Kohlftetten OA. Münsingen, 12. Dez. (Neue In­dustrie.) Tie Gemeinde hat für ein bereits hergestell­tes Sägewerk das Areal zur Verfügung gestellt. Nun soll mich noch in der Nähe des Bahnhofs ein Schotter­werk errichtet werden.

Ulm, l2. -vez. /Schwindler.) Dieser Tage wurde auf der Strohe nach Günzburg ein Händler aus Augs­burg in bewußtlosem Zustand aufgefnnden und zu Ver­wandten gebracht. Als er wieder zu sich kam, machte er die Mitteilung, dass ihm 8000 Mk. aus seiner Rock­tasche entwendet worden sei§n. Tie Polizei stellte zwar fest, dach er zum Ankauf von Alteisen wohl diesen Be­trag gehabt.habe, dach er ihn aber mit anderen verjubelt hatte. Die Sache dürfte für den Händler und die Be­teiligten ein böses Nachspiel haben.

Stuttgart, t0. Dcz. (S ch l a ch t v i e h m ar k t.) Dem Don- nerstagmarkt waren zuqetrieben: 48 Ochsen, 2 Bulle», 80 Iung- bullen, 87 IuiMinder, 137 Kütze,64 Kälber und 77 Schweine. Ver­kauft wurden: 35 OclNen. 2 Bullen, SO Iungbullen. 60 Iunc,- rinder, 30 Kühe, 64 Kälber uüd 77 Schweine, so daß also 10 Ochse», 20 Immlmllen, 2« Inngrmder und 107 Kühe unverkauft blieben. Für l Zentner Lebendgewicht wurden er­löst: Ochsen erste Qualität 800 -830, Bullen erste 800820, zweite 680780, Iungrmder erste 800-830, zweite 700760, Kühe erste 650-750, zweite 500630, Kälber erste 1000 bis 1050,- zweite 900100!' Schweine fette 1400-1450 Mk., flei­schige 12501050, lei ' . und magere 11501200 Mk. Die Notierung am Ztuttga.. :r Schlachtvi'ehmarkt erfolgt nach Le­bendgewicht mit einem E.-ichtszuschlag von 8 Pros, bei Groß­vieh,- 10 Proz. bei Schwein m und Kleinvieh zum Marktgcwicht. Der Unterschied zwischen d:n Marktpreisen und den Stallpreiscn ist der,, daß in den Marktvre .a noch die Spesen,, die Fracht, das Standgeld, die Versichern.: -' und Kommissiousgebühren, sowie die Umsatzsteuer enthalten jin

Spiciplan des Württ. Landesthraters.

Großes H.a u s. 13. Dez. Schneewittchen (Ans. 6 Uhr). 14. Tannhäuser (6i/Z). 15. Schneewitt­chen (6). 16. Fidelio (7Vs). 17. Egmont. (6), 18. Madame Butterfly (7). 19. Bccthoven-Mor- - genfeier (llfti). Palestrina (5str). 20. Schneewitt­chen (4).

Baden.

Die Schließung der Mühlen., Karlsruhe, 10. Dez. Landtagsabg. 1>. Mayer (D.-Natl.) hat sotgende Anfrage im Landtag eingebracht: Tie kleinen und mittleren Müller in Unterbaden (die sog. Kuuden-müller) haben seit dem 1. Dez. ihre Mühlen geschlossen und unter sich die Vereinbarung getroffen, die Mühlen erst dann wieder zu offnen, wenn die über eine Anzahl von Berussgenossen verhängten Stra­fen erlassen wären und überhaupt in der Behandlung der Müller ein milderes Verfahren Platz greife. Sie verwahren sich gegen die Unterstellung, als handelten sie aus Eigennutz. Sie können es nicht verstehen, daß angesichts so vieler Durchbrechungen der Reichs getrckide- ordmmg gerade sie besonders hart angefaßt werden sollen. ' Sie weisen darauf hin, daß die Einrichtung der Freischeine sehr verschieden gehandhabt wird und betonen, daß nur bei gleichmäßiger und sachentsprechender Anwendung der Freischeine, ferner bei Gewährung an- gemessener Preise für das Brotgetreide und endlich bei genügender Zuweisung von' Brotgetreide an die Selbst­versorger mst Nachdruck, aber dann auch mit Erfolg auft die Ablieferung, oilicht der Landwirte zurückgegrifsen wer­den könne. Be: der dcrmaligen Haltung der Regierung aber würden die Landwirte zur Anschaffung der ihnen von allen Seiten empsolslrnen Handmühlen veranlaßt, »was der Gemeindenarnchastung des Brotgetreides nicht förderlich sei. Tie Müller schlagen vor, die Auslagen .für die Reichsgetrrwr,teilen besser einzusparen und die Einfuhr von Luxusr. uelA zu untersagen und statt dessen Getreide einzusilhnm, wodurch die Müller Beschäftigung erhielten und die rnähnmg gehoben würde. Ueber- hanpt sei nur durcy gesunde und vor allem auch der Erzeugung dienend, u Maßnahmen auf diesem Gebiet et­was zu erreichen, niemals aber durch Zwang, der nur verbittere und zur Umgehung der Vorschriften verleite.- Welche Slellung nimmt die Regierung zu dieser Hal­tung der Müller, durch die weite Kreise der Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen werden, ein und wie ge- . denkt sie dieser Sachlage Rechnung zu tragen."

