schein sich zu erfreuen. Der Bettrost fing jedoch sofort an zu brennen und nur durch das Hinzukommen der Hausleute wurde ein größeres Unglück verhütet.
— Im Oberharz tobte am Dienstag abermals ein gewoliiger Schneesturm. Die Schveemassen sind so bedeutend, daß ein mit 10 Pferden bespannter Schneepflug im Schnee stecken geblieben ist. DaS Wild kann die Futterstellen nicht erreichen und leidet groß? Not.
Berlin» 30. Jan. Der „Lokalanzeiger" meldet: 10 Millonen Mark zahlte heute die Stadt Berlin der Firma Können u. Co. Damit ist die Stadt Berlin mit dem heutigen Tage die Eigentümerin der elektrischen Straßenbahnlinien von Siemens und Halske geworden.
— Wie viele Menschen würden gern sich mit Obstbau beschäftigen oder sich ihr Gemüse selbst ziehen wenn sie die Mittel hätten, sich Gartenland zu kaufen oder zu pachten. Diese Erwägung hat den Gartenbauvcrein zu Goldberg t. Mecklenburg auf einen Gedanken gebracht, der jetzt seit dem Herbst v. IS. Verwirklichung gefunden hat, und der gewiß an vielen Stellen Nachahmung finden Wird. Genannter Gartenbauvcrein hat von der Stadtgemeinde Goldberg ein größeres Stück Land auf 30 Jahre gepachtet, hat dieses Land in Kavels von 280 Quadratmeter Größe eingekeilt, und jede Kavel mit einer Anzahl von Obstbäumen bepflanzt. Der Gartenbauvcrein zahlt an die Stadtgemeinde etwa 38 Mk. Pacht für den Morgen, das macht 4,25 Mk. Pacht für die Kavel. Dafür hat die Stadt die Einzäunug übernommen , hat einen jAbort gebaut und einen Brunnen angelegt. Nach 30 Jahren gehen alle auf jdem Lande^ befindlichen Obstbäume in das Eigentum der Stadt über. Der Gartenbauverein, der, wie erwähnt, die Kavels bepflanzt, auch den Baumschnitt während der Pachtzett übernimmt, erhält für die Kavel 12,75 Mk.. Jahrespacht. ES sind bisher 70 solche Kavel angelegt worden, die sogleich verpachtet find. Der praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau, dem wir diese Mitteilungen verdanken, veröffentlicht den Grundriß des ganzen, neuen Unternehmens und Bepflanzungspläne zweier Kavels. Auch die Kontrakte zwischen der Stadtgemeinde Gold- bcrg und dem Gartenbauverein, sowie zwischen letzterem und den einzelnen Kavelpächtern find abgedruckt. — Die Anregung erscheint uns nach verschiedener Richtung beachtenswert. Nicht nur, daß so vielen Gelegenheit zum Obstbau und der Gemüsezucht giebt, denen das sonst verschlossen wäre, eröffnet sie den Stadtgemeinden neben hoher Verwertung ihrer Ländereien Aussicht auf einen Besitz von Odstplantagen, mit deren Anlegung für die Stadt keine Kosten verknüpft find. Die betreffende Nummer des praktischen Ratgebers, die den Aufsatz enthält, ist gegen Einsendung von 15 Pfennigen portofrei von dem Geschäflsamt in Frankfurt an der Oder zu beziehen.
Danzig, 30. Jan. (Eisenbahnraub.) Heute morgen stiegen in Guieherberge (Str?cke Dirschau-Danzig) zwei verkleidete, im Gesicht geschwärzte Männer in den Postabteil deS Packwagens eines Personenzuges ein, überfielen den Postschaffner, knebelten und verletzten ihn durch einen Schuß. Sie haben dann die Geldsachen in noch unbekannter Höhe geraubt und find entflohen. Der
Schaffner ist schwer verwundet nach dem Stavtiazaret gebracht worden.
— Der den Minen durch die Burenkommandos zugefügtc Schaden wird bereits auf 6 Millonen Mark angegeben. Es ist nun eine 12 00 starke Minenwache gebildet worden. Die Kosten dieser werden monatlich auf 600 000 geschätzt.
London, 30. Jan. Eine Depesche Lord Kitcheners aus Pretoria vom 29. Januar meldet: Smith-Dorien ist von Carolina zu- rückgekehrt, nachdem er die Burenlruppen zersprengt hatte. Auf dem Rückwege hatte er mehrere kleine Gefechte mit dem Feind zu bestehen. Außer den bereits gemeldeten Verlusten find auf britischer Seite 4 Mann gelötet, 1 Offizier und 17 Mann verwundet. General Knox kam 40 Meilen nördlich von Thabanchu mit Dewet in ein Gefecht. Dewet beabsichtigt, nochmals einen Einfall in die Kapkolonic zu versuchen. Bis jetzt sind nähere Einzelheiten über das Gefecht nocht unbekannt. Eine Abteilung Buren zog morgens in Voysburg ein und richtete in den Minen von Modderfontein und von Rbyns einigen Schaden an. Vom Kommando Ma- rais wurden zwei Buren gefangen.
