und Feldjagd wurde lebten Montag um die Summ: von 14 00 ^ an die Herren Scheide!, Ungerer u. Cie. aus Pforzheim versteigert.
Berlin, 27. Nov. Den „Berl. Pol. Nachrichten" zufolge soll im StaatshauShatts- eiak für 1902 eine R-tbe Mehrausgaben zum Schutze des Deutschtums in den Ostmarken vorgesehen werden; auch ist ein Beitrag von 300000 zur Unterstützen!, -Vrngelisch, kirchlicher Errichtungen namenllich in der Provinz Posen im Etat aufä'bracht worden.
— Tie Einnahmen der Preußisch hesi schen Eisenbahngemeinschast >m Monat Oc lober es. I. UeUen sich aus 122 Millionen Mark und sind gegen die Einnahmen des gleichen MonatS im Vorjahr um 3,9 Millionen ^ zurückg'gang'n. Für die Z it vom 1. April bis 31. Oktober d. I. sind 832 Millionen oder 19,6 Millionen «/E weniger als im Vorjahr eingenommen worden. Die Mindereinnahme verteilt sich mit 2,4 Millionen auf den Personen- und Gepäckvcrkrhr, mit 15,6 Millionen Mark auf den Güterverkehr.
Berlin, 27. Nov. (Eine Ansprache des Kaisers.) Aus der gestrigen Ansprache des Kaisers bei der Rekruten-Vereidigung in Kiel berichtet der Lokal-Anzeiger noch folgende Stellen: Es sind Eurer so viele wie nie zuvor, aber es sind viele neue gute Schiffe zu besetzen und Ihr seid berufen an deren Bord auszuziehen, sei eS im Kriege oder Frieden. Ich wünsche den Krieg ebensowenig wie mein seliger Herr Großvater, der aber als ihm der Krieg ausgedrungen wurde, hinauszog an der Spitze seines Heeres und Gefahren und Strapazen mit ihm teilte. Ich erwarte von Euch, daß Ihr getreu eurem soeben geleisteten Eide Euch eurer Väter von 1870/71 würdig zeigt, wenn ich Euch in den Krieg führen müßte. Ihr dürft nicht denken, der Kaiser habe gut befehlen. Die Soldat:» müssen schweren Dienst auSsühren, aber auch ich habe meinen Soldaten-Eid geschworen so gut wie Ihr und muß meinen Dienst versehen, so gut wie Ihr, jeder an seiner Stelle.
— Berlin (Vom Zolltarif.) Wie die »Volksztg." berichtet, wird hier demnächst ein allgemeiner Slädtetag stallfinden, um gegen die Zollerhöhungen Stellung zu nehmen. Das Blatt bemerkt dazu: „Die Erhöhung des Broizolls ist eine kommunale Frage ersten Ranges, da sie eine hohe Mehrbelastung des ArmenetalS aller Kommunen zur Folge haben, auch die Entwicklung des städtischen Lebens in jeder Weise schädlich beeinflussen wird.
— Aus Westpreußen, 20. Nov. In einem Wirtöhause in Marienburg hatte sich kürzlich ein Herr, der sich eines ungewöhnlich stattlichen Schnurrbartes erfreut, verpflichtet, diesen für 100 ^ zu opfern und sich am nächsten Abend ohne Schnurrbart einzufinden. Die Gesellschaft war bereits erwartungsvoll versammelt, aber der Besitzer des verwitterten Schnurrbarts blieb aus. Nachdem die Stammgäste eine halbe Stunde vergeblich auf ihn gewartet, hatten, brachte endlich ein Bote einen Brief, besten Aufschrift eine Damenhand verriet. Der Inhalt lautete wir die »Marienb. Ztg." berichtet: „Meine Herren! In einer Umwandlung unerklärlichen Leichtsinns hat mein Gatte gestern abend Ihnen gegenüber sich verpflicht«, gegen Zahlung von hundert
Mark für einen wohllhätigen Zweck seinen schönen Schnurrbart zu opfern, und Sie waren grausam genug, diesen Vo, schlag an- zunehmen. Da ich nun aber nicht Lust habe unter den wohllhätigen Anwandlungen meines Gatten zu leiden, so scbe ich mich zu der Erklärung veranlaßt, daß mein Mann vnd ich bet unserer Verheiratung die Güterge- gemeinschast nicht ausgeschlossen haben. Jn« tolge dessen ist sein Schnurrbart mein Schnurrbart; er hatte kein freies Velsüzungsrechk darüber, und ihre nur mit einem berechtigten Teile eingegangene Welte ist daher Null und nichtig. I Sollten Sie, die Berechiia- ung meines Anspruchs anzweifeln, so stehk Ihnen das Beschreticn des KiagewegeS frei. Hochachterd ..." — P. S. „Mein Mann kann heute nicht bei Ihnen erscheinen, da ich einstweilen den Hansschlüssel in Ber- wabrung genommen habe. D. O.* DO Mitglieder der Tafelrunde sollen nun grau sam genug sein, gegen Herr» L. klagbar vor gehen zu wollen.
— Zu dem Ehekonflikt des Großherzogs von Hessen wirb der Vofnschen Zeitung auS Koburg berichtet, daß die Ehescheidung alsbald erfolgen soll, da beide Teile einveistan den sind. Die Haupschwierigkeii bildet di Lösung der Frage, wie das künftige Geschick der Tochter des großberzoglichen Paares zu .gestalten ist, da die Ehescheidung nicht in der Weise erfolgt, da der eine oder andere Teil atS fchutd'g erklärt wird.