Karlsruhe, 10. Dez. Einer 13 Jahre alten Schü- 1 kenn wurde auf dem Weg von der Gutenbergschule der ^ Zvpf abgeschnitten. Ter Täter ist unbekannt. - An einem Laden der Sofieiistraßc wurde das Schaufenster zertrümmert und 8 Flaschen Likör, 3 Kilo Bonbons, 10 Dosen 'Milch, 20 Tosen Büchseufteisch, 20 Tosen Eardinen und 8 Zitronen im iAescmitwert von 1200 Mark gestohlen.

Vermischtes.

Abgeftttrzt. Der 31 Jahre alte, bei einer Staatsbehörde 1« Stuttgart angestcllte Anton Fehle von Bissingcn, OA. Ulm, wurde seit Mitte Oktober, wo er eine Tur auf den Watzmann »m Königssee (Oberbayern) unternommen hatte, vermißt. Nun «urde seine Leiche an der Sonntagslahnern and bei Berchtesgaden gefunden; er war 80 Meter tief abgestürzt. Fehle hatte sich im Feld verschiedentlich ausgezeichnet, er war Fnhab"r des Ester-, neu Kreuzes 1. Klasse.

Das bestrafte Schläfchen. Bei einer Verhandlung des Ber­liner Landgerichts war,- wie dasBerl. Tagebl." meldet, einer jenerKrimmalstudenten", die den Gerichtssaal gern als Wärme- stubc benützen, während der Anklagerede des Staatsanwalts eingenickt. Der Staatsanwalt erblickte darin eine Ungebühr und beantragte gegen den Zuhörer eine Geldstrafe von 20 Mk. Das 'Gericht erkannte jedoch auf einen Tag Haft.

Kettenhandel. In Leipzig, Dresden und Chemnitz sind zahl- reiche Inhaber der größten Getreidehandlungen verhaftet worden. Gleichzeitig wurden sowohl in den Geschäftsräumen - als auch in den Privatwohnungen der Inhaber Haussuchungen »orgcnommen. Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft steht im Zusammenhang mit einkr Kettcnhandelsangelcgenheit, in die eine große sächsische Firma seit einigen Monaten verwickelt ist.

Eil-nbahnmstall. Auf dcm Aspxrn-Bahnhof in Wien fuhr «in Personenzug in eine Gruppe von Fahrgästen hinein, wobei Mei Personen' getötet und acht Personen teils schwer, teil« Iticht verletzt wurden.

i Der Flugpostdienst KonstanzStuttgart sollte am 10. Dezember eröffnet werden. Nach amtlicher Mit­teilung ist aber wegen organisatorischer Zwischenfragen eine Verzögerung eingetreten. Hoffentlich ist ihm ein besserer Erfolg heschieden als dem Flugdienst Lörrach Frankfurt, der nach kurzem Bestehen wegen Unrentabi­lität wieder eingestellt worden ist.

UM Postmarken zu sparen, sollen versuchs­weise Geschäfte mit größerer Postanlieferung ermäch­tigt werden, die Postgebühren mit /Überweisung oder Scheck zu entrichten.

