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Uv. 50

Freitag, den 10. Marx 1016

33. Iahrg.

Krieg mit Portugal.

WTB. Berlin, 9. März. (Amtlich.) Ter Kaiser, liche Gesandte in Lissabon, Tr. Rosen, ist angewiesen, heute von der portugiesischen Regierung unter gleich­zeitiger Ueberreichung einer ausführlichen Erklärung d?r deutschen Regierung seine Pässe zu verlangen. Dem hie­sigen Portugiesischen Gesandten, Doktor Sidonio Poes, sind beute ebenfalls seine Pässe zugestellt worden.

Am Schluß der Erklärung, die heute in Lissabon überreicht wurde, heißt es: Tie Kaiserliche Regierung sieht sich gezwungen, aus dem Verhalten der portn giesischen Regierung die notwendigen Folgerungen zu ziehen. Sie betrachtet sich von jetzt ab als mit der portugiesischen Regierung im» Kriegszustand befindlich.

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DieNordd. Allg. Zig." schreibt: Am 23. Februar tat die portugiesische Negierung die in portugiesischen Häfen liegen­den deutschen Schifft besch agnachnt. Unmittelbar nach Bekannt- werden dieses Vorganges erhielt der kaiserliche Gesandte in Lissabon. Dr. Rosen, ' Auftrag, gegen diese Maßnahme zu protestieren und ihre Aufhebung zu verlangen. Die betreffende Note wurde am 27. Februar der portugiesischen Regierung über­geben.. Ungeachtet dieser Tatsache verbreitete die portugieftschc Regierung in Lissabon in ihrer halbamtlichen Presse die Nach­richt, daß eine deutsche Protestnote überhaupt nicht existiere. In der portugiesis^en Kongreß'itzung leugnete der portugiesische Iustizminister sogar amtlich das Vorhandensein dieser Note ab. Die van dem kaiserlichen Gesandten verlangte Richtigstel­lung der Pressenotiz unterblieb. Erst am 4. März erschien der hiesige portugftftscke Gesandte im Auftrag seiner Regierung im Auswärtigen Amt, um eine Note zu übergeben, welche die deutsche Forderung ab'e'ul e Eine Absch.ift dieser Note wurde am selben Tage dem kcftft-'l'chen Ge'andten in Listabon Übergelen. Darauf erhielt dieser die Anweisung, der portugiesischen Re­gierung dft ncft'stestend wicftergecftbene Erklärung zuzustellcn. Die Uebcrgab'^-dieser E"k'ärung soll heute in Lissabon erfolgen. Eine Abschrift derftlben nun de ^em hiesigen pormgieftNen Ge­sandten übermftteft: ,,Seit Kriegsbeginn hat die portugiesische Regierung durch mutz a'ftcfts'riid-fte Wandlungen die Feinde des Deutschen Reftbes uMerstüht. Englischen Truppen wurden in vier Fällen der Durckmm'ch durch M-zambimie gebattet, die Versorgung deutsNr Schiffe mit Kahlen wurde verboten, ein ncutralitätswidriger ausgedebnter Aufentbalt englischer Kriegs­schiffe in portugissifthen Häfen wurde zugelassen, England dft Benützung Madeiras als Flottenstühmnikt gestattet. Der En­tente wurden Geschütze und Kriegsmaterial der verschiedensten Art, Englam überdies ein Tarpedöbootszerstörer verkauft. Deut­sche Kabel wurden unterbrochen, das Archiv des kaiserlichen Vize­konsulats in Mosiamedes wurde beschlagnahmt. Expeditionen wurden nach Afrika entsandt und offen als gegen Deutschland gerichtet bezeichnet. An der Grenze von Deusch-Südwestafrika

Der Habermeister.

Ein Vo!ksbi!d aus den bairischen Bergen.

Don Herm a n n Schmid.

13. Fortsetzung.

(Nachdr. Verb.

Mit kräftigem Schwung hob er das schwere langstie­lige Holzbeil, das sein Begleiter war, über die Schulter, warf die Joppe darüber und schritt dem Walde zu: wie auf Befehl folgten die andern, der Weißbart mit, obwohl er es nicht lassen konnte, vor sich hin zu brummen und zu gestirulieren. Bald war es an der Kreufftraßft so einsam, als es vorher belebt gewesen: nur Metzger Staudinger und der fromme Holzhändler blieben bei der Mahlzeit zurück, welche der Wirt eben auszutischen begann, während er den Fortgehenden nachries, aus dem Rückwege doch wie­der einzukehren und noch eine ,.Unterleg" zu machen, und dabei aus Franzi, die säumige Kellnerin schmähte, die nirgends zu sehen war und ihm Bedienung und Arbeit allein überließ.

