t>!e Flößerei im Bilde festgehalten. Die Ecken zieren Tannenzweige, die Symbole des Schwarzwaldes, denn so wie die Tanne in unseren Bergen stehi, nicht knorrig, k>umm und - erwachsen, sondern schlank und stolz, so mögt auch ihr liebe Turner stolz und und kübn durch'S Leben wandern, fest wie unsere Tanne am Bergabhang im Sturme steht, so mögt auch ihr fest und treu zur Turnsache stehen, unerschütterlich vorwärts strebend unseren idealen Zielen entgegen."

Unter brausendem Beifall und mit donnerndem 3fachenGut Hei!" auf die deutsche Turner- schatt schloß die Festrede. An diese schlossen sich unt<r Leitung des GauturnwartS Fehrenbach di- von 180 Turnern mit Musikbegleitung ausgeführten präzisen Stabübungen, die lebhaften Beifall er­weckten. '/.5 Uhr waren die Stabübungen be­endet und nun konnten auch die Turner endlich daran denken, bei einem frischen Trunk ihre Meinungen auszutauschen, die sich hauptsächlich auf die um 6 Uhr fiat findende PrrtSverteilung konzentrierten-

Punkt 6 Uhr begann durch Gauvorstand Vogt, Neuenbürg die PreiSverteilung. Mit herzlichen Worten wieS er darauf hin, wie kurz die Borde- reilungSzcit gewesen sei und w'e vorzüglich im Vcrhältniß dazu das Resultat ausgefallen wäre. Die Turner, die keinen Preis erhalten könnten, foid re er auf bis zum nächsten Wettkampf fleißig zu üben, damit sie dann wenigstens als Sieger beimkehren könnten. Die Preisverteilung hatte folgendes Resultat:

») im VereinSwetturuen I. Klasse 1. Birkenseld. 2. Höfen. 3. Neuenvürg. 4 Wildbad b. Calmbach. 6. Engelsbrand. 7. Waldrennach. 8. Arnbach.

Preise II. Klasse erhielten:

1. Dennach. 2. Feldrennach. 3. Obernhausrn. 4. Gräsenhausen. 5. Schömberg.

d) Im Einzelwettnrnen:

Kranz mit Diplom

1. Pr. Kainer-Neuenbürg. 2. Höll und Eeuser- Birkenfcld. 3. Bosch-Neuenbürg. 4. Müller- Birkcnfeld 6. Höhn Neuenbürg. 6. Owne,- Birkenfeld. 7. Strecker-Neuenbürg undKarl Kall' saß-Wlldbad und Vollmer-Birkenfeld 8 Scholl- Neueniürg, Zoll-Engelsbrand und Firschler- Bitkenfeld.

Ehrenurkunde erhielten:

TravtzundWoifinger-Birkenfeid AutvN Wals Wild­bad und K ppler-Odernhausen. L paang-Arnbach und Leistner.Höfen. Mailenbacher-Walvrcnnach. Seeger-Bukcns lv. B'chl-Buk-nseld. Maier-Arn­bach. Engisch-Enpelsbrand und Schickert-N uen- dürg. Kraut-EngelSbrand und Mönch-Sckö nberg Joses Eitel-Wildbad, Calmbacher-Engelsbronv und Noittr-Höicn.

o) Von den Zöglingen erhielten Preise:

1. Säufer - Birkmield 2. Scheitle Engelsbranb. 8. Trollinger-B rkenfcld. 4 Bieihoider-Birken- seld. 5. Lbtterle-Birkenfild. 6. Denaler Calmbach 7. Müller-Bktd.8. Hummel, Dennach. 8 Boich N g 10 Gicßmann-Höjen, 11. F-iedrich-NkUenbüra. 12. Nalh Birkenfeiv. 13. Bechi-Obernbausen. 14. Gutjahr-Engelsbrand. 15 Leistocr-Höfcn. 16 B cht-Birkcvfeld. 17. Karl Münz, Wildbad. 18 Adam-Waldrennach.