Deutsche Arbeitssuchende in Italien. Wäh­rend vor dem Krieg Hundcrttausende von Italienern nach Deutschland kamen und hier reichlich Arbeit und Verdienst fanden, ziehen jetzt deutsche Arbeitslose in stei­gender Zahl nach Italien. Dort ist, wie man uns mitteilt, die Arbeitslosigkeit nicht so empfindlich wie bei i uns. Die deutschen Arbeitslosen stoßen aber auf den j Widerstand der eiuh.-imischen Bevölkerung, auch ist mit ! der Möglichkeit der Zunahme der Arbeitslosigkeit in > Italien, zu rechnen. Wer also keine schriftliche Arbeits- i zusage in Händen hat, oder nicht über ausreichende Mit- ; tel verfügt, um längere Zeit ohne Arbeitsverdienst le- i ben zu können, dem ist abzuraten, in Italien Arbeit zu !> suchen. Er läuft Gefahr, von den italienischen Behör- i den über die österreichische Grenze abgeschoben zu werden i Pom Tabckk Das ' Reichswirtschaftsministerium i hat die Einfuhr Won ausländischem Rohtabak nicht frei- i gegeben. Der Novemberpreis für Tabak bleibt bis auf i weiteres bestehen

- Der Arrnentpreis ist durchschnittlich um 200 Mark gesenkt worden. Tie neuen Preise betragen für

i Süddeutschland 3300 Mark.

1 Auw Sport gerade recht. Eine englische Sport-

c gesellschast hat für 3040 ihrer Mitglieder um mehr- j! monatigen Aufentbalt zur Ausübung des Win- i tersports in Oberstdvrf ft. Allg. angefragt. Um ihren , Aufenthalt zu ermöglichen soll ihnen nah-egelegt werden, j sich mit den rationier> Lebensmitteln, Mehl, Eier,

- Fett, aus der Heimat oder der Schweiz selbst zu ver- !

sorgen. /Und die Milch? Es wäre nicht verwunderlich, wenn den Herren Engländern wieder eine Extrawurst gebraten würde. ,

^Vie zur Fremdenlegion geworden wird.

!. Von zuständiger Seite wird uns geschrieben: Unter dem ! ) Vorgeben, im Wiederaufbaugebiet Frankreichs . Verwendung zu finden und dort bei reichlicher Nah-- : rung und guter Bezahlung ein angenehmes Leben zu bekommen, werden, wie inwandfrei feststeht, eine Reihe ; von jungen »Leuten der Fremdenlegion zuge- ! führt- Aus einem Brief eines fahnenflüchtigen Sol- . daten geht hervor, daß er in Köln von einem Agent.cn ! betrunken gemacht worden ist und in diesem Zustand ! den Verpflichtungsschein für die Fremdenlegion unter- ! schreiben mußte. Von den ihm ausgehändigten 500 Frcs. j mußte er schon auf der Fahrt nach Frankreich 250 Frcs. wieder abgeben.

. Nur in Ausnahmesä'len gelingt es den Opfern, aus der

- Fremdenlegion zu entkommen, da die Aussicht außer- : ordentlich streng ist und wieder ergriffene Flüchtlinge . die schwersten und brutalsten Strafen zu

erwarten haben. Die Verpflichtung, die den Angewor- I heuen -meistens dmjch irgend einen Schwindel ent- ! lockt wird, lautet zunächst in der Regel auf 5 Jahre, und > wem 'es nach dieser Zeit gelingt, wieder freizukommen, i der hat durch das' ungesunde Klima ünd die ihm - zuteil 'gewordene unmenschliche Be Han dlung > dauernden Schaden an seiner Gesundheit genommen. ! Tie Franzosen machen sich unsere traurige Wirtschafts- ' läge mit der Unzahl von Arbeitslosen und das ihnen i auf Grund des Frieden-lvertrags znstehende Aufenthalts- i rechts in Deutschland zu nutze. ^

Teures Lehrgeld. Das Unterlassen des Zeitunglesens hat, ! wie dieNeue Bad. Landesztg." berichtet', einem Landwirt im Glantal (Pialzl Lehrgeld gekostet. Er bewahrte zu Hause seine ; Kriegsersparnisse in Höhcn von 30 000 Mark auf und zwar die i ganze Summe ln 50 Mark-Scheinen. Dieser Tage nun mahnte i ihn seine Frau, die Summe jetzt doch auf die Bank zu tragen, l da sonst so viel Zinsen verloren gingen. Der Bauersmann ging mit seinen 30 000 Mark ?nr Bank und mußte dort hören, daß diese 50 Mark-Scb- 'Nut einem in allen Zeitungen des öfteren bekannt geaebe laß seit dem 18. Oktober 1913 ;

außer Kurs gesetzt sind. c.-r Landwirt hörte, daß die gan» i

- zen Scheine verfallen m . los seien, fiel er in Ohnmacht. !

Schneeschäden. In Thüringen wurden durch plötzlichen i starken Schneefall schwere Schäden verursacht. Namentlich sind viele elektrische Leitungen unterbrochen.

Brand. Durch Größfcuer wurde die gesamte wertvolle Fabrik- ; einrichtung der Paiatiawerke in Zweibrücken mit großen Holz- vorräten zerstört.

