Stand der Wintersaaten kann nur wenig geurteilt werden, da sie zum größten Teil noch nicht ausgegangen ist. Soweit sie bereits hervorgekommen ist, wird der Stand infolge der Trok- kenhett als dürftig bezeichnet. Nur 34 Prozent der Berichterstatter schätzen den Stand des Weizens mit gut, gegenüber 78 um dieselbe Zeit des vorigen Jahres. 21 Prozent halten ihn für schlecht, gegen 2 im Vorjahr. Aehnlich ist das Urteil für Roggen. 39 Prozent der Berichterstatter halten den Stand für gut, gegen 31 Prozent im Vorjahr; 16 Prozent für schlecht, gegen 2 Prozent im Vorjahr. Der Stand der Wintergerste wird von 48 Prozent für gut gehalten, gegen 84 im Vorjahr. und von 11 Prozent für schlecht, wogegen um dieselbe Zeit des vorigen Jahres ein schlechter Stand überhaupt nicht gemeldet wurde. Sehr zu wünschen läßt auch der Stand der Oelfrüchte. 43 Prozent der Berichterstatter bezeichnen ihn als gut. gegen 78 Prozent im Vorjahr, als schlecht 27 Prozent gegen 1 Prozent im Vorjahr. Das Wetter hat die Kartoffelernte sehr gefördert. 7Ü Prozent aller Berichterstatter melden gegen nur 53 Prozent um dieselbe Zeit des vorigen Jahres, daß sie beendet sei. Die Haltbarkeit der Kartoffeln schätzen 67 Prozent mit gut gegen 59 im Vorjahr und 13 mit schlecht gegen 6 im Vorjahr. Ueber die Höhe des Ernteertrages lauten die Berichte so verschieden, daß das Ergebnis der amtlichen Ernteschätzung im November abgewartet werden muß. Aus der Provinz Sachsen wird gemeldet, daß die Kartoffelernte vielfach enttäuscht,
während die Zuckerrübenernte die Erwartungen übertroffen habe. Allgemein wird über Mäuseplage berichtet.
Zur Kartoffelversorgung.
Das Nachrichtenamt Stuttgart schreibt: Erst als durch die ungeheure Ausfuhr von Kartoffeln aus Württemberg nach Nord- und Westdeutschland Anfangs Oktober in Stuttgart ein g>wisser Mangel an Kartoffeln auftrat, war die Stadt vor die Frage gestellt, entweder die Preise immer höher treiben zu lasten oder selbst in die Versorgung einzugreifen. Man hat sich für letzteres entschlossen, da zu den oberländischen Organisationen gute Beziehungen bestanden, vermöge deren ein rasches Eindecken mit Kartoffeln zu ermöglichen war. Die Ausfuhrbeschränkungen des Württ. Ernährungsministeriums und der Eingriff der Stadt kam gerade noch zur rechten Zeit. Es konnte dadurch wenigstens verhindert werden, daß die Preise nicht mehr in dem Maße stiegen, wie es vorher der Fall war. Welche Gefahr für Württemberg vorliegt, wenn plötzlich die Ausfuhrbeschränkungen aufgehoben werden,, geht daraus hervor, daß nach Einführung der Ausfuhrbeschränkungen Ausfuhr- cmträge über 50V WO Ztr. Kartoffeln bei den Landesstellen einkamen, obwohl Württemberg im ganzen Zuschuß-, nicht Ueber- schußgebiet ist. Um ein weiteres Steigen der Preise zu verhindern und um ausreichende Mengen Kartoffeln im Land zu behalten, muß im Interesse der Bevölkerung nachdrücklich gefordert werden, daß die Ausfuhrbeschränkungen nicht auf
gehoben oder gelockert werden. Die Händler betonen, datz zj dem Preis von 6V für den Ztr. ab Station Kartoffeln nicht mehr zu bekommen seien. Sie verlangen das Zugeständnis. dH Preise von 62—65 -4t nicht beanstandet werden.
