Perde, drohe Italien damit, dem Sechsmächte-Abkommen, durch das die deutschen Kabel im Stillen Ozean verteilt werden, seine Zustimmung zu versagen.
Französisch-englische Besprechungen Uber die Or»ent,rage.
Paris, 18. Jan. Havas berichtet: Die Besprechung zwischen Poincare und Lord Curzon. die von halb 4 Uhr mittags bis 9 Uhr abends dauerte, verlies sehr herzlich. Beide waren darüber einig, dag die Lösung der Orientfrage nicht bis zum Ende des Winters verschoben werden dürfe, da die Zeit der Schneeschmelze das Wiederaufleben der Feindseligkeiten zwischen den Kriechen und Türken mit sich bringen könne. Wenn die Frage vorgeprüft ist, werden die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens und Italiens Zusammenkommen, falls dies notwendig ist« und zwar entweder im Januar oben anfangs Februar, um ihre gemeinsamen Arbeiten iestzule-'en.
* Die Neibereien zwischen Sowjetrutzland und Finnland.
Kopxnt.agen, 17. Jan. Der „Berlingske Tidende" wird aus Helsingsors gemeldet: Da bolschewistische Truppen wiederholt die finnische Grenze verletzt haben, sind in Finnland die Meinungen darüber geteilt, welche Haltung die finnische Regierung gegenüber Räterutzland einnehmen soll. Die Zeitungen ...Hufvudstadsbladet" und ..Uufi > Suomi" empfehlen in Uebereinstimmung mit dem zurückgetretenen finnischen Gesandten in Moskau, daß die diplomatischen Beziehungen zu Rußland abgebrochen werden. Das Regierungsblatt „Helsingen Sanomcft" dagegen rät von einem solchen Borgehen ab und empfiehlt, auf diplomatischem Wege zu versuchen, die Räteregierung zur Beachtung des Dorpater Friedens zu veranlassen. Auch andere Zeitungen empfehlen aus Rücksicht auf die handelspolitischen Verbindungen die Ausrechterhaltung der diplomatischen Beziehungen.
Beendigung der spanischen Kabinettskrifks?
Paris, 17. Jan. Nach einer Melvung aus Madrid, die der „Temps" wiedergibt, hat Maura eingewilligt, mit seinen bisherigen Mitarbeitern die Amtsgeschäfte wieder zu übernehmen. Es wrd daraus gefolgert, daß das Militär sich jetzt der Zivilgewalt unterworfen hat. Der Kciegs- minister La Sierva wird wahrscheinlich in Kürze zurücktreten.
Amerikas Kriegsgewinne.
Nach einer offiziellen Statistik beläust sich me Goldreserve der Bereinigten Staaten gegenwärtig auf mehr als 8 Milliarden Lollar, da» ist ein Drittel des gesamten Goldvorrots der Welt. Las im Umlauf befindliche Metallgeld beläuft sich auf 8027 Millionen Lollar, dar ergibt auf jeden Einwohner 54,44 Lollar gegen 34ch3 Dollar im Jahre 1914.
Deutschland.
Die Niederlegung «n erer Festungen im Westen und Nordwe^en.
Berti», I? Jan. Tein Reichsrag wird, laut .Vossischer Zeitung" am Mittwoch ein Entwurf zugchcn, der entsprechend der Entente- sorderung dre Aufhebung der Festungen Wesel, Köln. Koblenz. Mainz, GermerSheim, aller oberrheinischen und rechtsrheinischen Fons und die Küstenbefestigungen Friedrichsort. Kiel und Helgoland ausiprichl.
Ci» dauerndes Brandmal deutscher Versklavung.
Berlin, l7. Jan. Wie der „Berliner Lokaianzeiger" aus Habe meldet, wird einem interalliierten Schiedsspruch zufolge, im Magdeburger Hasengebict an die Tfchecho Slowakei ein Ujcrstreisen von 5VV Meter Länge auf 3V Jahre verpachtet werden. Die Stadt erhält keinen Pachtzins. Dieser wird vielmehr kapitalisiert und der deutschen Schuld gutgeschrieben. Ferner muß die Stadt einen Lagerschuopen. zwei elektrische Krane und die dazugehörigen Gleise der Tschecho-Slowakei als Eigentum übertragen.
