Airssarrd.
Eme Sonder-vLepubti i Enver Paschas.
Par»s, 7. Dez. Nach cmer Haoas-M-tüung aus Äonstanti- iiopet verlautet gerüchtweise, daß Enver Pascha unter der Bezeichnung .Soivictistiiche E.nhcits- und Fortschrittsiegicrung des 2tdichana" eine Republik gegründet habe. Seit einem Monat lammte er in der Umgebung von Barum Truppen. Unter der Bevölkerung werde eine starke Propaganda für ihn betrieben.
Die Politik des neuen ungarischen Kabinetts.
Budaveft. 7. Dez. Muusterpcanüent Gras Bethlen stellte heule in oer Nationalversammlung sein neues Kabinett vor. Er betonte, datz an den Richtlinien einer nationalen, christlichen und agrarischen Politik sestgehalten werden soll. Die Regierung wolle ven geänderten Verhältnissen Rechnung tragen und möglichst zu friedlichen Verhältnissen zurückkehren, in deren Rahmen die öffentliche Freiheit gesichert erscheint. Sie beabsichtigt einen neuerlichen Amnestieerlatz herauszugeben, der sich auch aus Handlungen beziehen soll, die gegen die gesellschaftliche Ordnung und Sicherheit gerichtet waren. Die Internierungsordnung soll einer neuen Revision unterzogen werben. Auch oer Abbau des standrechtlichen Verfahrens und der Pressezensur wird fortgesetzt. Der Ministerpräsident betonte die Notwendigkeit des konfessionellen Friedens und erklärte, es sel tm Jntereffe des Landes, daß die Scheidewand zwischen den Parteien umgeslotzen werde. Die Königsfrage wolle die Regierung nicht anrühren. Die Lösung dieser Frage sei ohne gehörige d vlomatische Vorbereitungen gar nicht denkbar. Schließlich schilderte der Ministerpräsident die wichtigsten finanziellen Maßnahmen und hob hervor, daß der Abschluß von Handelsverträgen beschleunigt werden müsse. Zur Förderung des Transitverkehrs werde der rasche Ausbau de" Handelshafens Budapest no'wendig sein.
Beendiqnng des Streiks im tsck»echo- lowak»schen Bergbaugebiet.
Prag. 7. Dez. (Tjchecho'Iow. Preßbur.) In der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses teilte der Arbeitsminister Tuchny die Antwort der Mährisch Ostrauer Grubenbesitzer aus das Ver- mitlluiigsangedot der Bergarbeiter mit, Vas eine um 6,2 Proz. erhöhte Arbeitsleistung bei unverändertem Verdienst vorschlägt. Die Konferenz der koalierten Bergarbeiterverbände in der Tschschoitowakei hat die Vereinbarung ihrer Verireter mit denen der Regierung und mit den Vertretern der Ostrauer Gewerke hinsichtlich der Regelung des Lohnkonflikls im Ostrauer Revier angenommen. Heute findet eine Konferenz der Betriebsräte des Ostrau Karw.ner Reviers statt, aus der das Ergebnis ver Prager Vereinbarungen wahrscheinlich ebenfalls angenommen werden wird. Die Arbeit dürfte darnach am Donnerstag, den 8. 12., spätestens Freitag, den 9. Dezember, wieder ausgenommen w' den.
Deutschland.
Der Arbeitsplan des Reichstags.
Berlin, 7. Dez. Uever das Ärbeitsprogromm des Reichstags, der voraussichtlich am 13. Dezember zu einer vier- bis fünftägigen Tezembertagung zusammenlreien wird, teilt der .Vorwärts" mit, daß nach einer Vereinbarung der Reichsregierung von den Steuervorlagen das neue Umsatzsteuergeietz, das
^ 3m Hause öes Kommerzienrates.
Roman von E Marttlt.
„Ja, so ein rechter Ouerlop, aus oem Volke, und ooch — Papas Liebling" wart Flora mir bitterem Lächeln hin.
„scheinbar, Kino, weit sie «ein« Jüngste war " >agte die P-ästoenttn, „er Hai euch ebenso lieb gehabt. Run, Moritz wirst ou mitkcmmen?"
Er beiahle hastig. Beide entfernten sich. Flora aber schellte ihrer Kammeriungrer. „Ich will mich in mein Schlafzimmer zurückziehen und von arbeiten — trage vag Schreibzeug und ü<e>e Papiere hinüber!" briahl sie. „Letbstverständtich bin ich für niemand mehr zu iprechen."