Märkte.
Pferde und Vieh.
(SLB.) Ravensburg 22. Okt. Zu dem Schaf markj ans dem Kuppelnauplatz waren zugetrieben: 902 Stück, davon U Stück. Es wurden bezahlt für Hümmel 1000-1200 sä, Mutterschafe 1000—1400 -4t. für Lämmer 6—800 °4l je Paar. Der Markt war von Käufern mäßig besucht, der Handel nnd die Umsätze dementsprechend.
Obst und Mostobst.
(SCB.) Stuttgart, 24 Okt. Dem Mostobstmarkt aus dm NordSahnhof waren neu zugeführt 40 Wagen, worunter 32 Wagen ans Frankreich und 8 ans Württemberg. Preis wagenweise sti 1 Zentner Obst aus Frankreich 100—114 aus Württemberg M Mark, im Kleinvcrkauf 115—123 für 1 Ztr.
Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen-u. Großhandelspreisen gemessen werden, da für jene noch die sog. Wirtschaft!. Verkehrskosten in Zuschlag kommen. D. SchG.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Otto Seit mann, Cal«. Druck und Verlag der A. Oelschlägcr'schen Buchdruckerei, Cal«.
Stadtgemeinde Calw.
Kartoffelversorgung.
Wer sich noch nicht genügend mit Kartoffeln eingedeckt hat, sollte dies jetzt unverzüglich tun. Mit einem Rück- gang der Preise ist nicht zu rechnen. Auch ist seitens der Stadtverwaltung nicht beabsichtigt, irgend welchen Vorrat einzulegen. Wo die Mittel zur Beschaffung eines ausreichenden Vorrats nicht vorhanden sind, wird anheimqe- gebc», um Gewährung eines unverzinslichen Vorschusses nachzusuchen.
Calw, den 24. Oktober 1921.
Stadtschultheitzenamt: Göhner.
Hirsau.
Montag, den S1. Oktober nachmtttL.^5 oÄhr
SchasMide-
Verpachtung
aus hiesigem Rathaus.
Gemeinderat.
Dergorle
Oberamts Calw.
Ik
im schriftlichen Aufstreich
m Samstag, den LS. Oktober 1S21, nachmitt. 1 Uhr auf dem Rathaus in Aichelberg.
!os Nr. I Distr. lll Aichelberg ASt. 2.4.8 u. 10
langholz Fm 130,88 l., 50.01 II., 7,49 lll., 3,26 IV., 5,27 V.. 1,13 VI. Klasse öägholz Fm 2,04 l.. 4,79 II.. 1,86 lll. Klaffe.
Los Nr. 2 Distr. lll Aichelberg Abi. S. 7 u. 0
Langholz Fm 104,84 1. 69.72 II., 47.15 III., 17,01 IV, 11,00 V.. 0,31 Vl. Klasse Sügholz Fm 1.91 1. 4,81 II, 0,91 lll. Klasse.
Los Nr. 3 Distr. II Hönerberg
Langholz Fm 131,27 l.. 38,24 II., 14,70 lll, 0,74 V., 0,96 Vl. Klasse
Sägholz Fm 14.83 I.. 0,46 II., 0,65 III. Klasse.
Los Nr. 4 Distr. l Meistern
Langholz Fm 34.82 I.. 69.26 II, 44,15 III.. 29,86 IV., 19,55 V., 1,86 VI Klasse Sägholz Fm 7,33 I.. 7,09 II., 2,23 III. Klasse.
Bedingungslose schriftliche Angebote auf die einzelnen Lose sind, in Prozenten des Forstpreises für 1921 ausgedrückt, bis spätestens Samstag, den 29. Oktober 1921, na.gm. 1 U>r zu welchem Zeitpunkt die Oeffnung der Angebote staltsindet, bei dem Schultheißeiiamt cinzureichen.
Auskunft erteilt Waldschütz Federmann hier.
Gemeinderat.
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