Baden. ^
Karlsruhe, 11. Tez. Im Landespreisamt Karlsruhe ' fand eine Sitzung der Vertreter der Preisämter, der Gewerkschatten, des Beamten- des Lehrerbunds, der Haussrauenvereine und anderer Verbrauchervereinigungen statt, die beschloß, für eine Wiederbelebung und 'Erweiterung der Preisprüfungsstellen nachdrücklich zu wirken. Ohne die kräftige Mitwirkung der' Preisprüsungsstel- len sei eine wirksamen Bekämpfung des Wuchers' nicht möglich. Allenthalben sollen geeignete Vertreter aufgestellt werden. Tie Bevölkerung wird au'fgefordert, sich der Preisprüfungsstellen mehr als bisher' zu bedienen und ihnen Fälle von Bewucherung sofort zur Kenntnis zu bringen.
Karlsruhe, 12. Tez. Der Direktor des Bad. Statt- stiichen Landesamts, Geh. Oberregierungsrat Tr. Gustav Lange, ist in den Ruhestand getreten. An seiner Stelle wird Oberregierungsrat Tr. Moritz Hecht die Direktion des Landesamts übernehmen.
Karlsruhe, l2. Tez. Tie Verhandlungen über den j Uebergang der Alb kalb ahn an den Kreis Karls- j ruhe sind ihrem Abschuß, nahe. Augenblicklich finden noch Verhandlungen mit der badischen Regierung über l die Höhe ihres Zuschusses, der 4Vr bis 5 Millionen Mk. ! betragen soll, statt. Ter Kreis Karlsruhe hat sich ver- j pflichtet, die 9 Millionen Aktien der Gesellschaft zum Kurs von 10 Proz.., also gegen Zahlung von 100 Mk. ' für 1000. Mk. Nennwert käuflich zu übernehmen. Die l Hauptaktionürc haben ihre Aktien dem Kreis zu diesen > H Bedingungen bereits zur Verfügung gestellt. :
Karlsruhe, 12. Dez. Das Postscheckamt hat an - die Postscheck-Kunden die Bitte gerichtet, nur solche Schecke und lleberweisungen an das Postscheckamt einzusenden, deren Erledigung ej.jg und unaufschiebbar ist, da infolge von Persona schwierigkciten die Arbeiten beim Postscheckamte in Rückstand geraten sind. In einigen Tagen soll wieder die frühere Arbeitsweise ausgenommen werden. §
Karlsruhe, l2. Tez. Nach dem Voranschlag der ' Stadtverwaltung für 1920/21 betragen die Ausgaben 80 225 479 Mark, gegen 41799 487 Mark im' letzten Jahr und 11176 339 Mark im Jahr 1913. Tie Arbeiterlöhne erfordern 22550124 Mk., die Beamtengehälter 27 275 676 Mark. Tas Schulwesen kostet die Stadt 16 724 465 Mark gegen 8 643 251 Mark im letzten Jahr. Der Zuschuß zum Laüdestheater hat sich auf 1981 795 Mark erhöht- Tie Einnahmen belaufen sich aus 31056 42-2 Mark gegen 12 618 388 Mark im Vorjahr. Zu decken ist also ein Fehlbetrag von 49 169 057 Mark. Hierzu beantragt der Stadtrat beim Bürgerausschuß, zu der Umlage auf das Liegenschaftsund Betriebsvermögens von 104 Pfg. eine Nachtragsumlage von 26 Psg. auf 100 Mark Steuerwerk zu schlagen und für das Rechnungsjahr 1920/21 eine Gemeindesteuer vom reichssteuerfieien Cinkommensteil zu er- l, ' heben. i
Ter Fehlbetrag des Badischen Landestheatershat ' nunmehr eine Höhe von 4 Millionen Mark erreicht. s Pforzheim, 12. Tez. Ter Bürgerausschllß nahm die ! »Besteuerung des reichsßenersrei'en Einkommens und die Festsetzung' des UmlagefußeZ für das Liegenshafis- und i Betriebsvermögen im Rechnungsjahr 1920 aus 1.48 Mk. i von je 100 Mk. Steuerwert an. > ?
Oberöwishcim, 12. Tez. Der 60 Jahre alte'allein- j wohnende Schwanenwirt Holzmüller wurde ermor- ^ det in seiner Wohnung ausgesunden. Alle Kisten und ^ Kästen waren durchwühlt. Offenbar liegt Raubmord § vor. Holzmüller ist anscheinend erdrosselt worden, die j Leiche hatte einen Knebel im Munde. Ofscknsichtlich j - hat vor dem Tod des Mannes ein schwerer Dampf statt- s gefunden.