Ter keurigroie Sirenen draußen erlosch; das weiße Licht des saicns aber ichlmmerre bis well über die Mitternacht «n die ounkle, jturmgepeitschte Allee hinaus... Ter Kommerzien- ra: >ag am Lpieittlche. Alle Anwe>enven hatten bei ie«nem E,irreren einen liebenswürdigen Gruß, ein verrrauliches Händeschütteln kür ihn gehabt, uns das halte sein beklommenes Herz durchwärmt und um chmeichelt wie Sonnenschein. Weshalb sich einem schieren Urteile aussetzen, wenn man sich bewußt ist, nicht einmal rn Gedanken gesündigt zu haben?... Allerdings durfte er sich jetzl nicht mehr damit trösten, daß sein Verschweigen niemand schade: es drohte scheibend zwischen zwei Menichen zu tretet^ die bereits durch ven Verlobungsring aneinanvergekettet waren — bah. Flora war ein exzentrischer Weien! Bei ver nächsten Auszeichnung, die Bruck zuteil wurde — und die konnte bei seinen Verdiensten, «einem Willen nicht ausbleiben — bewnn sie sich eines Bessern.... Er schlürfte ein Glas köstlicher Bowle, und das spülte die letzten Skrupel gründlich weg.
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Ter Lckloßmüller hatte in der Tat keine Enkelin. Katharina Mangold, tesiamenrarftch zu seiner Unioermterbln er- nonur und den bereits von irirem verstorbenen Vater für Ke bestellten Vormund auch setusrieits bestätigt — Tieier Vormund war der Kommerzienrat Römer. Bei der Eröiinung des Tenamenrs war vielem doch >ehr wunderlich zumute geweien, uns er hatte den Kovs geschüttelt über die Widersprüche, die ungeahnt in ver Menjchenieele nebeneinander liegen. Ter alte Mann, der ihn -: dem jähen Wahne, er wolle ihn seines Goldes berauben, dama.s nahezu erwürgte, hatte ihn kaum eine Stunde zuvor bezüglich der Verwaltung oes Vermögens m«t beinahe unumschrä- tter Vollmacht betraut. Er hatte verfügt, daß, ralls d>: ' -- ich zte Operation seinen Tod nach sich ziehen sollte, so
fort i-ün - amrer Besitz an Liegenschaften, mit Ausnahme oer Sä'iugk verkauft werde. In betreff die,er Ausnahme harre er d.-mertt. dir Mühle habe ihn zum reichen Manne gemacht, und seine Enleirn, selbst wenn sie „>o stolz uno hochnäsig wie ihre Ctteftchwestern" geworoen sei. brauche sich nicht zu schämen, sie ihrem künft.cn Lhrtnanne Mitzubklagen. Da» Rittergut sollte
Amtliche Dekanntmachunaen.
Tierarzt Dr. Schönte in Latw lst ermächtigt worden Gesundheitszeugnisse auszustellen für Wiederkäuer, die im Besitz von Viehhändlern sich befinden, und die zum Zwecke des Verkaufs ausgestellt oder außerhalb abgegrenzter Räumlichkeiten feilgeboten oder aus Märkten ausgetrieben werden.
Calw den 2 Dezember Oberamt: Bögel. Amstmmn.
am t. Januar in Kraft treten soll, noch vor Weihnachten vom Reichstag verabschiedet werden wird. Ferner soll auch noch vor Weihnachten das neue Ortsklassenverzeichnts. das rückwirkende Kraft zum 1. April 1920 erhält, verabschiedet werden. Die Nachzählungen an die Beamten in den höderbcstuftcn Orten soll am 1. Januar stattfinden. Im übrigen wird der Reichstag nur noch einige kleine Vorlagen und Anträge beraten, darunter den demokratischen Antrag auf Einführung eines Gedenktages für sie Ovker des Weltkriegs.
Die Spekulationsverlnste der Pfülzlschen Bank.
Erklärung der Bank.
