Kgl. Kurtheater.

Sam Stag, drn 12. Juli 1902

Sem Doppelgänger.

Schauspiel in 3 Akten v. Marie? und G'vrqeS Duval, übersetzt und bear­beitet von Benno Jacodson Sonntag, den 13. Juli 1902

Flachsman« als Erzieher.

Komödie in 3 Akten von Ono Ernst. Anfang 7 Uhr. Endegeoen stsIOUhr.

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Der Obige.

Aus Stadt und Umgebung.

Wildbad, ien 12. Juli 1902.

" Gestern Nacht nach 1 Uhr ging ein heftiges G.wittrr mit den üblichen Begleiterscheinungen Sturm und Hagel über unsere Stadt nieder. Der Schaden ist unbedeutend.

* Kgl. Kurtheater. Mit sensationellen Erfolge ging «u Montag auch hur das Meyer-Förster'sche SchauspielAlt-Heidetberg" bei fast auSverkauftem Hause in Szene. Das Stück ist nach seinen RomanKarl Heinrich", welcher das Leben an einem Fürstenhofe und die Burschenherrlichkeit in der schönen Neckarstadt Heidel­berg schildert, von ihm dramaiisieU. Den großen Er­folg, den das Stück überall in kaum dagewejener Weise «ringt, ist leicht erklärlich, wenn man die seichte Ware bedenlt, welche leider unsere deutschen Bühnen von Fränk­isch her übernommen haben und in welchen Bahnen «stertDichter" auch weilergewandeU sind. Nun plötzlich «scheint ein Stück, das von uns Deutschen nachempfunden Wird, ein Zauber deutscher Poesie, echter Liebe uns über­sprudelnder Jugendlust. Das wirkte wie ein befreiender Hauch in der sumpfigen Atmosphäre der journal-amusanten Stücke. Schon Lenedix, dieser echte deutsche Dichter hat in seinen Lustspielen .bemostes vaupt" und .relegierte Studenten" diese Saiten erklingen lassen. Gespielt wurde in jeder Hinsicht vorzüglich. Die Studenlenszcnen waren von.großer vebenswayrhe.t und trugen einen Applaus «ms osiener Szene ein, jovaß die Mühen des Obcrregissenr Albert, der ras Stück tadellos inszeniert hatte und auch den Dr. Jüttner mit großer Küiistterschaft spielte, reich­lich belohnt sind. Die Szenerie des zweiten Aktes war »«übervoll, man erblickte von Rüders Garten das gan^e herrl.che Hcidetberg-Panorama, welches von Hosthcater- waler Fr et er in Leipzig mit künstlerischer Vollendung gemalt worden ist. Herr Blank spielte den Prinzen. Die Entwickelung vom unerfahrenen Kinde zum ahnenden Jüngling und flotten Studio mit dem warmen Herzen für Kälhi war in wunderbarer Abtönung, sowohl im Spiel wte in Mimik charakterisiert worden, sodaß wir dem Künstler unsere aufrichtige Bewunderung zollen müssen. Die Käthi dürfte wohl kaum eine liebreizendere Vertreterin finden wie in Frl. Müller und kan,, man der jungen Kürstlerin eine glänzende Zukunst prophe­zeien. Jedenfalls ist sie die Perle unsere« EnsembelS. Herr Große bot als Kvntordiener Lutz eine sein abge­wogene Leistuug, ebenso auch Herr Boger als Staats­minister in vollendeter MaSke. 'Ucker Herrn Aigner muhte man so lachen, daß e« fast zu viel für einen ein­zelnen Menschen war. Herr Herebrügge war ein echter dentfcher Student voll Krast und Sa,t und auch Herr Weingärtner bot eine gute Leistung alsWeLell." Herr Hrntze war al« Hosmarschall in Maske und Spiel ein katl berechnender Staatsmann. Frau de Sch eirder charakterisierte die Frau Döxssel ganz vortresslich und auch alle übrigen Darsteller fügten sich dem .Ensemble mehr oder weniger gut an. Wir wissen Herrn Jntendanzrat Li ebig Dank, daß er weder Kosten uoch Mühe scheut, um selbst die schwierigsten Novitäten in solcher Vollendung PN« vvrMühren.

Dennach, 8. Juli. Der im Dienst bei Holz- Händler I. Psrommcr stehende F chrknechl Fried­rich Aldtnger von hier erlitt heute beim Aufladen von Stammholz im Gräsenhaus r Walde einen vedauerlichen Unfall. Ec wurde alöbald ins Bc- zilkskrankenhaus gebrach«. Nach ärztlichem Befund Handel! ei sich um eine schwere innere Verletzung oer Wirvetsäuie. (Enzih )

Birkenscld 9. Juli. L'tzien Montag in der Fiütz wurde der ledige Biewncr Max Schöninger gebürtig aus Schorndorf, in Untersuchungshaft nach Neuenbürg odgefuhrt wegen vielfacher Schwindeleien u>d wegen Diebstahis. Ec stand hier t» Arbeit. Heule nachmittag 2 Uhr stürzte hier am Hölli­schen N ubau der Nachtwächter Christian Roth ab und erlitt einen schweren Schiinenbruch. De» orave Mann, der 9 Kinder hat, verdient das all- sem'ioste Mitleid. Psz Anz.

