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Dienstag, den 1. Februar 1916.

33. Iahrg.

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Geatzes Hauptqnartier. den 31, Januar-

Westlicher Kriegsschauplatz.

Unsere neuen Gräben in der Gegend von Neuville wur­den gegen französische Wiedererobungsversuche behauptet.

Die Zahl der nordwestlich des Gehöftes La-Folin ge­machten Gefangenen erhöht sich auf 318 Mann. Die Beute auf 1> Maschinengewehre.

Gegen die am 28. Januar, südlich der Somme, von schleßischen Truppen genommenen Stellung, richteten die Franzosen mehrfache Feuerüberfälle.

Allgemein litt die Gefechtstätigkeit unter dem nebligen Wetter.

In Erwiederung des Bombenabwurfs französischer Luft­fahrzeuge auf die offene außerhalb des Operationsgebietes liegende Stadt Freiburg haben unsere Luftschiffe in den beiden letzten Nächten die Festung Paris mit anscheinend be­friedigendem Erfolg angegriffen.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Ruff. Angriffsversuche gegen den Kirchhof von Wisman (an der Aa) westlich von Riga, scheiterten in unserem In sanierte- und Artilleriefeuer.

Balkan-Kriegsschauplatz.

Die Lage ist unverändert.

Der Weltkrieg.

Zum ZeppeUnbesuch über Paris.

Wen erfreute nicht die prompte Erwiderung an/ den frevelhaften Luftangriff auf die offene Stadt Frei­burg durch französische Flugzeuge unserer Luft­flotte mit Freuoe und Stolz! Aber es rst nicht die rasche Vergeltung, die unsere oberste Heeresleitung un­geordnet hat, allein, was uns mit besonderer Genug­tuung erfüllt, vielmehr empsinden wir große Freude auch darüber, daß es die Hauptstadt Paris war, welche die neue Probe deutschen Muts und deutscher Tapfer­keit zu spüren bekam.

Ein Jahr ist ins Land geflossen, seit zum letzten Male unsere Zeppeline ihre Fahrt nach der französi­schen Hauptstadt gerichtet hatten. Wir lasen im An­schluß daran mit berechtigter Schadenfreude, wie die Pa­riser durch mehrere falsche Alarmnachrichten in unnütze Angst über neue Zeppelinbesuche versetzt wurden, trotz­dem unsere Zeppeline wohlversorgt in ihren Hallen la­gen. Der gewaltige Schrecken, den dre Zepp.line verur­sacht hatten, veranlaßte die französische Regierung, dem

Verspiele ihres englischen Verbündeten folgend, umfas­sende Vorkehrungen gegen einen neuen Luftangriff auch -.Baris zu treffen. Wir konnten spalteulauge Artllie/ 'aber die vortrefflichen Abwehrmaßregeln lesen, die je­den Luftangriff vollständig unmöglich machen sollten Ein ganzes Jahr lang haben unsere.Lnftschiffe Paris ver­schont, selbstverständlich wie die Franzosen schrieben and es vielleicht auch wirklich glaubtenaus purer Augst vor den französischen Abwehrkanonen". Das Märchen von der unantastbaren Lichterstadt Paris hat ein jähes Ende gefunden. Als Vergeltung für den Fliegerangriff auf Freiburg haben unsere Zeppelinein den beiden letzten Nächten hie Festung Paris mit anscheinend befriedigendem Erfolg, angegriffen". Die bisher vorliegenden Nachrichten sprechen nur von dem Ängrisf, der in der Nacht von Samstag zum Sonn­tag erfolgte. Daß hier der Erfolg befriedigend war, wissen wir aus den französischen Meldungen, die doch sonst jeden Schaden oder Verlust schlankweg ablengnen. Wenn diese angebe», daßeinige Personell dem An­griff zum Opfer fielen und auch Schaden augcrichtet wurde", so können wir annehmcn, daß beides in be­trächtlichem Umfange der Fall gewesen sein muß.

Das glänzende Versagen, oder richtiger gesagt, dre Unmöglichkeit eines Widerstandes oder einer Abwehr von Zeppelinen, durch die getroffenen Abwehrmapregeln wird den Franzosen aufs neue gezeigt haben, daß die Deutschen, wenn sie wollen, auch einen Angriff auf ihre Hauptstadt auszusühren imstande sind. Besonders der. Umstand, daß im zwei aufeinanderfolgenden Nächten,

wo doch sicher die verantwortlichen Stellen auf ihren Posten waren, wird ihnen diese Tatsache mit erneuter Deutlichkeit zu Gemüt geführt haben.

