London, 2. Dez. Ein unter dem Vorsitz Lloyd Georges ab gehaltener Ministerrat befaßte sich mit der irischen Frage.
Verstärkung des englischen Gewerkschaftsdreibunds.
Paris, 2. Dez. Nach einer Meldung des „Matin" aus London haben die Gewerkschafte nder Dock- und Transportarbeiter beschlossen, sich zu vereinigen, wodurch sich die Macht des Gewerkschaftsdreibunds (Eisenbahner, Transportarbeiter und Grubenarbeiter) ganz bedeutend verstärkt.
Tie Kohlenförderung Englands ist in der am 20. November zu Ende gegangenen Woche uM 435 000 Tonnen gestiegen.
Nene Internationale.
London, 2. Dez. Die Vertreter des englischen Bunds der Arbeiterparteien werden auf der am 5. Dezember in Bern stattfindenden Vorkonferenz für die internationale Sozialistenkonferenz im Januar die Bildung einer Internationale der sozialistischen Parteien Vorschlägen.
Vom Völkerbund.
Genf, 2. Dez. Gemäß dem Wunsch dm ständigen Militärkommission hat der Völkerbund eine Einladung an die amerikanische Regierung gerichtet, sich durch Vertreter mit beratender Stimme an den Arbeiten der mit der Prüfung der Abrüstung betrauten Kommission zu beteiligen. Die Entscheidungsfreiheit Amerikas werde dadurch nicht berührt.
Mexiko und der Völkerbund.
Mexiko, 2. Dez. General Obregon, der derzeit die Funktionen des Präsidenten der Republik ausübt, erklärte in einer Unterredung, daß Mexiko die Zulassung zum Völkerbund nicht nachsuchen werde, aber bereit sei, diese Frage zu prüfen, wenn es zum Eintritt aufgefordert werden sollte.
Vorgehen gegen Annunzio?
Rom, 2. Dez. Nachdem alle gütlichen Vorstellungen des italienischen Generals Caviglia, die Freischärler Annunzios in die durch den Vertrag von Rapallo gezogenen Grenzen des Freistaats Fiume zurückzunehmen, fruchtlos geblieben waren, hat der General die Blo ckade über Fiume verhängt. Er ließ durch dr'ci Flugzeuge über Fiume Zettel verbreiten, in denen die Freischärler aufgefordert werden, zu ihren italienischen Truppenteilen zurückzukehren. Der Freistaat soll mit drei Bataillonen Carabinieri umstellt werden. Verschiedentlich haben kleinere Kämpfe der Freischärler mit den Regierungstruppen stattgefunden. Erstere haben in Pola einen Dampfer mit Lebensmittel gekapert und nach Fiume gebracht.
Basel, 2. Dez. Ter Abenteurer Annunzio hat in eiyem Aufruf die Bev ckerung des schweizerischen Kantons Tessin aufg foroert, sich Italien anzuschließen.
Der gestohlene Skagerrak-Bericht.
Berlin, 2. Dez. In der englischen Presse wird der Bericht des Admirals Scheer über die Seeschlacht am Skagerrak veröffentlicht, von dem eine offenbar gestohlene Abschrift nach England gelangt ist. Um einer Entstellung des Berichts entgegenzntreten, beabsichtigt die deutsche Marineleitung, den echten Bericht der deutschen Presse zur Verfügung zu stellen. Die amerikanische „Chicago Tribüne" hat sich bereit erklärt, den echten Bericht gleichfalls zu veröffentlichen.
Ersatzleistung an entflohene Kriegsgefangene.
Berlin, 2. Dez. Von deutschnationaler Seite ist im Reichstag der Antrag gestellt worden, die Reichsregie- rung zu ersuchen, den zurückgekehrten deutschen Kriegsgefangenen diejenigen Schulden und Unkosten zu bezahlen, welche ihnen zum Zweck der Durchführung der Flucht oder zur Fristung ihres Lebens erwachsen sind.
Das russische Gold.
Stockholm, 2. Dez. „Dagens Nyheter" zufolge dürften bisher insgesamt für 225 Millionen Kronen russischen Golds nach Schweden gesandt worden sein. Von
Ein Frühlingstraum.
Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne.
29. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Der andere wandte sich ab; er konnte dem Sohn nicht ins Auge schauen, der aber fuhr fort: „ich erkannte jene Unterschrift nach der ersten Bestürzung als von mir berrührend an, da mir ahnte — genug —"
hsx fällige Summe. —.?" fragte der Frei- .-err MN wa erloschener Stimme.
„Habe ich nicht!" sagte Wolf. Sein Vater sah erschreckt auf. „Nicht? Aber was wird nun? -. O — ist kern Ausweg?" kam es tonlos von dessen Lippen.
„Beruhige Dich, Papa! Tie Sache ist trotzdem geregelt! Mit Geld, auch wenn ich es gehabt hätte, wäre es doch nicht gegangen. Der Bankier ahnt, weiß alles — er kennt mich und mein solides Lebep auch zu genau — na, kurzum, wir einigten uns dahin, daß ich morgen Schwiegersohn des Herrn Ulrich werde — so heißt der Bankier — und jenes Papier verschwindet!"
„Ach," wie im Aufatmen aus tiefster Not. klang es von den Lippen des Freiherrn, „und Deine Braut wird jenes Mädchen dort?" dabei deutete er nach Marys Bild.
,Nein," kam es rauh von Wolfs Lippen.
„Nicht?" fragte sein Vater erstaunt. „Wer ist denn jenes schöne Weib?"
„Nur eine kleine Putzmacherin. Frage mich nicht, Papa!" kam es gequält aus seinem Mund. Wie war ihm elend zu Mute!
„Ach, ich verstehe, eine kleine Liaison — begreife Dich vollkommen, mein Sohn — solche vollkommene Schönheit findet man selten —"
„Nein, mehr als Liaison —" sagte Wolf hart.
„Wieso, Wolf? Tu wirst doch nicht daran gedacht haben, einer Putzmacherin unfern Namen zu geben?" fragte sein Vater befremdet, „als Verhältnis verstehe
ich —" .
dieser Summe sei bereits ein erheblicher Teil sür die Ausfuhr nach Mitteleuropa, England und Amerika als Zahlung sür an Rußland gelieferte Waren verbraucht. Ter Rest 'sei in schwedischen Bankgeschäften hinterlegt. Zurzeit ist die Ausfuhr schwedischen Golds aus Schweden verboten. Für die Ausfuhr ausländischen Golds muß die Genehmigung bei der zuständigen Abteilung des Handelsministeriums erwirkt worden. Dagegen wurde die Genehmigung für eine Ausfuhr von russischem Gold im Wert von etwa 190 Millionen .Kronen erteilt.
Krieg im Osten.
London, 2. Dez. Wie die Blätter melden, sind die englischen Gefangenen von Baku in Portsmouth cingetroffen.
.Helstngfors, 2. Dez. Ter Reichstag hat mit 167 gegen 27 Stimmen beschlossen, den Friedensvertrag mit Sowjetrußland zu bestätigen.
Plündernde Soldaten in China.
Paris, 2. Dez. Nach einer Meldung des „Times" aus Peking plünderten Soldaten, die seit einem Jahr keinen Sold mehr erhielten, die Städte Jtschang und Hotschinongfu. Sie haben verschiedene Brandstiftungen verübt.
Württemberg.
Stuttgart, 2. Dez. (Todesfall.) Ter Präsident des Oberlandesgerichts, Staatsrat Karl von Cron Müller, früheres Mitglied d 'r I. Kammer, ist im Alter von 67 Jahren nach einer Operation unerwartet rasch verschieden. *
Hedelfingett OA. Stuttgart, 2. Dez. (Diebstahl.), Aus dem Büro des Lebensmittelamts wurde eine auf einem eichenen Sockel angeschraubte eiserne Kassett mit etwa 6—7000 Mark Inhalt gestohlen. Türe und Fenster waren geschlossen. Auch dem unteren Schulhgus ist Besuch abgestattet und dabei ein Diamant und Seife entwendet worden.
Baihingen a. E.-, 2. Dez. (Einbruch.) In dem Schuhwarengcschäst von Höfle wurde eine Anzahl Schuhe gestohlen. . ,
Heilbronn, 2. Dez. (Verhaftung.) Der Kaufmann Julius Mayer aus Mülheim, der als Erwerbslosenrat hier eine gewisse Rolle spielte, wurde wegen Betrugs und Urkundenfälschung verhaftet.