Ludwigshoftn 6 Dez Dir Piälziiche Bank erläßt folgende Erklärung: Bel unserer Münchner Niederlassung sind unter Verletzung schärfster Vorschriften und geflissentlicher Verheimlichung vor der Generaldirektlon Dcvisenengagemenis eingegangen worden, die nach bereits erfolgter Abdeckung gemäß linieren Feststellungen einen Verlust der Bank von 340 Millionen Mark ergeben Weitere Verluste sind der Verwaltung nicht bekannt und noch ihrer festen Ueberzeuaung nicht zu befürchten Um einer Erschütterung des iüddeutichen Wirt- tckiafts'ebenS zu begegnen, hat die der Pfälzischen Bank nahestehende Rheinische Kreditbank, obwohl sie — abgesehen vom Besitz von 5 Millionen Mark Aktien der Pfälzischen Bank — an dem Verlust materiell nicht beteiligt ist. gemeinickoftitch mit der Deutschen Bank der Pfälzischen Bank die Summe zur Verfügung gestellt, um dte sener Verlust den Betrag des Aktienkapitals und der bilanzmäßigen Reserve übersteigt und nickt durck vorhandene stille Reserven und den Ge- schäftSgewinn der Pfälzischen Bank im Laufe des Geichä^sjahres gedeckt wird Im Zusammenhang hiermit ist. da eine Fortführung ver Pfälzischen Bank als selbständiges Unternehmen mangels genügender Betriebsmittel sich mit Erfolg n cht bewirken läßt, die Ueber- leitung der Geschäfte auf die Rheinische Kreditbank und auf einigen Plätzen, insbesondere im rech'srheiniichen Vavern. auf die Deutsche Bank in die Wege geleitet. Abgesehen von ven Vorgängen bet der Münchener Filiale waren bei der Pfälzischen Bank im laufenden Geschäftsjahr der Geschäftsgang. Umsatz und Gewinn durchaus befriedigend
Wiederaufnahme der Lloyd-Schiffahrt Sremerhaven-Newyork.
Bremen, 6. Dezember. Der Norbdeunche Lloyd wird den regelmäßigen D-ensl nach und von Newyork im Februar 1922 mit eigenen Da mpreru wieder ausnehmen Als erstes Schiss wird der Dampfer „Sepolitz". der Anfangs November Len neuen Pasiagrerdienst des Norddeutschen Lloyd von Bremen nach Spanien, Brasilien und Argentinien eröffnet Hat und am 30. November wohlbehalten in Buenos-Aires eingerrosicn war, am 11. Februar von Bremerhaven nach Newyork abgeiertigj In den neuen Dienst, der neben dem unverändert sortbestehenden amerikanischen Dienst der United States Line vom Norddeutschen Lloyd unterhalten wird, werden weiter in lätügigen
Zwischenräumen dke Sloybdompfer „Hannover" und .York" ^ «E». Di« gestellt, die außer Kajüte-Pastag,eren auch Passagiere '' --
KlG
uno ein« größere Menge Ladung befördern können. Die Dampfer fahren direkt von Bremerhaven nach Newyork. wo der deutsche Lloyd in der Nähe ietner früheren Docks in Hoboh» Piers zur regelmäßigen Abfertigung seiner Dampf« gem-ui hat.
„Mrwaitung jk-citemberg ' WMiimgrn r ^ sich denn a Lqggg vom 8.
Berabiolgi
Mbrn Folge z Mtmatzlick Der Hochdt stcker Luslwitt «iR-ere». oieis nwirleir.
Aus Stadt und Land.
Ca -. m, oen 8. Dezember INI.
Lichtbildervortrag des ev. Volksduuüs.
Die Vocftlhrung der schonen stimmungsoouen Bitver »o,
Nuvoij Schäfer über Paul Gerhardt hat im Verein mit d«, zugleich vocgelragenen Liedern und Gesängen einen tiefen grchs E.ndruck gemacht. Um auch denjenigen, die gestern veihiMg waren, den erhebende«' in bestem S«nn erbauenden geistigen G nuß zu verschaffen, wird die Aufführung heule LonneM«z abend 8 Uhr im Vereinshaus bei freiem Eintritt wiederholt Enttassungsanzirge.