*

WTB. Paris, 31. Jan. Die Blätter besprechen den Besuch des Luftschiffes. Liberte schreibt: Ter Lärm der über uns explodierenden Bomben trägt weniger da­zu bei, uns zu erschrecken, als dazu, uns in der Meinung zu bestärken, daß die Deutschen aus einem Volk be­stehen, das zu verzweifeln anfängt. Journal des Debats erklärt: Die Opfer sind, wie immer, Fraueil und Kinder. Ties wird der Anlaß großer Freude in Berlin sein, aber obwohl ihnen das richtige Verständ­nis schwer fällt, sollten die Deutschen anfangen, sich dar­über Rechenschaft abzulegen, daß derartige Attentate we­der auf das Ergebnis noch auf die Tauer des Krieges von irgend welchem Einfluß sind. Im Temps heißt es: Man hat gestern, als das Erscheinen des Zeppelin­luftschiffes nur eine Bewegung starker Neugierde in Paris erzeugte, von neuem gesehen, daß derartige sinn­lose Verbrechen weder einen militärischen Eindruck noch einen Eindruck auf die Gemütsverfassung verursachen.

WTB. Paris, 31. Jan. DerTemps" gibt nach Mitteilungen von maßgebender Stelle die Gründe da­für an, daß die Abwehrgeschütze das Zeppelinluftschifs nicht treffen konnten. Ein Nebel bedeckte am Abend Pa­ris vollständig und bildete einen dichten Schleier von 700800 Metern, den die Scheinwerfer nicht durch­dringen konnten. Für die auf der Erde postierten Ge­schütze bedeutete dies die völlige Unsichtbarkeit des Zie les am Himmel und die Unmöglichkeit, zu schießen. Alle Flieger stiegen auf, sobald Alarm geschlagen wurde, aber nur die in dem Abschnitt, in den der Zeppe n eindrang, konnten das Luftschiff erkennen. Fünf davon schossen auf den Lenkballon verloren ihn aber bald aus Sicht. Ein einziger verfolgte ihn 50 Minuten lang nach Westen. Im Verhaus von etwa nur einer Minute hat der Zep­pelin alle seine Geschosse abgeworfen. Die kurze Dauer keiner Anwesenheit und der Nebel waren seine Rettung.

WLB. Paris, 31. Jan. (Agence Havas.) Prä­sident Poincare und der Minister des Innern, Mal- vy, haben gestern morgen im Krankenhaus etwa 10 Opfer des Zeppelinangriffs besucht. Sie besichtigten daraus deu neuen Schauplatz der Tätigkeit des Leukoallons, wo eine zahlreiche Menge stand, und die Ereignisse mit Ruhe besprach. Die Zahl der getöteten Personen er­reicht 2 4, darunter befinden sich mehrere Opfer, die nicht identifiziert werden konnten. Unter den Fest­gestellten befinden sich 9 getötete und 14 verletzte Frauen, 8 getötete und 12 verletzte Männer und zwei verletzte Kinder. Eine Bombe höhlte einen Trichter von einem Meter Tiefe mit einer Oeffnung von 56 Metern aus. Eine zweite durchschlug ein Haus von drei Stock werken vollständig, eine dritte hat ein Haus von drei Stockwerken, eine' vierte ein solches von fünf Stockwer­ken halb zerstört. Eine fünfte Bombe richtete denselben Schaden an einem anderen Gebäude an, eine sechste ver­ursachte bedeutenden Schaden an einem Haus von fünf Stockwerken, eine siebte zerstörte ein einstöckiges Haus, eine achte siel aus die Straße und riß Türen und Fen- ffter eines benachbarten Hauses herab, eine neunte zer- -görte die Wand und den Hof eines fünfstöckigen Hau­ses, eine zehnte durchschlug eine Werkstatt, eine elfte fiel auf einen Steinhaufen, eine zwölfte zerstörte ein ein­stöckiges Gartenhaus. Eine ^ombe explodierte nicht.

Der neue Luftangriff auf Paris.

WTB. Paris, 30. Jan. Um 9.50 Uhr abends er­tönte Luftschiffalarm. Alle Vorsichtsmaßnahmen wurden getroffen. Tie Polizeipräsektur teilte 9,50 Uhr abends mit, ein von Norden kommendes Luftschiff sei ge­meldet, man wisse nicht genau, in welcher Richtung es fliege. Zur Vorsicht wurden die Lichter in der Stadt gelöscht. Um 10 Uhr abends ertönten in ganz Paris von neuem Glockengeläute und Trompetenstöße. Alle für den Fall eines Luftschiffalarms vorgesehenen Maßnahmen wurden sofort ausgeführt.

WTB. Paris, 31. Jan. Ein Bericht derAgence Havas" besagt: Am 30. Januar abends bewegte sich ein deutsches Luftschiff in der Richtung auf Paris, wo es kurz nach 10 Uhr abends eintraf. Es wurde von Ab-

loehrgeickuiuen beschossen und von Flugzeugen angegriffen LaS Lunsckuff warf eine Anzahl Bomben, die nach den bisbengen Meldungen keinen Schaden l?) verursachten, lim clieinviertel Uhr war der Alarm zu Ende und die Be- .-uchniug wurde wieder hergcstellt.

