Gin beachtenswertes Hlrteit

fällt ein hervorragender Arzt über Kathreiner's Malzkaffee, indem er schreibt:Da der Kathreiner'sche Malzkaffee Farbe, Geruch und Geschmack hat, ähnlich dem Bohnenkaffee, ohne aber dessen schädliche Eigen­schaften zu besitzen, ist er nicht minderwertiger, sondern mehrwertiger als dieser.

vr. Carl Ger st er.

Keiml'iche Liebe

Roman von Helene Voigt.

11) (Nachdruck verboten.)

Sie waren in Wiesbaden?"

Allerdings, im Herbst nach dem Ma- növer. Ich verkehrte in Civil natürlich, viel in der Villa Blanko und nahm mir auch ein Andenken daran mit."

Scheinbar ganz absichtslos nahm Bieber­stein sein Portefeuille und aus demselben eine französische Karre hervor, welche er stichelnd Frau von Trahlow präsentierte.

Ist es nicht ein charmanter Einfall, diese Karte mitzunehmen?- Sie hat einige sonder­bare kleine Merkmale, haha, sehen Sie hier gegen daö Licht, gnädige Frau."

Dir Karte war in eigentümlicher Reihen­folge durchstochen, Frau von Trahlow starrte auf diese winzigen Pünktchen hin, als seien eS furchtbare Schreckgespenster, die sich ihren Blicken darboten.

Sollten Sie vielleicht gar diese Karte kennen, meine gnäeige Frau?- frug der Hauptmann endlich, die wunderbare Pause unterbrechend,Sie sind bekannt in der Villa, wie ich weiß, ich habe Sie sogar dort ge­sehen."

Nein, nein, mein Herr, Sie irren sich, ich bin nicht in der Villa Blanka bekannt, ich kenne Signor Mulifo gar nicht einmal."

Aber seinen Namen, wie es scheint, meine Gnädigste," lachte Bieberstein höhnisch, ich hatte den italienischen Croupier noch gar nicht erwähnt. Man sagt er stehe in aufrichtiger Freundschaft zu einer Dame der höheren Stände mit welcher er seinen Gewinn teilt."

Erbarmen sie sich, Herr von Bieber­stein, was wollen Sie damit sagen?"

Daß jene Freundin des Signor und eine sehr kalte, stolze Aristokratin, welche sich augenblicklich nicht in der Villa Blanka aufhält, ein und dtescibe Person sind, welche genau Bescheid weiß mit dieser durchstochenen Karte."

Was wollen Sie von mir, Herr Haupt­mann," stöhnte Frau von Trahlow halb be­wußtlos vor Angst,ich werde Ihnen alles gewähren, jeden Wunsch erfüllen, nur"

Ich verstehe Sie, meine gnädige Frau, und werde Ihnen dankbar sein"

Das Gespräch wurde nun sehr leise weitergejührt, sie suchten den einsamsten Teil des Parkweges aus und Bieberstein führte sein Pferd am Zügel. Ueber der Welt lag tiefer, heiliger Weihnachtsfrieden, aber das Komplott dieser beiden wußte nichts davon, es war bestimmt, Schmerz und Unfrieden zu säen und Herzen auseineiuander zu reißen, welche für immer sich angehören wollten.

-Der Weihnachtsabend war da,

in dem großen Salon des van der Huylen. scheu Hauses standen lange, weißgedeckte Tafeln, auf denen die Geschenke aufgebaut

werden sollten. Urber den stlberfltmmernden WeihnachtSbaum ergoß sich ein Meer von Licht und Glanz. Der Kronleuchter, die Girandolen und zahllose Lampen brannten, sodaß der schöne Raum tageshell beleuchtet war.

Sinnend stand Nora vor dem Tannen« bäume, sie sah unbeschreiblich lieblich aus in dem dunkelblauen Tuchkletde, welches am Halse nur mit einem schlichten Leinenstreifen abschloß, das Köpfen mit dem lichtbraunen Gelock leicht zur Seite geneigt, in den süßen Augen einen ernsten, andächtigen Ausdruck.

Liebevoll schaute der Senator sie an, sein Herz wallte auf in heißer, unbezwinglicher Liebe, leise trat er zu ihr und erfaßte ihre Hand.

Woran denkst Du wohl, Nora?" frug er sanft und beugte sich zu ihr nieder.

An mein Leben," erwiderte sie einfach, es ist ein so stilles, glücklicher, wie ich eS nie zu träumen wagte durch Dich," setzte sie zagend hinzu.

Glücklich, sagst Du Kind?" frug er und wieder klang eine Bitterkeit durch seine Worte,Deine Mutter versicherte mir erst kürzlich, daß Du Deiner Kindesliebe zum verstorbenen Vater Dein LebenSglück geopfert habest."