Esten, 26. Nov. Im Tierpark bei der Stelle, wo 21 Löwen der sogenannten Kom- t'sse des L überwintern, wurde der Dresseur Nordsteck sliasMac Connel von 7 Löwen angefaUcn und zerfleischt. Der Tod deS Unglücklichen trat aus der Stelle ein.
— Die Zeugengebühren im Prozeß gegen Kneißl und Rieger betrugen ntch> weniger als 3777 Kneißl, welcher sich während der füafiägigen Verhandlung ruhig und cynisch verhielt soll sich jetzt im Gefängnis so rentiert betragen, daß Gewalks- maßregeln gegen ihn angewcndet werden müssen.
- So ist's recht ! Am 26. Nov. 1891 hat die Firma Brown, Bovert u. Ce. ihre Werkstätten in Baven (Schweiz) eröffn«. Lialt ein F st zu fiiern, fp-ndel sic nun. nach 10 Jahren, der Hilssküsse der Arbeiter 10 000 Franken. Mehr noch. Die früheren Inhaber der Firma ergreisea den gleichen Anlatz, um dem Arbeiterunterstützungö- und PenstonSfondS des Geschäftes die schöne Summe von 100 000 Franken zukommen zu lasten. Das ist freilich besser als ein pompöses Fest.
— Plötzlich verschwunden am Morgen seines Hochzeitstage« ist ln Rudolfstavt ein Fleischermctster. Viermal war bereits die Hochzeit angemeidel, und jedeSmai verließ er seine Braut am TrauungStage, kehrte je- coch nach einigen Wochen wieder zurück. Od eS die Braut nun auch ein 5. Mai mrt dem unsicheren Kantonisten versuchen wird?
— Die evangelische Geistlichkeit des Königreichs Sachsen wrrd sich der gemeinsamen Protest-Kundgebung der deutschen Geistlichkeit Cbamberlatn anschlteßen.
— In Mailand wurde der Anarchist Luigi Granoiti atS Helfershelfer Bress > s bei der Ermordung des KöalgS Humbert vom Schwurgericht iu voutuMULlam zu lebens- i iängUchem Zuchthaus v runcitt.
! — Die Kälte hat tu Paris einige Opser
g-fordert. Im Laufe der Nacht vom Sonntag auf Montag sind die Leichen von 4 Erfrorenen aufa-funden worden.
— In Detoit erfolgte in dem Etablis- siment der P-Mperton Kompagny eine Kkfsel- «xplofion. Beim Einsturz deS Gebäudes winden 13 Personen getötet und 40 verletzt.
Paris, 27. Nov. Wie das „Echo de Paris* über Wien meldet, beabsichtigt König AOxrnedr von Serbien sich von der Königin D' agra scheiden zu lasten, und deren jüngere Schwester zu heirate». Dieselbe hält sich schon seil einiaer Z it im Palast auf und begleitet den Kö >g überall hin. — Aus London wird dem „Dai'y Telegraph* berichtet, daß der König Ai.xander die Scheidung eingeleit-t habe.
Detroit, 28. Nov. Auf der Wabashbohn sti ß in der Nicht bet Seneka ein Etsenbahn- zug von dem 2 Waggons mit Einwanderern »setz! war, mit einem entgegenkommenden Zug zusammen. Der erste Waggon wurde z-itrümmert und geriet in Brand. 80 Perionen wurden getvlet, 150 Verletzt, davon 25 schwer.
Wien, 27. Nov. Die englische Negierung schloß mll mehreren Wiener Pferde- dändl-rn, woran die Firma Hauser, Verträge ab, wonach die betr. Firmen bis März 1902 für Südafrika 20 000 gute Pferde zu liefern hoben.
London , 27. Nov. Die Krönung König Eduards ist auf den 25. Juni sestgefetzt.
London, 28. Nov. Die „Times* melden aus Pretoria vom 26. ds.: ES befinden sich noch 70 Burentrupos, Kommandos von 20 bis 400 Mann im Felde, wovon 26 in Transvaal. 38 im Oranjefreistaat und 13 in der Kapkolonie stehen. In Transvaal nördlich der Deiagoalinte befinden sich noch 7 Kommandos mit ungefähr 11000 Monn, südlich der Delagoalinie ll —16 000 Mann, 8 andere TranSvaal- kommandoS sind im Westen zerstreut. In der Kapkolonie befinden sich 10 Kommandos im Westen der Haupttinie, 3 Kommandos in d-n Nordostbezirken. Lord Kitchmer hat 45,000 Mann zur Verfügung.
Budapest, 27. Nov. (Für die Buren). In dem heute abends staitgehadten Meeting der Sozialdemokraken wurde beschlosten, eine energische Agitation in allen Ländern gegen unmenschliche Behandlung der Burenfrauen und Kinder tn Südafrika einzuletten. Der versuchte demonstrative Aufzug der Arbeiter vor dos hiesige englische Konsulat wurde von der Polizei vereitelt.
New Jork. 27. Nov. Der „Newyork Herald" veröstenittcht ein Telegramm auS Bogotha, nach welchem die columbische Regierung ein Dekret erließ, welches besagt, daß die diplomatischen Beziehungen mit Venezuela abgebrochen seien. Die columbische Ge- sonbschast in Caracas ist eingezogen worden. (Der Kriegszustand ist also perfekt.)
(Kindermund). Karlchm (im Garten) „Vater, wie att ist voS Bäumchen?* — Vater: »Fünf Jahre.*—Kärtchen: „Dann komm:'« wohl nächstes Jahr schon auf die Baumschule?"
(Sehr einfach!) Frage: Warum erfreut sich Maggi io allgemeiner Beliebtheit ? Antwort: Weil eS —wenn richtig verwendet — sehr nutzbringend ist und sparen Hilst.