Mannheim, 12. Tez. Ter Bürgerausschuh beschloh eine 60prozentige Erhöhung der Eintrittsprei- sezumNationaltheater. Ausgenommen von die- ^ ser Erhöhung bleiben die Volksvorstellungen und die , »Plätze im vierten Rang. i
Mannheim, 12. Tez. Intendant Tr. Saladin Schmitt hat einen Ruf zur Uebernahme der Leitung ' der vereinigten Stad- h.-ater zu Bochum und Duisburg ^ erhalten. s
Mannheim, 12. Tez. Tie Aktiengesellschaft Brown, i Boveri u. Eo. wird das Aktienkapital um 35 Millionen auf 75 Millionen Mk.: erhöhen.
Mosbach, 12. Tez. Tie erste Schwurgerichtssitzung beim hi sigen Landgericht findet im Januar oder Februar statt. -"Dkm Gericht fehlt jetzt noch zum voll- ständigen Landgericht eine Kammer für Handelssachen. ' Kehl, 12. Tez. Wie die „Kehler Zeitung" berich- i tet, hat die Zollbehörde im hiesigen Hasen drei Eisenbahnwagen Zucker beschlagnahmt.
Baden-B^.den, 12. Tez. Nach 9jähriger Unterbrechung wird im August nächsten Jahres wieder ein - Pferderennen in Iffezheim abgehalten werden, s ^ Zur Bekämpfung der Wohnungsnot hat der Stadtrat 7 Millionen Mark in den Stadthaushalt eingestellt. Von der Heranziehung des reichssteuerfreien Einkommens soll im kommenden Jahr noch abgesehen werden.
Osfenbnrg, -0 2. Tez. Die Aerztkiche Landeszentrake hat gegen die Ablieferung von 800 000 Milchkühen an die Entente Einspruch erhoben. >
Lsfenbnrg, 11 Tez. Abends stieß ein Fuhrwerk und nn Lastauto'zusammen. Das Pferd wurde schwer versetzt und mußte getötet werden. Das Fuhrwerk ist Zertrümmert, der Kraftwagen so schwer beschädigt, daß i ^ nicht weiter fahren konnte. Bei der Durchsuchung bes Autos wurden Waren im Wert von 30.000 Mark vorgefunden: Seife und Schokolade. Tas Auto gehörte der Firma Pasquay u. Lindner aus Straßburg. Man vermutet, daß es sich um Schiebungen handelt, da die Autosührer keine Ausweispapicre bei sich hatten. Tas Auto wurde deshalb beschlagnahmt und ein Führer wurde verhaftet.'
Freiburg, 12. Tez. Tie MilHnok wächst hier itt beängstigender Weise. Das städt. Lebensmittelamt gibt bekannt,' daß Kranke, mit Ausnahme der Tuberkulosen und Fieberkranken künftig nicht mehr mit Milch versorgt werden können. Tie Belieferung der Krankenanstalten, der Kinderheime usw. mir Milch muß gekürzt werden. Alle über 70 Jahre alten Personen, die bisher auf Grund eines ärztlichen Zeugnisses Milch erhielten, wer- dey solche nur noch bekommen, wenn sie fieberkrank sind.
Freiburg, 12. Dez. Ter Badische Landesverband des Deutschen Rentnerbunds hielt vor wenigen Tagen hier die stark besuchte 4. Tagung ab. Ter Vorsitzende Tr. Weg euer betonte als Grundlage für eine Unterstützungsaktion zu Gunsten der Rentner die moralisch« Verpflichtung des Staats, für die Folgen der eigenmächtigen Abschaffung der Goldwährung einzustehen durch Gewährung von Ratendarlehen aus Lebenszeit bzw. aus eine bestimmte Anzahl, von Jahren gegen Verpfändung von Wertpapieren. Bei Kleinrentnern soll durch das Ratendarleh.m das sonstige ^en..n- einkommen bis zum Existenzminimum erhöht werden und die Rückforderung bis zu dem Tod des Rentners, ebenso wie etwa beliehme Beträge von den Erben ausgeschlossen sein. .
