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begehrenswert machen.
In der Aussprache wies Prof. Dr. Wacker-Hohenheim auf den Wert „der Bcispielswirtschaften hin, und der zweite Vorsitzende der Landmirtschaftstzainmer. Hornung, bestätigte, daß es bei richtiger Düngung wohl möglich sei, die Erträge der Wiesen und Aecker um ein Drittel zu steigern. Hornung ist gegen eine Vcrbil-iouug der Düngemittel durch dm Staat, da indirekt doch wieder die Landwirte selbst die Kosten bezahlen müßten. Oekono- mierat Vogt ist dagegen für eine Verbilligung des Kunstdüngers mit staatlichen Mitteln. Er forderte dann noch mehr Arbeiter für die Landwirtschaft. Auf eine Ansage des Ernährungsministers. auf welche Weise man die in Deutschland zur Verfilzung stehenden Düngemittel restlos der Landwirtschaft zu- sühren könne, antwortete Präsident Adorno, daß er den besten Weg in der Abschaffung oder Ermäßigung der immer noch sehr hohen Umlage auf die Kalkstickstoffprrise sehe. Ernährungsminister Sckall meinte dann weiter, der Achtstundentag müsse Grund der Beschlüsse der Völkerbundskonferenz in Washington durch Reichsgesetz und international festgelegt werden. Die Aufwendung der Landwirte für Düngemittel könne nach einer Regierungserklärung auq Berlin bei den Preisen der landwirtschaftlichen Produkte berücksichtigt werden. Eine angemessene Vermehrung der Kulturinspektionen sei bereits in die Wege geleitet. Es sollen in Hall, Göppingen, Rottweil und Heilbronn neue Armier errichtet und vorläufig auch besetzt werden. Die Milderung der Zwangswirtschaft bei erfüllter Lieferpflicht in Getreide solle durch Erleichterungen der Matzlvorschristen sich auswirken.
Direktor Strobel stellte hierauf zusammen mit Prof. Dr. Aereboe folgende Anträge: Die württ. Staalsregierung zu ersuchen, mit Nachdruck dahin zu wirken, daß 1. Kunfidiinge- mitt in hinreichender Menge rechtzeitig und zu angemesf.nen Preisen der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden, 2. daß das landwirtschaftliche Cchulivrscn noch mehr ausgebaut wird, ins- hcsondere durch Errichtung einer landwirtschaftlichen Förderschule.
Dazu kam ein Zusatzanträg Strobel: daß die Preise für landwirtschaftliche Produkte in Einklang gebracht werden mit den Preisen für landwirtschaftliche Bedarfsartikel. Ein weiterer Antrag Mangold fordert die Errichtung von vier weiteren Kulturrn- spektionen, und ein solcher von Meis, daß die landwirtschaftlichen Schulen in ähnlicher Weise, ausgebaut werden wie die gewerblichen Fortbildungsschulen.
Die Anträge wurden einstimmig angenommen. Die Ergänzungswahl zum Vorstand berief Oekonomierat Zeiher und als Stellvertreter Dr. Frank.
' Stuttgart, 2. Dez.
Me zweite Sitzung eröffnet Präsident Adorno um Uhr. Direktor Strobel erstattete den Bericht über die Pferdeabtei- lnng der Landmirtschastskammer. Sie bereite am wenigsten Freude. Am 1. August ds. Fs. wurde sie von der Zentralstelle übernommen. Es lagen MOV Gesuche vor, verfügbar waren nur 200 Pferde. Dazu kommt, daß man heute noch nicht weiß, wer bei der Heeresverwaltung das entscheidende Wort hat. Seit 25. November werden von der Heeresverwaltung der Kammer überhaupt keine überzähligen Pferde mehr zugewiesen, sondern öffentlich versteigert. 90 Prozent davon kamen in die Hände der Händler.
Der Vorstand der Kammer beantragt deshalb: 1) die württ. Staatscegierung zu ersuchen, beim Reichswehrministerium dahin zu wirken, daß die überzähligen Heerespferde nicht versteigert, sondern wie bisher zum Schätzungswert abgegeben werden, da sie sonst nur in die Hände der gewerbsmäßigen Händler kommen. Gegebenenfalls könnten die bisherigen Mindestpreise erhöht werden. 2) Soiltc das Reichswehrministerium auf diesen Vorschlag nicht eingehen, so wolle die Staatsregierung beantragen, daß die Karten für Zulassung von Pferdeversteigerungen von der Landwirtschaftskammer ausgestellt werden. Wenn auch diesem Antrag nicht entsprochen wird, steht Sie Landwirtschaftskammer - or der Auflösung.
