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grund des Quadrates auf der Rückseite zeigt zum Teil eine bloße Uebertuschung. Zu dem Kontrollstempe! der Nummer und der Wert- bez-ichnungFünf Mark" aus der Rückseile ist ein wesentlich anderes, dunkleres Rot, als auf den eckten Scheinen verwendet worden. Ein besonderes Kennzeichen der Fälschung ist die Berwoschborkeit der Farben.

Stuttgart, 3. Juli. Wie derStaats, anz." erfährt, hat die württembergische Eisen­bahnverwaltung vir an sie ergangene Anfrage preußischer Eisenbahndireklionen wegen Aus­dehnung der Gültigkeitsdauer der Rückfahr­karten in den betreffenden Verkehren auf 45 Tage zustimmend beantwortet.

Tuttlingen, 28. Juni Wie notw ndig die Mahnung wieder angebracht ist, Kinder nicht Holzspalten zu lassen, zeigt der gestern hier vorgekommene Unglücksfall, wobei der 12jährige Sohn des Instrumentenmachers Baier beim Holzipaltcn einem bjährigen Kind des Zementarbeiters Grieser 4 Finger der rechten Hand vollständig abschlug.

Tübingen, 4. Juli. Prof. D». Kultur, welcher während der chinesischen Wirren Ho­spital-Vorstand in K'-autschou war, ist nach kurzem Aufenthalt in Berlin gestern nach­mittag nach hier zurückgekehrt und hat seinen Dienst in der chirurgischen Klinik wieder an­getreten.

Ulm, 3. Juli. Das Schwurgericht ver­urteilte den Taglöhnrr Hebrcke aus Erfurt wegen Ermordung des Polizeidieners Hoch- dorser in Schwendi liei Lauphcim zum Tode.

Friedrichshafen, 2. Juli. Der Königl. Hof wird am Donnerstag den 11. Juli zum Sommeraufei tbalt hier einireff n.

Rvttweil, 2. Juli. Gegen das vom hiesigen Schwurgericht am 26. Juni gefällte Urteil gegen Simon Steinharter, HandelS- man von Mühringen, auf Raubmord und Brandstiftung, infolge dessen derselbe zur TodeSrstafe und 6 Jahren Zuchthaus ver­urteilt wurde, legte die Verteidigung heute Revision ein.

Oos, 30. Juni. Gestern nachmittag ge­rieten vm hiesigen Bahnhof die beiden Pferde des Grünbaumwirls von Sandweier beim Umkehren des Fuhrwerks in einen Haufen frisch gelöschten Kalk. DaS eine Pferd ver­endete sofort, während das andere auf der Stelle gerötet werden mußte.

Mühlacker, 1. Juli. Auf merkwürdige Art mußte die 72jährige Witwe Kurzmann in Bauschlott ihr Leben lassen. Beim Holz- spalten fiel derselben rin Holzstück an den Kopf und verursachte eine kleine Wunde, die sich aber zu einer Gehirnvereiterung aus» bildete, welche den Tod der Fiau zur Folge hatte.

Karlsruhe, 2. Juli. Der süddeutschen ReichskorrespondcnS zufolge hat die badische Eisenbahnverwaltung angeordnet, daß vom 4. Juli ab die Giltigkeitsdauer der Rückfahr­karten im badisch-preußischen Wechsclverkehr auf 45 Tage erstreckt wird.

Berlin, 29. Juli. Wie ein Berichter­statter meldet, hat der Piästdent der Reichs» bank Dr. Koch sich gestern dahin geäußert, daß für die Reichsbank durch den Zusammen­bruch der Leipziger Bank viele Millionen auf dem Spiele ständen.

Dresden, 2. Juli. Die sächsische Staats» bahn-Verwaltung beschloß, dem Beispiele Preußens folge id, die GiltigkeitSd imr der Rückfahrkarten und zwar sowohl iw innern Verkehr als im wechselseitigen Verkehr mit

den preußischen Linien auf 45 Tage auSzu- dehnen.

Die selten Jahre der Bauspekulatiou

sind vorüber, so schreibt mau aus Dresden. Einerseits erblickt man an Hunderten von Fenstern das ominöse Plakatzu vermieten!" und anderseits sind Nrribauten ganz spärlich gesäel, ja in weiteren Vororten gar nicht vor­handen. Weit fühlbarer noch als die Bau­unternehmer werden aber durch diese radikale Lufireinigung die zahllosen kleinen und großen Grundstücksspekulanten betroffen. In blinder ErwerbSwut hat man bis Anfang vorigen Jahres allen bäuerlichen Grundbesitz meilen­weit öder die Stadt hinaus angekauft und wird nun lange Jahre wenn nicht Jahr­zehnte auf diesen Hoffnungen sitzen bleiben, froh schon, wenn die romantisch oderozon­reich oder unvergleichlich" gelegenenBau­stellen" irgend ein lachender Bauer wieder als Ackerland pachtet. Manche werden es aushalten, viele auch nicht. Zwei bekannte Dresdener Spekulanten sitzen zum Beispiel auf einem großen Gelände im fernsten Osten nahe bet Pirna fest, was ihnen rund eine Million gekostet hat. Das macht so im Jahr an die 60 000 ^ Zinsverlust.

Greifswald, 2. Juli. (Doppelmord.) Aus Baabe auf Rügen wirk derGreifS- walder Ztg." gemeldet, daß 2 Knaben im Alter von 6 und 8 Jc hren, üc Kinder eines Fuhrmanns aus Göhrin, die sich gestern im Walde verirrt hatten, heute morgen als Lüchen aufgefunden wurden. Dem einen war der Hals durchschnitten, dem andern der Kopf vom Rumpfe getrennt. Der Thäter ist bis­her nicht ergriffen worden. Die mutmaß­lichen Thäter, zwei Handwerksburschen, sind ergriffen.