Freiburg, 12. Tez. Der verheiratete Lithograph Adolf Amels aus Düsseldorf gab sich hier als Dr. der Medizin und als ledig aus. Er fertigte eine Wirtschaftsurkunde an und fälsch te darauf den Na- ! men eines hiesigen Professors. Aufgrund dieses' Bürg- ^ schaftsscheins bekam er von einer Frankfurter Finanz» firma ein Darlehen von 15 000 Mark. So hatte er die . Mittel, um den wohlhabenden Mann zu spielen. Das besorgte er auch recht gründlich. (Eine hiesige Schöne siel darauf herein und verlobte nach einer Bekanntschaft > von 3 Tagen sich mit dem Herrn Doktor. Dann machte das Pärchen eine Vergnügungsreise und wurde schließlich in Düsseldorf perhaftet. Wie sich dann heraus- . stellte, hatte Amels auch die Stadtkasse in Euskirchen im Rheinland um 2000 Mark betrogen. Wegen mehrfachen Betrugs verurteilte ihn die Strafkammer zu einer Gesamtstrafe von jl Jahr 6 Monaten Gefängnis.
Freiburg, 12, Tez. Das Erzbisch. Ordinariat fordert die Bauersleute, die mit der Ablieferung von Getreide und Kartoffeln noch im Rückstand sind, auf, diese Nahrungsmittel jetzt auf den Markt zu bringen und aüf einen WuchsrpreiS im Frühjahr zu verzichten. Tie Geistlichen, die' Gcmeiudevorstände und die einflußreichen - Landwirte sollen ihr Wort und ihr Ansehen dafür verwenden, daß Jedermann seine Pflicht tut und der verwerfliche Geldhunger schwindet. Tie Bewohner der Städte und Jndustrieorte bittet das Erzb. Ordinariat eindringlich, die Landwirte, die von morgens früh bis spät abends in harter Arbeit sich plagen, nicht durch die allgemeine Bezeichnung „Wucherer" oder durch Genuß- und Vergnügungssucht oder durch Verhöhnüng ihrer : religiösen Ueberzeugung zu reizen, zu beleidigen Und zu verbittern.
j Lörrach, 12. Dez. In der letzten Zeit sind täglich mehrere Luxemburger und Holländer festgenommen worden, die erhebliche Mengen französischer und belgischer Silbermünzen auf dem Schmuggelwcg in die Schweiz ausführen wollten. Die teilweise recht erheblichen. Beträge wurden beschlagnahmt.
Tonaueschingen, 12. Tez. Der Fürst von Fü r- stenberg hat zur Ausgestaltung des Museumshauses in Tonaueschingen, das er für Kurzwecke zur Verfügung stellte, eine große Anzahl Einrichtungsgegenstände geschenkt.
Bräunlingen (b Tonaueschingen), 12. Tez. Seit letzten Sonntag wird hier der Lehrling des Schreinermeisters Fehrenbach, namens Karl Sch renk aus Aufen vermißt. Man befürchtet, daß er verunglückt ist.
lanvs ausgetragenen Wohltätigtzeftsfpteien. Me ReineinnahckÄl aus den Wettspielveranstaltungen vorn 12. - Dezember fließe» dieser Spende zu, die dazu dienen soll, den Oberschlesiern die Reise in ihre Heimat zur Vo'ksabstimmung zu ermöglichen- Da» bedeutendste Spiel fand in Augsburg zwischen Württemberg und
- Südbayern statt, das 3:3 endete. In Heilbronn holte sich , eine bomb. Stuttgarter Ligamannschast gegen eine solche von
Heilbronn-Böckingen eine empfindliche 7:0 Niederlage. In lllm gewinnt der Ulmer F.-B. 94 gegen eine Auswahlmannschaft der X-Klasse des Albgaus 3:2. Eine Stuttgarter ^-Klassenmann- schaft spielte -in Tübingen gegen Tübingen-Reutlingen '4»S,> und eine zweite Stuttgarter Mannschaft konnte in Ludwigsburg gegen Ludwigsburg-Koniwesthcim 3:2 gewinnen. Die Stüdte- männschaft Reutlingen spielte in Kirchh.im u.T. 1:t. In Heidenheim gewinnt der Alban — Hohcnlohegau 5:0.
Bei den Derbandsligaw.ttspillen waren im Kreis Südwest die Ergebnisse olgende: Phönix-Karlsruhe — F. C. Freiburg 0:3: V. 1 B. Karlsruhe — B. f. R. Pforzheim 1:1; Germania Bröhingen — Karlsruher F. V. 1: 2. Kreis Nordbayern: Spiel- vg. Fürth — T. V. Nürnberg- 46 4:0.
In Saarbrücken traten Süddeutschiand — Westdeutschland zu einem Freundschaftsspiel, an,, das Süddeutschiand mit 7:0 sieg- j reich sah.
s Die Stuttgarter Kickers gewinnen in Stuttgart — 1. F. E.