Auch der Nußbichler hatte sich aus dem Winkel, in den er sich verkrochen, ausgemist und wankte in bescheidner Entfernung den Bauern nab, dem Walte zu.

Bald' hatten die rüstig ausschreiteuden Männer den neu kezeichneten Treffpunkt erreicht.

Es war ein kchmaft--. von »ppiaem Mpen-Graswuchs bedecktes Waldtälchen, an beiden Seiten von 'brassen schwarzarauen Felswänden einge! ßt, über welch eme ab schlissige Steig herimt-rführte, nicht breiter, als -ms; Mann für Mann hinter einander niederll ttern konnte. In Der Mitte, nur von ein paar roh behauenen Baumstämmen üöerbrückt, vertiefte sich em neuer Einschnut m Oe­stein' da^ Rinn al eines Wilddachs» der in der dir^eit lne Schlucht ausge mib't, nun aber sich ein zweites noch tieferes Bett gegraben hatte, in welchem er dumpf raujcheud uud mit u eißichäumende» Sturzwrl'en dahinschoß, HN einer eichten Ausbieaung des Tals war das Stemgeschrofe nach

Mio Angola wurde der deutsche Bezirksamimann Dr. Schultze- Iena, sowie zwei Offiziere und Mannschaften durch eine Einla­dung nach Nanliia. gelockt, dort am 19. Oktober 1914 für ver­haftet erkiä . und, als sie sich ihrer Festnahme zu entziehen suchten, zum Teil nftdcrgeschossen, die Ueberlebenden mit Ge­walt gefangen genommen. Vergeltungsmaßnahmen unserer Schuh- truppc folgten. Von Deutschland abgeschnitien, handelte die Schuhtruppe in der durch das portugiesische Vorgehen hervoör- geruftnen Annahme, daß Portugal sich mit uns im Kriegszustand befinde. Die portugiesische Regierung beschwerte sich wegen der letzteren Vorgänge, ohne die elfteren zu erwähnen, .uni) beant­wortete unser Verlangen, uns mit unseren Kolonialbehörden einen ungehinderten chiffrierten Te'cgrammverkehr zwecks Aufklärurm des Sachverhaltes zu verschaffen, überhaupt nicht.

Während der Knegsdauer erging sich unter mehr oder weni­ger offenkundiger Begünstigung durch die portugiesische Re­gierung Preise und Parlament in gröblichen Beschimpfungen des deutschen Volkes. Am 23. Februar erfolgte auf Grund eines Dekrets vom gleichen Tage ohne vorherige Verhandlung die Beschlagnahme der deutschen Schiffe. Diese wurden militärisch besetzt und die Mannschaften von Bord geschickt. Die kaiserliche Regierung hat gegen diesen Rechtsbruch vrotestiert und die Auf­hetzung der Beschlagnahme verlangt. Die portugiesische Regie­rung Hai diefts Verlangen abge'ehnt und ihre Gewaltmaß egel durch Rechtsausführungen nach Artikel 2 des deutsch-portugiesi­schen Handelsvertrags zu begründen versucht. Die Beschlag­nahme entspreche überdies einem dringlichen wirtschaftlichen Be­dürfnis und eine später sestzu ctzende Enischädigung sei vorgese­hen. Diese Ausführungen erscheinen als leere Ausflüchte. Der Artikel 2 bezieht sich auf jede Requisition deutschen im portu­giesischen Gebiete befindlichen Eigentums, so daß es dahingestellt bleiben Kanu, ob die angebliche Festlegung der deutschen Schiffe in portugiesischen Häfen ihre Rechtslage verändert hat. Den genannten Artikel Hai aber die portugiesische Regierung nach- doppelter Richtung verletzt. Einmal har sie sich bei der Requi­sition nicht in den Vcrtragsgrenzen gehalten, da Artikel 2 die Befriedigung eines siaatii: en Bedürftiges voraussetzt, während die Beschlagnahme offenbar unverhältnismäßig mehr deutsche Schisse g«pesft.v, hat, als..zur »Befestigung des pchiftraumipangels für Pcrluga. e.fo.detuch war. Sodann aber macht der Artikel die Bcfchiagncftme der Schiffe von einer vorhergehenden Verein­barung mit den Bekciligtcn über die zu bewilligende Ent­schädigung abhängig, während die portugieft che Regierung nicht einmal versucht hat, sich mit den deutschen Reedern unmittelbar oder durch Vermitliung der deutschen Regierung zu verständigen.

