«ach demSt.-Anz." für den Winterdienst eintreten auf der Enzthalbahn: Die Züge Wildbad ab 4.50 vorm., 8.55 vorm. 3.25 nachm., 5.50 nachm-, 9.12 nachm., sowie die Züge Pforzheim ab 5 55 vorm., 10.00 vorm. u. 4.35 nachm, sollen auSfallen. Der Personenzug 970 (Werkt.) soll wie im vorigen Winter später laufen: bisher Wildbad ab 4.28 vorm-, Pforzheim an 5.17 ,.

künftig: vom 1. Oklober bis 14. März Wildbad ab 0.20 vorm. Pforzheim an 7.33

ab 15. März:

Wilddad ab 5.32 vorm. Pforzheim an 6.27

Der an Sonn- und Feiertagen laufende Personenzug 973

Pforzheim ab 1.55 nachm. Wildbad an 2.45

soll nur im Oktober und April ausgeführt werden. Wie im vorigen Winter soll an Werktagen vom 1. Oktober bis 14. März ein vorzugsweise derArbciterbeförderung die­nender Personenzug eingelegt werden:

Nr. 999 Pforzheim ab 9.20 nachm. Neuenbürg an 9.45 ,,

Vaihingen a. Enz, 29, Jult. Der Land. Wirt Albert Mühictjen wurde heute vormit­tag von seinem eigenen Pferde unter der Stalllhüre so unglücklich getroffen, daß er auf der Stelle tot blieb. Er hintcrläßt eine Frau und 5 Kinder, von denen daS älteste 9 Jahre, daS jüngste erst 7 Wochen alt ist.

Nagold, 30. Juli. Bet der gestern hier imHirsch" statlgefundenen Gauversammlung des nördliche» Schwarzwaldgaues der Ge- werbevereinc waren von acht Vereinen sieben vertreten. Es wurde die Notwendigkeit der Haftpflichtversicherung für jeden Betrieb her­vorgehoben, und den Mitgliedern empfohlen, sich beimNordstern" oder dem ,Allg. Deut­schen VersicherungSverrin" in Stuttgart auf- nehmen zu lasten.

Göppingen, 29. Juli. Einen wahn­witzigen Streich verübte in der Nacht auf den gestrigen Sonntag ein bis jetzt nicht de» kannt gewordener Kleitcrkünstlcr. Ec erstieg wohl am Blitzableiter den Turm der Ober- hovenkirche (der von innen nicht zugänglich ist) und befestigte auf der Spitze desselben als Flagge einen Frauenrock I

Wangen, 29. Juli. Die gerichtliche Sekr tion des zu Tode gemarterten Gefängnis­wärters Detteldach ergab 6 schwere Ver­letzungen, wovn 2 auf den Hinlerkopf, deren jede tötlich wirken mußte. Der Schädel ist an zwei Stellen vollständig eingeschlagen und zersplittert, an einer Stelle wurden zwölf Knochensplitter entfernt.

Tettnang, 30. Juli» Die Mörder des Gefängniswärters Detteldach in Wangen trei­ben sich immer noch in den ausgedehnten Waldungen Oberschwabens umher; so kauften sie am 27. d. M. in Hagenbuchen, Gemeinde Tannau, in einer Wirtschaft Lebensmittel und 7 Flaschen Bier ein und verlangten eine neue Zeitung, um über ihre Thal das N'ueste zu erfahren. Es wäre von großem Wert, wenn ihr Auftauchen sofort der Staatsan­waltschaft Ravensburg oder der nächsten Po­lizei oder Landjägerstelle gemeldet würde. (Die Meuterer werden doch nicht eineKnei- selei" in Württemberg inscenieren wollen. Daß sie im Besitze von Waffen sind, wurde bisher nicht gemeldet.)

Rottweil, 27. Juli. Ein schwerer Hagel­

wetter vernichtete gestern nachmittag fast die ganze Ernte der Gemeinden Weikheim, Thu­ningen und Schura (sämtliche im Oberamt Tuttlingen). Die Wirtschaft und Brauerei Zum Engel" hier ging nun durch Kauf für 211000^ an Kaufmann L. Holl hier über.

Ellwangen, 27. Juli. In Weiler bei Dalkingen wußte sich lautJagstzeitung* in vergangener Nacht ein Fuchs Eingang in den in einem Wagenhaus befindlichen Gänse­stall zu verschaffe. Er begnügte sich damit 10 junge Tiere der Herde toizubeißen, doch wurde er, wie es scheint, an der Bergung seiner Beute verhindert. Er wir wohl wie­der kommen.

Alpirsbach, 28. Juli. Im benachbarten Bach-Altenberg stiegen gestern nachmittag zwei beim Graben eines Brunnenschachtes beschäf­tigte Männer aus Röthenbach nach einem abgegebenen Sprengschuß in den 10 Meter tiefen Schacht, ehe das Pulvergas völlig aus­geströmt war. Nach einiger Zeit wurde einer derselben tot, der andere in schwerer Betäub­ung aufgefunden.

UlM, 29. Juli. Gestern abend langten ca. 10 Angehörige der hiesigen Garnison, die in China gekämpft hatten, wohlbehalten wieder hier an. Dieselben traten am 2. Juni die Rückreise an, waren also über 50 Tage auf dem Master. Obwohl man den tapferen Kämpfern gerade keine Not ansah, konnte man doch leicht wahrnehmen, welchen Stra­pazen sie auSgesetzt waren. Von der Be­geisterung, mit der sie seiner Zeit ins Feld gezogen waren, war auch nichts mehr zu merken.

Pforzheim, 29. Juli. Der Brötzinger Bürgerausschuß hat am Samstag abend mit großer Mehrheit die Eingemeindung Brötz­ingens in Pforzheim beschlossen.