! P v .zh.im 2: 0.
- Der deutsche Meister, 'I.F. C. Nürnberg, spielte gegen Olym-
pia-Leipzig 6:0. Mannheim 5:2.
Sportklub Freiburg gewinnt-gegen Phönix-
Hockey.
Kraftsportverein Stuttgart — Stuttgarter Kickers 2:0. Matn- Rheinkreis — Oberrheinkreis (Baden, Pfalz. Württemberg) 7:3.
- Schwere; h v-ik.
Die deutschen Ringkämpfer Am Io :g, Gimdelach, Falkner und Maier konnten sich bei den internationalen Ringkämpfen in E o.iihvlm nicht durchringen. Nur Falkner kam in die Entscheidung, wurde jedoch von de» Schweden und Finnen geworfen.
Lokales.
-Sport
Turnen.
Hauptausschuß-Sitznng der Deutschen Turnerschaft.
In Leipzig tagte am Samstar der Hauptausschuß der Deutschen Turnerschaft, um zu den von den drei Sportvsrbänden, Deutscher Fußballbund, Deutsche Sportbehörde für Athletik und DcutscherSchrvimmverbnnd gefaßten Beschlüssen und Vorschlägen in Kassel Stellung zu nehmen. Der damals an die deutsche Turnerschaft gerichtete Brief wurde eingehend besprochen und die darin enthaltenen Vorschläge nach längerer Beratung abgelehnt. Die Turner gingen davon aus, daß sie keinen Anspruch auf Einrichtungen und Wettkämpfe anderer Verbände erheben und lehnen deshalb auch Einsprüche und Aufsichtsrecht von seiten der Sportverbände cntscbied.?» ab. Die Turner fordern einerseits das Recht, Meisterschaften aus allen Gebieten der gepflegten Sportart zum Anstrag Ai bringen, wenn sie auch andererseits den sportlichen Abteilungen oder einzelnen Mitgliedern den Verbleib in irgend einem der Sportverbände nicht verwehren. Der Hauptnusschnß hält es für wünschenswert, daß in jedem Gebiet der Sportausübung nur eine deutsche Meisterschaft ausgetragen wird und schlägt vor, daß die Austragung aller Meisterschaften gemeinsam von der deutschen Turnerschaft und den drei Sportverbänden durchgeführt wird, ferner datz die Zugehörigkeit zu irgend einem der vier Verbände zur Teilnahme um die deutsche Meisterschaft .berechtigt. Die deutsche Turner- schast wird, um ihr Entgegenkommen zu beweisen, die für 1921 bereits ausgeschriebenen Meisterschaften nur als „Meisterschaften der Deutschen Turnerschaft" bezeichnen. — Der Verlauf der Verhandlungen ließ erkennen, daß in mancher Hinsicht eine Klärung der Verhältnisse eingetreten ist insofern, als nun auch seitens der Turnersebast Vorschläge erfolgt sind, die eine gütliche Einigung für die Zukunft erhoffen lassen. — Die weiteren Verhandlungen führten zur Ausarbeitung des P- ogramms für das 1921 in Hannover geplante Turnfest, auf dem neben den Meisterschaften im Faust- und Schlagballspiel ein ur-eri- schcr Zwölfkampf ausgetragen werden soll. Es wurde zum Schluß noch die Mitteilung gemacht, daß die Turner an einen Austritt aus dem Reichsausschuß nicht denken.
Fußball«
Süddeutschiand im Dienste der Oberschlesienspende.
Daß auch die iSportverbände dem Dienste der Wohltätigkeit ihr Augenmerk zumenden, zeigte sich bei den zugunsten der Obcrschlesirnspendc in fast allen uröberen Städten Süddeutsch.
— Die Zahl dev Posts^eckkm den in Württemberg betrug Ende November 22 819, gegen Oktober mehr 565. Von dem Umsatz (3548 Milliarden Mk.) sind 2 731 Milliarden Mk. barlos beglichen worden. Tas Gutbaben der Postscheckkunden stellte sich 'im Monatsdurchschnitt auf 266 Millionen Mk.
