VilSbsüer
mtt lkrjähler vom schmsMglö / Erste
uns Isgeblatl
6es Aemmls Aeuenbürg
Erscheint Werktags
Telephon D. 41
-lr. 23
VerkimWungsblsl! öer lßömgl. föWmrer WildbaS, Meistern elt.
: Bestellgebühr in der Ltoltt oiettelmhr!. M.1.ZZ, monatlich 4S pfg. r Ne.jkigen nur S pfg., non auswärts 10 pfg., üie kleinspaltige i ; Bei allen würklembergilchen postunstaltcn und Postboten im Drts- ; Sarmanöieile oder deren Kaum. iieklamen t5 psg. die petitzeile.i kund Bachbarortsverkehr vierteljährlich stlk. I.2S, außerhalb des- » Bei Mieüerholungen entsprechender Kadatt. größere stusträge nach ?///// selben stlk. 1.;?. hiezu Bestellgeld Zü llbereinrvaft. reiegramm-Adrejs,-: freier Zchwarzwälder. r-!
Dienstag, den 1. Februar 1916.
33. Iahrg.
?ki!i>li!tt TlMd'lM ULK
Geatzes Hauptqnartier. den 31, Januar-
Westlicher Kriegsschauplatz.
Unsere neuen Gräben in der Gegend von Neuville wurden gegen französische Wiedererobungsversuche behauptet.
Die Zahl der nordwestlich des Gehöftes La-Folin gemachten Gefangenen erhöht sich auf 318 Mann. Die Beute auf 1> Maschinengewehre.
Gegen die am 28. Januar, südlich der Somme, von schleßischen Truppen genommenen Stellung, richteten die Franzosen mehrfache Feuerüberfälle.
Allgemein litt die Gefechtstätigkeit unter dem nebligen Wetter.
In Erwiederung des Bombenabwurfs französischer Luftfahrzeuge auf die offene außerhalb des Operationsgebietes liegende Stadt Freiburg haben unsere Luftschiffe in den beiden letzten Nächten die Festung Paris mit anscheinend befriedigendem Erfolg angegriffen.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Ruff. Angriffsversuche gegen den Kirchhof von Wisman (an der Aa) westlich von Riga, scheiterten in unserem In sanierte- und Artilleriefeuer.
Balkan-Kriegsschauplatz.
Die Lage ist unverändert.
Der Weltkrieg.
Zum ZeppeUnbesuch über Paris.
Wen erfreute nicht die prompte Erwiderung an/ den frevelhaften Luftangriff auf die offene Stadt Freiburg durch französische Flugzeuge unserer Luftflotte mit Freuoe und Stolz! Aber es rst nicht die rasche Vergeltung, die unsere oberste Heeresleitung ungeordnet hat, allein, was uns mit besonderer Genugtuung erfüllt, vielmehr empsinden wir große Freude auch darüber, daß es die Hauptstadt Paris war, welche die neue Probe deutschen Muts und deutscher Tapferkeit zu spüren bekam.
Ein Jahr ist ins Land geflossen, seit zum letzten Male unsere Zeppeline ihre Fahrt nach der französischen Hauptstadt gerichtet hatten. Wir lasen im Anschluß daran mit berechtigter Schadenfreude, wie die Pariser durch mehrere falsche Alarmnachrichten in unnütze Angst über neue Zeppelinbesuche versetzt wurden, trotzdem unsere Zeppeline wohlversorgt in ihren Hallen lagen. Der gewaltige Schrecken, den dre Zepp.line verursacht hatten, veranlaßte die französische Regierung, dem
Verspiele ihres englischen Verbündeten folgend, umfassende Vorkehrungen gegen einen neuen Luftangriff auch -.Baris zu treffen. Wir konnten spalteulauge Artllie/ 'aber die vortrefflichen Abwehrmaßregeln lesen, die jeden Luftangriff vollständig unmöglich machen sollten Ein ganzes Jahr lang haben unsere.Lnftschiffe Paris verschont, selbstverständlich — wie die Franzosen schrieben and es vielleicht auch wirklich glaubten — „aus purer Augst vor den französischen Abwehrkanonen". Das Märchen von der unantastbaren Lichterstadt Paris hat ein jähes Ende gefunden. Als Vergeltung für den Fliegerangriff auf Freiburg haben unsere Zeppeline „in den beiden letzten Nächten hie Festung Paris mit anscheinend befriedigendem Erfolg, angegriffen". Die bisher vorliegenden Nachrichten sprechen nur von dem Ängrisf, der in der Nacht von Samstag zum Sonntag erfolgte. Daß hier der Erfolg befriedigend war, wissen wir aus den französischen Meldungen, die doch sonst jeden Schaden oder Verlust schlankweg ablengnen. Wenn diese angebe», daß „einige Personell dem Angriff zum Opfer fielen und auch Schaden augcrichtet wurde", so können wir annehmcn, daß beides in beträchtlichem Umfange der Fall gewesen sein muß.
