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Seine Majestät der König hat am 13. Mai d. I. die erledigte Oberamtsarzt- stelle in Neuenbürg dem Oberamtswundarzk Dr. Härlin in Calmbach übertragen.

Die Bestellung deS approbierten Arztes Dr. Horsch in Feldrennach zum Orts« und Armenarzt in Conweiler ist am 13. Mai von der K. Regierung des SchwarzwaldkreiseS bestätigt worden.

Ansichtskarten mit V'rzierungen rc aus Mmeralstaub, Gtasfplttterchen, Glas­kügelchen, Sand, Metallteilchen und dergl. sind vom 1. Juli d. IS. ab nicht mehr zur offenen Versendung zugelaffen.

Neuenbürg, 13. Mai. Moritz Andräs, Sensenschmied, mittlere Sensenfadrlk, hat heute einen jungen Bienenschwarm bekommen.

Sprollenhaus, 14. Mai. Heute früh 1'/, Uhr brannte das in der Nähe des Schulhaust«, dem Holzhauer und Wegwart gehörige Wohnhaus bis auf den Grund nieder. Die Entstehungsursache ist bi« jetzt noch un- ermittclt.

Stuttgart, 13. Mai. Für 1. Juni d. I. ist in Hohenheim eine Zusammenkunft alter Hohenhclmer in Aussicht genommen. Do Hohenheim nicht nur die älteste sondern auch die einzige, für sich bestehende landwirt­schaftliche Hochschule in Deutschland ist und in den letzten Zahrz-Hnten ganz erhebliche Er­weiterungen und Vervollkommnungen erfahren hat, auch stets bemüht war, mit den praktischen Landwirten in Fühlung zu bleiben, so ist nicht daran zu zweifeln, daß die Beteiligung an der Versammlung eine recht rege sein wird.

Unterkürkheim, 12. Mai. Gestern vor­mittag wollte sich ein mit Epilepsie behafteter Mann im Neckar dir Füße baden. Er hatte dieses Mittet schon öfters mit Erfolg gegen einen sich ankündigenden Anfall angewendet. Leider rhat diesmal das Fußbad seine Wirk­ung ntchl und der arme Mann fiel ins Wasser. DaS bemerkte der Führer eines eben vorbei- fahrcnden Eisenbahnzuges und er machte durch lebhafte Gestikulation einen in der Nähe dienstthuenden Bahnwärter auf den in Todes­gefahr schwebenden Mann aufmerksam. Dem Bahnwärter und einem rasch herdeigerufencn Schutzmann gelang es, den Unglücklichen mittels Stangen zu retten.

Eßlingen, 13. Mai. Zur Warnung und als Beispiel sür andere diene ein in den letzten Lagen vorgekommener Fall in einem hiesigen Beztrksort. Ein jetzt schon 25 Jahre alter Sohn einer Witwe war zur Unterstütz­ung seiner Mutter vom Militärdienst vor­läufig befreit worden. Da derselbe aber den im Gesetz vorgesehenen Verpflichtungen nicht nachtam, wurde derselbe am vergangenen SamStag von der Militärbehörde elngezogen und als außerierminllch dem Feldarttlleric- rcgiment in Ulm zugeteilt.

Heilbronu, 13. Mai. Der württem- bergische Kriegerbund hält seinen 15. Bundestag am 9. Juni in unserer Stadt ab. Das Programm ist nunmehr festgesetzt. Am Samstag den 8. Juni ist vormittags Empfang dcS Ehrenpräsidenten, des Prinzen zu Sachsen-Weimar, nachmittags Sitzung des BundksauSschusseS und abends Bankett in der Harmonie. Für den Hauptag. Sonntag den S. Juni, sind geplant: Lagwache, Em- pfang der Gäste, Verhandlungen des Bundes- tags in der Turnhalle, Festessen, Festzug, Konzert auf dem Festplatz. Am Montag

ist ein Ausflug auf den Wartberg und nach Weinsberg und Unterhaltung auf dem Fest­platz in Form eines Hrilbroriner Herbstes vorgesehen.

Gönnillgen, 12. Mai. Drei hiesige Bürger (Gemeinderat und früherer Gemeindc- pfleger Haudensack, Friedrich Hermann und Michael Wagner) feiern heute in voller kör­perlicher und geistiger Frische die goldene Hochzeit. Die Jubelpaare wurden gestern abend durch Fackelzug und Ständchen seitens der Ver-ine beehrt.

Mössingen, 14. Mai. (Gewissensbisse.) Vor einigen Tagen erhielt der frühere Ge- melndepfieger NM, welcher bis vor einigen Fahren einen Kaufladen betrieb, von Tüb­ingen ans ein Packet, das 15 enthielt und ein Schreiben deS Inhalts, daß der Absender in früheren Jahren verschiedene Waren bei ihm entwendet habe, welche er hstmit abzahlen müsse.

Horb, 14. Mat. In Lützenhardt, OA. Horb, fiel beim Blumensommeln das zwei­jährige Löblichen des Metzgers Bauknecht in die Walvach und konnte nur als Leiche wie­der kerausgezogen werden.

Pforzheim, 13. Mai. Von einem Bern» hardiverhund wurde das 13jährige Kind deS Schneidermeister Mahler hier in den Kops gebissen. Das Kind verirrte sich in den Hof einer Wirtschaft, wo eS von dem Hund ge- bifs-n wurde. Die Wunden sind derart, daß das Kind jedenfalls sterben wird.

Karlsruhe, 13. Mat. Die Generaldi­rektion der badischen StaatSelsenbahnen stiebt vom 1. Juni ab Ktlvmrterheste zu 500 Kilo­meter zun Preise von 12 50 aus.

Die Beringungen sind dle gleichen, wie bei den Heften zu 1000 Kilom'ter.