Von zuständiger Seite wird mitgeteilr: Ueber de» Stand dn un» >7 Rinder Abgabe von Entlassungsanzügen an ehemalige Kriegsleiinch mer scheint mancherorts immer noch Unklarheit zu herrschen; e? besteht deshalb Veranlassung zu folgender abschließender M teiiung:
MB.) L
lckost Lauphei« dok für ven I ZI. Aarren. 1 t Ll. Rinder
Zu Beginn der Demobilmachung wurden EntlassungsanziP an alle zur Entlassung kommenden Mann.chaften ausgegede«. Die Rücksicht aus die vorhandenen Bestände und Mittel mach»8 jedoch notwendig, eine Abgrenzung der Kreise der Lmp-iingti von Entlassungsanzügen vorzunehmen. Darnach haben Eiulos- sungsanziige nurmehr Mannschaften erhalten können, die «- stens die Verabfolgung eines solchen beantragen und durch cii Zeugnis ihres Orisvorstehecs ken Nachweis der Bedümigieü erbringen konnten und die zweitens entweder tangere Liech zeit uno Dienstleistung im Felde oder eine erhebliche Dienst!» jchädcgung aufwetjen konnten. Da bei Auslosung des Heere» abwicklungsamts auf 31. März 1021 noch nicht alle dringen:» Fälle erledigt waren, wurden zusammen mit Vertretern M Parteien des Lanürags Mittel und Wege zur Be-chassung weiterer Entlaisungsanzüge erwogen. Alle an der Beratung teiliglen haben sich davon überzeugt, daß damals nur noch geringe Borräte an Entlassungsanzügen zur Verfügung standen, daß diese Bestände nicht kostenlos abgegeben werden konnte« und daß sie nur ausreichten, um in denjenigen Fällen Äd- htlie zu schaffen. wo besondere Bedürftigkeit oorlag. Das Ei- gebnig dieser Beratung führte zum Ankauf von 20 00V Emi-ij- «ungsanzügen und 7 000 Mänteln, die an die Kommunaloei- dünoe verteilt wurden mir oer Bestimmung, daß sie an sie oin bedürftigsten erscheinenden Kriegsteilnehmer, die länger 'w Felde waren und die einen entsprechenden Antrag stellten, aus- gegeben werden sollten. Es wurde arauf hingewieen, oog nach Ablaus des vom Kommunaloerband festgesetzten Envzeil- pllwkts geltend gemachte Ansprüche keinesfalls Mehr beriicknch i gt werden könnten. Ais Bezugspreis war gemäß den Bercn» barungen mit den Vertretern der Parteien des Landtags M einen Anzug 82,SO ,4i, für einen Manie! 52.50 -4t festgesetzt am- den. Die Verteilung ist seit Ende Juli dieses Jahres beendigt Damit ist die Abgabe von Entlassungsanzügen endgültig abge-
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Der „Schw jolls allkemeii Aach der st schallen im Jc h-geren Bahn- dn «ejestigun glikderbewegw schaitsdund ve M Äasgadei Tabellenwerl, L. Lkwber b Es gehörei denen 48 an oeieuttglen Z meine Die i SN 477 betr höchsiziner vo iW7!>5 zurü des Fahre» o oon »38 205 Ü einen zu verzc Fm Fahre- ME Mn «veibilche Ge slondes um 2 Zahl der mä und die oer' w Aon oen her Mitglieds Mitgliedern c »sch. folgende M8M. Tro Bauarbeiter MI74. Holz
zerichlagen, o>e Asaloungen, Lanoereie» uno tue Wirrichaiis- gedäude inmitten oer weiten Gras- uns Gemüsegärten einzeln und an oen Meistbietenoen veräußert werden; bezüglich oer Pilla uns oes vozu gehörigen Parkes tolle jedoch oer Kom- n.erzrenrat Römer, sojern er varauj restettiere, die Vorhand hoben, und «ei ihm oer Besitz mit fünstauieno Talern unrer oem Taxwert zuzuwei-en. Diele fünstauieno Taler habe er nicht allein als Entschädigung für «eine vormundschaftliche Mühewaltung, «onoern auch als ein Zeichen oer „Ertenniilch- keit" ves Testators anzusehen, da er sich niemals hochmütig, wie „die anoeren in der Villa", sondern weit eher wie ern anhänglicher naher Verwandter bezeigt habe. Ferner Witte aus Grund oes Testamentes das Gewmtoermögen in Sraatsobli- gunonen und anderen loliven Papieren angelegt und die Wahl d« neiden dem Ermessen ves Vormundes, als eines tüchtigen uvb umsichtigen Geschäftsmannes, überlasten sein.
