' Wlesloch, 3. Dez. Wie die JWieslocher Mg-'" berichtet, erschieneir bei einem hiesigen Landwirte zwei Männer und erklärten ihm unter' Vorlage eines Ausweises, sie seien vom Landessinanzamt in Karlsruhe gesandt, um seine Steuerveranlagung zu' prüfen und sein Geld zu beschlagnahmen. Tie angeblichen Beamten kannten auch das Schränkchen, in dem der Landwirt sein bares Geld aufbewahrte. Dieser legte das Geld den beiden Fremden vor im Betrag von mehreren Tausend Mark. Glücklicherweise kam die Tochter des Lande Wirts dazu und erkannte, haß man es mit Schwindlern zu tun hatte. Tie beiden Männer suchten dann das Weite, als noch andere Personen erschienen.
Heidelberg, 3. Tez. Hier wurde ein Ingenieur verhaftet, der einen großen Betrag der Luxus st euer hinterzogen haben soll. Es bandelt sich, wie die „Heidelb. N. N." melden, um 600000 Mark.
Mannheim, 3. Tez. Ein hiesiger I9jähriger Banklehrling, der bei einer Zuckerschiebung 10000 Mark einbüßte, suchte diese bei Valutaspekulationen wieder hereinzuholen. Er ließ sich von Leuten, die sich oft selbst Geld leihen mußten, unter Vorgabe der Aussicht auf hohe Gewinne Geld geben, im ganzen etwa 60 bis 80000 Mark. Von einem Banklehrling erhielt er allein 10000 Mark. Alles ging aber verloren. Tie Strafkammer Mannheim verurteilte ihn zu 6 Mo- , naten Gefängnis. i
Mannheim, 3. Dez. 3. Dez. Mit den Neckar- kanalisationsarbeiten ist trotz der Uneinigkeit i über die Linienführung auf Mannheimer Gebiet an ! drei Stellen, nämlich bei Ilvesheim in der Richtung . nach Ladenburg und Feudenheim rechts und links der z Riedbahnlinie begonnen worden. Als bekannt wurde, ! daß das *sogen. Feudenheim er Wäldchen abgeholzt werden müsse, zogen nachts zahlreiche Feudenhei- mer aus. Am andern Tag war das. Wäldchen verschwunden.
Mannheim, 3. Tez. In Ludwigshafen brannte die Autogarage von Jakob Ruppel nieder. Mitverbrannt sind zwei Personenkraftwagen und ein Lastauto. Ter Schaden wird auf über Vs Million geschätzt. !
Freiburg, 3. Dez. In der letzten Vorstandssitzung j des Bad. Bauernvereins wurden u. a. folgende Forde- s rungen aufgestellt: Aufhebung der Rationierung der s Selbstversorger, Verbilligring der Düngemittel, Einfüh- ! rung der Reichspachtschutzordnung in Baden, ausreichende > Versorgung der Landwirtschaft mih elektrischem Strom ! und Aufhebung der Bestimmung, daß nur IVZpferdestarke > Motoren angewendet werden dürfen, Ablehnung der wei- ? teren Abgabe von Milchkühen durch das Reich, Offen- i Haltung der Läden an Sonntagen in einer gewissen ! Zeit. Der Vorstand warnt vor heimlicher und miß- s bräuchlicher Branntweinerzeugung. Für die Feststellung i des Ertrags landwirtschaftlich genutzter Grundstücke für : das Reichsnotopser soll der Durchschnittsertrag der letzten s 10 Vorkriegsjahre, nicht der Jahre 1914—19 zugrunde gelegt werden. Zum Vermögenssteuergesetz wird ver- i langt: Erhaltung des Grundsatzes der Personalsteuer > und Gestattung des Schüldenabzugs..
Vermischtes.
Eine Richtigstellung Hindenburgs. Eine Meldung der „B. Z. am Mittag" wußte neulich zu berichten, in Lhristiania sei ein Auto verkauft worden, das einst Hindenburgs Wohnwagen gewesen sei. Zu dieser Meldung schreibt der Generalseldmar- schall dem „Hannoverschen Kurier": „Ich habe niemals ein als Wohn- und Schlafwagen eingerichteten Automobil benutzt oder gar besessen und mich während des ganzen Kriegs nur gewöhnlicher Kraftwagen bedient.
Dank an Schweden. Im Marmorsaal des Zoologischen Gartens fand am Freitag ein von der Deutsch-schwedischen Gesellschaft veranstalteter Gesellschaftsabend statt, in dem die Lie- besarbeit des stammverwandten Schweden seit dem Krieg gefeiert wurde.
Orden der Republik.' Nach der „Boss. Ztg." will die preußische Regierung die Friedensklafse des Orden „Pour le Merite" beibehalten. Der Orden soll demnächst an Max Lieber m a n n, und Gerhart Hanptmann verliehen werden.
