Entdeckung der Thäter der letzten Brände 100 Belohnung gesetzt.

Pforzheim E ne KöLin in der Luisen- strahe goß Pt> oleum ins Feuer, wodurch die Flammen emporschlugen und dem Mäd­chen das Gesicht derart verbrannten, daß nach Aussage des Arzt s cS fraglich ist, ob sie das Augenlicht behält.

Ein Schneidermeister in Pforzheim spielte schon einige Jahre ein Los in d>r Hamburger Lotterie. In den letzten Togen wurde nun dem Mann milg-t-ilt, taß er 15000 gewonnen habe.

Pforzheim, 13. Jan. Soeben ist hier unter furchtbarem Gtöse dos HauS Nr. 2 der Hsllgasse zusammengestürzt. Der drei­stöckige Bau ist zur Zeit unbewohnt und da auch zutältigerweise niemand die Unfallstelle pissterte, sind Menschenleben nicht zu be­klagen. Der Verkehr ist vollständig unmög­lich, da die Trümmer über 3 Meter doch die ganze Straße sperren. Die einzige Stütze des alten HauscS bildete ein Hintergebäude das in letzter Zeit abgerissen wurde, und durch einen Neubau ersetzt werden sollte. Hierdurch dürfte d r Zusammensturz heitei- geführt worden sein.

Pforzheim, 14. Januar. Das gestrige standesamtliche Register weist Drillinge auf, welche unehelich geboren wurden.

Pforzheim. Bei einer Treibjagd auf Jspring-r Gemarkung wurden gestern 190 Hafen geschossen.

Berlin, 12 Jan. Die ,Nordd. Allgem. Ztg." schreibt: In der Presse wurde wie­derholt berichtet, daß die Firma Krupp in Essen mit der schleunigen Ausführung eines großen Auftrages zur Lieferung von Slahl- granaten an England beschäftigt stt, und da­bei die Frage aufgeworfen, ob es mit den Pflichten strenger Neutralität, die von D-Utsch- land in dem südafrikanischen Krieg beobachtet werde, verträglich erachtet w rden könne, wenn Lieferungen von Kriegsmaterial an eine ter kriegführende Mächte ausgesüyrt würden. Wie wir erfahren, ustrd diese Frage an zu­ständiger Stelle vermint, und deshalb ist die Firma Krupp alsbald nach dem Erscheinen jener Meldungen ersucht worden, eine beab­sichtigte Versendung von Waffen, Geschützen, Muntlton oder anderweitigem Kriegsmaterial o» eine der beiden kriegführenden Parteien eiuzustellen.

(Ein Mittel gegen die Eifersucht)

In eigenartiger Werfe suchte ein Geschäfts- mann in Altona seine Gattin von ihrer Eifersucht zu heilen. Nachdem er daSAbrnd- brot im Hause eingenommen halte, kleidete er sich für einen Ausgang an. Seme F-a», die sehr eistriüchtig ist, beschloß, ihremManne nachzng'hen und mochte sich, als er kaum das Zimmer verlassen hatte, auf den Weg. Der Ehemann hörte schon tm Hausflur, daß seine Frau die Wohnung verlirß und nun wollte er sie gründlich an der Nase herum führen. Scheinbar absichtslos verfolgte er seinen Weg garz langsam, damit seine Frau mit Sicherheit seine Spur finden tönne. Dann aber nnbrnahm er einen Dauermarsch durch eine Anzahl von Vororten, auf welchem ihm seine b'ss- e Hälfte k uchend folgte. End­lich ging eS wieder nach der in der Norder- reihc gelegenen Wohnung zurück. Dort stellte sich der Mann vor die Thür seiner Wohn­ung und wartete, bis d'e Gattin hinzukam. Jetzt machte der Ehemann seinem Zorn Luft fllld drohte der Frau, nicht länger mit ihr

zusamm nzubleiben zu wollen, da sie am späten Abend allein ausgegaiige» sei. Erst nach und nach gelang es der geängstigten Frau, ihren Ehemann zu beruhigen, indem sie ein reumütiges Bekenntnis ihrer Thai ablegle. Von ihrer Eifersucht ist die Frau vorläufig kuriert.

Der Bürgermeister als Räuber und Mörder. Ein Vorgang, voll vor Gräuel und Blut, eine wahre SchicksalStragö.ie, Hai sich in einem kleinen Mai kffl cken in Ungarn abgespielt Aus dem Marktflecken Senklv'tz im Prcßdurgrr Kcmiiat wird folgendes ge­meldet: Eine dortne Frau erhielt von ihrem Gallen aus Amerika 400 fl. Das Geld wurde der F au auf dun Gemeindeamt vom Bürgermeister auSgefolgt. NachtS drangen zwei maskierte Männer bei der Frau ein nnd verlangten das Gel". De Frau wies aus den Kosten bin. Während die Räuber das Spind durchstöbertc», schlich sie in den Hos und schickte ihre 10jährige Tochter zum Bür­germeister mit der Bitie ium Hilfe. Das Mädchen jedoch kam nicht zurück. Nun ver­ständigte die Frau die Gendarm-rie und als diese beim Bürgermeister «rschien, war dies r gerade im Begriff, sich zu erhä-'gen. Unter seinem Beite fand man das Mädchen mit durchnittenem Haiso tot vor. D r Bürger­meister gestand, das er das Kind ermordet habe, und daß die maskierten zwei Räuber seine Söhne gewesen seien, die von ihm zu der Frau geschickt wurden. Man fand si­tu der Wohnung der Frau erhängt vor, wril sie sich cnldrckt sahen. Der Bürgermeister wurde verhaftet.

