wir rmS dem grauen GewöK. daß »roch eine

iriche Fülle dieser weißen Masse vorhanden ist. Wir vermuten aber, daß die jetzige Schneedecke noch keine Beständigkeit haben wird.

Tages-Nachrichten,

Wieder eine Geschäfts Vereinfachung. Die Postverwaltung hat bestimmt, daß die Ein­träge der zur Einlieferung kommenden gewöhn­lichen Nachnahmebriefe in das Annahmebuch und der uneingelöst zurückkommenden gewöhn­lichen Nachnahmebriefe in die Bestellkarten vom 1. Dezember ab in Wegfall kommen.

Po st Praktikanten not.

In einem Stuttgarter Blatt ist folgende Annonce zu lesen:

Postpraktikanten, zur Zeit erwerbs­los, suchen passende Beschäftigung. Gest. Angeb. mit Lohnangabe unterPost 167" an die Expedition ds. Bl."

Ferner wird von Ulm berichtet, daß unter den 11 männlichen Personen, welche sich dort bei der Arbeitslosenzählung als beschäftigungs­los meldeten, 7 Postpraktikanten ll. Klaffe be­fanden, die nach ihren Angaben seit Beginn des Winterhalbjahres infolge der Anstellung von weiblichem Personal bei den Verkehrsanstalten außer Verwendung gesetzt seien. (Wirklich t r o st l o s!)

Aus der Gemeindeordnungskommission

Stuttgart, 18. Nov. Zur Wähler­listenkommission wurde beschlossen:Die Kom­mission besteht aus dem Ortsvorsteher als Vor­sitzenden, dem Bürgerausschußobmann und dem Gemeindepfleger. Wo ein besonderer Rats­schreiber ist, soll derselbe zu diesem Geschäft beigezogen werden. Wahlberechtigt sind die- jemgen Gemeindebürger, die am festgesetzten Wahltag das 25. Lebensjahr zurückgelegt haben." An der Debatte über diese Frage haben sich

Der 28. Parteitag der Deutschen Bolkspartei.

(Fortsetzung.)

Weiter haben der gemeinsamen Linken ge­schadet die vielfachen Eifersüchteleien unter den Führern. (Sehr richtig!) Wir haben die Er­fahrung gemacht, daß wir wenigstens scheinbar von einem Bündnis mit der Sozialdemokratie weiter entfernt sind als je zuvor. Die Sozial­demokratie hat den Dreimillionensieg noch nicht verdaut. Es drängen sich Ueberpoliker in den Vordergrund, die zweifellos darnach streben, die bürgerliche Linke zu erdrücken, um eine Situation herbeizuführen, in der sie die einzigste Ver­treterin der Opposition ist. Die Mittel, mit denen die Sozialdemokratie den Kampf geführt hat, haben vielfach in den bürgerlichen Kreisen so verstimmt, daß wir von einer Annäherung weiter als je entfernt zu sein scheinen.

Der Antrag des Ausschusses verlangt nun eine Abgrenzung nach Rechts und Links, Was die Abgrenzung nach Rechts betrifft, so glaube ich, ist es nicht meine Aufgabe, zu bestimmen, wer in unserer Resolution einbegriffen ist. Es ist nicht unsere Aufgabe, weil wir nicht die Politik dieser Nationen machen können. Wir wollen den Nationalliveralen es überlassen, ob sie sich so weit entwickeln, daß sie in eine links­stehende Koalition ausgenommen werden können. Die Entwickelung der nationalliberalen Partei selbst und die Entwickelung ihrer einzelnen Mit­glieder gehen nicht zusammen. Die letzteren sind häufig linkser als ihre Partei. Die Jung- liberalen haben einige Ansätze gemacht, sich nach links zu entwickeln, aber es ist ihnen bis jetzt nicht gelungen. Bezüglich der National­sozialen sind wir in Frankfurt der Meinung, daß in einer Partei, die sich von den Christlich- Sozialen so weit entwickelt hat bis zu der frei­sinnigen Vereinigung, ein guter Kern steckt, be­sonders daß hervorragende Intelligenzen in der Partei zu erkennen sind. Ich halte auch den AusdruckBürgerliche Linke" in der Resolution für nicht ganz paffend. Unsere Auffassung vom Bürgertum ist jedoch diel wir fassen darunter Arbeiter und Bürger. Es wäre wünschenswert, daß wir einen anderen Ausdruck finden könnten. Wir wären froh, wenn wir sagen könnten: «Demokratische Linke." Die taktische Stellung ur Sozialdemokratie läßt sich dahin feststellen,

wiederholt beteiligt di« Abgeordneten Hanßmann.

