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selbstverständlich nicht m ^ werden, da für jene noch >lag kommen. D. Schristi.
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Nr. 230.
Amts- und Arrzeigeblatt für den OberamtsöezirL Calw.
98. Jahrgang
NU»gtweise: «mal wöchentNch. rinz»>qrnpr««ri Die tteinlpllUigejjeile 7SPsg.
SieNenirn LU. r.W Nick EainmelLnzcige» kouimr «ln jwl-i l>z von UXi"l. — a«NiPr.V.
Mittwoch, den 26. Ottobcr 1S21.
Bezugspreis; 5n der Ltadr mit Trügerlohn Mt. 12.90 vlertrliäyrtrch. tt-rkdezugs- preis Mk. 12.90 mit Bestellgeld. — Schluß der Anzeigenannahme S Uhr vormittags
Ir. Wirth Mit der BildNZ her MjGreZiMW
Umbildung, Lerne Neubildung.
MstW,
§as Schrerbe» des Reichspriisidenlen.
Berlin, 25. Vit. Der Reichspräsident richtete heute Nach- viüag um 5 Uhr an den Reichskanzler Dr. Wir genses Lchreiden:
Herr Reichskanzler!
Leit Wochen ist es mein unausgesetztes Bemühen gewesen, siir eine Verbreiterung der gegenwärtigen Negierungsloalition du Erundlagrn zu schasjcn in der Uederzeugung, in der ich mit Ihnen, Herr Reichstanzlcr, einig gehe, dag die großen Ausgaben, die Deutschland auf dem Gebiet der äußeren und inneren Politik hat, auf einer breiteren Negiccungsbasis am besten gelöst werden können. Sie, Herr Reichskanzler, haben mich in diesem Bestreben unterstützt uns die Verbreiterung der Regie- ii-ngsloalition zu wiedcrholtenmalen als Las Nächstliegende Ziel Hier Politik bezeichnet und auch alles getan, um ihm näher p kommen.
Die Entscheidung, welche die Botschasterkonferenz der Alli- ieucn in der oberschlcstschen Frage gefällt hat, hat zweifellos du Erreichung dieses erstrebten Zieles erheblich erschwert. Ich bin allerdings der Meinung, daß cs bei allerseits gutem Willen und unter Voransetzung der Interessen des Vaterlandes möglich gewesen wäre, die verbreiterte Koalition allen Bedenlen zum Trotz zustande zu bringen. Verschiedene Vorgänge haben sich leiser hemmend in die gepflogenen Verhandlungen eingedrängt, sodaß das erstrebte Ziel als gescheitert an- Mhen ist. Dies ist umso bedauerlicher, als der Rücktritt des bisherigen Kabinetts des Bestehen einer handlungsfähigen Regierung angesichts der außenpolitischen Lage zu erncr zwingenden Notwendigkeit und die Bildung des neuen Kabinetts lirausschiebbar macht. Kostbare Zeit ist auf die Verhandlungen zur Klärung der innerpolitischcn Lage verwandt worden, ohne das sich eine solche ergeben hat.
Zn dieser Rot des Vaterlandes richte ich an Cie, Herr Ncirhsranzler, die dringende Bitte, Ihre mir gegebenen Absagen zurllckzuziehen und unter Hintanstellung persönlicher und parteipolitischer Rücksichten die Bildung der Regierung zu übernehmen.
Die Tatsache, daß Sie bereits einmal in schwerster Bedrängnis sich dem Vaterlande zur Verfügung gestellt haben, gibt nur die Hoffnung, daß Sie auch diesmal dieses Opfer bringen seiden. In Anbetracht der gegebenen Verhältnisse vertraue ich darauf, daß es mit Ihrer Tatkraft und politischen Einsicht Uüngen wird, eine Regierung zu bilden, welche in ihrer Zusammensetzung die Gewähr dafür bietet, daß sie die nächsten der ^Äschen Politik gestellten Aufgaben, sowie die dringlichen Mbleme der weiteren Zukunft lösen kann.
