Betrag der Gemeindesteuer gleitkommt, die in der niedersten Eivkomwendstuse noch Art. 18 des E>">- kommensj>ueraes.tz-s zu entr chten ist. D>eS ist der wcjeinlrcbe Teit des Aittro»«. Damit war de, Antrag d,s R ferenlen, unterlegen, weiter dahin ging: Die Gemeinden, die eine Gemeinde,Umlage auf Grundeigentum, Gebäude und Gewerbe erheben, zu berechtigen, eine Wohnsteuer von 2 Mk., resp. für selbständige Frauenspersonen 1 Mk. zu erheben. Eine Anregung Haußmann«, das Ge- meindeonglhörigkiilö-Gesetz an der einschlägigen Stelle durch ein Jnitiativgesetz zu ändern, wurde sallin gelassen.
Stuttgart, 7. Juli. Die würltbg. Post- und Telegraph,nverwaltung erf-eute sich auch im Monat Mai einer steigernden Einnahme: gegen 1098283^! im rorsähiigen Mai wurden h-üer 1149510^, a>so 50827 mehr Einnahmen erzielt.
E'llilshaim, 9. Juli. Infolge unrichtiger Weichknirellung sti-ßen aus dem hiesigen Bahnhof gestern 2 GüleezugSmaschinen zusammen. Der Schaden ist sehr erheblich. Ein Heizer erlitt schwere innere unv äuß re Verletzungen. Der Verkehr ist nicht unterbrochen. Die unrichtig« Bedienung der Weiche, wenn die Untersuchung je eine solche fest- steven wird, würde einem bayerischen Bediensteten zur Last fallen.
Nottenlmrg, 7. Juli. Der bei dem hicstgcn königlichen Landesgesängnis Rottenburg errichtete GtfängniSbau für jugendliche Personen männlichen Geschlechis ist am 1. dS. in Betrieb gesetzt worden. Von diesem Zejipunkl an sind diejenigen gegen jugendliche Personen gerichtlich erkannten Strafen, Weiche bisher in der Abteilung der jugendlichen Gefangenen bei dem ZellengefängniS Hrilbrvnn zu vollziehen waren, in der bet dem LanveSgefängniS Romnburg eingerichteten Jugendabteilung zu voll- strccken.
Lausten a. N., 8. Juli. In der Absicht, sich das Leben zu nehmen, schoß sich am Sonntag früh unterhalb der Nckarbrücke rin 18 Jahre alter Baugewerkjchüler RamenS Karl Harsch eine Kugel unterhalb deS HerzevS in den Leib. Der Schwer» verlttzie der kaum mit dem Leben davon kommen dürste, wurde in sein elterliches Wohnhaus verbracht.
Roscnscld, 8. Juli. Ein Bubenstück murre vom Sonntag aus Montag in dem im Beureme, Thal gelegenen Sankst.inbruck des G meinberai» Jäger verübt. Die dort t sin bliche Lchvhbüit- wurde erbrochen, die darin befindlichen Bi rkäßchen auSgelrur.ken und dann zusammengeschlagen. Z ich- NUngen und Bücher zerrissen, woourch Jager bedeutender Schaden entsteh!. An der aus den Angeln gehobenen Thüre stand; .Rache ist fitst." Für die Ergreifung der Thäier ist eine Belohnung ausg'setzt.
EmmeudlNgeu, 8. Juli. Vergangene Nacht ereignete sich laut »Freid. Zlg." in Nimdurg ein schrecklicher Vorfall. Der ledige Stubenwirt Georg Dämmler erschoß nach kurzem Wortwechsel den 29 Jahre alten verheirateten Georg Hohdtehler mit «wem Revolver und machte gleich darauf einen Selbstmordversuch. Hohbiehlec drang die Kugel tu die Schläfe; er war sofort tot, während Dämmler diö jetzt noch lebt.
