Geislingen a. St., 30. Mw. (Schiebungen.)' 36 Zentner Hafer, die als Leinsamen verschoben werden sollten, wurden beschlagnahmt: desgleichen 10 Zentner Weizen, die nach Waiblingen bestimmt waren.

Ulm, 30. Nov. (Ein Schlaule.) Der Bauer Ignaz Fuchs in Nordalb ist den Seuchenvorschriften bei Ausbruch der Klauenseuche nicht nachgekommen und deshalb bestraft worden. Er schrieb am 23. Juli einen Brief an den Geislingen stell». Oberamtstierarzt Flei­scher, er möge von eener Anzeige des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche absehen und lieber mit seiner Familie zu ihm nach Nordalb zu einem Vesper kommen. Das Schöffengericht Geislingen verurteilte Fuchs wegen Beleidigung und versuchter Beamtenbestechung zu 50 Mk. Geldstrafe. Tic Strafkammer verwarf die von Fuchs eingelegte Berufung.

Mm, 30i Nov. (Zur Aufklärung.) DerNeu- Ulmcr Anzeiger" schreibt: . Die in einigen Zeitungen erschienene Nachricht, daß der ,,Neu-Ulmer Anzeiger" in den Besitz einer politischen Partei übergegangen sei, ent­spricht nicht den Tatsachen. «

Nercsheim, 30. Nov. (Vieh schieb ungen.) Es ist sestgestellt worden, daß Vieh ohne oberamtlichen Erlaubnisschein oder mehr Vieh, als auf dem Erlaub­nisschein enthalten ist, auf der Härtsseldbahn ausgesührt wird. In Zukunft wird nach einer Bekanntmachung des hiesigen Oberamts derartiges nicht durch den Er­laubnisschein gedecktes Vieh dem Landcspolizeiamt zur Verfügung gestellt werden.

Saulgau, 30. Nov. (Schieber.) In Heslachhof, Gemeinde Guggenhausen, wurde eine Gesellschaft von Schiebern ausgehoben, der auch die Söhne des Hof­besitzers angehörten. Eine größere Menge Getreide wur­de beschlagnahmt.

Ravensburg, 30. Nov. (Landw. Genossen­schaf t.) Sämtliche landwirtschaftliche Bereinigungen des Bezirks (Landw. Bezirksverein, Schwab. Bauernverein, Freie Bauernschaft und Darlehenskassenverband) haben eine Bezugs- und Absatzgenossenschaft gegründet und zwar auf der Grundlage der schon bestehenden Obstzüchterver- einigung.

Bvm Bodensee, 30. Nov. (VereitelterSilber- schmuggel.) Am Zoll in Konstanz wurde das Last- automobil einer dortigen Firma einer Untersuchung unter­zogen, bei der man im Motor 1500 Franken in Sil­ber fand, die der Chauffeur und ein in Kreuzungen woh­nender Helfershelfer in die Schweiz zu schmuggeln ver­suchten.

In Friedrichshafen wurde der Spediteur Georg Rettenmeyer wegen Schmuggels von sogenann­ten Heilmitteln in dem Augenblick verhaftet, als er in die Schweiz reisen wollte. Vom Rottachtal wird viel Getreide nach Baden verschoben. Bei Fuchs­tobel wurden zwei Lastauto mit Getreide und einem geschlachteten Ochsen abgefangen._-

Stuttgart, 30 Nov. (Landesmilch zentrale.) In einer Versammlung von Sachverständigen im Lan- desgcwerbemuseum unter Vorsitz des Regierungsrats Mantz wurde heute die Einrichtung einer Landesmilch­zentrale aus dem Flugplatz bei Ulm a. D. (Lerchen- seld) besprochen. Die Zentrale wirh die Milch aus den Überschußgebieten des Oberlands, des Donautals und der Mb erfassen und nach geeigneter Behandlung (Er­hitzung auf 60 bis 70 Grad und folgende Abkühlung bis 0 Grad) in Tankwagen usw. den Bedarfsgebieten Stuttgart, Industriegebiet Plochingen bis Bietigheim, wo­möglich auch Reptlingen und Tübingen in tadellosem Zu­stand zuführen.