Das ganze Vorgehen der portugiesischen Regierung stellt sich somit als ein schwerer Rechts- und Vertragsbruch dar. Die por­tugiesische Regierung hat durch dic'es Vorgehen offen zu erken­nen gegeben, daß sie sich als Vasall Englands betrachtet, der den englischen Intercften und Wünschen alle anderen Rücksichten un­terordnet. Sie hat endlich die Beschlagnahme von Schiffen unter Formen vollzogen, in denen eine beabsichtigte Herausforderung Deutschlands erblickt werden muß. Die deutsche Flagge wurde nuf den deutschen Schissen niedergehoil, die portugiesische Flagge mit Kricgswimpei gesetzt. Das Admiralschisf schoß Salut. Die kaiserliche Regierung sieht sich gezwungen, aus dem Verhalten der portugiesischen Regierung die notwendigen Folgerungen zu ziehen. Sic betracb e. ich v n ctzt ab als mit der portugft.il.hcu Rcgieruna im Krftaszuftand befindlich,

unten zu wie ausgehöhlt, stach der Höhe hin wie überhan- gend: vor einigen Jahrzehnten war ein Teil der gelocker­ten Felsen herabgestürzt und lag nun in reizender Unord­nung durcheinander gestreut. Tie kleinern Trümmer wa­ren unter Riedgras und rankendem Brombeergesträuck" zierlich versteckt, die größern hatten sich mit dichten grün- schwellenden Moosdecken überzogen, daß sie wie -Pensa viele Ruhesitze aussaben. Dazwischen hob hier und da eine jung angefloa-me Tanne den dunklen Zackenwigfcl empor, und in der Näbe der Wand batte ein vielleicht von einem nistenden Vo-'el ''ertragenes Samenkorn einer Buche deg anmutig kühlen Standort gefunden, so daß über das größte F-'lsstück das grüne Laubdach sich wie ein künstlich gespanntes Jelt ansbreitete, während der graue flechten- bewachsene Stamm des Baumes sich als bequeme Rück- lelme darbot. Gegenüber, nach der Seite zu, öffnete sich dem Blicke die verengerte Felsschlucht, in deren Hinter­gründe. wie in einer Klamm m'a mnengepreßt, der Wild­bach von Ster sinne u St n stufe herunterge'prung n 'a n. Sträucher und grüne Baumwipfel neigten sich wie der Er­frischung begehrend in den kühlen Spalt herab und berein: drüber aber stieg ein gewaltiges Berghaupt mit eisbedecktem Slbciftl emvo'-. wie das vom Ernste des Le­bens gefurchte und verstei-te, doch mit dem Silberkranze inilfiger Weisheit 'gekrönte Angesicht eines treuen fürsich- t-aeii Greftes, der hütend und wachend hereinbbckt in dft wuvde'-bare weltflüchtige Einsamkeit.

Das anmutige Landschaftsbild war von emer nicht minder hübsche- Staffage belebt. Auf dem moosiaen Hauptfelsstück unter der Buche war ein blütenweißcs Tuch wie über einen Tisch ausgebreitet: Tasten, Kannen und Telle, standen darauf und zeigten, daß eine feine ge­wandt» Hand es wohl verstanden, bei Bereitung des Nach- mittaaslftsfees das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. An der einen Seite des Felsens saß eine junge Dame In modisch-feinem Anzuge, der wobl besser in einen ^GeielliLaftssaal als in die Waldwildniß sep-»"

Attischer luerderichl. NIL.

Mrotzes Hanptqnaviiev. den 9 März

Westlicher Kriegsschauplatz.

Vielfach steigerte sich die beiderseitige Artillerietätigkeit zu großer Lebhaftigkeit. s

Die Franzosen haben den westlichen Teil des Grabens bei dem Gehöfte Maison de Champagne, in dem gestern mit Handgranaten gekämpf wurde, wieder genommen.

