der Knabe einige Schluck getrunken, als er von Krämpfen befallen wurde und in einigen Minuten eine Leicve war.

In Elsaß'Lothringen giebt es roch vielerorts Wildschweine. In den letzten kalten Tagen ist wieder manches Exemplar erlegt worden. Bei Molvmgen unweit Diedenhofen passierte dieser Tage auf der Wildschwein­jagd ein schwerer Unfall. Herr Planieux von dort jagte mit zwei Vettern, und ge- lang dem elfteren, einen zwei Zentner schweren Eber weidwund zu schießen. Der Schwieger­vater des Schütze», Herr Dühr, ein 54 Jahre alter Familienvater, der an der Jagd nicht beteiligt war, kam, als er den Schuß Hörle, auf das Jagdgebiet zu, um zu sehen, was es gäbe. Da brach aus dem Walde plötz­lich der angeschosfene Eber hervor, stürzte sich auf Herrn Dühr und riß ihm mit dem Hauer den Leib der Länge nach auf, so daß der Unglückliche nach 10 Minuten den Geist aufgab. Ein anderer Unfall, der sich ganz in der Nähe ereignete, verlief glücklicher. Von einem der Teilnehmer, einem Herrn aus Luxemburg, wurde eine ziemlich schwere Wieldsau angeschossen. Gleich darauf erhielt das Tier auch noch von dem Jagdleiter, Herrn Ury, eines ausgebrannt, und dieser verfolgte die stark schweißende Sau nun ins Dickicht. Da er die Augen nur auf die Spur gerichtet hatte, bemerkte er leider nicht, wie die Sau die Geschichte krumm nahm, sich umdrehte, ihn so heftig anrannte, daß er kopfüber in den Schlamm flog. In seiner heiklen Position gelang eS ihm noch, das Gewehr wieder aufzuraffen und die schwer­kranke Sau durch einen Schuß ins Auge mausetot zu knallen. Die teilnehmenden Jagdgenossen suchten aber mit Not und Mühe einige Stecknadeln zusammen, um die mit Schlamm getränkten Kleider des hart Mitge­nommenen soweit zu flicken, daß er wenn auch in unbeschreiblichem Zustande wie­der unter Menschen sich sehen lassen konnte.

Mülhausen, 31. Jan. Der frühere ReichstagSabgeorvnete Lalance schenkte der In­dustriellen Gesellschaft die Summe von 80000 Mark, welche ausschließlich dazu verwendet werden soll, Arbeiterwohnungen zu bauen.

DerReichsrnzeiger" veröffentlicht einen Erlaß des Kaiser an den Reichskanzler, worin der Kaiser seinen Dank für die Kund­gebungen an seinem Geburtstage ausspricht. Der Erlaß schließt mit den Worten: Es hat mir wohlgethan, erneut zu erfahren, in welch freundlicher Weise Meiner an Meinem Geburtstage in den deutschen Landen und seitens der im Auslande weilenden Deutschen gedacht wird, und es drängt Mich, allen Be­teiligten Meinen wärmsten Dank zu erkennen zu geben. Gott der Herr aber wolle das deutsche Volk in allen seinen Schichten und Gliedern auch ferner in seinen gnädigen Schutz nehmen und deutsche Treue, deutschen Fleiß und deutsche Arbeit allezeit mit seinem Segen krönen.

Zum Tode verurteilt wurde von dem niederbayccischen Schwurgericht ein 54 Jahre alter Bauer (Gütler), der nach 27jähr. Ehe seine Frau ermordet hat, indem er sie in den Brunnen stürzte. Vor einigen Jahren hatte er seinen Sohn, wie er angab, aus Versehen erschossen. ES besteht aber die dringende Vermutung, daß er ihn absichtlich erschoß. Mit seiner Tochter unterhielt er kin blutschändnerisches Verhältnis.

Ein schändliches Verbrechen ist durch

die Viehzählung in Altenberg in Steiermark aufgedeckt worden. Bei Aufnahme des Vieh- standeö im Haus des Försters fanden die Zähler im Schweinestall ein in Schmutz und Lumpm gehülltes menschliches Wesen, auf all-n Vieren kriechend und ganz vertiert. Es wurde ermittelt, daß es der verschollene Sohn des Försters sei. Der Aermste wurde dem Krankenhaus in Mürzzuschlag überliefert. Gerichtliche Untersuchung ist im Gange.

Die Leiche der Königin Viktoria ist am Freitag von der Insel Wight, wo die Verstorbene in Osbornr-House die letzten Tage ihres Lebens zugebracht hat, nach Porst- mouth übrrgeführt worden. DaS englische Königspaar, Kaiser Wilhelm und die übrigen fürstlichen Persönlichkeiten, die sich zu der Beisetzungsscier nach England begeben haben, gaben ihr von Osdorne nach Portsmouth an Bord der verschiedenen Jachten das Ge­leit.

Ob König Eduard VII. von England jemals in die Lage kommen wird, den Titel Oberster Herr von und über Transvaal/ der ihm in einer in Pretoria öffentlich ver­lesenen Proklamition beigelegt worden ist. mit Recht zu führen, möchten wir nicht ent­scheiden. Vorläufig wenigstens steht der Titel nur auf dem Papier. Wenn man den Nachrichten, die allmählich von Südafrika immer zahlreicher durchdringen, glauben kann, so muß die Lage der Engländer seit Anfang Dezember noch viel trauriger sein, als bis­her zugestanden wurde. Aussehen hat be­sonders die Zerstörung eines Teils der Jo­hannesburger Goldmtnen erregt, derentwegen doch der Krieg begonnen wurde.

