das den deutschen Unters« . vooten den Durchgang durch den Kanal sperrte, wurde bereit» ' wenige Monate nach KrWz-musbruch errichtet. Dieses K«n«t-

sperrnetz war schwer zu vernichten, weit es transportabel »« und bald nördlich der Linie Calais Dover und dann mied« südlich, ausgespannt werden konnte. Eine regelrecht« Flottille versah bei diesem Netz den Dienst. Eine Anzahl riesige» Bojen, an denen das Netz hing, markierte die Sperrlinie. Tarn pedojägcr und flinke PatrouiUcnschisfe nahmen ständig Kur» W beiden Seiten des Netzes, auf das Periskop eines Untersee« bootes fahndend. In gewissen Abständen voneinander befand sich noch eine zweite Linie Wachschiffe. Was etwa noch diese« Kriegsschiffen entgehen konnte, das verfing sich im Netze un­fehlbar und war rettungslos dem Gegner preisgegeben.

Das Netz selber bestand, wie die B. M. Z. schreibt, aur» dünnen, aber aus dem zähesten und besten Material Hergestell« ten Stahlkabeln. Die Ma'chen waren quadratmeterweit, den» die Spitze eines Unterseebootes sollte womöglich in das Hinder­nis eindringen, der Bootsrumpf hingegen nicht durchgehen. Fiin« zig bis sechzig Meter tief sank, se nach der Notwendtakett. da» Netz, von Strecke zu Strecke gut verankert; es gab eine« Druck ein wenig nach, was für seine Beftimmunq besonder» günstig war, und war dennoch stabil. Die als Träger die­nenden Bojen hatten bis zu 15 Meter Durchmesser. An de» Küsten, bei der Signalstation, befand sich ein elektrisches Leu­tewerk. das Alarm machte, wenn ein grosser Körper sich i« Netz verfangen hatte; zudem waren die Bosen, für den Fall, daß das Läutewerk in Funktion trat, als automatische Signal­stelle für die auf See vatrouillierenden Wacktschiffe eingerich­tet. Zu diesen Alarmeinrichtungen, die den Feind am Netz an­zeigten. kamen noch Minen, die gleichmäßig verteilt an de» weiten Maschen des Netzes hingen.

Für die deutschen Unterseeboote bedeutete das Netz anfangs eine fühlbare Hemmung; um ins Mittelmeer zu gelangen,

mußten die Tauchboote den Weg dahin um England herum durch das Atlantische Meer nehmen, was einen Umweg von Hun­derten von Kilometern gleichkam. Nun sind die neuen Tauchboote so ausgerüstet, daß sie auch das Sperrnetz durchbrechen mittels eigens gebauter Brander. Das Netz wurde gleichzeitig an zwei verschiedenen Stellen getroffen, zerrissen und versenkt. Die letz­ten Stürme rissen aber Bolen frei, wahrscheinlich auch Mi­nen, die nun eine Gefahr für die Schiffe sind. Der Weg«

durch den Kanal ist zur Stunde frei, jedoch wollen die Eng­länder nun in einigen Wochen ein zweites Netz spannen.

Ein englischer Gesandter am Hofe Friedrichs des Großen. Nachdem dieim allgemeinen Kongreß versammelten Vertre­

ter der vereinigten Staaten von Amerika" sich am 4. Juni 1776 von jeder Gehormsamspflicht gegen die britische Krone losgesprochen hatten, wurden drei Kommissare, Benjamin Frank­lin, Silas Deane und Arthur Lee, nach Paris geschickt, um die Anerkennung und Unterstützung Frankreichs und der übrigen Staaten Europas zu gewinnen. Für die Verhandlungen mit Preußen war Lee ausersehen. Lee traf am 4. Juni 1777 in