Grenzenlo e Unverschämtheit
der Ententekommission.
Berlin, 16. Jan. Die Interalliierte MiUtarkoniioii- komunssion hatte zu Weihnachten eine Glückwunschkarre anjertigen lasten aus der das Brandenburgertor mir aus-
Amtliche Bekanntmachungen.
Bekanntmachung betr. die Wahl der Vertrauensmänner und Ersatzmänner für die Angcstelltenverficherung.
Nachstehend werden die neugewählten bezw. ausgestellten Vertrauensmänner bekanntgegeben. Gewühlt sind: als Vertrauensmänner der Angestellten:
1. Franz Schofer, Kaufmann, Calw.
2. Karl Beißer, Kaufmann, Calw.
3. Nikolaus Eluth. Werkmeister, Calw.
Als Ersatzmänner:
4. Georg Nllstel, Reallehrer, Calw.
5. Emilie Störr, Buchhalterin, Calw.
6. Robert Dinkelacker, Kaufmann, Calw.
7. Fritz Cchlaich, Kaufmann, Calw.
8. Johannes Lörcher, Werkmeister, Calw.
9. Julius Widmaier, Kaufmann, Calw.
Ausgestellt wurden
als Vertrauensmänner der Arbeitgeber:
1. Ernst Hippelein. Fabrikant. Calw.
2. Paul Adolfs. Buchdruckereibesitzer, Calw.
3. Johannes Blank. Fabrikant, Calw.
Als Ersatzmänner:
4. Friedrich Daur, Kaufmann, Calw.
6. Karl Schmid, Cpinnereidirektor, Calw.
6. Karl Zügel. Handelsschuldirektor, Calw.
7. Karl Otto Wagner, Fabrikant, Calw.
8. Emil Wagner. Fabrikant, Calw.
9. Friedr. Karl Reichmann. Apotheker, Calw. Calw, den 16. Januar 1922.
Oberamt: Vögel, Amtmann.
gepflanzten englischen, französischen, italienischen und japanischen Flaggen dargestelli worden war. Wie die „Deutsche Allgem. Ztg." von zuständiger Seite erfährt, ist aus diesem Anlaß beim Vorsitzenden der Interalliierten Kommission Protest erhoben worden.
Um die neuen Steuern.
Berlin, 18. Jan. Entgegen der Meldung der „Zeit", daß gestern bereits zwischen Zentrum und Sezialdemokra- lie ein Kompromiß in der Sleuerfrage erzielt worden sei, erklären das „Berliner Tagebl." und der „Vorwärts", daß die Aussichten für ein Kompromiß noch völlig unklar seien. Die sozialdemokratische Reichstagssraktion werde erst heute nachmittag endgültige Beschlüsse über die Haltung der Mehrheitssozialisten in der Steuersrage fassen.
Wie der „Vorwärts" schreibt, wird die Fraktion eine schwierige und verwickelte Situation vorfinden. Das Blau erklärt, daß die Sozialdemokratie weiten den Gedanken der Erfassung der Sachwerte vertrete, daß sie aber auch bereit sei. unter gewissen Voraussetzungen an den Verbrauchssteuern mitzuarbeiten.
Lsie Deamtenforderungen.
Berlin, l7. Jan. Der Gejamlvervand deutscher Beamten- und Staatsangestelllen-Gewerkschaften, der dem Christlichen deutschen Gewerkschaftsbund angeschlosien ist, hat dem Reichstag eine Eingabe über die Besoldungssrage zugehen lagen. Darin wird eine Neuregelung der Grundgehälter unbedingt gefordert. Die von der Regierung vorgeichia- gene Ausbesserung durch Erhöhung der Teuerungszuschläge sei unzureichend. Als Mindestbetrag einer erträglichen Ausbesserung werden 3600 M jährlich genannt und ferner vorgeschlagen, daß für einen Anjangsbetrag von 12 000 Mark an Grundgehalt plus Ortszuschlag ein weiterer Teuerungszuschlag von 30 Prozent eingeräumt wird. Für die Arbeiter ist die Erhöhung entsprechend zu regeln. Verlangt wird ferner eine Erhöhung der Kinderzujchläge.
