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Sonntag, den 13. April

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Hloberl Kiefer.

D i t d b a d.

Bekanntmachung,

betr. die Auflegung der Viehaufnahme-und Umlage-Verzeichnisse.

Die auf Grund der Arl. 3. u. 4. des AuSführungsgcfitzes zum Reichs-Vichseuchen- fl'setz vom 20. März 1881 (Reg.-Bl. S. 109) für das Rechnungsjahr I. April 1902/03 gefrrtigikn Viehaufnahme- v. Umlage« r- zeichntffe sind in Gemäßheit des § 13 jAds. 5. u. 6 der Vollz. Berf. zu obigem Gesetz vom 15. Januar 1896 (Reg.-Bl. S. II) vom 11. bis 17. April 1902 auf dem Rathause Zimmer Nr. 5 zur Ein­sichtnahme durch dir Tierbefltzrr aufgelegt.

Innerhalb dieser Frist von 6 Tagen kön­nen gegen die Einträge tn den Verzeichnissen von den beteiligten.Tierbesttzern beidemOrtS- vorsteher Einwendungen erhoben werden.

Den 11. April 1902.

Stadtschultheitzenautt:

Biitzner.

Konfirmation.

Wie leuchtende Knospen am Fruchtbaum der Gemeinde stehen sie heute vor unseren Augen, die jung'n Knaben und Mädchen, die am Konfirmationsaltar ,ingcsegnet werden für ihren Lebensweg, der sich von nun an für so viele nicht mehr im sicheren Schutz deS Elternhauses bewegt. Knospen ver­sprechen viel. Aber niemand kann zuvor sagen, ob sie sich zur rechten Blüte entfal­ten, und noch viel weniger, ob sie die er­wartete Frucht bringen werden. Eine Frostnacht bringt den Knospen Schaben und, wenn die Blüte sich geöffnet hat, wohl gar den Tod. Bei wie vielen Menschenknospen und Blüten isteS auch ein Abend, eine Nacht, die ihrer Entwickelung einen tätlichen Schaden zufügt. Wenn die Eltern eS wüß­ten» wann die Stunde der Gefahr da ist für ihren Sohn, für ihre Tochter, was wollten sie nicht alles thun, um den Sündenfall zu verhindern. Aber sie wissen es nicht. Darum gilt eS treu zu sein im Händefalten für die Kinder, wenn sie der väterlichen Zucht und den mütterlichen Bitten entrückt sind. An wie mancher Knospe aber nagt schon der Wurm I Die Sünden der Kindheit werden mit hinübergenommen in die Jugendzeit und nunmehr wird das Verderben offenbar, das sich schon lange vorbereitet Hai. Wie oft ist die Entartung der Heranwachsenden Jugend nichts anderes als die Quittung über die schlechte Kindererzichung der Ellern. Nur einer kann dann den Schaden wieder gut machen, der lebendige Gott, der seine Gnade in Christo der Welt geschenkt hat. Zu ihm emporgesandte Gebete sind dann die einzige Zuflucht. Aber sie entbinden nicht von dir Pflicht, daß alle, die eS angeht, .offene Augen haben für die Jugend unseres Volkes und helfende Hände anlegcn, sie zu bewahren und zn retten.

Lokales.

Wildbad, 11. April. (Konsumation). Am kommenden Sonntag werden in der hief. evang. Kirche 71 Kinder, worunter 28 Mädchen und 43 Knaben konfirmiert.

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Wir verweisen zur näheren Informierung auf das in heutiger Nr. befindliche Inserat.

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Seine Majestät der König hat auf daö Forstamt Meistern, Sitz in Wildbad, den Oberförster Hopfengärt­ner in Edingen seinem Ansuchen ent­sprechend verfitzt und das erledigte Forstamt BaierSbronn dem Forstamtmann Kaißer, Forstamtsverweser in Herrrn- alb übertragen.

Neuenbürg, 7. April. Im benachbarten Schwann brach gestern nacht kurz vor 2 Uhr in dem Doppelwohnhause des Kaufmanns Peter Astfalk Feuer aus, das in kurzer Zeit das stattliche Gebäude in Asche legte. Dem thatkrästigen Eingreifen der hiesigen Feuer­wehr gelang eS, das kaum 1 Meter entfernt stehende Gasthaus zumHirsch* zu retten.