Das glänzende Versagen, oder richtiger gesagt, dre Unmöglichkeit eines Widerstandes oder einer Abwehr von Zeppelinen, durch die getroffenen Abwehrmapregeln wird den Franzosen aufs neue gezeigt haben, daß die Deutschen, wenn sie wollen, auch einen Angriff auf ihre Hauptstadt auszusühren imstande sind. Besonders der. Umstand, daß im zwei aufeinanderfolgenden Nächten,
wo doch sicher die verantwortlichen Stellen auf ihren Posten waren, wird ihnen diese Tatsache mit erneuter Deutlichkeit zu Gemüt geführt haben.
*
WTB. Paris, 31. Jan. Die Blätter besprechen den Besuch des Luftschiffes. Liberte schreibt: Ter Lärm der über uns explodierenden Bomben trägt weniger dazu bei, uns zu erschrecken, als dazu, uns in der Meinung zu bestärken, daß die Deutschen aus einem Volk bestehen, das zu verzweifeln anfängt. — Journal des Debats erklärt: Die Opfer sind, wie immer, Fraueil und Kinder. Ties wird der Anlaß großer Freude in Berlin sein, aber obwohl ihnen das richtige Verständnis schwer fällt, sollten die Deutschen anfangen, sich darüber Rechenschaft abzulegen, daß derartige Attentate weder auf das Ergebnis noch auf die Tauer des Krieges von irgend welchem Einfluß sind. — Im Temps heißt es: Man hat gestern, als das Erscheinen des Zeppelinluftschiffes nur eine Bewegung starker Neugierde in Paris erzeugte, von neuem gesehen, daß derartige sinnlose Verbrechen weder einen militärischen Eindruck noch einen Eindruck auf die Gemütsverfassung verursachen.
WTB. Paris, 31. Jan. Der „Temps" gibt nach Mitteilungen von maßgebender Stelle die Gründe dafür an, daß die Abwehrgeschütze das Zeppelinluftschifs nicht treffen konnten. Ein Nebel bedeckte am Abend Paris vollständig und bildete einen dichten Schleier von 700—800 Metern, den die Scheinwerfer nicht durchdringen konnten. Für die auf der Erde postierten Geschütze bedeutete dies die völlige Unsichtbarkeit des Zie les am Himmel und die Unmöglichkeit, zu schießen. Alle Flieger stiegen auf, sobald Alarm geschlagen wurde, aber nur die in dem Abschnitt, in den der Zeppe n eindrang, konnten das Luftschiff erkennen. Fünf davon schossen auf den Lenkballon verloren ihn aber bald aus Sicht. Ein einziger verfolgte ihn 50 Minuten lang nach Westen. Im Verhaus von etwa nur einer Minute hat der Zeppelin alle seine Geschosse abgeworfen. Die kurze Dauer keiner Anwesenheit und der Nebel waren seine Rettung.
WLB. Paris, 31. Jan. (Agence Havas.) Präsident Poincare und der Minister des Innern, Mal- vy, haben gestern morgen im Krankenhaus etwa 10 Opfer des Zeppelinangriffs besucht. Sie besichtigten daraus deu neuen Schauplatz der Tätigkeit des Leukoallons, wo eine zahlreiche Menge stand, und die Ereignisse mit Ruhe besprach. Die Zahl der getöteten Personen erreicht 2 4, darunter befinden sich mehrere Opfer, die nicht identifiziert werden konnten. Unter den Festgestellten befinden sich 9 getötete und 14 verletzte Frauen, 8 getötete und 12 verletzte Männer und zwei verletzte Kinder. Eine Bombe höhlte einen Trichter von einem Meter Tiefe mit einer Oeffnung von 5—6 Metern aus. Eine zweite durchschlug ein Haus von drei Stock werken vollständig, eine dritte hat ein Haus von drei Stockwerken, eine' vierte ein solches von fünf Stockwerken halb zerstört. Eine fünfte Bombe richtete denselben Schaden an einem anderen Gebäude an, eine sechste verursachte bedeutenden Schaden an einem Haus von fünf Stockwerken, eine siebte zerstörte ein einstöckiges Haus, eine achte siel aus die Straße und riß Türen und Fen- ffter eines benachbarten Hauses herab, eine neunte zer- -görte die Wand und den Hof eines fünfstöckigen Hauses, eine zehnte durchschlug eine Werkstatt, eine elfte fiel auf einen Steinhaufen, eine zwölfte zerstörte ein einstöckiges Gartenhaus. Eine ^ombe explodierte nicht.
Der neue Luftangriff auf Paris.
WTB. Paris, 30. Jan. Um 9.50 Uhr abends ertönte Luftschiffalarm. Alle Vorsichtsmaßnahmen wurden getroffen. Tie Polizeipräsektur teilte 9,50 Uhr abends mit, ein von Norden kommendes Luftschiff sei gemeldet, man wisse nicht genau, in welcher Richtung es fliege. Zur Vorsicht wurden die Lichter in der Stadt gelöscht. Um 10 Uhr abends ertönten in ganz Paris von neuem Glockengeläute und Trompetenstöße. Alle für den Fall eines Luftschiffalarms vorgesehenen Maßnahmen wurden sofort ausgeführt.