Pforzheim, 30. Juli. Das 3jährige Söhnchen des Heizers Schaible hier wurde von einem schwer beladenen Kohlcnfuhrwerk überfahren und gelötet. Den Fuhrmann soll keine Schuld au dem Unglück treffen.

Mosbach bei Neustadt, 31. Juli. Ge­stern abend gegen 9 Uhr brach hier in der Scheuer des Manufakturwarenhändlers Emil Stein Feuer aus, das sich mit groß r Schnel­ligkeit auf die umliegenden Gebäude ver­breitete. Es brannten im ganzen 10 Wohn. Häuser und eine Scheuer sowie die Synagoge ab. Vier Feuerwehrleute sind verunglückt.

Berlin» 31. Juli. Der frühere Kultus­minister Dr. Bosse ist heute mittag gestorben.

Auf besonderen Befehl des Kaisers sind jetzt die im vorigen Sommer in der deutschen Gesandtschaft in Peking von den Boxern eingeschlofsen gewesenen Mannschaften des Oberleutnants Grafen von Soden sämt­lich zu Unteroffizieren befördert worden; auch den inzwischen zur Reserve entlassenen Leuten ist die gleiche Ehrung zu teil geworden. Be­kanntlich wurden diese Mannschaften gelegent­lich der Einweihung des großen Kurfürsten- Denkmals in Kiel für ihr tapferes Verhalten durch den Kaiser mit dem Mtlitärehrenzeichen 1. Klaffe dekoriert.

Berlin, 29. Juli. Zur besonderen Ehr­ung des Grafen Waldcrsee hat derPost* zufolge der Kaiser befohlen, daß sich zum Empfang dcS General-Fcldmarschalls das ge­samte Offizier-Korps des Königs-Ulanen- Regiments in Hannover, das Trompiter- KorpS des Regiments sowie eine kombinierte Schwadron desselben nach Hamburg abgehen.

Schanghai, 31. Juli. DieNoth- China-Daily-NewS" berichtet, daß angesichts der Erfolge dcS Bundes der vereinigten Land­leute gegen die Truppen Li-Hung-Tschangs die Boxerbewegung in der Provinz Schant- ung wieder auflebe.

London, 29. Juli. (Unterhaus.) Der Finanzsekretär beim Kriegsamt, Stanley, teilt mit, die Zahl der Buren, die seit dem Ausbruch des Krieges gefangen genommen wurden oder sich ergeben haben, betrage etwa 33,000.

Dundee, 30. Juli. Gestern fand etwa 20 Meilen nordwestlich von Niguta ein Ge­fecht statt. Eine kleine englische Abteilung wurde von 400 Buren angegriffen, die Bu­ren wurden jedoch unter Verlust zurückge- schlagen. Die Engländer hatten 4 Tote, von den Buren sind die Verluste nicht be­kannt, 5 Buren wurden gefangen genommen.

Ein fideles Gefängnis ist das Staats- gefägnis in Szegedin, wo sich die an ritter­lichen Affairen beleiligt gewesene elegante Welt Ungarns wider Willen Redez-vous giebt. Im August wird doriselbst eine besonders interessante Gesellschaft Sommeraufenthalt nehmen. ES sind dies 21 Herren, die durch das Wohlwollen des Justizministers zu gleicher Zeit in Szegrdin unfreiwillige Abkühlung finden werden. Unter den wegen Duellver­gehen ins StaatsgefängniS beorderten Herren befinden sich: 1 Bürgermeister, ein städt. Oberfiskal, 1 Unterrichter, 1 Gerichtsnotar, mehrere Journalisten und Advokaten, 1 Buch­halter und mehrere UniverfitätShörcr. Dem­nächst wird die Gesellschaft auch einen interes­santen Zuwachs erhalten und zwar in der Gestalt eines gleichfalls wegen Duellvergehens verurteilten GefängnisdirektorS.

Eine Giftschlange im Eiseebahncoupö. Während der Fahrt des Stadtbahnzuges Hüttel- dorf-Wien ereignete sich, wie die Wiener Blätter melden, Sonntag um */-3 Uhr nach­mittags in einem Coups dritter Klasse ein Vorfall, der den Passagieren einige bange Minuten bereitete. Als der Zug die Station Unter-St. Veit verlassen hatte, bemerkte ein im Coups befindlicher Herr, daß sich hinter der Röhre der Dampfheizung etwas bewege. Im nächsten Momente schon kroch eine etwa 1'/, Meter lange Kreuzotter hervor und schlängelte sich langsam in den M'ttelgang des Coupäs. Der wenigen Passagiere es waren einige Frauen und Kinder be­mächtigte sich eine unbeschreibliche Angst und sie flüchteten in eine Ecke des Waggons. Dem Herrn selbst stockte, wie er erzählte daS Blut, in den Adern, denn die Giftschlange befand sich bereits in seiner Nähe und konnte ihn jeden Moment beißen. Mehr mechanisch als mit Absicht hielt er ihr den Spazierstock hin und sie ringelte sich um diesen. Nun öffnete der Passagier die Coupälhür ein wenig, steckte den Stock in die entstandene Oeffnung und schloß sodann die Thüre. Die Schlange wurde dadurch gelötet und die Passagiere aus ihrer Todesangst befreit. Die Kreuzotter, deren Biß bekanntlich tötlich wirkt, soll in Hütteldorf beim Heizen der Maschine in den Wagen gelangt sein.

(Höchste Eile ) Portier (der die Zeit verschlafen, in den Wartesaal stürzend): Meine Herrschaften, es ist die höchste Zeit zum Einsteigen, S'Zugerl is grad n'aus» gfohrn I*