Weinsberg, 2. Dez. (Kindsmord.) Eine Dienstmagd aus Kupferzell legte bei der Station Willsbach ihr neugeborenes Kind auf die Schienen, wo es tot gefunden wurde.
Hall, 2. Dez. (Feine Soldaten.) Ter 25 Jahre alte Wilhelm Trum pp von Schrozberg, OA. Gera- bronn^und der 26 Jahre alte Otto Bleßing von Asperglen, Gemeinde Schorndorf wurden neben 5jährigem Ehrverlust zu der Gefängnisstrafe von je 2 Jahren verurteilt. Die beiden dienten als Reichswehrsoldaten im Schützenregiment Nr. 25 in Stuttgart, wo ihnen aber wegen dienWcher Verfehlungen gekündigt wurde. Ohne die Kündigungsfrist abzuwarten, wurden sie Mitte Oktober fahnenflüchtig. Nachdem sie ihre Ersparnisse aufgebraucht hatten, haben sie am 29. Oktober ds. Js. nachts in Triensbach OA. Crailsheim Diebstähle mit einer Beute im Wert von 3000 Mt, verübt. Am anderen Tag wurden sie in Mergentheim festgenommen.
Betzingen OA. Reutlingen, 2. Dez. (Auf der Suche.) Am Dienstag nahmen hier 80 Mann Polizeiwehr aus Tübingen Haussuchungen nach Waffen vor. Außer einigen Revolvern verfielen Tornister usw. der Beschlagnahme.
Tuttlingen, 2. Dez- (Neuhausen — Trofsin - gen.) In einer Versammlung von Vertretern der beteiligten Gemeinden einigte man sich, vorbehältlich der Genehmigung der Amtsversammlung, auf die Einführung einer Äutoverbindung von Neuhausen über Tuttlingen, Seitingen, Oberflacht, Durchhausen, Schura nach Trossingen. Der Betrieb soll als gemischter Personen- und Güterverkehr im April 1921. eröiinct werden.
„Warum nicht, wenn ich jens Mädchen liebe?" gab Wolf kalt zurück, „sie hätte unserem Namen keine Schande gemacht, so schön und klug, wie sie ist!
Der alte Herr wandte sich beschämt ab. „O Wolf, es ist hart, das zu hören! — Und nun, mein Sohn, lasse Dir danken für Deinen Edelmut! Fürwahr, ich habe es nicht um Dich verdient, daß Du feurige Kohlen auf mein Haupt sammelst! Doch wenn ich Dir sage, was mich zu jenem Schritt getrieben hat, wirst Du mich vielleicht doch begreifen und entschuldigen! Der Verzweiflung nahe —"
„Papa, wir wollen nicht mehr darüber reden; ich will nichts wissen — lasse die Sache ruhen, zu ändern ist nichts mehr daran," wehrte Wolf ab, „ich schlage vor, schlafen zu gehen; morgen ist für mich ein anstrengender Tag! — Du schläfst in meinem Bett; hoffentlich findest Du Ruhe darin — ich habe mich nicht verwöhnt, schlafe nur auf Roßhaar unter ganz leichter Decke; Federn sind in meinem Feldbett verpönt sonst! Aber meine Wirtin hat mir für Dich Federbetten geliehen; ich weiß ja, daß Tu qe ade in dieser Beziehung Ansprüche erhebst — a'.io angenehme Ruhe —" wo willst Du schlafen?"
„— Hab' keine Sorge — auf dem Divan."
Wolf machte Licht im Schlafzimmer und nahm schnell ein Bild von dem Nachttisch vor seinem Bette weg, was sein Vater wohl bemerkte.
„So, Papa, nun schlafe gut! Gute Nacht!"
„Gute Nacht, mein Sohn!" Der alte Wolfsburg schloß ihn in seine Arme, und ein gewaltsam unterdrücktes Schluchzen erschütterte seinen Körper. „Du Guter, Edler — wie habe ich Dich verkannt — kannst Du mir verzeihen? Was habe ich gelitten," murmelte er mit erstickender Stimme.