WTB. Paris, 31. Jan. Ein Bericht der „Agence Havas" besagt: Am 30. Januar abends bewegte sich ein deutsches Luftschiff in der Richtung auf Paris, wo es kurz nach 10 Uhr abends eintraf. Es wurde von Ab-
loehrgeickuiuen beschossen und von Flugzeugen angegriffen LaS Lunsckuff warf eine Anzahl Bomben, die nach den bisbengen Meldungen keinen Schaden l?) verursachten, lim clieinviertel Uhr war der Alarm zu Ende und die Be- .-uchniug wurde wieder hergcstellt.
Bcrgeblichc Jagd auf den „Zeppelin".
! ^ WTB. Paris, 31. Jan. „Manu" schreibt: Fün!
I Flugzeuge bekamen den Zeppelin, der am Samstag über Paris erschien, zu Gesicht und »erfolgten ihn. Ein von einem Quartierineistersergeaut gesteuertes Flugzeug mußte um kehren, >vetl es seine Munition verbraucht hatte. Eüu Geschützsluazeiia scheint den Zeppelin getroffen, aber »ich: so stark beschädigt zu haben, daß das Ungeheuer gesährdei Ein Unterleutnant verfolgte
den Zepoelln 53 Minuten lang, mußte aber die Verfolgung! wegen eines Motorschadens aufgeben und landen.
Die eigenen Landsleute getötet.
WTB. Berlin, 31. Jan. Unsere Feinde im Westen richten bekanntlich fortdauernd Artillerie- und Fliegerangriffe auf die Ortschaften in den von uns besetzten Gebieten Frankreichs und Belgiens. Auf die Einwohner ihrer eigenen Nationalität nchmen die Beschützer der Menschlichkeit dabei nicht die geringste Rücksicht. Die „Gazette des Arhennes" veröffentlichen seit einigen Monaten die Namen der toten und verwundeten Einwohner. Die Zusammenstellung dieser Angaben ergibt für die Wirkung des feindlichen Feuers auf die eigene friedliche Bevölkerung folgende Zahlen:
9 zust 89 zus. 131 zus- 75
Tote
' S.-Pt.
Okt.
Nov.
Dez.
Männer
28
41
11
9
Frauen
40
60
2l
10
Kinder (mit. 15
Jahr.) 24
31
13
7
Verwundete
Männer
45
92
23
22
Frauen
46
110
25
27
Kinder (unt. 15
Jahrsi 24
51
15
1«
Insgesamt sind mi:
22 zus. 182 !7 zus. 208 6 zus. 106
während der letzten 4 Mo
nate des vergangenen Jahres 791 französische und belgische Bürger durch die Geschosse ih'er Landlleute oder der Engländer getötet oder verwundet worden.
Der französische Tagesbericht.
WTB Paris, 31. Jan. Amtlicher Bericht von gestern iachmittag: Die Deutschen haben gestern abend unsere Stellungen südlich von der Somme zweimal angegriffen. Die eindliche Infanterie wurde durch unser Sperrfeuer und durch un- er Gewehrfeuer in unsere Gräben zuri' ' geworfen. Auf der ibrigen Front nichts von Bedeutung.
Abends: Fm Artois, südlich der Straße Neuville-Folie nachten wir eine Mine zur Explosion, die die feindlichen Mi- lengänge zerstörte. Unsere Artillerie richtete ein vernichtendes Feuer auf das feindliche Ber f'egung-zentrum von Sallaumines üdostlich von Lens und auf den Train und das Lager der Deutschen nördlich von Vimy. Zwischen Somme und Oise »ahnen unsere Batterien eine feindliche Truppenbewegung in der Seiend von Laucourt-Boye unter Feuer. Nördlich der Aisne vor Zoupir zerstörten wir durch unser Feuer ein deutsches Werk, -essen Besatzung vernichtet wurde. Oestlich von Reims wirksames Feuer unserer Schiitzeiigrabeiikanönen auf die feindlichen Anlagen. Lei Sennheim im Elsaß Beschießung der feindlichen Stellungen rördlich von Altkirch und bei Aspach. — Belgischer Be- : icht: Der Tag verlief ruhig auf der Front.
Die Lage im Osten.
WTB. Wien, 31. Jan. Amtlich wird verlautbart vvm 31. Januar 1916, mittags:
Auf allen drei Kriegsschauplätzen keine besonderen Ereignisse.
Ter russische Kriegsbericht.
WTB. Petersburg, 31. Jan. Amtlicher Bericht vom 30. Januar: Vom Rigaer Golf bis zum Pripec im allgemeinen Ruhe. Nur südlich vom Babitsee machte eine größere deutsche Ableitung einen Angriff, wurde aber durch unser Feuer vertrieben. Südöstlich von Kolli nahmen unsere Aufklärer einen ganzen Posten gefangen, die von den Lcsterreichern herb.»geschickte Verstärkung wurde durch unser Feuer Vertrieben. Auf der mittleren Strypa- front beschossen ivir zwei feindliche Batterien. Von zwei Ballons wurden glückliche Treffer in Kanonen und Munitionswagen beobachtet. In derselben Gegend durchschnitten unsere Aufklärer das Drahthindernis des Feindes in großer Ausdehnung und erkundeten die Lage von