Die deutsche Getreideernte 1921.
Berlin, 18. Jan. Wie eine Korrespondenz von unterrichteter Seite erfährt, beläust sich Deutschlands Getreideernte im Jahre 1921 an Roggen und Weizen aus 9 939 647 Tonnen, an Gerste aus 1935995 Tonnen, zusammen 11 875 642 Tonnen. Davon sind durch llmiage- verjahren 2 500 000 Tonnen ersaßt, was ein Fünftel ausmacht. Eingegangen sind allerdings bisher aus dem 11m- iageversahren nur 1 800 000 Tonnen, was 72 Prozent ausmacht. Die Erzeugung an Hafer betrug 5 004 983 Tonn., an Kartoffeln 26 15l 380 Tonnen.
^ yause aes Kommerzienrates.
Roman von E 'Martin.
Sir ging hinaus, ohne noch einen Llick auf Flora zu werfen.
„ipiugebiloeies Ding! Ich glaube gar, sie nimm! es auch noch ubei. oag man sie nicht für v>e erste Schönheit erklärt uno bak nichl auch Manier wie Lruct an ihrem Liegeswagen z ehen." iagle i»e schöne Lame mit höhnisch zuctenven Muno- winkein
20 .
Karbe wandern lange zieuos vurch den Park, vurch alle Laubgange und Alleen, in die emlegensten Teile hinein, cro auigeregl. wie sie war. mochle sie der Tante L'.alonus nichl unlei o>- Augen lreien: sie wußte die alle Frau wurde left- nadmooll fragen, und dann muple sie beichten, und wahrfchein- licherweif« gegori« die alle Freundin auch zu denen, die ihre P-ri,»düng mit dem Konimeizieniai wünschten — sie machien ja in dem Punlie alle Front gegen jie. Flora, Henriette, der Dollar Egoisten waren sie alle, das wußte sie nun. Aber pe lieg sich nicht in den glanzenden Käsig iperren: sie jlog lynen davon Das dachle sie bitter, mit jiniierem Troge, uno blieb e,nen Augenblick mir müden Fügen vor der Ruine stehen, bis wohin i>e sich verirrt haue
Mir einem feindseligen Llick starrte das jung» Mädchen über das Wasser hinüber. Ton oben, wo der schwere duiitelrore Seideiiverhang hinrer der mächtigen Spiegelscheibe wie ein v'.heimlicher Lluijtrom meoerrollle. stand der oielberufene Gelb- jchrant. Bis dahin halle sie ihn geiurchlei: heule- hagle sie diese vier engen eisernen Wände, die ihr Ich, ihr warmschla- gendes Herz aus dem Dasein löschlen und sich ielbsi an die Zielte eines jungen Mädchens mit idealen Hoiinungen uno Wünsche» und iierer Sehnsucht nach wahrem, stillem Liebesglück drängten. Wer auch kam und um ihre Hand nette, er liebäugelte mit tem eneraea Ungetüm, das sich an ihre Fersen heftete; jeder
rlick, der begehrend aut sie siel, galt der Millionärin, jeder warme Händedruck oem Papiergeipensl. „das immer neue Lummen ans der Welt an sich zog". Uno das bedachre der -ierr Kommerzienrat von Römer auch — der reiche Man» wollte noch reicher werden. Wahrlich, heimtückncher war das Ragen des Wurmes auch nicht, das allmählich, von innen eine köstliche Frucht verzehrt, als dieser ewig bohrende, das Sclbit- geiülu vernichtende Gedanke, den Flora boshaft lachend in die Seele der jungen Schwester gelchleuvert holte.
Kaihe ging weiler am Flußuier hin, uno bald milchte sich ferner Klnoeriube! mit oem Rauschen des Wassers. Die kleinen Schülerinnen der Tante Diakonus ipielten noch im Garten, und trog der tiesen Niedergeschlaaenheit. trog der Seelenschmerzen deren Wesen und Ursprung sie zum Teil nickt einmal begriff, weckte«, diese Laute ein warmes Frenvengetühl in Käthe Ach nein, die kleinen Geschöpfe da drüben mit den unschuldigen Augen und den jungen »röhli-ben Herzen iahen nickt die Millionärin in ihr: ne wußten noch nichts von dem eisernen Geld- ickranke: sie nahmen unbetangen und dankbar das gereichte Peiperbrot und iragten nicht, wer es bezahlt habe.