Dr. LeydS erklärte gegenüber Ver­tretern der Presse, die Lage der Buren in Südafrika sei seit 10 Monaten nicht mehr günstig gewesen wie gegenwärtig. Thatsäch- lich beherrschen die Burenkommandos das ganze Krtegsgebict und bedrohen Pretoria und Johannesburg. Dr. L'yds erklärte, die Buren würden nur dann in Fricdensunter- handlungen eintreten. falls England hierzu die Jniative ergreift. Alle weiteren Schritte Krügers zur Herbeiführung einer Friedens- Vermittlung scheinen aufgegeben. Die Um­gebung Krügers bestätigt, daß die Buren die Zerstörung Johannesburgs samt allen Gold- minen planen, salls es ihnen gelingt, sich derselben zu bemächtigen.

Das englische Heer in Südafrika ist schwer von Krankheiten hetmgesuchi. Niemals war die Liste der erkrankten Soldaten so groß wie jetzt. Der Typhus, dem man den Namen Darmkatarrh giebt, rafft jede Woche 600 bis 800 Opfer hinweg. Die Zahl der in Krankenhäusern oder sonst in Behandlung stehenden Soldaten beträgt mehr als 20 000. Diese Nachrichten werden beglaubigt durch Stimmungsbilder aus Kapstadt, wonach in dem benachbarten Simonsstadt vor Anfang des Jahres eine gefährliche Meuterei unter der englischen Artillerie ausgevrochen ist. Als charakteristisch für die Stimmung in eng­lischen Kreisen wird ein Gespräch auf dem Bahnhof in Kapstadt zwischen einem Eisen- bahnbcomten und zwei englischen Soldaten mitgeteilt: Da schlug auf einmal der Be­amte mit der Hand auf den Tisch und sagte: Ich wünschte, die Buren nehmen Kapstadt und setzen alle Gefangene frei l Dann hätte der verfluchte Krieg doch eio Ende !" Goddam, wir wünschen dasselbe!" sagten darauf die Soldaten,

Pretoria, 29. Jan. Alle Burenfamilien und ihr Vieh werden nunmehr aus dem flachen Lande nach den.dazu bestimmten Lagern übcr- gcführl, wo diese Menschen, gleichviel ob sie freiwillig kamen oder nicht, beschützt und er­nährt werden. Diejenigen, die sich aus eige­nem Antrieb ergeben haben, erhalten volle Rationen; in solchen Fällen indessen, wo die Männer noch bei ihren Kommandos sind, werden die Familien auf Teilrationen gesetzt, die erst auf ganze Rationen erhöht werden, sobald die Ehemänner sich unterworfen haben. (Also Aushungern von Frauen und Kindern der Buren.)

London, 2. Febr. Nach Meldungen der Daily News" aus Kairo vom 1. Februar wurden durch Ueberschwemmungen und hef­tige Stürme dort und an anderen Stellen des Nils große Verheerungen angerichtet. Die Eisenbahn ist an mehreren Stellen auf- gerissen und Hunderte von Häusern sind zerstört worden. In einigen Distrikten sind ganze Dörfer vollkommen vernichtet.

Pretoria, 3. Febr. (Reutermeldung.) 7 britische Truppenabteilungen führen zur Zeit eine kombinierte Bewegung aus, um voS östliche Transvaal von feindlichen Trup­pen zu säubern. Sie rücken von verschiedenen Punkten an der Linie Johannesburg-Pretoria und an der Delagoabaieisenbahn vor und werden möglicherweise auf einem Punkt Zu­sammentreffen.

Laurenzo-Marquez. 3. Febr. (Reuter­meldung.) Etwa 2000 Buren unter dem Obersten Blaka befinden sich auf portugie­sischem Gebiet, wie angenommen wird, um die dort befindlichen Buren zu befreien. Die Portugiesen beschlossen, die auf portu­giesischem Gebiet befindlichen Buren, die sich weigern, sich den Engländern zu ergeben, nnch Madeira zu entsenden. Etwa 100 Personen wurden gestern in den verschiedenen Krankenhäusern ausgenommen. Der größte Teil von ihnen leidet an Entkräftung; 2 sind durch Huffchläge schwer verletzt.

In Ferrol in Spanien starb ein 75jähriger Bettler, der im tiefsten Elend ge­lebt, in einem alten Emballagekasteu geschlafen hatte. In seinem Strohlager aber fand man Papiere im Werte von 140 000

Washington, 31. Jon. Das Marine­amt hat beschlossen, 7 Panzerschifie zu er­bauen, die eine Bewaffnung haben werden, wie ste irgend eine Nation bei keinem an­deren Fahrzeuge aufweisen kann.

(Selbsterkenntnis.) Fräulein: ,Ach, das ist zu dumm, Herr Leutnant, daß Sie nicht singen!" Leutnant:Zu dumm? Im Gegenteil, wenn Sie mich einmal singen hörten, würden Sie sagen : cs ist sehr weise.

(Aus der höher« Töchterschule.) Lehrer:Wer ist uns auS dem Altertum noch durch seine Verse bekannt?"Schülerin: Achilles I"

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