Westlich der Maas sind unsere Truppen beschäftigt die irn Rabenwalde noch befindlichen Franzoscnnester anszu-i räumen.

Oestlich des Flusses wurde zur Abkürzung der Verbindung unserer Stellung, südlich des Douaumont, mit den Linien , in der Wövre nach gründlicher Artillenevorbereitung das Dorf und die Panzerve e Vaur nebst zahlreichen anschließen­den Befestigungen des Gegners unter Führung des Kom­mandeurs der 9. Reservedivision General der Infanterie von GurctzkyCorintz durch die Posischen Reserve-Regimen--' ter 6 und 19 in glänzendem nächtlichen Angriff g-mommen.

In einer großen Zahl von Luftkämpfen, in der Gegend von Verdun, sind unser Flieger Sieger geblieben.

Mit Sicherheit sind 3'feindliche Flugzeuge abgeschoffen.

Alle unsere Flugzeuge sind zurückgekehrt, mehrere ihrer tapferen Führer verwundet.

Feindliche Truppen in den Orten westlich und südlich von Verdun wurden ausgiebig mit Bomben belegt.

Durch Angriff eines franziff. Flugzeuggeschwaders im Festungsbereich von Metz wurden 2 Zivilpersonen getötet, mehrere Priuathäuser beschädigt.

Im Luflkampf wurde Jas F'ugzeug des Geschwader- führers abgeschoffen. Er ist gefangen genommen sein Be­gleiter ist tot.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Russische Vorstöße gegen unsere Vorpostenstellung hatte i nirgcns Erfolg.

Wie nachträglich gemeldet wird, wurden die Bahnan­lagen an der Strecke nach Minsk, sowie feindliche Truppen in Mir, in der Nacht zum 8. März von einem unserer Luft­schiffe angegriffen.

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Balkan-Kriegsschauplatz. Tie Lage ist unverändert.

Oberste Hecresleitimg-

m 'ehr auch der Feldblumenft'-a' aus dem kleinen Hüt­chen und die Schürzung des Kleides zeigten, daß die Trift erin es darauf abgesehen hatte, der städtischen Toi­lette einen ländlichen Anbanch m geben. Sie batte eine lveite Mapvc aus dem Schg--ße.--"-sgeschlagcn und wa.r eben beschäftigt, mit kunstgeübten Strichen das bnbsche Waldbüd vor ihr nachmzeichnen. Gegenüber saß ein -Mann in ausgesuchter grüner Jägertracht, vornehm nach­lässig an den Buchenftamm geleb'nt und den Ringelwölk- cben einer Harannast-mrre nachbl-ckend, welche in der regungslosen Luft langsam emporstcigen und nur zögernd ve'flatterten. Er schien aufmerksam der Rede eines ehr­erbietig neben ihm stehenden Bauers zuzuhören; nur nianchv al fuhr er mit der seinen reich beringten Hand über die kahle, den Lebemann verratende Stirn oder strich sich die breiten rötlichen Flügel des sorgsam gepflegten Bartes in die Höhe.

,.Ta bak-en wir den Teufel schon", sagte der Grub- hoift'-, als er mit seinen Gefährten zuvörderst auf der Höbe des Fclsensteiaes angekommen war. ,,Ta steht der Finierneller, der alte Feinspinner, richtig schon neben dem Amtmann und red't und disputiert in ihn hinein, als wenn er sich dafton nähren müßt'! . . . Aber das muß man 'a-en, verstehen tut's der gestrenge Her:,-wie man sich's cr mmod' macht, daß Ein' das Warten m't verdrießt."

Anke- kolcbe" und ähnlichen Gesprächen kamen sie im Tale au und fte'lftn sich mit ehrerbietig entblößten Köp­fen i : de- Nähe des Amtmanns auf: der Finkenzeller trat zu den übrigen Wefterbrunnern, die in einiger Elitseis nuug im Graft aeft»ert gewesen waren. ,,So, da wäre, wir balt setzt", 'azte der Krubhofer, der vorang.'schoben worden, ,,wir machen unser Befehl (Empfehlung), g'streng Herr!"

,.Wer ist man?" f agte der Beamte, mit flüchtigem Seitenblick leicht die Zigarre absetzend.

,.Wir sind dft Bevollmächtigten von der Osierbrun- ner Gemeind' und wir wären halt da von wegen unsres Hcudcls mit den Wefterbrunnern und wegen . .