Aus Baden, 8. Juli. Verschiedenes. Gestern nachmittag Haid 4 Uhr eitronk drimBadrn in der Donau der ledige 21'/»jährige Johann Weber von Karlsruhe, Sohn des Landwirts Anton Weber. Er war der älteste von 6 Geschwistern. Ein Krampfe,,fall war lie Ursache seine« Ertrinkens. — Heule nacht bald nach 12 Uhr brach in Obrr- öwtshelm eine große F-uersbrunst au^. Es ist ubgebravnt das Rathaus, 2 Wirtshäuser (zum »Adler" und zum .Löwen"), 1 Wohnhaus, 5 Scheuern, der Gemkindepforrenstall mit mehreren Farcen. — Am 15. und 18. d«. MtS. findet in Breiten die 57. Jahresversammlung deS badischen HaupwereinS der evang. Gustav-Adolf»Stisung stall, wozu bis heute schon viele Anmeldungen au« allen Teilen des Landes eirigelaufen find. — Eine Schwindlerin, sich als eine englische Oberstfrau ausgab und in einer Prustvn in Hetdeldeig wohnte, hat eine Anzahl Geschäfte durch Entnahme von Waren aus Kredit und durch Aufnahme von Darlehen erheblich geschädigt. Man spricht von einer Gesamtsumme von 80000 welche dt» Schwindle» rin erbeutet haben soll.
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Tages-Nachrichten.
Maunhe m, 8. Juli. Da« hiesige Schwurgericht verurleitte die ArmenhäuSleritl Anna Henmann
auS KrauShelm, die ihre drei kleinen Kinder durch Such- mit de> S>'ck odel ö -le, wea-n Tv'scdlag s zu 13 Jihr-n Zuchthaus, den Ehrma- n w gen Buh ft- z» 3 '/» Jahren Gefängnis.
Bonn, 10. Juli. De^K onprinzen begegnete gestern oben» ein kleiner U»saU. An der Eck vrr Wörther und der Koblenzer Straße kam das Pferv d«S Wagens, in w lckem der Kronprinz mit dem Oberleutnant v. Etülpnagel sah. so plötzlich zu Fall, daß der Wogen einen starken Ruck nach vorn erhielt und der Kronprinz, der die Zügel führte, seitwärts hinauSfiel. Der Kronprinz erlitt keinerlei Verletzungen, sondern erhob flch sogleich wieder, während Oberleutnant v. Stüipnagel das Pferd fisthtrli. Der Kronprinz s'tzte sofort mit seinem Begleiier zu Fuß seinen W-g fort.
Berlin, 8. Juli. Der Besuch des Königs von Jialien am deutschen Kaiserhofe ist dem »Lok.- Anz." zufolge für Ende August in Aussicht genommen. Die zu Ehren de« Gastes geplante Parade ist aus den 30. August festgesetzt worden. Wie dasselbe Blatt aus Rom meidet, wird der Zar den Besuch de« italienischen König« im Januar erwidern.
Berlin, ö. Juli. Auf der Oberspree, unweit Erkner, ertranken auf einer Segelfahrt zwei Frauen und ein junges Mädchen.
Kötschach im Gallthal (Kärnten), 9. Juli. Da« Dorf Köischach ist halb abgebrannt.
London, 9. Juli. Ehamberlain verließ heute früh das Hospital. Er trug keine Kopfbedeckung, da der Kops verbunden ist. Der Menister fuhr mit seiner Gattin in seine Wohnung.
Manila, s. Juli. Die Cholera breitet sich allmählich weiter auS. Am Svnniag waren 50 Todesfälle zu verzeichnen. Die Behörden beschäf- itgten sich mit einem Plane, die Sanierung der Siabt vorzunehmen. Die durchseuchten Stadtviertel sollen niedergerissen und 50000 Eingeborene in Lagern vor der Stadt unlkrgebrachi werde».
Willemstad, 8 . Juli. Präsident Castro ist gestern morgen an Bord des Damps-rs »Sstun", der zwei Schoner mil RegierungSlrupp n im Schlepptau iührlk, hier angkkommen. Ba,c->ona ist teilweise von den Aufständischen umzingelt. Du Präsident wird Nicht vor Sonntag zum Angriff Üverg-V'N.