Bcrgeblichc Jagd auf denZeppelin".

! ^ WTB. Paris, 31. Jan.Manu" schreibt: Fün!

I Flugzeuge bekamen den Zeppelin, der am Samstag über Paris erschien, zu Gesicht und »erfolgten ihn. Ein von einem Quartierineistersergeaut gesteuertes Flugzeug muß­te um kehren, >vetl es seine Munition verbraucht hatte. Eüu Geschützsluazeiia scheint den Zeppelin getroffen, aber »ich: so stark beschädigt zu haben, daß das Ungeheuer gesährdei Ein Unterleutnant verfolgte

den Zepoelln 53 Minuten lang, mußte aber die Verfol­gung! wegen eines Motorschadens aufgeben und landen.

Die eigenen Landsleute getötet.

WTB. Berlin, 31. Jan. Unsere Feinde im We­sten richten bekanntlich fortdauernd Artillerie- und Flie­gerangriffe auf die Ortschaften in den von uns be­setzten Gebieten Frankreichs und Belgiens. Auf die Ein­wohner ihrer eigenen Nationalität nchmen die Beschützer der Menschlichkeit dabei nicht die geringste Rücksicht. DieGazette des Arhennes" veröffentlichen seit eini­gen Monaten die Namen der toten und verwundeten Einwohner. Die Zusammenstellung dieser Angaben er­gibt für die Wirkung des feindlichen Feuers auf die eigene friedliche Bevölkerung folgende Zahlen:

9 zust 89 zus. 131 zus- 75

Tote

' S.-Pt.

Okt.

Nov.

Dez.

Männer

28

41

11

9

Frauen

40

60

2l

10

Kinder (mit. 15

Jahr.) 24

31

13

7

Verwundete

Männer

45

92

23

22

Frauen

46

110

25

27

Kinder (unt. 15

Jahrsi 24

51

15

1«

Insgesamt sind mi:

22 zus. 182 !7 zus. 208 6 zus. 106

während der letzten 4 Mo­

nate des vergangenen Jahres 791 französische und bel­gische Bürger durch die Geschosse ih'er Landlleute oder der Engländer getötet oder verwundet worden.

Der französische Tagesbericht.

WTB Paris, 31. Jan. Amtlicher Bericht von gestern iachmittag: Die Deutschen haben gestern abend unsere Stellungen südlich von der Somme zweimal angegriffen. Die eindliche Infanterie wurde durch unser Sperrfeuer und durch un- er Gewehrfeuer in unsere Gräben zuri' ' geworfen. Auf der ibrigen Front nichts von Bedeutung.

Abends: Fm Artois, südlich der Straße Neuville-Folie nachten wir eine Mine zur Explosion, die die feindlichen Mi- lengänge zerstörte. Unsere Artillerie richtete ein vernichtendes Feuer auf das feindliche Ber f'egung-zentrum von Sallaumines üdostlich von Lens und auf den Train und das Lager der Deutschen nördlich von Vimy. Zwischen Somme und Oise »ah­nen unsere Batterien eine feindliche Truppenbewegung in der Se­iend von Laucourt-Boye unter Feuer. Nördlich der Aisne vor Zoupir zerstörten wir durch unser Feuer ein deutsches Werk, -essen Besatzung vernichtet wurde. Oestlich von Reims wirksames Feuer unserer Schiitzeiigrabeiikanönen auf die feindlichen Anlagen. Lei Sennheim im Elsaß Beschießung der feindlichen Stellungen rördlich von Altkirch und bei Aspach. Belgischer Be- : icht: Der Tag verlief ruhig auf der Front.

Die Lage im Osten.

WTB. Wien, 31. Jan. Amtlich wird verlautbart vvm 31. Januar 1916, mittags:

Auf allen drei Kriegsschauplätzen keine besonderen Ereignisse.

Ter russische Kriegsbericht.

WTB. Petersburg, 31. Jan. Amtlicher Bericht vom 30. Januar: Vom Rigaer Golf bis zum Pripec im allgemeinen Ruhe. Nur südlich vom Babitsee machte eine größere deutsche Ableitung einen Angriff, wurde aber durch unser Feuer vertrieben. Südöstlich von Kolli nah­men unsere Aufklärer einen ganzen Posten gefangen, die von den Lcsterreichern herb.»geschickte Verstärkung wurde durch unser Feuer Vertrieben. Auf der mittleren Strypa- front beschossen ivir zwei feindliche Batterien. Von zwei Ballons wurden glückliche Treffer in Kanonen und Mu­nitionswagen beobachtet. In derselben Gegend durch­schnitten unsere Aufklärer das Drahthindernis des Fein­des in großer Ausdehnung und erkundeten die Lage von