Sie verdoppelte ihre Schritte: je näher sie dem Hause kam. desto mehr wurde ihr zu Sinne, als kehre sie heim aus der Irre
Von den Kindern war nichts zu sehen, als Käthe über die Brücke kam — sie ipielten hinter oem Hause. Dafür machte sich der Haushahn um io breiter aus dem Raftnplatze. er schlug mit den sarbena'ön'-enden Flügeln und krähte, daß es > eil über das Feld hingellle.
Die Haustür itano weit offen, und die Magd war ausge- gangen. mithin befand sich die Tante im Hause. Käthe stieg eben sie Sturen hinauf, als sie im Flur den Doktor sprechen Hörle Wie festgewurzelt blieb sie stehen.
„Nein, Tante, der Lärm belästigt mich. Meine Kopfncrven machen mir augenblicklich zu schaßen," jagte er. „Wenn ich
Vermischtes.
Herzschlag als Folge der Angst.
Berlin, 17. Jan. Der Kaufmann Koppe, vor vor ein?» en Tagen wegen des Verbrechens an der Frau Krell im llalde bei Königswusterhausen zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden ist, ist, wie das „Achtuh^-Abend, blatt" meldet, jetzt im Untersuchungsgefängnis am Herzschlag gestorben. Als die Geschworenen zunächst in seiner Abwesenheit den Wahrspruch verkündeten, horchte er an der Tür des Saales und mißverstand den W"hrsviuch dahin. daß er zum Tode verurteilt sei. Die Todesangst, die ihn packte, hat in ihrer Folge, obwohl er später den richtigen Spruch erfuhr, zu seinem Tode oeiührt.
Anzeige wegen verbotenen Glücksspiels.
Berlin, 16. Jan. Von dem Weltkonzerninhaber Karl Köhn ist gegen sämtliche an dem Konzern beteiligt gewesenen Einleger wegen Elückspiels bezw. Beteiligung am öffentlichen Glücksspiel, Beihilfe zum Vergehen gegen das Glücksspielgesetz oder zum Versehen gegen Paragr. 3 des Totalisatorgesetzes Anzeige erstattet worden. Sollte keine Anzeige von Erfolg begleitet sein, so würden allein für Berlin 32V0V Einleger als Anoeklacfte in Fraoe kommen.
Schwere Grippeepidemie in Stockholm.
Stockholm, 17. Jan. Die Grippe hat sich lo stark in Stockholm verbreitet, daß fast die Hälfte der Einwohnerschaft mehr oder weniger daran erkrankt ist.
Aus Stadt und Land.
Calw, den 18. Januar 1922.
Ungültigkeit der Usderdruckmarken.
Die Ucderdruckmaften 0,60 Mark, 3 Mark, 5 Mark und 10 Mark verlieren mit Ablauf des 20. Januar ihre Gültrgeit. Tie in den Händen des Publiums befindlichen Stücke können bis Ende Januar gegen andere Postwerrscheine umgetaujchi werden. Die Prstoerwal- tung ist aus Sicherheitsgründen zu dieser Maßregel gezwungen. — Daß die Marken nachgeahint werden würden, war vorauszusehen.
Die Wohnungslnxussleuer.