„Laß gut sein, Papa — wir wollen nicht mehr davon sprechen," entaegnete Wolf.
„Noch eine Frage, mein Junge — hast Du das Mädchen sehr gern, dessen Bild ich bei Dir sah?
Ocschittgcn OA. Rottenburg, 2. Dez. (Rohheit.) Vier Schulbuben im Alter von 11 und 12 Jahren haben den 11jährigen Sohn des Zimmermanns Schenk so schwer mißhandelt, daß er bewußtlos liegen blieb.
Lentkirch, 2. Dez. (Ein Bubenstrei ch ) Im Hofraum der Bildhauerei Aloys Joser wurde in der Nacht ein Figurenreliefstück für ein Kriegerdenkmal umgewor- fen. Es liegt unzweifelhaft ein Racheakt vor.
Reichstag.
, Berlin, 1. Dez.
Abg. Everling (D.natl.Vp.): Die Ausschreitungen gegen die Deutschen in Prag haben im ganzen Reick große Erregung her- vvrgerufen, und namentlich die Grenznachbarn, vor allem Sachsen, erwarten, daß das Deutsche Reich die Aufmerksamkeit der Welt auf die Schädigung des Selbstbestimmungsrechts lenkt.
Abg. Erkelenz (D.d.P.): Die Tschechoslowakei geht immer von dem Gedanken aus, daß sie ein Nationalstaat sei. Das ist je- doch nicht der Fall. Den Deutschen ist völlige Gleichberechtigung und der Schutz aller Freiheiten und Gerechtsame bei der Gründung des tschechoslowakischen Staats zugejagt worden. Wirtschaftlich ruhige Beziehungen zur Tschechoslowakei seien nicht möglich, solange deutsche Arbeiter aus den Betrieben verdrängt werden.
Abg. Levi (Komm.): Die ungarische Regierung habe sich als königlich der deutschen Regierung gegenüber bezeichnet. Dar sei eine Beleidigung ocr deutschen Republik.
Abg Müller-Franken (S.s: Daß Gegensätze zwischen Nationaltschechen und Dcutschnationalen noch bestehen, wissen wir. Die Arbeiterschaft ist bereit, zu einem Ausgleich zu gelangen.
Abg. Breitscheid (USP.): Es handelt sich hier um inner- tschechische Angelegenheiten, und dies sollte uns beim Abschluß des -Vertrags nicht bestimmen, eine ablehnende Haltung einzunehmen.
Das'Gesetz'wird in zweiter und dritter Lesung angenommen.
Das Rechtspsiegsabkommen zwischen Danzig und dem Reich wird in allen drei Lesungen angenommen.
Nunmehr wird die Beratung des Haushaltsplans des Reichs- wirtsckajtsministeriuius fortgesetzt. t
Abg. DLwell (ttnabh. links): Im Dienstjahr sehe ich nur eine Wiederholung der Scharnhorstschen Methode, neue Kadces aufzu- skciien. Der'Plan des Herrn Stimics mit den Zusammenlegungen läuft nur aus eine Bsr.ninoerung der Arbeitskraft und. Vermehrung der Arbeitslosigkeit hinaus.
Abg. Hoch (Soz.): Können mir die Sozialisierung von dieser Regierung nicht erreichen, so werden ivir sie durch Volksabstimmung erhalten.
Abg. Hammer (DNatl.) vertritt die Interessen des Handwerks, dem liberal! durch die Mcjstbegünstiguiigsauträge Hindernisse de- reitet werden. Wir müssen sehe», daß die Engländer 'sich unseres Eigentums bemächtigen, wie unsere Pate - - skruppello«> vom Ausland ausgenutzt werden. Daß die 5 esellschasteNj aufhören, ist es die höchste Zeit. Sie ketten uns nur die Lebensmittel. Die in Weimar geschussenen Sie.. . jchetze müssen abgcündert werden. Ich bin gegen die Sozialisierung und Kommunalisierung. Eine Kapitals- und Gewinnbeteiligung entspricht den Interessen der Arbeiter viel mehr. .