Zch bin in aller Wertschätzung Ihr gufrilbtig ergebener
Ebert.
Dr. Birth übernimmt die Bildung der Regierung.
Berlin, 25. Okt. Reichskanzler Dr. Wirth erklärte sich "ach erneuter Rücksprache mit dem Reichspräsidenten bereit, ^ Bildung der Regierung zu übernehmen.
u.» ^ Besprechungen des Reichskanzlers « Mitgliedern der Reichsregkernng.
x ^Et. Der Reichskanzler hat. nachdem er den
"frag des Reichspräsidenten zur Bildung der neuen Regie- ^>g angenommen hatte, die Besprechungen mit den Mitgtie- ^ bisherigen Kabinetts ausgenommen. Zu einer Lc- ü Mg der hat der Reichskanzler auch den Reichstags- nm Heinze zu sich gebeten. Es ist damit zu rech-
m ^ Vildung^des neuen Kabinetts im Laufe des mor- ^Sen Vormittags zustande kommt, sodaß es sich dem Reichstag, r morgen Nachmittag 1 Uhr zu einer Plenarsitzung zusammen- > wird vorstellen können.
große Koalition gescheitert.
ilfol Der Gedanke der großen Koalition wird
iiir^s^* Haltung der Deutschen Volkspartei von den Vlät- «rak«'^ angesehen. — Heute Vormittag hatten die
Zentrums, der Demokraten und der Sozial- Besprechungen beim Reichspräsidenten, die nach einer Blatte" ^ Wr wieder ausgenommen wurden. Den
herrscht in parlamentarischen Kreisen die Mci- ^ ^ Herstellung der alten Koalition wahrschein- stiul-.n Personalfrage, besonders die Besetzung des Reichs- ist noch ungeklärt.
Das rrene Kabinett.
Kein „Koatttions"-Kabinett!
Berlin, 25. Ott. Das von Dr. Wirth zu bildende Rcichs- kabinett wird, den Blättern zufolge, lein Koalitionskabtnett sei», sondern sich aus Politikern ohne Ansehung der Partei zu- sommensctzerr, die geeignet und guten Willens sind, die Politik des Reichskanzlers zu unterstützen. Das Zentrum sowohl, als auch die Sozialdemokraten haben ihren Mitgliedern des bis- b.rigen Kabinetts freigestellt, in das neue Kabinett Wirth emzutreten. Unbestimmt ist noch das Verhalten der Demokraten.
Der „Vossischen Zeitung" zufolge sollen von den demokratischen Ministern Dr. Rathenau und Dr. Gehler bleiben, aber als Fach- und nicht als Parteiminister. Reichsjustrz- mtnister Dr. Schisser ist vom Reichskanzler ersucht worden, das Justizministerium beizubehaltcn . Er hat sich seine Entscheidung Vorbehalten. Der bisherige Außenminister Dr. Rosen scheidet aus dem Kabinett aus. Es gilt als sicher, daß de« Reichskanzler selbst das Ministerium des Aeußern verwalten wird. Der Posten des zum Gesandten Sachsens in Berlin ernannten bisherigen Ministers des Innern Dr. Gradnauer, ist Dr. Köster angetragen worden, der dem Kabinett Hermann Müller kurze Zeit als Außenminister angehört hat. Das Finanzministerium hat der Reichskanzler dem Staatssekretär im Finanzministerium Dr. Zapf angeboten. der parteipolitisch der Deutichen Volkspartei angchört. Der Reichskanzler wird heute im Reichstag eine Erklärung abgcben über die Politik des nm'en Kabinetts und am Schluß dieser Erklärung dem Reichstag dre Frage vorleaen, ob er diese Politik billige oder nickt. Es wird also dem Reichstag überlassen sein, sich für dieses Programm oder ein anderes zu entscheiden.
Eine Erkltiemrq der sozia!demok''tti'schen Ne!chL§ti«rsserM-on qedse Deutle Bolksparies.