Die Vorbereitungen für die Einführung der Wohnungsluxns- steuer sind nach Mitteilungen von Ministerialrat Tr. Neuschier aus der Konferenz der württ. Wohnungsämter in Ulm noch iw Gange. Es wird versucht, gemeinsam mit dem Ausschuß der Wohnungsämter eine Regelung zu treffen. Wenn die Steuer zur Einführung kommt, wird sie vom Ministerium fest umgrenzt werden, die Gemeinden erhalten in der Veranlagung und Erhebung freie Hand. Nach dem Reichsgesetzcntwurf ist die Steuer in Verbindung zwischen Fainiticn- und Wvhnungsgröße zu erheben. Steuerfrei sind auf eine Person drei Zimmer, zwei Personen 4 Zimmer, dann jedesmal um ein Zimmer mehr aiö Wohnräume für die Pcrsonenzahi zulässig find. Tir Steuer muffe so gestaltet werden, daß sie außer den Veraniagungs- und Erhebungskosten auch etwas einbringe. Es könne jetzt schon gesagt werden, daß die württ. Gemeinden schließlich selbst wieder dir Aufhebung der Steuer beantragen, wenn sie deren Arbeit und Er- gcbnis praktisch kennen gelernt haben. Im übrigen werde mitgeteilt, daß sich der württ. Städietag aus praktischen Gründen gegen dir Steuer, der württ. Gemeindetag aber für diese Steuer erklären werde.
Der Fremdenlegion entwischt.
Im Oktober 1921 fielen zwei Konstanzer, ein gewisser Karl Schupp und Heinrich Hölzle. bei der Suche nach Arbeit einem Werber der Fremdenlegion in die Hände, der ihnen unter Vorzeigung falscher Gesckjäftspapiere Arbeit in Etraßburg versprach. Dort erfuhren sie, daß sie in die Fremdenlegion eingereiht würden, was auch Ende Oktober in Algier geschah. Zusammen mit einem russischen Offizier und einem weiteren Deutschen konnten sie aber flüchten und kamen auf einem amerikanischen Dampfer nach Marseille. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch Frankreich sind sie nunmehr in Konstanz angekommen. Nach ihrer Erzählung sollen sich in Asrika noch viele deutsche Kriegsgejangene befinden. Mit einigen von ihnen haben sie nach ihrer Angabe selbst gesprochen. Sie warnen jeden vor der Fremdenlegion.
Der Kurs der Reichsmark.
4- Der Dollar stebi heute aus 186,87
Mich iür Augenblicke IN den grünen Wuttel hier Uüchle. :o will ich ausruhen: ich brauche Ruhe. Ruhe" — War er :s wirtl'ch, der gelassene Mann, in denen Stimme so viel nervöie Ungeduld. jo viel zitternde Pein mittprach? „Es ist ein Opier. das ich von dir verlange, Tanie, ich weitz es. aber irotzalleoem itie ich dich dringend, diese Unterrichtsstunden für die wenigen Monate, die ich noch hier sein werde, auszuwtzen. Für Sicie Zeit will ich herzlich gern ein Zimmer in der Stadl nneren und eine Lehrerin bezahlen, damit deinen Schülerinnen kern Rachteit erwachst —"
„Um Gott Leo. vu brauchst ja nur zu wünschen." unterbrach ihn die Tante erschrocken. „Wie konnte lch denn ahnen, daß dir Vieser Verkehr plötzlich >o unangenehm ist? Richl ein Laut mehr >oll dich stören — dafür laß mich sorgen! Mich dauert nur eins dabei — Käthe —"
„Immer vieles Mädchen!" brauste ver Doktor auf, als verliere er bei die>er Klage ven letzten Rest von Geduld uno Selbstbeherrschung. „An m i ch denkst du nicht."
„Aber ich bitte dich, Leo. was ficht dich an? Ich glaube gar. vu bist eifersüchtig aus die Liebe »nd Zuneiauno deiner "l'en Tante." rief vie alte Frau, erstaunt und ungläubig tacheno.
Er schwieg: das junge Mädchen draußen hörte, wie ei nutze Schritte nach der Haustür machte.
„Meine arme Käthe! Es ist völlig undenkbar, daß 'hr ae- räuichlos wohltuendes Walten, ihre ganze Erichcinung irgendeinen Menschen aus Gottes Erde unangenehm sein 'önn'e, tagt: die Tante, leiten Trittes ihm nachgehend. „Ich habe noch kein Mädchen ge'ehen. das io prächtig Kindesunickuld und Frauenwürde. Derhandesschärse und Innigkeit ves Gemütes >n sich vereinte. Das zieht wich unwideriteblich zn >dr hin und ich meine, jo ungerecht dürfte auch mein Leo nicht jein, daß er neben ieiner vergötterten 'Kran» i-tt- weibliches' P-ien
gelten ließe."