Ueber das Schießen nach einem Luft­ballon wird der Magdeb. Ztg. vom Truppen­übungsplatz Alten-Grabow berichtet: Bei der Schießübung mit Kanonen nach einem Ver­suchsballon , der etwa 300 Meter über der Dorfruine Gloine schwebte, stand die feuernde Artillerie bei Briesenthal; die Entfernung be­trug in der Luftlinie bis Gloine 4800 Meter. Es waren 60 Granalschüsse für die Hebung bestimmt, schon der 17. Schuß traf den Bal­lon. Dicht vor ihm platzte eine Granate, das in ihm befindliche Gas explodierte und der Ballon fiel von einer Rauchwolke um­geben , zur Erde. Diese Uebung gewährte einen großartigen Anblick und gab Zeugnis von dem was unsere Artilleristen vermögen.

Würjburg, 2. Juli. (Ein grauenhaftes Bild entrollte sich vor dem unterfränkischen Schwurgericht.) Vor 2 Jahren hatte die Zimmermannsfrau Margarete Hofmann in Aub ihren jetzigen Mann, einen Witwer, ge­heiratet, ein zweijähriges Söhnchen und ein vierjähriges Mädchen mit in die Ehe bekom­men. Diese Kinder waren ihr ein Dorn im Auge und so beschloß sie, den Knaben aus der Welt zu schaffen. DaS Kind be­kam fast nichts mehr zu essen und erhielt fast täglich Schläge. Als im vorigen Juli ein Arzt das Kind untersuchte, war es am Kopfe und Gesichte mit Beulen und Wun­den bedeckt. Die Eltern wurden mit Ge­fängnis bestraft, die Mutter setzte aber die Peinigung fort. Sie trieb die Scheußlich­keiten sogar soweit, daß sh das Kino bei großer Kälte nachts in das Freie stellte und ihm die eigene» Exkremente in den Mund schob. Am 29. Dezember warf sie eS an die Wand, so daß eine Gehirnerschütterung

eintrat unb der Kleine andern TagS von seinen Leiden erlöst wurde. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu 3'/, Jahren Ge­fängnis.

Ein eigenartiges Vorkommnis im Kieler Kriegshafen wird nächträglich in der »Freist Ztg." mitgeteilt. Am Tage der großen. Regatta des kaiserlichen Aachtklubs fuhr ein kleines deutsches Kriegsschiff, das zur Zeit Probefahrten macht, durch die Startlinie. Der Kaiser sab es und ließ dem Schiffs- kommandanlen 24 Stunden Stubenarrest zu­diktieren. Nach dessen Verbüßung reichte der Kommandant sein Abschiedsgesuch ein.

In der Trunkenheit übergoß der Ar­beiter Westolowski in Gnesen uachtö das Bett, in dem seine Frau schlief, mit Petro­leum. Das Bett geriet in Brand und ob­wohl die Mitbewohner schnell herbeigeilt waren, erlag doch die Frau den Brandwun­den die sie erlitten hatte. Der Thäter schlief während dessen fest.

Türkische Geldnot. Die Rückberuf­ung des Dampfers ,Jsm!r" aus Kiel mit dorthin kommandierten Offizieren und Mann­schaften , einschließlich des Admirals Kalau vom Hofe Pascha, geschieht auf Befehl des Sultans, infolge eines Rapportes, wonach die türkischen Leute in Kiel Hunger sterben müßten, weil das Marineministerium in Kon« star tinopü die Kieler Lieferanten nicht bezahle, woron sogar der deutsche Kaiser bei seiner letzten A Wesenheit in Kiel Kenntnis erhalten Hab.'.

In Baku ist, wie von dort berichtet wirs, der Petroleum-Großindustielle Nilsky, besten Vermögen auf mehrere Millionen Rubel geschätzt wird, wegen Petroleumdiebstahls ver­haftet worden. Er hat durch eine geheime Röhrenleitung das Petroleum aus einem fremden Reservoir in sein eigenes überführt. Im Gefängnis hat sich der Millonär er» schossen.

Kapstadt, 1. Juli. DieKaptimes" melsen, Fauche sei in die Eingedorenenrcservate in den Distrikten Maclear und Elliot einge­drungen, wo cs reichlich Pferde gebe, da in diesen Teilen das Kriegsrecht nicht gelte. Die europäischen Farmer rüsten sich jetzt zur Ver­teidigung dieses Gebietes, das bisher unter stillschweigender Uebcreinkunft als Einge- borenengebiet stets in Ruhe gelosten worden st'-

Sie haben eS dazu. Zehn ameri­kanische Erzmillonäre, die auf derDeutsch­land" nach Amerika zurückkehren, mieteten, wie demBert. Tagbl." aus London ge­meldet wird, das Promenadendeck zu aus­schließlich eigenem Gebrauche für den Preis von 88000 ^ Glückliche Reise!

Newyork, 1. Juli. Hier war gestern der heißeste Junitag, der je verzeichnet wor­den ist, 98° (29 R.) Fahrenheit im Schatten. 51 Personen wurden vom Hitzschlag getroffen, wovon 19 starben. Auch aus verschiedenen Teilen des Landes gehen Berichte über außer­ordentliche Hitze ein. In PttiSburg erlitten 26 Personen einen Sonnenstich, von denen 11 starben.

In der ungarischen Gemeinde Ma- doesa wurden 40 Feldarbeiter gedungen. Als sie abends sich schlafen legten, geriet die Scheune, in der sie einquarlierl waren, in Brcnd. Sechs der Arbeiter sind verbrannt, mehrere andere haben schwere Brandwunden erhc lten.