Abg. Beuch::» > LVP.): Die Sozialdemokratie sieht im Mittelstand immer noch ihren Feind. Aber der :e»>lc.isia,id wird weiterleben und auch wieder zur Blüte kommen. Der Achtstundentag ist ein Unsinn. Die Macht der Preisprüsungsstelle» muß begrenzt werden. Eigenschaften, wie sie Herr Stinnes besitzt, brauchen wir heutzutage sehr nötig. Die Kieinpensiouäre mipsen so gut gestellt werden wie die Arbeitslosen.
Reichswirtschastsminister Scholz: "Mittelstand, Kleinhandel und Kleingewerbe erinnere ich an die Zusicherungen des Reichskanzlers. Die Regierung ist bemüht, die aufgetauckten Vorschläge z» prüfen. Dazu gehört auch die Reichsgewerveordnung. Italien ist das klassische Land der Kommunalisierung und des Kleinhandels. Sei! 20 Jahren treibt es Kommunalisierungspolitik ohne Ettolg. Es ist kein verlockendes Beispiel. - ^
Baden.
Heidelberg. 2. Dez. Ein Teil der Postunterbeamterl ist nach der „Voss. Ztg." wegen Besoldungsstreit in die „Passive Resistenz" (versteckter Widerstand) getreten. Die Postbeförderung wird dadurch stark gehemmt.
Baden-Baden, 2. Dez. In der Mordangelegenheit der hiesigen Amtsgerichtssekretärswitwe Beuche haben die verhaftete 20führ. verh. Tochter der Ermordeten, Kowall ick und deren 35jähr. Schwägerin Gelanb nunmehr vor Gericht ein Geständnis 'abgelegt.
Bolkertshansen b. Stockach, 2. Dez. Bei der Bürgermeisterwahl wurde der Kandidat des Zentrums und der Demokraten, der- Vorstand des kath.° Arbeiterverein» Ludwig Zwick mit 288 Stimmen gewählt. Auf .de« Kandidaten der Sozialdemokraten sielen 243 Stimmen.
„Mehr — als mein Leben" wollte er sagen; aber er bezwang sich, und mit einem schwachen Versuch zum Lächeln meinte er: „Muß man sie nicht lieb haben? Im großen und ganzen sind mir aber die Frauen sehr gleichgültig — ich habe keine Lust am Weibe — so sagt ja wohl Hamlet! Schlafe aber endlich, Papa! Gute Nacht!" .
Mvls macyre pry sern ^ager auf c>em bLlvan zurecht er versuchte alle Gedanken zu bannen und sofort z schlafen; aber es ging nicht. Zuviel war heute au ihn eingestürmt; zum ersten Male fühlte er, daß c Nerven' hatte. Der Nachmittag bei Ulrich, der Wen auf dem Friedhof und die große Enttäuschung, zuletz die Unterredung mit dem Vater! Er hatte es ihm s leicht wie möglich gemacht; er war ihm zuvorgekomme und hatte ihm die beschämende Beichte erspart, wei er ihm so über die Maßen leid tat — aber eine ge wisse Bitterkeit erfüllte ihn doch, mochte er noch so da gegen ankämpfen — und er mußte sich fast dazu zwinger herzlich zu sein! Sein Vater schien sich weiter gar nich Gedanken um die Regelung jener Sache gemacht z: haben — aber das sah ihm ähnlich — viele schön Worte und nichts dahinter — —! Und Mary — ai sie durfte er nicht denken, wenn er nicht in heißem Wei laut aufschreien wollte! Vielleicht war sie jetzt not mit ihrem Liebhaber zusammen — o, der Gedanke wa mcht auszudenken — nein, nein, es kann ja nicht sein Warum ihm nur das alles, ihm, der schon so weich vom Glück begünstigt war! — Und dann morgen - vor dem Tag graute ihm — da wurde Gabriele sein Braut, und dann war alles vorbei! So jagten siä die Gedanken in seinem Kopf, und erst in den Morgen stunden überkam ihn ein unruhiger Schlaf, aus dem e sehr wenig erquickt erwachte. Von 6—8 Uhr hatte ei Dienst; leise machte er sich zurecht und ging dann nach der Kaserne, seiner Wirtin die Fürsorge für feine Vater überlassend.
. ch i (Fortsetzung folgt.)