Für die Einrichtung werden beim Landtag 5 Mil­lionen Mark angesordert- Tie Pachtkosten des Geländes, das dem Reich gehört, werden 25 000 Mark jährlich betragen. Man erhofft eine tägliche Zufuhr von 50 000 Litern. 4000 Milchkannen sind neu zu beschaffen. Ten Betrieb würde die Landesversorgungsstelle übernehmen, solange die Zwangsbewirtschaftung der Milch besteht, dann soll er einer G. m. b. H. überlassen werden. Zu­nächst werden Milchlieferungsverträge abgeschlossen. Tie Zentrale wird mit Beginn der Grünfütterung im Mai in Betrieb genommen.

Neckars«!«», 30. Nov. (Geständiger Mörder.) Der verhaftete Pole Franz Monkoscha hat den Raub­mord in Bürg eingestanden.

Müllheim, 30. Nov. Hier wurden drei Koffer eines holländischen Reisenden beschlagnqhmt, die über zwei Zentner Silbergeld, meist französische und belgische Mün­zen, enthielten.

Stuttgart. 30. Nov. (Schlachtviehmarkt.) Dem Diens­tagmarkt waren 63 Ochsen, 5 Bullen, 130 Jungbullen, 105 Lungrindsr. 195 Kühe, 203 Kälber und 168 Schweine zuge­trieben, die sämtlich verkauft wurden. Der Markt war sehr belebt. Für 1 Ztr. Lebendgewicht wurden erlöst bei Ochsen erste vualität 720760 Mk., zweite Qualität 600680 Mk.;Bul- len erski; 700-750 Mk., zweite 600-700 Mk.: Iungrinder erste 720-760 Mk., zweite 600-700 Mk.: Kühe erste 650 bis 720 Mk. zweite 500630 Mk.,' dritte 300-450 Mk.: Kälber erste 1000-1050 Mk., zweite 900-1000 Mk., dritte 150-850 Mk.; Schweine erste 1400-1500 Mk./ zweite 1300 di- 1400 Mk., dritte 1200-1250 Mb.

Baden.

Karlsruhe, 29. Nov. Der Badische Landtag nimmt am Donnerstag den 2. Dezember, nachmittags Vr4 Uhr seine Sitzungen wieder ans. Auf der Tagesord­nung steht u. a.: Verlegung des Rechnungsjahrs der Reichs­verbände, die Aenderung des Dienstreise- und Umzugs­kostengesetzes und das Branntweinmonopol.

Karlsruhe, 29. Nov. Der Sozialdemokrati­sche Parteitag in Baden-Baden sprach sich in einer Entschließung für den politischen Zusammen­schluß von Württemberg und Baden aus.

Karlsruhe, 29. Nov. Tie Straßenbahnfahrkarten werden wieder um je 20 Pfg. auf 70 Pfg. bis 1 Mk. erhöht. Auch die Fahrscheinhefte und Monatskarten werden ganz erheblich erhöht. Ter Stadtrat hat dem Bürgerausschuß, den Entwurf einer Wohnungsab- 8 ab,e zugehen lassen. Ties« ^Abgabe Ml alljährlich

in Höhe von 2 Prozent SeT DWerivertS ver über­bauten Grundstücke erhoben werden. Als ErträgniF ist ein Betrag von 2 Vs Million Mk. errechnet.

Kehl, 29. Nov. Durch ständigen Niedergang deS Rheins ist der Straßburger Hafen vollständig ab ge­schnitten. Ter Wasserstand ist unter 1,30 Meter, seit dem 15. Nov. sind sämtliche nach Straßburg bestimmten Schiffe in Mannheim angestaut. Desgleichen sind die Verbindungen mit Saarbrücken unterbrochen, da der Rhein-Marne-Kanal Wassermangel hat.

Mannheim, 29. Nov. Ter zur Förderung der produktiven Erwerbslosen fürsorge in Aus­sicht genommene Neubau einer Straßenbahnhauptwerk­stätte würde allein am Hochbau 26 Millionen kosten. Ter Stadtrat wird vorerst von dem Bau absehen.