Wie darf Mama so etwas sagen," rief die junge Frau hochrot vor Erregung,ich habe ihr niemals mein Herz eröffnet, wir sind so grundverschieden und können niemals zusammm'N sympatisteren."

O, Kind, Kind, hier im Bannkreise deS Weihnachtsfriedens sage mir eines, gieb mir die Hand darauf: Du bist nicht un­glücklich an meiner Seite««

Nein, Albrecht," murmelte sie leise und blickte ihn an, dann aber kam eS zum ersten Male über sie mit unendlicher Gewalt; sie lehnte das Köpfchen an seine Schulter, wie sie es nie zuvor gethan, heiß errötend und dennoch lächelnd.f

Mein Weib," flüsterte er ergriffen, Gott segne Dich l Lerne mich lieben und mir vertrauen, laß niemand zwischen uns treten."

Wonneschauernd fühlte sie, wie sein Arm sic umfing, wie seine Lippen ihr Haar be­rührten, da öffnete sich plötzlich sehr scharf die Thüre, Frau von Trahlow trat ein und blieb hart auflachend an der Schwelle stehen.

Haha, eine Liebesscene oowms il kaut, Kinder! Wie schade, daß die Zuschauer fehlen, um dies häusliche Glück einer Kon- venienzheirat zu bewundern. Mein bester Albrecht, hat Ihnen Nora einmal wieder ihre Dankbarkeit vorgehalten und sich im Voraus für die Geschenke des reichen Ge­mahls bedankt?"

Sie hat mir etwas köstlicheres bescheert, waS all mein Gold nicht schaffen kann, gnädigste Frau; doch das interessiert sie wohl

nicht. Wollen wir an den Aufbau der Tafeln gehen?"

Gewiß. Nora, liebes Kind, bitte, hole mir doch aus meinem Zimmer die drei Pa­ckele vom Tisch; ich habe sie vergessen."

Als die junge Frau sich entfernt, trat Frau von Trahlow zu ihrem Schwiegersöhne und sagte milde, versöhnlich, wie er sie noch nie gehört:Lieber Schwiegersohn, tragen Sie meinem armen Kinde jene Neigung zu Bieberstein nicht mehr nach; sie haben von einander Abschied genommen für immer und wenn sie sich auch in G sellschaft treffen, wissen doch beide, was sie für Pflichten er­füllen müssen."

Der Zauber zerrann, der Traum verflog, kalt verneigte sich der Senator.Meine gnädige Mama, ich habe Ihrer Tochter nichts zu vergeben und sollte ihr eigentlich vielen Dank zollen, daß sie ihr Wappenschild gegen den schlichten, holländischen Namen meiner Familie eingetauscht."

(Fortsetzung folgt.)

Verschiedenes.

Maggi's rühmlichst bekannte Suppen- und Speisenwürze, Maggi's Bouillon-Kapseln Maggi's Gluten-Kakao, Maggi's Gemüse- und Kraflsuppen haben in den oberen Ge­sellschaftskreisen rasch Eingang gefunden. We­gen ihres billigen Preises und ihrer bequemen, außerordentlich schnellen Zubereitungsweise sind sie aber gerade auch für die weniger bemittelten Stände von unschätzbarem Werte. Man erhält die Maggi-Erzeugnisse, auf die wir hiermit nachdrücktichst aufmerksam machen, in allen besseren Kolonialwaren-Geschäften.

Er muß sich ein Gewehr selbst kaufen. Ein Bauernsohn, so wird aus ber Lüne­burger Heide geschrieben, hatte sich zur Ein­stellung bei der Garde gemeldet. Nach einigen Tagen erhält er Antwort.Badder, kannst Du mi, wenn ick na'r Garde kome, woll nvck hundert Daler mehr mitgeven, denn dat Gewehr mut ick mi sülbst küpen."WieS den Breef mal her, Junge," sagte der Vater, setzte seine Brille auf, laS auch und sagte dann:Ja, et es richtig, da steil et, dat mag aber bi de Garde woll nicht annerS gähn." Die Behörde hatte in dem Brief geschrieben;Gewähr für Einstellung kann nicht geleistet werden."

(Ein ganz Schlauer.) Frau Fran. ziska:Wie, mir zuliebe hättest Du Dich so betrunken?" Mann (abends heim­kehrend):Ja, es gab Franziskanerbier I"

(Unterschied.)Was ist für ien Unter­schied zwischen Rothschild und dem Sultan ?" Der Sultan ist der Herrscher aller Gläubigen und Rotschild der Gläubiger aller Herrscher l

(Einzige Möglichkeit.)Warum spricht denn heute der Wirt kein Wort?"Ja, wissen Sie, er hat sich vorgenommen, von jetzt an mit seinen Gästen höflicher zu sein !"

-kdakitou, Druck und Verlag voue Brüh. Hofmann in BZildbad.