Beim Scharfschießen ds 6. Ulanen- rsgimenlS auf den Schießständen bei Kassel ist eine Kugel über die Schelbenstände hinaus- gkfiogen. Ein in der Nähe postierter In­fanterist wurde durch die verirrte Kugel schwer verwundet und mußte ins Lazaret über- geführt werden.

650 Bierkrüge als «Andenken.« Aus Bonn wwd gemeldet, daß bei dem Kaiser» kommers der dort kürzlich von der gesamten Sludcnllnfchaft aus Anlaß der Immatriku­lation d-S Kronprinzen und des Besuches d-s Kaisers stattfand, nicht weniger als 650 Bierkrüpr abhanden gekommen sind, die sta­rte Teilnehmer offenbar alsAndenken" mit­genommen haben. Das KorpsBorussia", das die Vorbereitungen zu dem Kommerse in die Hand genommen hatte, ersucht nun öffentlich um Rückgabe der Bierkrüge oder aber um Zahlung von 1 ^ 25 an den Wirt der Bonner Beethoven-Halle als Kauf­preis sür das mitgenommeneAndenken."

Prag, 7. Mai. (Von einem Pferde tvt- gebissen.) Ein entsetzlicher Vorfall wtrd auS HaSlau bei Eger berichtet. Vor wenigen Tagen war der Kutscher deS Arztes Dr. Dreschler im Dorfe Wunstedl mit dem reinigen des Stalles beschäftigt, als sich ein Pferd vo-> der Halfter loSriß und den Kutscher durch einen Hufschlag am rechten Oberschenkel ziemlich stark verletzte. Beim neuerlichen Anlegen der Halfter biß das Pferd den Kut­scher in die linke Hand, worauf er zu seinem Herrn, der Arzt ist, eilte und sich einen Ver­band anlegen ließ. Als er wieder in den Stall zurückkehrte und die Pferde fütterte, wurde das Der, welches ihn geschlagen und gebissen hatte, sehr unruhig, worauf der Kut­

scher ihm einen Schlag mit der Hand gab. Blitzschnell erfaßte ihn jedoch das Pferd und brachte ihm eine schreckliche Bißwunde am Halse bei. Der Kutscher lief nun abermals rasch zu seinem Herrn, wurde jedoch ohn­mächtig und starb ln der darauffolgenden Nacht, denn es war ihm vom Pferde rie Hals­ader dmchbisskn worden.

Doppelter Kindsmord. In Winklas bet Münchberg in Oderfranken zertrümmerte der Weber A. Hoffmann mit einem eisernen Wagenreifen seinem vier Wochen alten Kinde den Kopf, so daß der Tod sofort eintrat. Darauf brachte er seinem zweijährigen Knaben mit demselben Instrumente so schwere Ver­letzungen bei, daß dieser kaum mit dem Leben davonkommen wird. Nach der Thal stellte sich der Mörder der Gendarmerie.

England und Transvaal. DerMan­chester Guardian" tritt für das sensationelle Gerücht ein, Kitchener habe der Regierung angcraten, den Buren günstigere Friedens- bedingungen zu stellen, weil infolge der ge­genwärtigen Burentaktik der Guerillakrieg noch Jahre dauern dürfte.

London, 13. Mai. Der aus Südafrika zurückgekehrte General Hector Macdonald, Kommandeur der HoLländer-Brigade, sagte einem Vertreter der Presse, eS sei überaus schwierig, die WiederstandSkraft der Buren wirksam zu brechen, weil sie gelegentlich im stände sind, britische Konvois wegzunehmen. Der eigentliche Krieg sei nahezu vorüber, aber das Ende des Guerillakrieges laste sich noch nicht obfehen.

London, 14. Mai. Lord Kitchener mel­det aus Prätvria vom 12. Mat: Nach den Berichten der einzelnen Abteilungen sind seit den letzten Depeschen 8 Baren gefallen, 132 gefangen worden und 24 haben sich ergeben. Erbeutet wurden 1 Maschinengeschütz, 6400 Patronen, 150 Wagen und 870 Pferde.

London, 14. Mat. Heute ausgegebene parlamentarische Drucksachen besagen, daß von Juni 1900 bis Januar 1901 in Süd­afrika 634 Gebäude ntedergebrannt worden seien.

Peking, 14. Mai. Den Vertretern der Mächte ging am 11. Mai eine Note der chinesischen Bevollmächtigung zu, wonach die­selben den von den Mächten geforderten Ge­samtbetrag an Entschädigungen von 450 Mill. Tosls acceptierm und die Tilgung derselben innerhalb 30 Jahren von Juli 1902 ad durch eine jährliche Zahlung von 15 Mill. TaslS Vorschlägen.

Aus der Schweiz, 10. Mai. Von sehr verdienstvollen" Gemeinderälcn berichtet das Vaterland" aus Lausanne: Zwei Stadt­räte, die darauf vereidigt sind, die Interessen der Stadt gewissenhaft, ohne Eigennutz zu wahren, hatten gemeinsam mit anderen die Wasserkräfte der Rohne für 75 000 Fr. gekauft und sie wieder an die Stadt für 425 000 Fr. verschachert. Die Herren hätten demnach auf Kosten der Steuerzahler 350 000 Fr.verdient".

Ein Millonenprozeß des russischen Fiskus. Der russische Fiskus hat gegen die beiden Bauunternehmerfirmen Gebrüder Ma» montow und Arcibuschew eine Schadenersatz­klage aus Zahlung von 6 Mill. Rubel an­gestrengt. Die genannten Firmen haben die Eiesenbahn Jaroslaw-Archangelsk gebaut und eine nachträgliche Prüfung der Rechnungen hat ergeben, daß sie um 6 Millionen Rubel zu viel erhalten haben.