Schick, Liesching, Haug, Betz, Röder, Kloß. Hinsichtlich der Wahlkommission wurde der Ent­wurf dahin abgeändert, daß die Kommission bestehen soll aus dem Ortsoorsteher, je einem Mitgliede des Gemeinderates und Bürgeraus­schusses, die von jedem Kollegium aus seiner Mitte gewählt werden. Ein Antrag auf Ein­führung von Wahlkuverts wurde mit 12 gegen 3 Stimmen abgelehnt.

Nagold. Der Bezirksvolksverein. Am Sonntag, 8. ds., traten hier die Vertrauens­männer des Nagolder Oberamts im Gasthof zur Rose zur Gründung ein Bezirksvolksvereins zusammen. Zugleich fanden sich die Partei­freunde aus dem ganzen Oberamt und allen Ständen der Bevölkerung ein. Das Lokal war bis auf den letzten Platz besetzt; anwesend waren auch Reichstagsabgeordneter Schweickhardt und und vom Landesausschuß Herr Georgii. Nach­dem letzterer über das Programm der Volks­partei gesprochen hatte, wurden die Statuten beraten, festgelegt und der Ausschuß gewählt, als Vorstand Reichert-Nagold, Stellvertreter Kleiner-Ebhausen, Schriftführer Berg-Nagold, Kassier Paul Beck-Altensteig, neben 8 Mitglie­dern aus verschiedenen Orten des Bezirk. Der ganze Verlauf der Versammlung und die Stim­mung der Anwesenden, von denen sich 94 als Mitglieder anmeldeten, war außerordentlich er­freulich für die demokratische Sache; schaffens- freudige, frische Kräfte stellen sich in ihren Dienst der Erfolg wird nicht ausbleiben. Möge das Beispiel der Nagolder Freunde zur Nachahmung im ganzen Lande, besonders in den Nachbargebieten, aufmuntern!

Tübingen, 17 Nov. Der Raubmörder Hespeler hat am Tage vor seiner Hinrichtung das Geständnis abgelegt, im Jahre 1901 einen schweren Diebstahl in Mannheim begangen zu haben, wobei ihm 2500 Mark in die Hände fielen.

daß wir uns nach den Interessen unterer Partei entscheiden müssen und nach der jeweiligen poli­tischen Situation. Wir acceptieren nicht die Parole:Unter allen Umständen gegen die Sozialdemokratie", aber ebensowenig die Parole: Unter allen Umständen für die Sozialdemokratie", aber wir acceptieren die Parole:Unter allen Umständen gegen die Reaktion, auch mit der Sozialdemokratie." (Lebhafter Beifall.)

Wir haben praktisch die Sozialdemokratie als bündnisfähig erklärt. Wir werden uns auch von dieser Anschauung durch die unerquickliche Entwickelung nicht abbringen lassen, die schon vor dem Dresdner Parteitag hervorgetreten ist. Obgleich die Sozialdemokratie beschlossen hat, daß die Revisionisten tot sind, muß sie doch immer mit einem revisionistischen Programm vor die Wähler treten. Und aus dieser Situation heraus erblickt sie in uns die größten Feinde, weil sie mit unserem Programm in die Agitation zieht.

In der Debatte ergriff zuerst das Wort Landtagsabgeordneter Friedrich Haußmann:

Mit einigem Skeptieismus bin ich der Bruchsaler Resolution gegenübergestanden. Ich muß aber gestehen, daß tue Art der Begründung durch Oeser meine Bedenken zerstreut hat, und ich wünsche, daß ein einheitliches Votum zu stände kommt. Wenn wir in der Volkspartei auch unsere eigenen Anschauungen stets zu wahren verstanden haben, so haben wir doch auch stets die Bedeutung einer Nachgibigkeit gegenüber Mehrheitsanschauungen, gegenüber Initiativ- wünschen, welche aus dem Schoß der Freunde hervorgetreten sind, nicht verleugnet. Die Stel­lung gegenüber der Sozialdemokratie hat Oeser an verschiedenen Punkten richtig hervorgehoben. Sie wird stets erleben, daß im Bürgertum so und so viele in die Arme der Reaktion ge­trieben werden. Wenn wie in Schwetzingen die Dolkspartei gegen einen Nationalliberalen steht, und die sozialdemokratischen Wahlmänner zu dem Nationalliberalen über die Volkspartei hinwegspringen, ist das nicht Freiheitsarbeit? Dazu kommt, daß wie schwierig auch die Situ­ation für einen ehrlichen Bürger ist, die Sozial­demokratie die Schwierigkeiten dadurch gesteigert hat» daß sie stets ein redliches Fortschrittsbe­mühen auf Schritt Und Tritt aufs gehässigste entstellt hat. Oeser hat gesägt» er bedanre den Ausdruck «Bürgerliche Linke." Ich kann mir gar keine schönere Bezeichnung denken. Das Bürgertum umfaßt alle, in unserem Sinn ist

Darmfladl. UNorn Wiedw-Darmff. Ztg." meldet, ist die Kaiserin von Rußland durch eine Entzündung am Ohre am Reisen verhindert. Infolgedessen können der Kaiser und die Kaiserin zu ihrem großen Leidwesen an der Besetzung der Prinzessin Elisabeth nicht teilnehmen.