— Tas landwirtschaftliche' Schulwesen. Ter Landw. Hauptverband hat an das Ministerium für das. Kirchen- und.Schulwesen eine dringende Eingabe eings» reicht, die Zahl der derzeitigen loürtt. landw. Winterschulen bedeutend zu erhöhen. Die Eingabe wird damit begründet, daß das Interesse an einer besseren Fachausbildung rn den bäuerlichen Kreisen immer größer werde, was schon daraus hervorgehe, daß viele Hunderte 'von Bauernsöhnen in diesem Jahre wegen Raummangels abgewiesen werden mußten. Es wird darauf hingewiesen, daß der württ. Staat heute für die gewerbliche Fortbildung etwa 5 Millionen verausgabt und die landwirtschaftlichen Fachschulen nur 500000 Mark zur Verfügung haben.
— Landwirtschaftliche Winterschülen. Die 15 »landwirtschaftlichen Winterschulen in Württemberg, von denen 3 (Horb, Calw, Kirchheim) neu errichtet sind, sind Heuer von 1672 Schülern (im Vorjahr 1553) besucht-
-- Für Wintcrsportler. Wmtersportgeräte werden zur Beförderung als Gepäck oder Expreßgut zugelassen. Tie Mitnahme als Handgepäck in die 3. und 4. Klasse der Personenzüge' ist wieder gestattet. Tie Mitnahme in die 1. und 2 Klasss und in die Schnellzüge bleibt ausgeschlossen. Sollten sich aus diesem Zugeständnis Unzuträglichkeiten ergeben, so wird die Esien- bahuverwaltung einschränkende Bestimmungen erlassen.
— Der landwirtschaftliche Lohn- und Arbeits, Larisvertrag für Baden, abgeschlossen zwischen dem land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverband und dem Deutschen Landarbeiterverband, Gau Baden und dem Zentralverband der Landarbeiter, Bezirk Baden wurde von letzteren auf den 31. Dezember gekündigt. Die Arbeitnehmer haben sehr weitgehende Forderungen gestellt, so überall eine mindestens lOOprozetttige Lohnerhöhung. — Ein über 21 Jahre alter Knecht soll in Lohnklasse III nebst freier Kost und Wohnung einen Wochenlohn von 100 Mark erhallen, in Lohnklasse I 120 Mark. Weibliche Arbeitskräfte über 21 Jahre sollen in Lohnklasse III 60 Mark erhalten, in Lohnklasse I 80 Mark jeweils in der Woche. Tagelöhner, die k^ine Kost und Wohnung erhalten, sollen in Lohnklasse III 4 Mark erhallen, in Lohnklasse I 4.80 Mark für die Stunde. Zu diesen Sätzen kommen bezirksweise und für einzelne Arbeiten noch besondere, zum Teil,30pro- zentige Zuschläge. Auch die Höchstarbeitszeit soll in den Sommermonaten auf täglich 10 Stunden festgesetzt werden gegenüber den in der vorläufigen Landarbeitsordnung vorgesehenen 11 Stunden. Wie wir hören, hcn der Land- und forstwirtschaftliche Arbeitgeberverband die Forderungen für unannehmbar erklärt.
— Kartoffelvcrsorgung. Ter Bauernverband Unterbaden hat in diesem Jahr etwa 4000 Zentner Kartoffeln ohne Handelsgewinn unmittelbar an Verbrau- cheroraanisationen und Gemeinden abaesetzt.
Das Erscheinungsfest bleibt, wie das Arbeits- Ministerium dein Tentschnationalen Handlungsgehilfenverband aui Ansirige mittciltc, in Württemberg Feiertag. Tie ärgerlichen Vorkommnisse im Janustr d. I. dürsten sich demnach am 6. Januar nicht wiederholen.
— Die höheren Schulen in Württemberg. Dir 64 gymnasialen Schulen, Seminare und Lateinschulen des Landes, waren am 1. Januar 1920 von 6275 s-j- 249), die 19 realgymnasialen Schulen von 4111 (Z- 116), die 109 realistischen Schulen von 19 611 (Z- 645), die 21 Elementarschulen von 4266 (->- 107) und die 6 Bürgerschulen in Groß-Stuttgart von 5027 (Z- 127), zusammen also von 39 290 (-H 1244) Schülern besucht, wovon 5552 auf die oberen Abteilungen ! entfielen, 29 291 evangelisch, 9197 katholisch, 742 israe- ! litisch und 120 sonstiger Konfession waren. Mädchen ! waren es zusammen 2770. Tie höheren Mädchenschulen hatten außerdem zusammen 7557 evangelische, 1149 katholische, 375 israelitische und 35 Schülerinnen sonstiger Konjes'ion.
— Post» und Zahlungsanweisungen. Zur Ge-
sHäftsvereinfachung werden vom 1. Januar 1921 ab de»