Peking, 8. Juli. Die C'olera greift unter bell Eylnefe» immer weiter um »Ich und verbrei t sich mit solcher Schn.lligketl, ratz eine Schätzung d-r Tot n ganz unwö^lrck »t. TäuOch w>rben c>. 100 Caoicralcichen durch z« i od r drei Tvorecer OlN-it- der Siarl wrgge schosst. J>< T'enistii Hai die Cholera nachgelassen.
Kämpfe in der Mandschurei. Der »Köln. Zig." zugehcnde Meldungen bestätigen, daß in der Mandschurei die Unruhen sondauern. Dir rufst' scheu Truppen bestehen unausgesetzt kietlic Gesechie mit ausständttchen Stämmen, denen sich entlaufene russische Sträflinge angeschlossen haben. Bei eine: in der Nähe von Zizika gelegene« Ets'Ndahnstation geriet die E>,lnbahuvrücke zweimal in Brand. Die Thäier sind mutmaßlich diese Räuberbanden, die gut organisiert zu sein scheinen und zahlreiche Uebersille wagev. Eine solche 600 Mann starke Lande lötete 5 Russen und verwundete 7 Kosaken Uner Truppe, die mit zwei Geschützen zur Ver» solgung ousgesanbr worden war.
Deulsch-Ostasrika. Wie die »Deulich-Ostasri- konische Zeitung" verichlet, ergab die Hüttensteuer, die zum erstenmal im Jahre 1896 erhoben wurde und 843,000 etnlrug, im Jahre 1901 einen Ertrag von 1 Million
Verschiedenes.
Der diesjährigen Hauptversammlung des Wärst. Schwarzwaidvereius IN Schramoerg widmete der slühere Schriftleiter der SchwarzwalbvercinSzeil- schrtst, Rektor Weizäcker in Calw, folgenden sinnigen Ftstgr^ß:
Sonst, wenn sich naht' der große Tag des Bunde«, Der seine Kraft dem Echwarzwaid hat geweiht, Da Hali' auch ich degeist'rungavoüen Munde«,
Ein frische« Wort de« Gruße« gern deren,
I- wagte selbst aus« Muscnrvß zu steigen Unv lieb? r«, mich al« frohen Gast zu zeigen.
Da« ist nun ander«, seit wie kalter Schauer. Zurrst die bange Sorge brach hi rein Und dann die bitterst», die schwerste Trauer,
Seit mir erlosch im Hau« der Sonnenschein l Nur neuen Schmerz entfachen frohe Weisen!
Wa« soll rin trüber Gast tn eurrN Kreisens
Und doch kann ich nicht völlig mich verschließen D-S blüd n en Vereine« Za»d»rkaft,
Doch au? d-r F rne muß ich ibn begrüß-n.
Der so viel G >>eS, Sckö es wrkr und sch«>ff>: kann >ch m'w nicht «m K- iS «er Binder tr u-n, Ich wü< sch' ihm roL ein siöolich S Gedeihen!
Wobt» ich schaue, herrscht ein rege« Leben, Alljährlich neue Zweige treibt der Baum Und Weabrzelchnungenvon Nord bis Süddurchwrden Nun systematisch bald den weilen Raum,
Wenn dieses Ziel erst glücklich ist errungen,
Ist dem Verein der höchste Wurf gelungen!
Und auch das Kartenwerk muß ich beloben:
Es schreitet rüstig und erfreulich fort.
Vor allem sei Freund Döiker hier erhoben,
DeS Werkes erster Förderer und Hort.
Wer einst mit Schwarzwaldkari und RhombuSzeichen Den Weg nicht fiv d'l soll aus dem Schwarzwald weichen.
Doch auch, wem's nicht durch Berg und Wald zu steigen Vergönnt ist, dem fliegt auf seinen Tisch Allmonatlich, wenn nicht die Boten streiken,
Die schöne Schwarzwaldzeitschrfft, nett und frisch! Er find't in Wort und Bilde Land und Leute, Geschildert »einst und jetzt" aus Näh und Weite.