Carnarvon, 30. Jan. Die Besetzung von BrandvlriS durch die Buren bestätigt Ich. Das Hauptlager der Buren befindet ich in Pontelboschkork-Farm die als Kornkammer von FrascrSburg, Calvtnia und Ken- >ardt betrachtet wird. Die Buren haben da- elbst Vorräte im Ueberfluß und erhalten eine bedeutende Anzahl Rrmonten auS den benachbarten Bezirken. Sie sollen sich in Calvtnia verschanz haben.
Clanvilliam, 30. Jan. (Reuter.) Eine Abteilung des Obersten Bethune ist in De- liSlc eingelroffen. Es wird befürchtet, daß die Aufgabe, die Buren aus der Kolonie zu vertreiben, außerordentlich schwierig ist, da das umliegende Gelände für militärische Operationen sehr ungünstig ist.
— Die „Birmingham Post" hat von den Angehörigen eines in Südafrika dienenden englischen Offiziers erfahren, daß dieser einer noch unbestimmt langen Zeit aktiven Dienstes in Südafrika entgegensieht, und daß Kitchener privatim geäußert habe, cs sei keine zu pessimistische Annahme, wenn man sage, daß fünf Jahre vergehen werden, che er und seine Armee im stände sein werden, Südafrika zn verlassen.
London, 31. Jan. AuS Kapstadt wird dem ^ Bureau Laffan gemeldet, daß König Edward an Kitchener telegraphiert hat; „Eine der letzten Fragen der Königin war nach Ihnen und der tapferen Armee unter ihrem Kommando."
London, 31. Jan. „Daily Mail" meldet aus Kapstadt vom 30.; Einer nichtamtlichen Meldung zufolge ist Dewet mit einer ziemlich großen Trvppenmasse in die Kap- kolonie eingedrungen.
Rom, 31 Jan. Die klerikale „Voce" veröffentlicht einen Brief Kitchener'S an den hiesigen Erzbischof Sogary, den er auS dem nubischen Feldzüge kennt. Kitchener dankt für die freundlichen Grüße und fährt dann fort: „Ich habe hier eine schwierigere Aufgabe als im Sudan. Die Buren kämpfen ziemlich gut, find aber sehr unwissend. Sie hoffen noch immer auf die Intervention einer europäischen Macht. Ich bemühe mich, ihnen die Nutzlosigkeit ferneren Widerstandes klar zu machen. Unsere Soldaten betragen sich
gut. Die Anklagen wegen Grausamkeit find Lügen. Sie kennen ja unsere Truppe aus eigener Anschauung und werden daher nicht Sensationsnachrichten der Presse Glauben schenken."
London, 31. Jan. (Eine Krisis?) Die „Liverpool Post" weist auf die auffallende Thatsache hin, daß Lord Salisbury sich bisher bei allen Konferenzen des Königs mit Mitgliedern des Kabinetts fern gehalten hat. Chamberlain hat schon mit dem König gesprochen, Balsour Hot ihn verschiedenemale gesehen und Lord Lausdowne hat sowohl mit dem König als auch mit dem Deutschen Kaiser gesprochen. Lord Salisbury's Ge- iundheitSzustand und seine Abneigung gegen jede Seereise genügen kaum, um seine jetzige Zurückgezogenheit zu erklären.
London, 1. F'br Lord Kitchener telegraphiert : General Knox stieß am 29. Jan. südlich von W-come aus Dewct's Truppen und hatte rin Gefecht mit denselben. Nach mehrstündigem Kampfe ließen die Buren 5 Tote und 3 Gefangene zurück; die Buren nahmen viele Verwundete mit sich. Englischeres wurden 1 Offizier und 1 Mann getötet, 1 Major und 2 Mann verwundet.
Aus der Schweiz, 27. Jan. (Das Geheimnis des Korbes.) In Dirmingen stellten am Samstag abend in einem dortigen Gasthof, wie der „Bund" berichtet, zwei Italiener einen verschlossenen Korb ein. Durch die Witterung des Haushundes aufmerksam gemacht, ließ der Gasthofbesttzer den Korb durch die Polizei öffnen. Er enthielt einen mit Dolch und Revolver bewaffneten Italiener. Der erstaunte Strolch würbe sofort festge- nommeu, ebenso in der gleichen Nacht seine beiden Spießgesellen.
— Liebe und Militärpflicht. Unter ganz eigenartigen Umständen baden sich ein ungari- !cher Soldat und seine Braut das Lehen genommen. Der Infanterist Josef Kuncza und das Stubenmädchen Therese Kocsts wurden heute früh im Zimmer des Soldaten tot mit durchschossener Brust aufgefunden. Aus den von beiden hinterlassenen Schreiben geht hervor, daß das bildschöne junge, Mädchen und ihr Bräutigam gemeinsam zu sterben beschlossen hatten, weil die Behörde es nicht gestattete, daß Kuncza, so lange er Soldat sei, die Auserwählte heirate.
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MUttärverein Wildbad
„Königin Charlotte."
Dienstag abend präeiS 8 Uhr
Singstunde.
Der Vorstand.