Berlin. 25. Ott Der ..Vorwärts" veröffentlicht in j.'incr Attiiwvch.-M^racnanse.Lke eine Erklärung der Verlierer der sozialdcmolrarischcn Rcichstagsfraltion in der Sitzung be>m Reick,-prösikenwn vom 2t. Oktober, Hermann Müller, S'he.ermann uno Wetz,, in der cs heißt: Die Vertreter der Deutschen Belle,parier haben in der vertraulichen Sitzung ein Versah.en in der oberschlcstschen Frage vorgcfchlagen, non dem sie selber als möglich Voraussagen, daß es zu neuen Zwangsmaßnahmen der Entente gegen Deutschland führen würde. Sie haben zugleich versucht, sich für ein solches Verfahren Deckung durch die übrigen in der Sitzung vertreicnen Parteien zu sichern. Diese Deckung konnte ibncn ni^t versprochen werden, da unsere Partei gewissenhafter Weise nicht die Verantwortung für ein Vorfahren übernehmen kann, das zwar bei den Gegnern die Zwangsmaßnahmen gegen das deuttcke Volk provoziert, diesem aber eine Möglichkeit erfolgreicher. Abwehr nicht bietet. So wenig unsere Aeußerungen die Oeffentlichkeit zu scheuen haben, so waren sie doch nicht für diese bestimmt. Interfraktionelle Bespreuungen sind vertraulicher Natur. Mir erblicken daher in der Veröffentlichung der Vorgänge in der interfraktionellen Beratung durch die Deutsche Volkspartei einen von rein parteitaktischen Erwägungen diktierten, die Interessen des Reichs schädigenden Vertrauensbruch.
Der Standpunkt der Deutschen Dslkspartei.
Berlin, 25. Okt. Ueber den Standpunkt der Deutschen Volks- xartci zur Regierungsbildung schreibt die „Nationallibsrale Korrespondenz" u. a.: Die Fraktion der Deutschen Volkspartei hat in der oberschlesischcn Frage unvcrrückt an dem Standpunkt festgehalten, daß die Entsendung eines Kommissars zu den Wirtschastsverhandlungen nach dem Wortlaut der Entcntcnote die Anerkennung der oberschlesischcn Entscheidung in sich schließe und daß daran auch durch eine Rechtsvcrwahrung nichts geändert werde. Die Fraktion war der Ausfassung, daß Regierung und Reichstag unter diesen Umständen deutlich erklären mühten, daß sie die Bedingungen der Entente, die uns deutsches Land entrissen und selbst in dem uns verbleibenden Ober- schlcsien die deutsche Souveränität teilweise aufhcben, nicht an- nchmen könnten. In den Verhandlungen beim Reichspräsidenten zeigten sich aber in der Behandlung dieser Frage weitgehende Meinungsverschiedenheiten. Der Versuch, sur die an der Verhandlung beteiligten Fraktionen eine Einigungssormel zu finden, führte nicht zu einem Ergebnis, das von der Deutschen Vollspartei als ihrem Standpunkt entsprechend angesehen
werden konnte. Die Fraktion kam infolgedessen einmütig zu der Ueberzeugung, daß eine Grundlage für-cin dauerndes «nnm-Uiges Zusammenarbeiten der für die große Koalition in Aussicht genommenen Parteien derzeit nicht gegeben sei. Die Fraktion hat in den stattgehabtcn Verhandlungen die an sich bedeuttamen Fragen der inneren Politik, die bei einer Koalition zu berücksichtigen waren, nicht vom Standpunkt einseitiger siatt.'ipcli- tik betrachtet und selbst weitgehende Vorschläge M Besitz- uns Spekulaiionssteuern gemacht. Alle diese Gesichtspuntte aber mußten zurücktreten, wenn es sich um die oberschlesijche Frage handelt. Hier geht es um mehr als in Spa, hier geht es um mehr als beim Ultimatum, denn jetzt handelt cs sich nicht um Kohlenlieferungen oder um Golüleistungcn, sondern es handelt sich um deutsches Volk und deutsches Land. Wenn mir diese Vergewaltigung mittelbar oder unmittelbar hinnshmen, dann ist das Ende dessen, was man uns noch weiter an Unrecht und Gewalt antut. nicht abzuiehen.