Umerreichenbach, 8. Juli. G stern mittag um 3 Uhr brannte es im gegknüdrrlikgenven, zum Forst­amt Hachenfeld gehörigen badischen Staatswald Kiedwaiv". W>« dos F uer entstanden ist. konnte ots j tzk nicht enmiteil werden. G ößerer Schaden st nicht zu v rz ichnen, da der Brand im Ent­stehen g-iöichi wurde. Pfz. An).

r. Pforzheim, 9. JaU. (Korrsp.) Ver­schiedenes. Im Benktsee'ichen Hammerwerk geri-l ein Arveiter m.t der Hand zwilchen eine Ketlen- und Auizugöiolle, wodurch er nue starke Q wisch- unq vavontrug. Er ward! sofort in ärztliche B-Handtung genommen. Em verkommener etwa 25jät>rigcr Bursche macht« am Montag abend am Kupferhammer, auf eine alleingehende ältere Frau den Versuch, dieselbe zu vergewaltigen, was nur »durch verhindert wurde, daß ein Mann dazukam. Der Frau waren bereits die Kleider zerrissen. Der Strolch wurde verhaftet, er soll aus der Umgebung von Wliddad sein. Schon sett einiger Z-i> machen sich Zigeunerherven hier und in der Umgebung auf unangenehme Weise bemerkbar. Nachdem erst vor wenigen Tagen eine Gesellschaft in einer nadegciegenen Ocischatt, durch ihre dreist» Bettelet, aufgehoben uns durch Gendarmerie nach bi'k gebracht wurde, ist j tzt bereits wieder eine größere Truppe hier eingeireffrn und hat an der Nagold (bei der Caiwrrstr.) ihr Lager ausgeschlagen. Am Montag abend würde nun tn großer Teil veisetden festgenvwmen und nach hier insLuft- kurhvtel in ti» Ltnbeastrah«« gebracht, «o sie jetzt

hinter den sogen, »schwedischen Gardinen", Ge­legenheit haben, nähere Betrachtungen über die ProxiS ihres schmutzigen G'werbeS anzustellen. Selbst­mordversuch machte eia hiesiger Einwohner, der von seiner Frau getrennt lebt, indem er sich mit einem R voiver rechlS in d e Brust schoß, aber sich nicht lebensgefährlich verletzte. Ein kleiner Brand entstand gestern in der Sedanvorstadt da, durch, daß ein Vorhang infolge Luftzug an eine Gasflamme geriel. Der angerichtr» Schaden ist nur unbed-utend. Ja dem Hoheisen'schen Stein, bruch an den Weiherwtefen stürzte gestern abend ein etwa 40 jähriger verheirateter Italiener ab. Infolge der erlittenen V rietzungen mußte er in« Nädt. Krankenhaus üderiührl werden. Zar Zell giebt hier die Seiltänzerfamilie Knie au» Wien Vo steHungen. Dieselbe bleibt bis Sonntag hier und sind die Vorstellungen sehr zu empfehlen. Gestern nachmittag zog ein Lehrling beim Fijchen in der Enz ein etwa 4 Monole altes Kind heraus, welche« noch nicht ausgewachsen ist. Ein Ver« brechen soll nicht

Gtanöesbrrchs Chronik der Stadl Wil-bad

vom 4. Juli bi» II. Juli 1902.

Geburten:

3. Juli 1902, Bausmann, Karl, Felix, Hosmusiku« in Coburg, 1 Tochter.

Gestorbene:

b. Juli 1902, Kraut, Sofie, ledig, 68 Jahre alt, von Stuttgart. 9. Juli 1902, Bott, Karl, Walter, 4 Mon. alt, Sohn des Kaufmanns Karl, Wilhelm Bott hier.

Rundschau.

Stuttgart, 9. Juli. N'cht weniger als drei Stunden mußte die Stmerkommifston heute noch­mals tagen, um bezüglich der an ste zurückver« wi-staen Wvhnsteu» elnen welkeren Antrag an da» Plenum vorzuberelten. DaS Resulkot war die Annahme eine» Anlrag's Gröber, mit d gegen 8 Stimmen, wobei die Voikspartei ihre Zustimmung zunächst auf dir KommisstonSberalung beschränkte, ctr den heute im Plenum gefallenen Antrag auf Eintührung einer obligatorischen Gemeindeein« kommensteuer wieder äufntmmt UNd ln einen neue« Artikel 24 L eine Beitchtigung der Gemeinden schafft (an Stellt der zn beselitgenden Wohnsteu») von Personen, die auf Grund de» Akt. 8, 20 oder 21 de? Elnkörümtnsteuergesetzt» vvtt der staat« iichen Einkommensteuer befreit sind, in dem Falle, wenn sie selbständig auf eigene Rechnung leben, eine Gemriudeetakoalmtastell» ja erheben, den«