Noch größer ist das Durcheinander bei den Leihpferden, die jetzt von den Reichswehrstellen zurückgefordert werden, um sie öffentlich zu versteigern. Landwirte, die 1918 und 1919 ihre Pferde zurückgcben wollien, wurden damals abgewiesen und genötigt, die Pferde zu behalten. Deshalb konnten sie nicht rechtzeitig Pferde erwerben.
In der Aussprache wurde scharf gegen die Reichswehrstellen gesprochen und die Behandlung der Landwirtschaft durch diese Behörden bitter beklagt. Der Antrag des Vorstands »wurde einstimmig angenommen, ebenso einige Zusatzanträge von Mitgliedern. darunter ein bedeutsamer Antrag über Leihpferde, wonach das bisherige Verfahren bei den Leihpferden eingestellt wird und die Rückgabe dieser an die Heeresverwaltung vorläufig unterbleibt.
Schultheiß Maunz-Altheim erstattete Bericht über die Preisbildung für landwirtschaftliche Erzeugnisse und den Preisabbau. Die Landwirtschaft ist sich bewußt, daß sie keine Interessen- politik treibt. Wenn die Landwirte höhere Preise verlangen, so ist das eine Forderung der Gerechtigkeit. Hermann-Hohen- miihringen wendet sich gegen die Errichtung einer Landesmilchzentrale. Das Unternehmen müsse verteuernd und preistreibend wirken. Erzeuoen sei schwerer, als verteilen. Die erforder-
IMW Millionen sollten M BascIMnng von Milchkühen verlangt werden. Der Achtstundentag sei unter allen Umständen zu beseitigen. Wenn die Bauern sich diesen zulegen, dann wird die Preisbildung steigen und die Produktion sinken.
Minister Schall erwidert, die Angelcgenheii befinde sich erst im Borstadium. Die Kammer werde noch Gelegenheit zur Aeußeruug haben. Mngler-Calw begründet seine Anträge: Die Kammer wolle beschließen, ihrerseits auf einen Preisabbau für landwirtschaftliche Erzeugnisse hinzuwirken, unter der Voraussetzung - daß sich gleichzeitig auch sämtliche anderen Erwerbsstände verpflichten, unverzüglich einen Preisabbau für ihre Produkte vorzunehmen, >u;d daß auch Löhne und Gehälter angepaßt werden. Beißn.ngcr begründet einen Antrag, daß die Nichteinführung bzw. Abschaffung des Achtstundentags, abgesehen von angestrengten Berufen, die Grundbedingung für Preisabbau und Mehrproduktion fei.
Nach weiteren Ausführungen von Vogt-Gochsen und Adorno wendet fick Freiherr von Staufenberg scharf gegen Schlagworte wie Preisabbau, der nicht allein vom guten Willen abhängig sei. Die Einrichtung der Landesinilch.z.ulrale sei ei» Unsinn.
Vermischtes.
Wegen Beleidigung des Reichspräsidenten wurde der Mitarbeiter der „Freien Presse" Siegt in Berlin von der Strafkammer S des Landgerichts I zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Siegl hatte einen Artikel in der „Freien Presse" mit der Uebev- schrift „Reichspräsident Eberls Nichte als Schönheitstänzerin" veröffentlicht.
Entflohen. Nach dem „Verl. Lokalanz." ist der Direktor des Edeuhotels, Birudörfer, der am 19. November von der Strafkammer des Wuchergerichts beim Landgericht zu 9 Monaten Gefängnis und 200 000 Mark Geldstrafe verurteilt worden war, nach der Schweiz entflohen.
Bei einem Einbruch in die Geschäftsräume des Reichs- finanzzeug amts in-Berlin wurde der Geldschrank erbrochen und das darin verwahrte Geld gestohlen. Wie viel geraubt worden ist, , konnte noch nicht festgestellt werden.
Frecher Diebstahl. Aus dem Park des Landguts der Familie Siemens in Biesdorf bei Wriezen (Mark) wurde die 4 Zentner schwere Bronzebllste Werner v. Siemens gestohlen.
Afrikanische Sitten. In B e r a n g e v i I l e bei Nancy (Frankreich) gerieten in einem Tanzhans orei 'Marokkaner mit jungen Leuten in Streit. Die Marokkaner, die aus dem Lokal hinausgeworfen wurde», schossen aus Wut durch die Fenster auf die Tanzenden, wobei ein Tüuzer und eine Tänzerin getötet und fünf Personen schwer verletzt wurden. — Schadet nichts, wenn die Franzosen ihre braunen Brüder auch von der Seite kennen lernen.
Die verhafteten Kunsthändler in Paris, Kaspari und Perl, sind gegen Hohe Sicherheitsleistung ans der Haft entlassen worden.
Die Zeit des Zerfalls. Nach dem „Petit Parifien" ernähren sich zurzeit in Paris nicht weniger als 35 000 Personen mit dem Geschäft des Helljehens, Wahrsagens, Kartenschlagens, Sterndeutens, der Geisterbeschwörung nsw. Und sie ernähren sich gut!