DerBert. Lokalanz." meldet aus Paris: die ehemalige Kronprinzessin von Sach­sen nennt sich nicht mehr Gräfin Montignose, sondern Louise von Baaringe. Sie will Schloß Renno verlassen und sich am Sonntag nach Basel begeben, wo sie künftig ihr Domoziel nehmen wird.

Trier, 18. Nov. Der auf der Strecke Trier-Köln liegende Killburger Tunnel ist ein­gestürzt.

Dünkirchen, 18. Nov. Ein russischer Matrose, der sich verirrt halte, geriet vor eine französische Schildwache. Da der Russe sich nicht verständigen konnte, ergriff der Posten das Gewehr. Der Russe wollte darnach greifen worauf der Posten den Russen mit dem Kolben niederschlug. Später klärte sich die Sache auf. Der Zustand des Russen ist lebengefährlich.

Sofia, 18. Nov. Auf Ersuchen der Prinzessin Clementine hat die Kaiserin von Rußland der russischen Gesellschaft vom Roicn Kreuz, deren Vorsitz sie ist, gestattet, in Ruß­land Versammlungen zu Gunsten der mazedoni­schen Flüchtlinge zu veranstalten. Sie hat der Prinzessin mitgeteilt, daß die Hälfte zusammen­fließender Summe ihr (der Prinzessin) zur per­sönlichen Verfügung gestellt werde.

Zum Tode der Prinzessin Elisabeth v o n H e s s en.

Petersburg, 18. Nov. DerRegie- rungsbote" veröffentlicht eine vom kaiserlichen Leibchirurgen Hirsch, Prof. Orth, Prof. Prsche- woski, dem Ordinator des Findelhauses Anders,

ein Arbei'.er ein Bürger gerade so gut, wie wir. (Lebhafter Beifall.) Ganz einverstanden bin ich mit der Stellungnahme gegenüber der Reaktion. WaS die Hauptfrage anlangt, daß die Gruppen der bürgerlichen Linken zu energischem Kamps gegen die rückschrittliche Bewegung einen engeren Zusammenschluß machen, so bin ich stets auf dem Standpunkte gestanden, daß wir diesem Zusammenschluß nicht aus dem Wege gehen sollen. Ich glaube aber sagen zu wollen, was hier in einem engeren Zusammenschluß gesucht und gefunden wird, wird und darf nicht gehen auf Kosten unserer Prinzipien (Zustimmung). In taktischer Beziehung ist hier Vorsicht ge- boten und diese den Mandataren ans Herz zu legen. Ich stimme der Resolution in deni Ver­trauen zu, daß unsere Führer unseren Stand­punkt stets wahren werden. (Beifall.)

Phili ppson-Kirchheimbolanden befürwortet den.Zusammenschluß, indem er einen gemein­samen Ausschuß der Parteien und die Veran­staltung eines gemeinsamen Parteitages alle 2 Jahre vorschlägt.

Dr. Elsas-Stuttgart: Ehe wir in der folgenschweren Frage einen Beschluß fassen, möchte ich auf das dringendste bitten, den Schritt auf das gründlichste zu überlegen. Die Folge des Beschlusses von Bruchsal soll eine taktische Veränderung sein.i Ich halte es unbedingt für nötig, hier angesichts der jetzigen politischen Situation von Parteiwegen auszusprechen, daß man nicht nur lediglich ein taktisches Zusammen­gehen anstrebt. Ich werde hier eine Resolution vorlegen, die aus diesem engeren Zusammen­schluß taktischer Art den Versuch eines politischen Zusammengehens überhaupt macht:

Der Parteitag der Deutschen Volkspartei spricht seine einmütige Zustimmung zu den Bruchsaler Beschlüssen aus, ersucht jedoch den weiteren Ausschuß, in Erwägung zu ziehen, ob es sich nicht empfiehlt

1. den engsten politischen Zusammenschluß aller entschiedenen Elemente des deutschen Libe­ralismus unter Betonung der Opposttionsstellung derselben zu propagieren und in möglichstem Zusammenarbeiten mit der Sozialdemokratie;

2. zu diesem Zweck einen Delegjertentag aller politischen Organisationen mit ausge­sprochenem freiheitlichem Programm nach Frank­furt zu berufen.

Landtagsabgeordneter Denedey - Konstanz: Wik Badenser haben uns verschiedener Be­denken nicht erwehren können, Sie w«»en u,w