Nach der PreiSverteilung richtete Gauvorstand Vogt-Neuenbürg noch ermahnende Worte an alle Turner und schloß mit einem kräftig ausgenommen»» 3 fachenGut Heil" auf die edle deutsche Turnrrei die PreiSverteilung und damit den offiziellen Teil deS Festes. AbendS fand Festball in den Gast­häusernzur Krone' undBahnhof" statt, der einen glänzenden Verlaus nahm. Kritische Be­trachtungen über die Errungenschaften der einzelnen Vereine wollen wir nicht avschließen. Das Fest im Ganzen muß al- ein wohlgelung neS bezeichnet werden und verdient besondere Erwähnung, das nicht ein einziger Ungiücksfall vorgikommen ist. Zahlreiche Zuschauer halten sich eingesunden, daß der sestgebenve Verein wohl einigermaßen auf seine Rechnung kommen dürfte.

Am Abend des Festtages marschierte derTurn­verein Wildbad" in Gemeinschaft mit dem Liederkranz* von Calmbach Mil Musik zurück durch die König-Karlstrahe, die Hauptstraße er», lang, von wo aus die beiden Vereine in ihre Lo­kale marschierte». Von unfern Turnern hoffen Dir, baß sie ihrem strebsamen Turnwart »all difern möchten, u n das nächste Mai ein besseres Resul­tat zu erzielen.

Am Montag nachwi fand däS Kinderfest der Calmbacher Schulkinder statt» das ebenfalls von herrlichem Weiter begünstigt einen guten Verlauf nahm.

Uns Gtadt und ltmgebuttg.

Wildbad, den g. Jnli 1902.

* Gestern Abend fand in dieiem Jahre zum ersten Mole die prächtig arrangierte Beleuchtung der Trinkhalle und des Goldsischsee'S statt, zu der sich die Kurgäste zahlreich einaefunden hatten.

In den Monaten Juli und August wrden folgende Sonderzüge zu ermäßigten Fahrpreisen auSgesührt:

Von Stuttgart über Calw noch Wilddad

und zurück

Sonntag, 13 Juit und 24. August.

Hinfahrt:

Stuttgart Hbhf. ob 6.25 Vm.

Liedenzell an 8 20 ,

Wildbad 8.20 ,

Bei starker Beteiligung wird ein zweiter Sonder- zug Stuttgart ab 6.45 auSgesührt.

Rückfahrt:

Wildbad ab 8.40 Nachm.

Liebenzell 8.50 ,

Elutlgart Hbhf. 11.46

Bei starker Beteiligung wird ein zweiter Sonder­zug Wildbad ab 8.52 Nm. auSgesührt.

Von der evarg. Oberschulbehirde wurde dir 2. Echulstelle in Calmbach dem Schullehrer Martin daselbst übertragen.

r Pforzheim, 8. Juli. (Korrelp) Ber­icht rdkneS. E'N betouerlicher Unplöcksiall. Dar 2 Jahre alteKind eines hiesigen Einwohners stürzte in den Gewerbekaoal und ertrank. Hilfe war keine in der Nähe. Der Daler des Knaben zog sein Söhnchen selbst aus dem Wasser an der Scheideanstalt. Unvorsichtigkeit der Eltern soll Schuld sein. Die gegenwärtige Hitze macht sich bemerkbar dadurch, daß Verschiedene Perlenen wegen Trunkenheit verhaftet wurden. Dieselben tranken alle über den Durst und verübten kann Skandal, Der Schaden von dem kürzlich gemeldeten Brande deS alten Kollmar-und Jourdan'schen Fwrik- anwesenö beträgt nur einige Hundert Mark. Schuld an dem Feuer soll ein G S'»bester sein, we!ch-r die Lrilung reparierte, wöbet sich das auS- sirömende GaS entzündete und vieles Abfallzrug crgr'ff.