Schridemann geg:n Lulo'ph. Der Lederhändler Leonhard L u - dolph in Kassel hatte, wie die „Köln. 3tg." berichtet, behauptet, der jetzige Oberbürgermeister von Kassel, Abg. Scheide m a n n habe im königlichen Schloß Wilhelmstal Möbel gestohlen und für seinen Privatgcbrauch verwendet. In der Klaaesache fand am 30. November die Verhandlung statt. Das Gericht stellte fest, daß der sozialdemokratische Gemeinderat, ohne den Regierungspräsidenten zu fragen oder die Genehmigung des Bür- gerausschüsses einzuholen, die Möbel bei einer Regierungsstelle in Berlin erworben und sie Scheidemann übergeben habe. Echei- dcmann Hütte die zu Repräsentationszwecken überlassenen Möbel nicht in seiner Wohnung aufstellen dürfen. Es sei aber anzunehmen, daß Schcidcmann geglaubt habe, die Möbel seien auf ordnungsmäßigein Wege erworben.- Die Verstöße fallen dem Magistrat in Kassel und der Berliner Ministerstelle zur Last. Das Gericht erkannte gegen Ludolph auf eine Geldstrafe von MN Mark.
Der deutsche Farbtnwrttbewerb. Troß der tatkräftigen Unterstützung der englischen chemischen Industrie durch die Regierung werden in England die deutschen Farbstoffe bevorzugt und die Einfuhr nimmt immer mehr zu. Die englische Regierung hat nun im Unterhaus einen Antrag eingebracht, daß die Einfuhr von Farbstoffen nur mit Genehmigung der Regierung gestattet ist. Dies Gesetz kann für die englische Industrie gefährlich werden und sie in dem Wettbewerb mit anderen Ländern, in denen die besseren deutschen Farben verwendet werden, ins Hintertreffen bringen.
Kasfenraub. In Wed.dau bei Duisburg (Rhcinpr.) wurde am Freitag am Hellen Mittag das Eisenbahnstationsgebände von bewaffneten Räubern überfallen und die Kasse mit 300 0O0 Mk. geraubt. »
Schiebungen. Die Polizei in Hanau ist Verschiebungen von Heeresgut im Wert von 400 000 Mark auf die Spur gekommen.
Der Direkwr eines Wiener Blatts. Settmar, hat sich vergiftet. Er ha! 3 Millionen Kronen unterschlagen.
Für Briestnarkenfa-nmler. In Palästina wurden die ersten Marken unter dem neuen Regiment anfangs September hcrausge- geben, nachdem bisher türkische Marken im Gebrauch waren. Die neuen Marken von ^Palästina sind nur als Aushilfe gedacht. Es sind die E.-E.-F.-Marken, mir dem Ueberdruck in drei Sprachen: oben Palästina in arabischer Schrift, in der Mitte englisch Palestine und unten Das Land Israels in hebräischen Lettern. Der Ueberdruck ist in Schwarz mit Ausnahme der 1- Piaster-Marke, die einen silbernen Ueberdruck trägt. Die endgültigen Pnlästinnmarken sollen biblische Szenen da.stellen. Ia- p a n gibt zivei neue 'Marken heraus. Eine soll den ersten Zensus Japans verewigen: sie stellt einen Japaner bar, der auf einem Stuhl sitzt und eine Schreibfeder in der einen, eine Rolle Papier in der andern Hand hält. Oben im Bild ist das kaiserliche sechzehnblättrige Chrysanthemum angebracht. Die zweite Marke soll die Einweihung des Tempels des Kaisers Meyi am 1. November ins Gedächtnis rufen. Auch Spanien hat Sondermarken herausgebracht und zwar zum Andenken an den in Madrid abgshaltencn 7. Kongreß des Weltpostvereins. Sie tragen eine Ansicht des Postgebändes von Madrid. Als der König von Spanien nack Eröffnung des Kongresses sich die Ausstellung von Briefmarken in dem Generalpostgebäude ansah und dabei die sein Brustbild tragende Marke der svanischen Kolonie Rio de
Oro naher betrachtete, sagt- er: „Das ist die häßlichste Mark? in der Welt." .
*
Fatal: „Tic rieten mir, den Fleck auf meinem Rock mit Salmiak bcrausznwaschen und ihn bann Uber Nacht an die Lust zu hängen. Das habe ich auch getan." — „Nun, ist 'der Fleck wea?" — „Ja. aber aucb der Rock."
Lokales.