Stuttgart, 7. April. Präsident Payer erklärte heute in der Sitzung der Tariskom- misston, daß die Absicht bestehe, den Land­tag am 6. oder am 9. Mai einzuberufen, damit er sich noch vor Pfingsten u. a. mit der Tarifflage beschäftigen könne.

Teinach, 8. April. Dem Vernehmen nach ist aus dem gemeldeten Verkauf des Badhotels um 1 600 000 ^ vorläufig noch nicht« geworden.

Calw, 8. April. In den beiden Pro­zessen der Ludwig Bauer'schen Konkursver­waltung gegen den Badbesitzer G. Brake von Teinach sollte am letzten Freitag vor dem Reichsgericht verhandelt werden. Di« Ver­handlung konnte jedoch nicht statifinden, da durch den kürzlich erfolgten Tod deS An­walts des Hrn. Brake das Prozeßverfahren unterbrochen worden ist. Es ist zunächst ein anderer Anwalt deS Hrn. Brake zu be­stellen, worauf seitens des Reichsgerichts neuer Termin zur Verhandlung der Rechts- streite bestimmt werden kann. Diese Pro­zesse beendigt zu sehen, hat sich infolge dieses Zwischenfalls nicht erfüllt, indeffin hat die Konkmsverwallung die nötigen Schritte ge- than, daß der neue Termin vor dem Reichs­gericht noch vor den Mette Juli beginnen­den Gerichtsferien statifinden kann und einer weiteren Verzögerung der Prozeße vorge- beugt wird.

Eßlingen, 9. April. Nach Ausfahrt deS Ulm« Personrnzugs Nr. 43 wollte gestern

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abend der hier wohnhafte Johann Ludy, Schlaffer, beim PlienSanübergang das Ge­leise überschreiten, als von entgegengesetzter Seite der Orientexpreßzug, welcher eine halb­stündige Verspätung hatte, heranbrauste. Ludy welcher sich nicht mehr retten konnte, wurde von den Rädern erfaßt und trug schwere Verletzungen am Kopf und einen Bruch des linken Fußes davon. Er wurde ins Kranken­haus überführt. Ludy ist verheiretet und Vater von drei Kindern.

Möhringen a. F., 8. April. Heute ereignete sich ein bedauerlicher Ungiücksfall. Der Bauer Fr. Winter, dessen ledige Schwester voriges Jahr infolge seiner Fahrlässigkeit von der Filderbahn überfahren wurde, blieb beim Absteigen von dem im Gang befind­lichen Wagen hängen, kam unter die Räder und war sogleich tot.

JnSbrnck, 8. April. In Primiero in Tirol sind 22 Häuser abgebrannt. Der Schaden wird auf 300 000 Kronen geschätzt.

London, 8. April. (Der frühere liberale Minister) Lord Kimbertty ist heute gestorben.

London, 7. April. Kitchencr telegra­phiert aus Pretoria unter dem gestrigen Da­tum : Der Burenkommandant Kruitzinger ist freigesprochen worden und wird als ge­wöhnlicher Kriegsgefangener behandelt werden. (Einen weiteren Mord haben die Engländer nach Methuen's Freilassung doch nicht ris­kieren wollen.)

London, 8. April. Die Morgenblätter nehmen die Freisprechung Kcuitzinger's mit Freuden auf und geben der Genugthunung Ausdruck, daß der Ruf eines der tapfersten Feinde, dessen Mut und Gewandtheit soviel Bewunderung errungen, sich als fleckenlos erwiesen habe.

Bloemsontein, 9. April. Mit Geneh­migung KitchenerS bildete Piet Dewet, ein Bruder des Burengenerals, früherer Gene­ralkommandant des Freistaates, ein Buren- corps in englischen Diensten im Gebiete deS Oranjefreistaalö. Wer sich dem Corps an- schlicßt, erhält besondere Beihilfe für die Rückkehr auf die Farmen nach Schluß deS Krieges.

Vom Burenkrieg. Die Londoner Blätter veröffentlichen eine Statistik, wonach die Engländer seit Beginn des Krieges 28 536 Offiziere und Mannschaften an Toten in Südafrika verloren haben.