— Ersatz für Fliegerschäden durch das Reich.
Das Reichsfinanzministerium hat dein Vorsitzenden der Vereinigung der ^Fliegerbeschädigten im Saargebiet mitgeteilt, daß das Reich gegenüber dem preußischen Ministerium seine Erstattungspflicht für Flieger-Sach- und Personenschäden im laufenden Jahr anerkenne, soweit sie bis 31. März 1920 angemeldet worden seien. Diese grundsätzliche Entscheidung ist auch für die Fliegerschä- den in Baden und anderen Teilen des Reichs von Bedeutung.
— Kommt der Staatsbankrott? In der Hauptversammlung der Reichsanleihe A.-G. in Berlin nahm Präsident Havenstein von der Reichsbank Gelegenheit, sich gegen die immer wieder austauchenden Gerüchte über einen bevorstehenden Staatsbankrott zu wenden. Er betonte, daß die maßgebenden Stellen diesem Gedanken völlig fernstehen, der auch deshalb widersinnig sei, weil ein Staatsbankrott viel mehr an Steuern und Wirtschaftskraft vernichten würde/ als an Zinsen gespart werden könnte.
— Was find beim Bier Prozente? Häufig liest man von „8prozentigem Vollbier". Die meisten Leser werden wohl meinen, daß es sich um den Alkoholgehalt handle. Es ist aber der Zuckergehalt der Stammwürze, des aus der Maische gewonnenen Auszugs aus dem Malz, der von süßem Geschmack ist. Es handelt sich hiernach um den Gehalt des Biers vor der Gärung.
' Diese Stammwürze wirb nachher durch die Gärung, her» i vorgerufen durch die Hefe, in Alkohol und Extrakt zer- - setzt: Dabei kann der Brauer aus die Bildung des Al- ! kohols einwirken. Je höher er den Vergärungsgrad wäW , desto größer ist der sich bildende Alkoholgehalt. In dev Regel sind die Hellen Biere höher vergoren als die dunk-'i len, so daß die letzteren mehr Extrakt erhalten und weniger berauschend wirken als die Hellen Biere. Bei der. Zersetzung der Stammwürze in Alkohol und Extrakt ) Hilden sich auch geringe Mengen Kohlensäure.
Ans dem Allgäu, 2. Dez. ,(Kirchenrau b.) Zwei, aus dem Amtsaerichtsgefängnis Sonthofen entlassene ! Gauner stahlen m der St. Johannis-Pfarrkirche in j ! Oberstdorf mehrere Kirchengefässe. Am andern Tag j wurden sie mit ihrer Beute in Stuttgart gefaßt.
Vom Bodensee, 2. Dez. (Flugpost Stuttgart-Konstanz.) Die Eröffnung eines täg.ichen, Flugpostdienstes zwischen Stuichan und Konstaifz ist für- die nächste Zeit geplant.
— Unteroffiziere der Reichswehr. In den Ausschüssen des Reichstags machte Minister Geßler bedeutsame Mitteilungen über die Gliederung und Entwicklung der Reichswehr. Von den ehemaligen 160 Unteroffizieren, die Ju Leutnants befördert sind, werden danach 90 auf das verkleinerte Heer übernommen, und zwar 40 als Oberleutnants und 21 als Hauptleute. Die große Zahl der Garnisonen macht eine entsprechend hohe Zahl von Musikmeistern erforderlich, die aber ebenso wie die Brieftaubenmeister für das Nachrichtenwesen gebraucht werden. Für das Heer sind 15 000 Gefreite, 9000 Unteroffiziere, 4600 Unterfeldwebel, 2400 Feldwebel und 1200 Oberfeldwebel vorgesehen. Die Beförderung zum. Gefreiten kann nach dreijähriger Dienstzeit und Ablegung einer Prüfung erfolgen. Wer in die Dienststelle eines Oberfeldwebels eintreten will, muh sich nach siebenjähriger Dienstzeit einer neuen Prüfung i unterwerfen. '
! — Die Streiktage. Nach einer Zusammenstellung
über die Streikbewegung in Deutschland, die im „Berl. Lokalanz." veröffentlicht wird, gingen jm Jahr 191? rund 900000 Arbeitstage verloren, 1918 1,9 Millionen und 1919 43,6 Millionen Arbeitstage.
— Berstot des „Cogttacs". Die bisher vielfach übliche Bezeichnung „Cognac" für eine gewisse Sorte in Deutschland hergestellten .Branntweins ist nach Artikel 275 des Friedensvertrags, der die Namen der Wein- und Brannlweinerzeugnisse Frankreichs schützt, unstatthaft. Der deutsche „Cognac" ist nach- einer demnächst dem Reichsrat zngehenden Gesetzesvorlage als „Weinbrand" zu bezeichnen.
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