Rundschau.

w Weitherstadt. 7. J'tti. (Ko-resp.) Gestern wurde iu Ehningen O.-A. Böblingen oaS vierte Gausän ersest deS Schö buchgou abg-hallen, zu­gleich war Fahnenweihe res Ehning-r Liederkranz-s. ES beteiligten sich 26 V-reine mit ihren Fahnen, varunltc auch der biesfie G sang« reinFrohsinn*. D>e vorgtlragenen Li.rer ernteikr reicht» Beifall. Der M-nschenandrang war sehr g'vh Und hatte das G-Nze durch die s dr z'hreichen Verkaufsbuden u. a. derartige Vrranstaiiuugen (wie Sp'.ele ver­schiedener An, Karut-Us) A hnUchknl mit einem stark besuchten Jahrmarkt.

Htilbronn, 7. Juli. In einer Badeanstalt wurde einem Badenden während er sich im Wass" befand ein bedeutender Geldbetrag gestohlen. Zwei junge Burschen, rin Schreinerlchrling und ein schulpflichtiger Knabe, wurden al« Tdättr sestge- stellt. Der größte Teil det Geldes wurde wieder beigebracht.

HeilbroUN, 7. Juli. In einer hiesigen Wirt­schaft entstand unter dtn dort anwesenden Gästen Streit, wobei zwei einander die Btergiäser so fest auf den Kopf schlugen, daß dieselben in Stücke zerbrachen. Ferner bearbeitete ein Holzsäger einen Mann mit einer Säge, daß derselbe einige Verletzungen davonlkug, trotzdem derselbe dem An­greifer gut parierte. Grund hiezu, weil der Ver­letze de« Holziger« Säge einen Augenblick berütztt.

Die witrtlembergische Abgeordnetenkammer ha, sich am Samsiag mit der Frage der Einführung einer kommunalen Bauplatzsteuer beschäftigt und nach längerer Debatte mit großer Mehrheit einem Antrag der Steuerkommisstvn zugestimmt, wonach die Gemeinden in Zukunft berechtigt lein sollen, von Grundstücken, welchen die Eigen'chaft dvn Bauplätzen zuk»mMt, eine Steuer zu erheben in der FdrM eine« Zuschlages aus da« der Gemeinde» umlagr zu Grund« liegende ordentliche Grustd- stktletkapital. Dieser Zuschlag ist in Prozenten desjenigen BitrageS zu destimMto» um welchen eint breiprozenttg« Rente vrt V-kkauf-wkrtS de« Grundstücks den anderholbfachen Betrog seines GrundstetterkopitalS Übersteige» üstd darf über 160 Prozent bteseS Mehrbetrags nicht hinäutgehen. Die Gemeinden werdest also kÜnstighist ist der Lage

sein, ziemlich erhebliche Steuerbeträge SuS best Bauplätzen zu ziehen, wenn sie dies im Interesse ihrer Finanzen oder aus sonstigen Gründen für wünschenswert oder notwendig hatten. Die Be­rechtigung einer solchen Wertzuwachsstcuer wurde heule im H nblick auf die of! in wenigen Jahren sich vollziehende rapide Erhöhung der Grundstücks- Preise in der Nähe der größeren Slädtr von ollen Seiten anerkannt, dagegen wurden lebhafte Be­denken zum Ausdruck aebracht, bezüglich der Be­stimmung, daß nicht nur die eigentlichen Bauplätze sonder" auch die landwirtichafklichen oder gewerb­lichen Z v ckn vtkwliaen G>,de, die trüber oder 'päler et mal Ba rp ätze werden der Steuer unter­worfen fein sollen. Die vo v-r chievenev Seiten angeregt Freil ssung di-ser Gelände wurde von Minister v. Pifch'k energisch bekämpft. Die Kam­mer ging sodann noch über zur Beralung der von der Regierung vorgeschlageven Besteuerung der Warenhäuser und Großbozare durch die Gemein­den. Das Zentrum brachte hiezu den Antrag ein, daß diese Steuer, deren Erhebung nach der Re­gierungsvorlage in das Ermessen der Gemeinden gestellt bleiben soll, für die Gemeinden obligat ge» macht werde, während der Abgeordnete v- Geß einen vom Minister deS Innern in der Steuer- kommisston gemachten V-rgttichSvorsLlag wieder aufgriff und zum Antrag erhob, wonach die Be­steuerung dieser großkapitalistischen Betriebe ledig­lich in Form eine- einfachen prozentalen Zuschlag« auf die Umlage erfolgen soll. Dir Kowmissto« hat bekanntlich den Paragraphen über die Waren« hauSstener gestrichen, bei der Stimmung, die aber bei verschiedenen Fraktionen bezüglich einer schärferen steuerlichen Erfassung der warcnhauSähnlichen Be­triebe vorhanden ist, erscheint eS jedoch nicht aus­geschlossen, daß das Haus schließlich dem erwähn­ten Kompromißvorschlag zustimmt.