Und wenn alljährlich eine andere Siadi sich Die hohe Ehre wünscht, Frststadt zu sei«,
Von allen keine so wie Schramberg hat sich Bewährt als Sammelplatz für den Verein:
Zum drittenmal drum kommt er angezogen,
Zu baden sich in Schramderg« FesteSwogen.
Mein Schramderg, ja, wer einmal dich gesehen, Dem hast für immer du r« angethan,
Mit deinen Burgen, deinen stolzen Höhen,
Mit deinen Frau'n, und Männern lobesaml Drum lostet laut die Gläser jetzt erklingen.
E>n donnernd Hoch aus Schramberg auszubrtngen!
Amerikanische- Duell Heidelberger Studenten. Heber einen höchst sonderbaren Vorfall wird au« Heidelberg der »Franks. Zig." folgende« berichtet: Am Nachmittag vrS 1. JuU versammelten sich sech« Studenten in der Wohnung eine« von ihnen, eine« jungen Mediziners, unv beschlossen, einen Zwift wegen »iner Dame durch eia amerikanische« Duell .»-en würdigen Avschiuv zu geben. Nachdem zwei von ihnen auSgeiost wnen, losten vlese beide« inner sich unv dle ich varze Kugel traf den Mediziner, de» Besitzer des Z marers. Diesem neunzehn» säh'tg n j >ngeu Manu — e« soll der Sohn eine« böacren B um eu tu KarlSruh sein — wurde von b n üvligt.i bebrütet, s'in m Leben zwischen - und 8 Uhr NN Ende zu machen; er durste zwischen drei ihm »vorgelegien" Todesarten wählen und entschied sich für va« Ocsfnen der Pulsadern. Nachdem einer der jungen Leute die künftige »Totenmaske" de« Verurteilten, sowie die de« Studenten, der vorher mitkonkurrierl, gezeichnet und diese Kunst» werke zu beiden Seiten eine« Schädel« auf dem Tische untergebrachr hatte» entfernte« sich die fünf. — Gegen 8 Uhr verlangte der Hauswirt, der vielleicht ungewöhnliches bemerkt halte, Einlaß in da« verschlossene Zimmer de» Studenten. Der junge Mann aniworlcte, ec fühle sich zu schwach, dt« THÜr zu öffnen; doch gelang ,s ihm endlich auf- zuschiießen. Zu seinem Enlsetz-n fand der Wirt bas Zimmer über und über mit Blut besudelt; der junge Mann halte eine Anzahl tiefer Schnittwunden im Arm und eine Verletzung am Halse, die sich der Unglückliche mit einem Instrument au« seinem medlztnischea Besteck beigebracht hatte. Sofort wurden zwei Professoren der Medizin herbeigerufen. Während der Hausherr, die Herren erwartrod, bei vem Schwerverwundeten Wache hielt erschien »iner der fünf Studenten, um zu erfahren, ob da« ,Urteil" vollstreckt sei. Da er noch Leben in dem »Per« urteilten" sah, stieß er ihn mit dem Fuße aas Bein und sagte verächtlich: »Pfui, der Kerl lebt ja noch, der hat sich ja nur gestupst!" . . . Der junge Mediziner wurde in dn Klinik gebracht uub befindet sich jetzt außer Lebrnegesahr.
Ja Pirmasen» haben sich zwei Diebe selbst ge. fangen. Sie waren in den Keller de« Wirte« Roo« etngestirgev, um zu stehlen und geritten au da« Weinfaß. Schwer bezecht blieben ste vor der Kellerthür liegen, wo sie auch srstgenvmmen wurden.
Berlin» 7. Juli. De» Roman eine« Blumen« Mädchen« macht in Ver Gegend de« Oranienburger Thorr« viel von sich reden. Eine junge Blumen» Verkäuferin» welche in rtnrm von der Lebewelt viel besuchten Lokale jene« Stadtteil« beschäftigt war,