Der Preis der Straßenbahnjahreskarten wurde bekanntlich erhöht und die Inhaber von solchen Karten aufgesordert, eine Nachzahlung zu leisten. Rechts­anwalt Tr. Weingart hat sich nun geweigert, seine Karte znrückzugeben oder eine Nachzählung zu leisten. Ta die Stadtgemeinde eine weitere Benützung der Straßenbahn mit einer für 250 Mark erworbenen Jah­reskarte (alter Preis) gegenüber von 1440 Mk. nicht zulassen wollte, erwirkte Tr. Weingart eine einst­weilige Verfügung des Amtsgerichts Mannheim, durch! die der Stadtgemeinde die Einziehung der Karte untersagt wird. Gegen diese Verfügung wurde Wi­derspruch erhoben.

Heidelberg, 29. Nov. Der Neckar hat mit 90 Zenti­meter den niedersten Wasserstand des Jahrs erreicht. Nur noch wenige Zentimeter fehlen bis zum niedersten Wasserstand von 1893, der damals 85 Zentimeter be­trug. Seit Samstag führt der Neckar Treibeis.

Lauda, 29. Nov. Beim Sprengen von Erdmasse wurde der in Gerlachsheim wohnhafte 18 Jahre alte Franz Dieb er durch einen Stein tödlich getroffen.

Dffeuburg, 29. Nov. Infolge starken Nebels fuhr in Niederschopfheim ein Güterzug einem andern in die Flanke, wodurch drei Wagen zur Entgleisung kamen. Infolge dieses Unglücks wurde eingleisiger Be­trieb auf der Strecke durchgeführt. Ter Strecken wär--' ter Münzer wurde dabei von einem Person uzug überfahren. Auch aus dem Bahnhof Offenburg stießen im Nebel zwei Lokomotiven zusammen. . i

Aarlsrnhs, 30. Nov. Vor kurzem hatten die Zei­tungen gemeldet, daß Freiherr v o n en tzi n g en an einen deutsch-amerikanischen Kapitalisten geschrieben habe, daß badische Grundbesitzer/um der drohenden Soziali­sierung ihrer Grundstücke zu entgehen, ^ ihre Liegen­schaften an amerikanische Geldgeber verpfänden wollten. Ans dem sozialdemokratischen Landesparteitag in Ba­den-Baden hat nun der Abg. Marnm den Worttaut des Briefes des Frhrn. Mentzingen an den Generaldirektor Albert Keller in Neuyork vorgelesen. Der Brief wurde unterm 28. August 1920 geschrieben. Es heißt darin: Ich bin Präsident einer Vereinigung von größeren und kleineren adeligen Grundbesitzern in Baden, deren Areal 25 000 Hektar im Friedenswert von etwcp 30 Mil­lionen Mark umfaßt. Wir suchen mit den sog. Stan­desherren, d. h. den Fürsten von Fürstenberg, Leiningen uns zu verbinden: der Besitz der Herren dürste den Wert von 100 Millionen übersteigen. TeS weiteren ist geplant, den gesamten Grundbesitz zu organisieren, soweit 20 Hektar und mehr in einer Hand sich be­finden. Meine Bitte geht nun dahin, daß sie mich mit Finanzlenten in Verbindung bringen, welch; geneigt sind, ihr Geld in Hypotheken anzulegen. Beim heutigen Valutastande scheint mir die Anlage für die Dollar- Valuta nicht ungünstig zu sein.

Mannheim, 30. Nov. Tie Mitglieder einer wohl- organisierten Einbrecherbande sistd von der Straflammei für einige Zeit unschädlich gemacht worden. Die 5 Angeklagten hatten bei Einbrüchen nicht nur Bargeld, sondern auch Lebensmittel und zwar letztere in solchen Mengen gestohlen, daß sie dieselben mit Fuhrwerk weg­dringen mußten. Der Hanptanführer, der 21jährige Ar­beiter Artur Schott, erhielt 5 Kr Jahre Gefängnis, der 19jährige Fuhrmann Julius Barth 3 Hz Jahre Gefängnis, der 22jährige Schlosser Martin Erhar d Z.Jahre Gefängnis, der 18jährige Kaufmann Hans En gelt er ans Ludwigshafen 2 Jahre und der 23- jährige Schlosser Anton Berg 2 Jahre 3 Monate Ge­fängnis.

Freiburg, 30. Nov. Prof. Erich Lex er und sein erster Assistent Prof. Rehn werden sich auf eine Ein­ladung der Universitäten Saragossa und Barcelona hin nach Spanien begeben, um dort Vorträge zu hüten und Operationen vorznführen.