Stuttgart, 6. Juli. D-r König hat dem würltembrrgischen Krtcgerbund au« Anlaß der Vor­lage deS 25. Geschäfts- und Rechenschafi-bericht- wieder einen Betrag von 500 ^ zugewendet.

Stuttgart, 5. Juli. In d'M Verfahren vor den Gemeindegerichten werden in Zukunft erhoben für dte Erledigung eines RcchtSstrcitrS durch Ent­scheidung bei einem Streitgegenstand im Wert bis 80 einschließlich 1 von mehr als 30 Us 50 einjchtttßlich 2 Geschieht die Er­ledigung durch einen Veig'kich, so ist die Hälfte, also 50 und 1 zu erheben. Für dte Er­lassung n»es Zahlungsbefehls bei einem Gegen­stand im Wert bis 30 ^ einschließlich 20 von mehr als 3050 -/-L inkl. 40 Weitere GerichtSgedühren «erden nicht erhoben. An baren Auslagen werden erhoben Schreldgedühren, Post» und TeiegrophenauSlagen, Zeugengebühren, Tag» aeldcr für Geschäfte außerhalb der GerichtSstelle. Der AmiSoiencr erbälk- jeden Gang 20 ^ D>e Gaiiggerübr dart 50 ^ r-icht übersteigen. An e- G nchiSgldühren n hmrn die Milgitedrr det G M'ii-befter'LtS, tie det der Verhandlung und Emichndung mngewiikl haben, gleichen Teil. Die Gevühren >m Mahnverfahren bezieht der Vorstand des Gemcinkegerichls. Dies« Verfügung trat mit 1. Juti in Krafi. Für Rechtsanwälte gilt deren Gebührenordnung.

Göppingen, 8. Juli. Vergangene Nacht wur» den in b.r Stuttgarter Straße hier 2 Einbrüche verübt. Das erstemal im Hause deS Oberlehrers F il, wvs tbst dem Dieb der ganze Verdienst de« Webers Lolch im Betrag von 40 in die Hände fiel. D r zweite Einbruch wurde im Hause det Spezereihändlers Ncrttngec verübt. Daselbst durch» juchten der oder die Diebe den Laden und ent» wendeten etwa 20 bar Geld. Die Thäter konnten bi- jetzt nicht ermittelt wilder, doch fällt der Verdacht auf zwei Stromer, welche von Etutt» gart aus verfolgt werden und die sich auch dort Einbrüche in die Parterreräumr der Gebäude z« Schulden kommen ließen.

Tages-Nachrichten.

Travemünde, 7. Juli. Der Kaiser hat heut« vormittag 10 Uhr die Rordlandretse angetretet«.

Travemünde» 7. Jull. Die Kaiserin hat htutt an Bord dir SegeljachtIduna" mit den Prinzen Eitel Friedrich, August Wilhelm und Oskar, so» wie der Umgebung eine mehrtägige Kreuzfahrt tN der Ostsee angetreten.

Löüdvn, 7. Juli. Als ChamberlaiN sich heute nachmittag in etneM zweirädrigen Cab von West» mtnster nach dem Alhenaeumklud begab, stürzte bat Wrd. ChaMbertatn wurde heftig vvrwärtt P»