Tie Mnge Erbin lebte sei: iechs Jahren ennernt von der Heimat. Ihr sterbender Vater hatte sie der Gouvernante etnem Fräulein Lukas, übergeben, welche die Erziehung des Kinde- »eil oeüen erstem Lebensjahre in oen Händen gehabt uno in oer Tat Mutterstelle an ihm vertreten hakte. Bankier Mangold hatte lehr wohl gewußt, daß er leinen Liebling, ver sich stets ickeu von den weit älteren Stiefschwestern fern gehalten, views Schutzes nickt berauben dürre, und deshalb verfügt, daß Katharina mit nach Dresden gehen «olle, wo die Erziehern« nach langjährigem Brautstand mit einem Arzte gerade um iene Zeit ihren eigenen Hausstand begründete... Das junge Mädchen hatte tn thron Brieten an oen Vormund nie ven Wun»» ai.sgeiprocken, die Heimat wieverzujehen; ebeniowenig war es ihrem Großvater, dem Schlvßmüller. eingefallen, sie je zurück- zittordern; er war damals vollkommen mit ihrer Übersiedlung nach Dresden einverstanden geweien, weil ihr Anblick den Gram um das einzige Weien. das er geliebt, um leine Tochter, stets erneuerte. Nun nach »einem Tode hatte ver Vormund ihre Rückkehr auf einiae Zeit gefordert; er harte ihr zugleich m'rg->r<>ttt daß er sie leibst mit Eintritt der wärmeren Jahreszeit. Ende April, abhoten wolle, weil — was er selbstverständlich verschwieg — die Präsidentin Urach sich entschieden gegen etwaige Begleitung der ehemaligen Gouvernante verwahrte. Die Mündel war wir allem einverstanden geweien und hatte ihm nur auf leine g'gge. ob sie bei Ausiührung oer testamentarischen Bestim- mrngen irgendeinen persönlichen Wunsch habe, dringend gehrten. bei Verpachten der Schloßmuhle die große Eckstude nebst Alkoven zu rrlervieren und beide Räume genau zu dekasien. wie sie zu des Großvaters Lebzeiten eingerichtet geweien irren. Das war geickehen. —
Es war im Monat Mürz, da kam eine junge Dame von de» Lradl her. Sie ging aus oer Lhau«>ee uirv bog in oen breiten Fahrweg ern, oer nach oer Schlagmühle rührte. Es war durchaus keine Elf« oder Sylphide, da» Menjchenliiro, da» >o
»in
tranig und sicher oayergelchrulen kam, weit eher eine Eeii-iil, wie man sich «>n schönes Schweizermadchen oenkt. oem M kröulerwürzige Alpenmilch uno oer reine Aren» oer Berzwlt das Blut milchen uno Aoera und Lehnen vor GeiunMit strotzen machen. Eine anliegenoe, nm Pelz besetzte ichsE Sanuiacke bezeichnet« vre kräftigen, aber «chim gelchwunM» Linien ihres Körpers, uno au» oeiä iichlbraunea Haar saß, wenig jchres gerückt, eine Mütze von Maroersell. Tas EM war wett ennernt, proportioniert over gar Nässlich regclmGiS zu sein, aber viele Mängel wurden ausgewogen ourch die «mr, rcn oen breiten Schläfen ausgehende Ooallinie uno die unott' gicichliche Jugendsrische und Blitte oer GesichtSsarbe.
Die lunge Dame trat in oas ossene Hojtor oer SchloßmM Eine Schar Hühner, die, einer Spur verstreuter Eelreidelöinel nochgehenv, eben auf den Fahrweg hrnausipazieren woil»- stob gackernd vor ihr auseinander, und d»e Hofhunde suiM mit wütendem Gebell aus ihrem trägen Halblchlummer empor. Aus dem hölzernen, ausgetretenen Freilpeppchen, das ö>rek> ven Hof führte, saß ein wcißbestäubier Müller uno jchnitl M tüchtige Brocken von Brot und Käse.
„Mohr! Wächter!" riel die junge Dame mit schmeichelnd« Stimme über den Hos hinüber. Tie Hunde gebärdeten sich toll und rissen wimelnd an ver Kette.
„Was wünschen Sie?" fragte der Müller, sich Sie lachte leise in sich hinein. „Ich wvniche gar nM, Franz, als Ihnen und Suse guten Tag zu jagen."
Im Nu flogen Brot. Kille und Messer hinter das gilänver. Der Mann war nicht groß. Er war kleiner als ° junge Mädchen — er sah sprachlos in das blühende GeM» das er zum letztenmal gesehen, wie es. noch nicht einmal der Höhe seiner breiten Schultern, aus einem schm i- Kindeskörper gesessen; sie hatte „das Müllermäuschen" 8*7^° und war ihm in oer Mühle und aus dem Kornboden, in Tat quecksilbern wie eine Maus, auf Schritt und Tritt n gehuscht — und jetzt war sie die Herrin hier <mv er. der malige Obermüller, ihr Pächter. „Kurios." sagt« ^
beholfener Verlegenheit den Kopf schüttelnd, „die ti-n Backen und die Augen sind's noch aber das unmenim Wachstum! Wollt ihr wohl still sein, ihr Racker!" unterm^ er sich scheltend und drohte mit der Faust nach ö«n una 7 lick bellenden Hunden. „Die Schlingel kennen sie " noch, gnädiges Fräulein —"
„Bester als Sie; das .unmenschliche Wachstum' hat sie trregemacht," versetzte sie zu den Hunden tretend hoch an ihr auftpringenoen Tieren schmeicheln». ,,«»e " mich ja wunderlich, Franz. Ich brn nicht avanciert m r. das kann tch Ihnen versichern." . ^
„Ader die Fräuleins drüben in der Villa lasten ' jo benennen." jagt« «r mit steifem Nacken ui» -tarrlopi i M,017