Berlin, 28. Okt. Nachdem der Reichstagsabgeordncte Dr. Stresemann heute Vormittag in einem besonderen Schreiben den Beschluß der Deutschen Volkspartei dem Reichspräsidenten überreicht hatte, der die gestrige Formel ablehnte, führte der Reichspräsident die Besprechungen im Laufe des Vormittags über die Bildung einer neuen Regierung mit den Führern der bisherigen Koalitionsparteien weiter. Zu einem endgültigen Abschluß sind die Beratungen bis zur Stunde noch nicht gekommen.
ZM MüiMl Kerl SM hMSurif.
Ultimatum der Kleinen Entente an Ungarn.
Berlin, 26. Okl. Wie die „Voss. Zig." aus Prag meldet, wird die Kleine Entente ein kurzfristiges Ultimatum an Ungarn richten, in dem unter anderem gefordert wird: Karl von Habsburg wird bss zur endgültigen Entscheidung über sein Schicksal interniert. Dir ungarische Regierung verzichtet in einem Gesetz auf jede Restaurierung der Habsburger. Die ungarische Armee muß sofort auf die im Trianoner Friedensvertrag bestimmte Zahl reduziert werden. Tie ungarische Negierung Hot den Kampf gegen die burgenländi- schrn Banden aufzunehmcn und dafür zu sorgen, daß Westungarn an Oesterreich in dem vom FriedcnSvcrtrag bestimmten Ausmaß vorbehaltlos ausgcliefert wird. Die Ausführung aller dieser Maßnahmen hat unter Kontrolle der Kleinen Entente zu erfolgen.
Verbannung des Wortbrechers?
London, 25. Okt. „Daily News" zufolge werden die Alliierten den vormaligen Kaiser Karl vielleicht nach den Kanarischen Inseln bringen.
Ausweisung der Habsburger aus der Schweiz.
Blni, 25. Okl. Der Bundesrat hat heule beschloisen, das ganze Gefolge von Habsburg auSzuweiscn. Inbegriffen sind sämtliche Mitgttedcr der Familie, soweit sie nicht absolut notwendig sind für dle Pflege der Kinder, die in der Schweiz Zurückbleiben. Es wird voraussichtlich eine Dame der Familie in der Schweiz bleiben können. Die Liste der ausgewiesenen Personen wird morgen bekanntgegeben.
Die Maßnahmen der ungarischen Regierung.
Proklamation Horthys.
Budapest, 25. Okt. Der Reichsvcrweser Horthy erließ eine Proklamation, worin ec sagt, gewissenlose Personen hätten König Karl verführt, daß er zwecks Ausübung der Macht überraschenderweise nach Ungarn zurückkehre, obwohl sie die Gefahren für das Land vorauLschen mußten. Tank der Armee und der Nüchternheit de- ungarischen Volkes scheiterte der verhängnisvolle Plan. Horthy dankt allen Beteiligten, die mit ihm treu aushielten, um das V >-r- land zu retten.
Verhaftung der Führer.
Budapest, 25. Okt. Die Regierung erließ Haftbefehle g:g^. o.e Abgeordneten Stephan Friedrich, General Horvath, Oberst Lehar, Major Oszienburg u. a. Die Abgeordneten Friedrich und Szilagye sind bereits in Haft. Der Abgeordnete Szinrecsanyi entfloh durch das Fenster seiner Wohnung, als die Polizei kam und n
Auto.
Entwaffnung der Ansständischen.
Budapest, 25. Okt. An maßgebender politischer tet, daß die politischen Führer der Karlistischen Untern.. . >a->
Andrassy, Dr. Gratz und Rakovsky b-.re>is verhaftet wurden und unter Bedeckung sich auf dem Wege nach Budapest befinden. Die militärischen Organisatoren des Unternehmens konnten bisher nicht festgenommen werden. Die Abteilungen der aufrührerischen Truppen, die größtenteils versprengt sind, wurden entwaffnet.