In B i! s ch d o r f bei Halle brannte die Dachpappen- und und Teerfabrik 'von Bischofs u. Hoffmann nieder. Der Schaden beträgt 2P, Millionen. Die elektrische Fabrik Schröder u. Co. in Offenbach ist nicdergcbrannt.

7V Kilogramm Silber wurden auf dem Kupfer- und Mes- ftnawertz in Hettstädt (Prov. Sachsen) gestohlen.

Nncilücksstille. Bei Perviers (Belgien) is: ein von Brüssel k->i>m>-nd«r Zug mit einem von Poveringhe heransahrenden zu-'- sa---ntz»s«oßr>': Dab-i gab es 20 Verletzte.- daruiuer 8 Schmer»

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Geschrnk des Könms Christian. LNr König von Dänemark,' der gegenwärtig in Paris weilt, hat dcm Marschall Joch für die Kriegsbeschädigten Frankreichs ein Geschenk von 100 000 Franken überreicht.

Die' neuen englischen Silbermünzcn mit dem verringerten Fein­gehalt kommen in nächster Woche zur Ausgabe. Dir Folge wird eine Erhöhung der Warenpreise sein.

Schuldschicbuug. .

ep. Ein Führer des Deutschtums in Argentinien ! schreibt:Ich habe bedauert, daß durch manche Deut- I sche, welche setzt nach Südamerika kommen und hier ihrer j Verbitterung Ausdruck geben, vielfach ganz falsche, viel ! zu ungünstige Anschauungen über Deutschland verbreitet : werden." Es mag sein, daß diese Leute in der Heimat ! manches Unrecht erfahren haben. Wenn sie nun aber j vor dem Ausland verbittert ihre Landsleute in ver Hei-Z mat schmähen, dann sind sie Schnldschieber und dadurch i nicht weniger gefährlich als die anderen Schieber, unter j denen wir so leiden. Gewiß, es liegt viel Schuld ans ! Deutschland: es-ist in den Kriegsjahren und hernach vie! ^ versäumt und verfehlt und aesrevelt worden. ..Wer war- >

um wird denn die Schuld kmmer hin- und hergeschoben und auf die andern gehäuft? Es ist gar nicht zu sagen, was uns diese elende Schieberei schon geschadet hat in unserer Ehre vor der Welt und im Zusammenhalten bei uns selber. -Wie wir schließlich alle anderen Lasten die­ses bösen Kriegs werden gemeinsam tragen müssen, so wüisen wir uns entschließen, auch die Last an Schuld, die einem sed-n znkommt. still ans uns zu nehmen. Da­mit erheben wir uns aus der Tiefe erbärmlichen, kraft- verzehrenden Gezänks ans eine freier? Höhe und ler­nen allmählich die Dinge so zu betrachten, wie es vor, mehl- als 100 Jahren Königin Luise in Preußens tie­fem Unglück getan hat, indem sie sagte:Es wird' mir immer mehr klar, daß alles so kommen mußte, wie es gekommen ist. Die göttliche Vorsehung leitet unver­kennbar neue Weltzustände ein. Gewiß, es wird besser werden: aber es kann nur gut werden in der Welt durch die Guten. Wsi müssen durch! Sorgen wir, daß wir mit jedem Tag reifer und besser werden!"

Wisto.i als Nebrsireistriiger. Der ichmedische Ausschuß hat i wohl auf Veranlassung des Deutschenhassers Branting ! den Nobel-Friedenspreis dem Präsidenten Wilson zuerkannt.

! Wilson haten jedenfalls das Verdi:nst, mit seinerProkla- ! mation" und seinen14 Punkten" On unvergleichliches Re- i zept für den Gimpelfang erfunden zu haben und in Anbetracht ! des damit erzielten Erfolgs ist er ohne Frage des Nobelpreises j im höchsten Grad würdig, zumal der Preis nicht in einer pa­pierenen Urkunde oder einer Medaille zweifelhaften Metalls be- : steht, die die Motten und der Rost fressen, sondern in einem ganz ansehnlichen Han en Geld, den Wilson in seinem nun- ' mehrigen dauernden Rugesiand doppelt zu schätzen wissen wird. Bon Rechtswegen müssten allerdings, sofern es nock nicht ge­schehen sein sollte, auch England, Frankreich und Italien für die ! für sie unbezahlbaren 1! Punkte einet Preis aussetzen. Man s würde dann vielleicht erfahren, wer der eigentliche Erfinder war und wer die Vnncschast zu beanspruchen hat.