Infolge Kohlenmangels sind mehrere Fabriken in Mailand gescdlossen und 3300 Arbeiter brotlos. Die Kohle, preise stiegen von 32 Lire auf 65. In Genua ist aus dem gleichem Grunde das italienische Stahl­werk geschlossen, 500 Arbeiter sind brotlos. Zahlreiche erregte Versammlungen finden statt. Man befürchtet schw re Unruhe». Die Kohlenteuerung schiebt mann nicht so sehr auf den Streck in Elienne und den Krieg in Südafrika, als auf Mangel an Eisen­bahnwagen.

Dreizehn Kinder erfroren. Ein er­schütternder Vorfall wild aus Münnichschlag im Bezirk- NeuhauS in Böhmen gemeldet: Auf dem Heimwege von der Schule wurden vor einigen Tagen in der Nähr des Dorfes Münnichschlag dreizehn Schulender von einem hrfiigen Schneesturm überrascht und fanden dabei den Tod. Man fand die Kleinen auf einem Schneehaufen erstarrt. Die armen Kinder Hallen sich, durch den Schneesturm ganz ermattet, auf einem Schneehaufen nieder­gelassen und, um sich gegenseitig zu erwärmen, datie eines das ander« umschlungen. Die Käiie raubte ih> e» dann daö Bewußtsein und so schliefen sie ein, zum Nimmerer- wachen. Als man sie auffand, waren sie bereits erfroren, tot.

Brüssel, 12. Jan. H!r ist eine Kabcl- depesche etngelangl, wonach die Buren alle Ladysmilh beherrschenden Höhen nach schwerem Kampfe erstürmten. Ueber die letzten Kämpfe um Ladysmilh, worüber sich Buller ans- schweigt, traf hier eine chiffrierte Depesche ein. Falls Baller nicht rasch Hilfe bringt, rst die Einnahme von Ladysmilh eine Frage weniger Tage.

Lourenyo Marquez, 14. Januar. Ein Telegramm aus dem Bunnlager von Colon- s» besagt; Alles weist aus eine große

Schlacht am Tngtla hin. Heute früh führte eine große Streitmacht von Hochländern mit Kavallerie u. Kanonen einen Scheinangriff aus. Während der letzren beiden Nächte wurden Raketen aus Ladysmilh geschleudert. Die Blätter veröffentlichen ein Telegramm auS Durban von vorgestern. General Warren v-rlsiß gest-rn das L>ger von Frere mit einer fliegenden Kolonne, um Buller zu unterstützen. Es geht das Gericht, daß eine große Schlacht an drei Punkten begonnen bat.

London, 15 Jan. Die Abendblätter veröffentlichen Depeschen aus Kapstadt vom 12. Januar, wonach General Warren den Tugrla überschritt. Das KriegsschiffPe- nelove", auf dem die gefangenen Buren i»- ternirrl sind, ist durch Feuer nahezu zerstört worden. Dadurch, daß die Pulvermagazine vnrch Wasser überschwemmt wurden, wurde das Schiff vor völliger Zerstörung bewahrt.

London, l5. Jan. Reutermeldung. Die Verluste der Buren beim Angriff auf Lady- smith betrogen 500 Tote und Verwundete.

Slerkstrom, 15. Jan. 300 Buren rück- len gegen das Lager der Koloniallrnppen bei Birdsnver vor. Die Buren brachten Ernte­maschinen mit und ernteten innerhalb zwei Meilen vom Lager die Feldfrüchte ab. Die Truppen im Lager waren zu schwach, um einzugreifen.

Auf der Insel Borkum sind, zwei K>nder, die in einem Heuhaufen mit Sireich- tölzern spielten, verbrannt. Mann fand nur ihre verkohlten Leichen.

Newyork, 12. Jan. Ein unbekannter Dampfir lreibt in brennendem Zustande in der Marisbai bei Neufundland. Alle Per­sonen des Schiffes waren tot.

Newyork, 12. Jan. Das bei Neufund» land gescheiterte Schiff ist wahrscheinlich der französische KadeldampfcrFranyois Arago." Er hatte 120 Mann Besatzung. VieleLeichcn wurden angeschwemmt.

Zehn Tage lebendig begraben. In der G meinde Zablacz bei Ooerderg trug sich ein srtrecklicher Unglücköfall zu. Zwei Arbeiter waren beim Ausgraben eines Brun» n-' s virschüllel worden und es wurde allge­mein angenommen, daß die verschütteten, der Brunnenmeifter Johann Sklba und sein Ge» vilse Franz Skuia, von den Erbmassen er­drückt seien, da die beiden sich in einer Tiefe vo-r 14 Metern befunden halten. Niemano dachte an sofortige Rettung. ,Erst nach einigen Tagen begann man mit der ErdauShebung, um die vermeintlich Toten zu bergen. Nach zweitägiger Arbeit hörten die Arbeiter aus ver Tiefe schwache Hilferufe. Man über- zeugle sich dato von der grauenhaften That- lach-, daß einer der V-rscbültiten, der Brun» knmelster Skiba, unier den Erdmassen n»ch am Leben fei. Dieser rief von unten her den Arbeiten zu:Brüder reitet mich, ich bin noch am Leben!" Aus die Frage nach leinem Genossen erwiderte Skiba, daß er von jenem nichts wisse. 'Nunmehr wird die Ar­beit zur B-freiung deS Unglücklichen aus dem imchtwllchen Grabe Tag und Nacht fortge» s tzt. Sein Genosse Skuta fte wohl de» >eus den Tod gesunden haben.

Eiu junges Mädchen in Falkenstein in Sachsen erhiel! am N'ujahrslage eine un» flilige Gratulalionskarle von unbekannter Hand. Die Empfängerin regte sich derartig üoer die ihr angeihane Beschimpfung auf, oaß sie sich erhängte.