Der erste Schnee. Am Samstag nacht ist hier der erste Schnee gefallen, der aber im Lauf des Sonntags dem warmen Südwind wieder größtenteils weichen mußte. Nach den bisher gemachten Erfahrungen der vergangenen Jahre ist es fraglich, ob wir eine kalte, oder ob wir eine Weiße Weihnachten haben werden. Nur der Dezember 1916 war wirklich kalt, aber in den folgenden Dezembermonaten herrschte wieder jene milde, etwas, trübe Witterung, die seit dem Jahr 1911 sich fast stets um die Weihnachtszeit einzustellen Pflegte. Ein englischer Wetterkundiger, der das Weibnachtswetter in London während der letzten 60 Jahre zusammenstellt, vermerkt die Tatsache, daß in dieser ganzen Zeit der Christtag nur dreimal Schnee hatte; meist war das Wetter so warm, daß in den Gärten viele Blumen blühten und daß so das ..blühende Wunder der Christnacht" auf natürlichem Wege wahr wurde. Nach den Wettererfahrungen der letzten Jahre wäre damit zu rechnen, daß wir zu Weih- , nnchlen milde Witterung haben.
Champagner oder Kinder?
' Mit peinlichen Empfindungen liest der Deutsche in den deutschfeindlichen Londoner „Evening News":
.' Deutschland veranstaltet eine Werbewoche für seine „hungernden Kinder". Daß seine früheren Anstren- i gnngen nach dieser Richtung hin nicht ganz erfolglos gewesen sind, beweist die Ankündigung, daß der Haupt- - ausschuß der Quäker für derartige Zwecke über 500 Millionen Mark aus den Vereinigten Staaten erhalten hat. Aber im Jahr 1914, so belehrt uns der Berliner Berichterstatter der „Times", trank Deutschland sechs Millionen Flaschen -Champagner. Im Jahr 1920 hat der Verbrauch zehn Millionen betragen. Weiter: Während der 113 Renntage dieser Saison hat Berlin 4111/2 Millionen Mark am Totalisator ausgegeben, während die Summe in der vorigen Rennzeit nur 2021/3 Millionen ausmachte. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß bei so gesteigerten Ausgaben für Wetten und Champagner wenig Gelegenheit zu Hilfs- Betätigungen bleibt, und Deutschland steht somit vor der Wahl, erheblich weniger zu trinken und zu wetten oder das Ausland um Hilfe für seine Kinder anzugehen. Für die wirklichen Kenner Deutschlands ist es keine Ueberraschung, daß es das letztere vorgezogen hat. Wir hoffen nur, daß, wenn der Champagner in den Gläsern der von dem Verband so bedrückten Berliner schäumt, nicht vergessen wird, auf die Gesundheit derer zu trinken, die ihnen eine unangenehme Verantwortung abgenommen haben.
Wir können sicher sein, bemerkt dazu die „Köln. Ztg." daß die Zusammenstellung der „Times" ihre Wanderung durch die ganze internationale Presse machen und unS großen Schaden zufügen wird.
VVsgspvi'i'v,
Wegen Holzfällungen im Stadtwald Wanne ist der Eüßers Weg auf di« Dauer von 6 Wochen für Fuhrwerke und Fußgänger
xvspsrrt.
Wildbad, den 4. Dezember 1920.
Stadtschultheißenamt: Bätzner.
ViskLsklung.
Die Viehzählungsliste ist in der Zeit vom 6. bis 8. Dezember je einschließlich beim Meldeamt zur,öffentlichen Einsicht aufgelegt.
Wildbad, den 6. Dezember 1920.
Stadtschnltheißenamt: Bätzner.
^ .^. "" I
VViidbad, 6. verember. Statt jeder besonderen Anreise!
^ocles-^nrei^e.
SchmerrerküIIt teile iccki Verwandten. freunden unci bekannten mit, dal) meine liebe Trau, unsere treuoorAende lAutter, Großmutter, Schwiegermutter, Sckwester uncl Schwägerin
Quise Oütftler
Aeb. kiexiriAer
im Alter von 64 fuhren um Sumstug Abend nsch langem, schweren, mitOeduId ertragenen Oeiden suntt entschlafen ist
!n tieker Trauer:
Der Ostte. <Üar1 Oütkler,
rugl. im bismen von ssmtl. kiinterbl.
Oie Beerdigung findet vienstug nachmittag um 3 Uhr vom Trauerbaus aus statt
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Forstamt Eimmersfeld.
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Am Mittwoch, den IS. Dez. 1920 vormittags 11V- Uhr im „Hirsch" in Eimmers- seid aus Staatswald Enzwald Abtl. §9 Köpfle. 13 Katbera, 14ObererFuchsdau, 18Peters- mühle, 19 Unterer Fuchsbau, 24 Birklesklinge u. Scheidholz mit Fi. u. Ta.-Fm.: 63 I., 66 II., 67 III., 59 IV., 43 V. Kl.; Fo: Fm.: 20 I., 71 IT, 290 11T, 124 IV., 41 V. Kl. Losverzeichniffe durch die Forstdirektion (b. f. H. Stuttgart.
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Auskunft erteilt die Tag- blattgeschäftsstelle.
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