War das Wetten ünugt. Vor kurzem starb in London Jo­seph Pickersill, (m war Metzgergeselle gewesen ^und hatte einige Male bei stpfeib: .ennen mit Glück gewettet. Da verließ er das blutige und da.!, so nahrhafte Handwerk und verlegte sich alsBuchmacher'' auf die Vermittlung von Wetten. Da «r sein Geschäft sebrkulant" und mit englischem Humor be­trieb, bekmn er bald eine große Kundschaft, vom gemeinen Mann der Straße lst- zum Lebemannkönig Eduard VII., mit dem er viel zu :un ß'.'t:. Den lachenden Erben Pickersillr fällt ein Vermögen ro>. 730 0 0 Pfund (14 Millionen Toldmark) z«.

Lokales.

Vetrranemchrengabe. Der Reichsral hat der Ehrengabe von 150 Mark für die Veteranen von 64/66 nnd 70 71 zngestimmt.

- Poftfen?iktngett an die Reichsfiiranzbehörden.

Ungenügend oder gar nickst freigemachte Postsendungen von Privaten werden von den Reichsfinanzbehörden naht angenommen. Tie Verwendung der Bezeichnung als portopflichtige Dienstsache" bei Schreiben von Behörden wird eingestellt. Schreiben von Privaten an Reichs- iinanzbebörden, auf die eine Antwort erwartet wird, ist daher seiten? des Antragstellers ein Freiumschlag mit vollständiger Anschrift beizusügen, widrigenfalls in alleA Fällen, in denen es sich um private Interessen des Empfängers handelt, ein Bescheid grundsätzlich nicht* erteilt wird.

Die Post und der Schmuggel. Nach einer Verfügung des Reichspostministers ist den Zoll- und Polizeibeamten das-Betreten der Postschalterräume'ftei- zugebeu,' um Pakete vor der Auslieferung zur Post auf gesckmnggekte Waren ^z>u durchsuchen, selbst wenn dadurch eine Erschwerung der Tienstgeschäfte verursacht würde. Sendungen, deren sichtbarer Inhalt aus zollpflichtigen Waren besteht, die unt-r Hinterziehung der Zollgebühren ins Inland gelangt sind, werden von der Postbeförde­rung ausgeschlossen. Wo begründete? Verdacht besteht, daß Postsendungen geschmuggelte Waren enthalten, sollen sie weder außerhalb der Dienststunden noch durch den Besteller angenommen werden.

Geschäftliches. Ter Verband deutscher Baum­wollgarn-Großhändler hat mit Wirkung vom 10. De­zember ab einheitliche Zahlungs- und Lieferungs-Be­dingungen eingeführt.

Absatzschwierigkeiten in der Schuhindustrie.

Nach einer Meldung derPirmasenser Zeitung" gestal­tet sich die Lage in der Schuhindustrie wieder zusehends schlechter, da der Absatz mehr und mehr zu stocken be­ginnt. Verschiedene Betriebe müssen erneut zu Ein­schränkungen und.Arbeiterentlassungen schreiten, und man befürchtet, daß die Krisis wieder einen größeren Um­fang annehmen wird.

cp. Das lciÄLsll- n'ge Heiraten. Tie Statistik über den Personenstand in Deutschland weist jetzt 17jäh- rige Witwer, 16jährige Witwen, 15jährige Ehefrauen auf. Tie Zahl der Ehlleiue zwischen 16 und 25 Jahren ist gegenüber der Vorkriegszeit» bedeutend gewachsen. Er­schreckend ist die Zunahme der Ehescheidungen.

Arbeiten des Landwirts. Die herbstlichen Ar­beiten sind fast alle beendet, weshalb sich die Tätig­keit des Landwirts darauf beschränkt, den Hof, die Ma­schinen, Geräte und Stallungen in Stand zu setzen. Wer Wald hat, fällt die Bäume und fährt bei Frostwetter das Holz heim. Auch auf dem Felde kann man bei Frostwetter manches vornehmen. Da wird Jauche und Dünger gefahren und letzterer flach ausgebreitct. Die Behandlung des Düngers auf dem Felde hat einen we­sentlichen Einfluß aus dessen Wirkungswert. Längeres Liegenlassen des Düngers auf dem Felde ist wenig ra­tionell und sollte stets vermieden werden. Bei trocke­ner Witterung wird ein Teil des flüchtigen, heute so wertvollen Stickstoffs in die Winde zerstreut, bei nassem Wetter wird der Dünger ausgelaugt. Beim Unterpflügen sit darauf zu achten, daß auf dem Dünger kein Schnee liegt. Beim Umstürze^der Schollen gelangt alsdann