Berlin ein und stieg in dem in der Brüderstraße gelegenen Hotel Korsika ab. Inzwischen hatte der von Paris aus unter­richtete englische Minister des Auswärtigen, Lord Suffolk, sei- neu neuernannten Gesandten am preußischen Hofe, Hugh Elliot, von der Abreise und den Plänen desRebtt'e^'q .>re.r' nu. der Weisung in Kenntnis gesetzt, sich ein möglichst getreues Bild .von den Verhandlungen und von den Entschlüssen der Königs hinsichtlich seiner Stellungsnahme Amerika gegenüber zu verschaffen. Am Hellen, lichten Tage, während Lee in sei­nem Hotel bei Tische saß, begab sich nun Elliot mit seinem Die­ner dorthin und ließ diesen mst ewem NcSsi'ttüsset Les Tür öff­nen, das darin stehende Pult erbrechen und eine Aktenmappe daraus stehlen, die das Tagebuch und sonstine wichtige Papiere des Amerikaners u. a. Verhandlungen mit F-ankreicb und Svanien. enthielt. Als Herr und Die"e- mit ihrem Raube die Treppe hinunter eil'en, be^egnett ihnen Lee, der lick zufällig früher als sonst e hoben ba"e. In seinem Zimmer angekommen, mutzte er sofort Bescheid. Umgehend e-llatt-te er An'ege auf auf der Polizei. Elliot hatte dies kaum gehört, als er seinen Diener mit den Pazierci .u ck ick e Die Polizei stellte fest, Hatz Elliots Diener wiederholt 200 Dukaten für die Leeschen Paniere geboten halte. Natürlich erfuhr auch der König die SacheDas nennt man einen öffentlichen Diebstahl. Man täte gut. diesem M-c-s'en den Hof zu verbieten. Doch will ich die Dinge nicht nui die Snttz: treiben. Wahrlich die Eng­länder sollten vor Sckam erröten, datz sie solche Gesandte au fremde Höfe schicken!" Die Art der Behandlung der Ange­legenheit du-cb den König veranlaß'«: seine Minister, den Bor-/ falls als nicht geschehen zu betrachten und Elliots Anerbieten, leibst seine Abberufung zu beantragen, für unnötig zu erkläre». In London zeigte man sich nallirlich veinlich berührt. Man mutzte Elliot einen Verweis erteilen, der aber nicht so ernst ge­meint mar. wie man sich den Anschein gab. Denn nicht lange darnach ließ Lord Susfo'k an Elbot zur Bestrebung der außer­ordentlichen Unkosten eines gewissen Unternehmens 1090 Pfund Sterling überwiesen.

Das Schnaxsverbat in Ruß and. Mit Kriegsbeginn wuriw der Schnapsverkauf i» ganz Rutz'and verboten. Den Ausschlag gab die Furcht vor militärischen Ausschreitungen. Selbst das Bier blieb den russischen Soldaten vorenthalten, wo sic bei ihrem Einbruch in deutsches oder österreichisches Gebiet desselben hätten habhaft werden können. So wurde in der ostpreutzischcn Stadt Goldap eine große Brauerei von den Rus­sen iil die Luft gesprengt, weil ihr Fortbestehen der Nüchtern­heit der russischen Soldaten gefährlich werden konnte. Auch in Galizien wurde vou den Russen aus einer einzigen Brauerei 45 000 Hektoliter Bier auf die Straße gegossen.

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Gvang. Gottesdienst. Mittwoch, 15. März, abends °/2>5 Uhr Kricgsbetstuiide in Sprollenhaus und abends 8 Uhr Knegsbetstunde hier: Stadtvikar Remppis.

Lokales.

Deutsche Sparsamkeit. Im Jahre 1915 ha­sten die Einzahlungen bei den deutsche.! Sparkassen über die Abhebungen einen Ueberschnß von 2i/z Milliarden ergeben: insgesamt dürste der Kapitalzuwachs 3^ Mil­liarden ergeben. Tie Zahl der Sparkassenbücher alleirr in den größeren Städten uno in Industriegebieten ist von 5,90 Millionen auf 6,28 Millionen Stück gestiegen, wozu noch die gewiß nicht geringe Zunahme auf dem Lande kommt. An dieser gewaltigen Vermehrung oes Bolksvermögens, wie sic noch nie seit Bestehen des Reichs zu verzeichnen gewesen ist, haben unsere fein­de mit ihrer Absperrung Deutschlands kein geringe- Verdienst. Ganz anders ficht es Frankreich aus. Nach amtlicher Feststellung sind dort in der Zeit vom 1. Jan. 1916 bis 20. Febr. d. I. (die Zahlen für das Jahr 1915 sind uns nicht, zur Hand) beinahe 21Vz Millionen Fres. mehr abgehoben als eingezahlt Word/"'.

Tabakfamen. Infolge der ungünstigen Witte-e- ung im letzten Spätsommer ist der Tabaksamen an man­chen Orten schlecht ausgereift. Tie Tabakpflanzer wer­den darum nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Landwirtschaftskammer eine größere Menge Tabaksamen zur Verfügung hat, der von den badischen Tabaksaatbau- stellen bei sorgfältiger Auswahl der Samenstöcke unter dev Kontrolle der Landwirtschaftskammer und der Badischen