Freiburg, 30. Nov. TieMitteilungen der amt- lichen Zentralstelle für kirchliche Statistik" enthalten auch die Angaben über das katholisch-kirchliche Leben in der Erzdiözese Freibnrg im Jahr 1919. Nach diesen Mitteilung^ ist der Seelsorgeklerns im Jahr 1919 gegenüber Rm Jahr 1915 nahezu völlig gleich geblieben. Die Zahl der Katholiken, die nach der Volkszählung vom Jahr« 1910 1 337 066 betrug, war im Jahre 1919 auf 1340836 trotz der Kriegs­verluste gestiegen. Das starke Anwachsen der Eheschlie­ßungen nach Beendigung des Kriegs geht auch aus der Anzahl der Trauungen rein katholischer Paare her­vor, die im Jahr 1915 nur 3251 betrug, im Jahre 1919 aber auf 14 324 angestiegen ist. Ten 3251 Zivil­ehen rein katholischer Brautpaare entsprechen nur 3127 kirchliche Trauungen. Im vergangenen Jahr hingegen überwogen die kirchlichen die Ziviltranungen um 393, wonach anzuuehmen ist, daß viele Kriegsgetraute die kirchlichie Trauung nachgeholt haben. Tie Zahl der Taufen läßt erkennen, daß eine beträchtliche Anzahl katholischer Eltern es nicht mehr für nötig gehalten hat, die Kinder zur Taufe zu bringen. Im Jahr 1919 haben knapp 60 Prozent ihre Ostcrpfticht erfüllt.

Vermischtes.

Ein Zeichen unserer Zeit. Sitzt da in einem Kaffeehaus in Nürtingen eine Gesellschaft mit zwei Hclpden. Ein Herr bestellt unter beifälligem Nicken der anderen für seine Hunde­viecherSchillerlocke«". Und dabei wiederholt sich die Be­stellung mehrmals. Das sagt genug in einer Zeit, in der nicht genug Schwarzbrot für hungernde Kinder beschafft werden kann.

Oesterreich bittet um M H!. Die österreichische Regierung hat Deutschland vorschuhweise um 600 Eisenbahnwagen Mehl ge­beten. Mit den Borschiissen an Oesterreich ist es so eine Sache. Die 5000 Eisenbahnwagen Mehl und Vieh, die 1918 vorschußweise" an Oesterreich gegeben wurden, sind bis jetzt dort geblieben.

Schlsßbrand. Das bei Kemnath in der Obcrpsalz gelegene Schloß Wolframshof ist vollständig niedergebrannt. Wert­volle Kunst-gegenstände, darunter eine Bibliothek mit Hand­schristen, würden vernichtet.

Erdöksunde. Bei Hagenau im Elsaß ist eine Erdölquelle erbohrt worden, die bis jetzt täglich 10 Eisenbahnwagen Rohöl liefert.

Mörder. In Spandau wurde gestern der 50 Jahre alte Bierkutscher Adolf Schultz unter dem Verdacht verhaftet, eine große Anzahl Morde an Männern, Frauen und Kindern verübt, sowie Blutschande getrieben zu haben- Der Verhaftete gestand mehrere von den Taten ein, die bi» in das Jahr 1898 zurückgehen.

Exploson. 2m Elelu.izltütswcrk der Gemeinde Wvolwich bei London entstand eine Explosion, durck die ein schweres Eisenstück über die Themse geschleudert wurde. Das Eisenstück traf einen l6jährigen Burschen und tötete ihn sofort. Die Themse hat bei Ä)oo!wich eine Breite von etwa 350 Metern.

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Zu was braucht denn ü' Regierung na a Presseamt,' langt 's Rentamt na net?"Jugend".

Lokales.

F er Lezember. Der Mou > -über, der als letzter der 12 Nlonate unser Kcllenocrjahr beschließt, Hst seinen Namen von dem lateinischen Zahlwort dccem zehn erhalten; denn im römischen Kalender stand

an 10. Stelle. Im alten deutschen Kalender führt er den Namen Christmonat oder Wendemonat, letzteren mit Bezug auf die in ihm stattfindende Wintersonnenwende. Karl der Große nannte ihn Heilmonat. Nach den alten Bauernregeln soll der Dezember Kälte und Frost brin­gen, wie es heißt:Auf kalten Dezember mit tüchtige!» Schnee, folgt ein fruchtbares Jahr mit reichlichem Mec. Dagegen: Dezerubür lind und naß, gibt leere Speicher nnd Faß!

I« die Heimat. Am 25. d. M. ist der Damp­ferKajkyu Maru" mit 1697 Reichsdeutschen von Wla­diwostok abgefahren. Die Fahrt geht über Singapore, Vt Said und Triest nach Bremen, wo der Dampfer cd"! a Mitte Januar eintreffen dürfte.

p Amerika::.sHe Liebesgaben rmd wie man sie --'-'hindern kann. In der Zeitschrift der bischöj- l Methodistcnkirche von Cincinnall schreibt D. I. Bacher, ein warmer Freund Deutschlands, der unsere Not aus eigener Anschauung kennt:Weder die wildeste Phantasie, noch die deutsche Sprache mit ihrem reichen Wörterschatz ist imstande, die Not zu schildern, wie sie wirklich ist. Freilich gibt es in Deutschland selbst Leute, welche seine Not verkleinern. Wir denken da an jene törichten Briefschreiber, welche ihren Verwandten nach' Amerika schreiben, daß sie keine Not leiden. Das sind meistens Leute, welche die Nahrungsgesetze der Regierung umgehen und sich auf Kosten halbverhungernder Men­schen mehr als satt e'sen. Bei aicherm es im Grunde ein törichter Stolz, der es ihnen nicht zuläßt, zu be­kennen, daß auch sie in der einen oder anderen Weife der Hilfe bedürftig sind. Wer aber die Kleider-, Nah­rungs- und Milchnot unter, den deutschen Kindern mit eigenen Augen gesehen hat. .muß immer noch ausrufen: Die Presse hat nur die Hälfte.vom Elend gesagt. Wenn jene Briefschreibcr überblicken könnten, wie die) Schaden sie Millionen ihrer eigenen Landsleute dadurch zufügen, würden sie in der Zukunft um der verschämten Ar­men willen solch prahlerisches Brllfs^rGben unterlassen. Es würde nicht schwer werden, zu beweisen, daß Leute in Amerika Sendungen von Nahrung und Kleidung für Deutschland und Oesterreich bereit hallen, aber auf solche Briefe hin die Sendungen zurückbehielten."

Warmmg für die Mieter. In einer Anzahl von Häusern in Berlin haben sich, wie der.Berl. Lokalanz." berichtet, Mieterräte gebildet, die über den Kops des Eigentümers hinweg die Mieten einziehen und dann erst an den Eigentümer abliefern. Ein im Osten Berlins wohnender Eigentümer hatte durch einstweilige Verfügung erwirkt, daß den Mietern eine Zahlung der Mieten an den Mieterrat gerichtlich untersagt wurde. Diese schenkten aber der Verfügung keine Beachtung, zahlten vielmehr weittr an den Mieterrat. Tie Folge war, daß das Amtsgericht Berlin-Mitte eine Geld­strafe von fe 25 Mk. für jeden der in Betracht kom­menden 20 Mieter verfügte, weil sie entgegen der gerichtlichen Anordnung die am 1. Oktober 1920 fällig gewesenen Mieten nicht an den Hausverwalter gczabl! hatten.

Mutmaßliches Wetter.

Ein neuer Luftwirbel zieht aus Westen herauf und scheint diesmal den Hochdruck zu verdrängen. Am Don- nerstag und Freitag ist mildere Temperatur mit Me» verschlagen zu erwarten.

Letzte Nachrichten.

Vom BSlckervunv.

Genf, 30. Nov. Nach achttägiger Unterbrechung hielt heute die Völkerbundsversammlung wieder eine Vollsitzung ab, die der Geschäftsordnung gewidmet ist. Tic Versammlung soll nach dein Ausschnßbericht die sou­veräne (selbstherrliche) Macht des Völkerbunds darstellen, die jedochzeitweise unterbrochen" wird; die ständige Macht soll der Völkerbundsrat sein, dessen aus­führendes Amt das Generalsekretariat ist. Wenn die Vollversammlung zusammentritt, geht die ganze Macht aus sie über. Sie vereinigt sich jede? Jahr einmal, am