'gien. Mr Führer der englischen Eisenbahner Thomas erklärte n. a., jetzt müssen die Wunden deS Kriegs geheut und die Arbmrer miteinander versöhnt werden. In England sei in den kommenden Monaten ein großer Kampf zu erwarten, der um die Teilnahme der englischen Arbner an der Eisenbahnverwaltung geführt m-erden müsse. Tic Konferenz nahm eine Entschließung für die allgemeine Einführung des Achtstundentags für daZ Eisenbahnpersonal an.
Ter Kamp? -er Sinn-Feiner.
Lon-on. 30, Nov. Ter „Evening Standard" meldet, daß die Sinn-Feiner es nicht nur auf bas Leben der Minister und ihrer Familien abgesehen haben, sondern auch auf die Häuser und Familien der in England wohnenden Mitglieder der amerikanischen Hikfspolizpi, die in Irland Dienst tut. (Tiefe Erfindung soll wohl die Amerikaner gegen die Iren aufreizen?)
Vorbereitungen zur Rückkehr Konstantins.
Athen, 30. Nov. Der griechische Kreuzer „Awerosf", der sich in Konstantinopel befindet, erhielt Befehl, nach dem Piräus zurückznkehren und sich zur Abfahrt nach Brindisi bereit zn halten, um den König Konstantin nach der Volksabstimmung nach Griechenland znrückzubringen. Der „Awerosf" wird von sämtlichen anderen Schiffen der griechischen Flotte begleitet werden.
Nach einer Durchsuchung entdecke die Polizei durch' Zufall in einem Hans alle Archive der revolutionären Negierung Venizelos in Saloniki.
Politis hat sich damit einverstanden erklärt,. Griechenland weiterhin beim Völkerbund zu vertreten, während die beiden anderen Bevollmächtigten ihren Rücktritt aufrecht erhalten.
. Der Gouverneur von Kreta ist zurückgetreten.
Krieg im Oste».
Königsberg- 30. Nov. Bei Soldan ziehen die Polen starke Truppenmasfen zusammen, um sie gegen einen Au erwartenden Angriff der Bolschen-isten zu verwenden.
Moskan, 30 Nov. In der Gegend von Mossir dauert die Verfolgung der Truppen des Generals Balacho- witsch fort. Neuerlich haben die Bolschewisten 3000 Gerangene gemacht und 180 Offiziere, 4 Kanonen und 40 Maschinengewehre erbeutet.
Äther., 30. Nov. Havas meldet: 12000 Russen der Armee des Generals Wränget sind zu Schiss aus Lem- nos (der ägäischen Insel) eingetroffen. Weitere Sendungen werden erwartet.
Paris, 30. Nov. Zwei große Dampfer gehen nach Künstantinopel, um dort zwei Abteilungen des Heeres Wrangels und Zivilflüchtlinge aus der Krim abznholen, die vorläufig in Tunis und Algier untergebracht weiden sollen.
Kämpfe -er Franzosen in Syrien.
Paris, 30. Nov. Aus Beirut wird telegra^. inst gemeldet: Eine Abteilung, die Lebensmittel nach Nia- lab bringen sollte, wurde am 16. November, 10 Kllo- ineter von der Brücke über den Saldjur entfernt, von ullkischen Streitkrästen angegriffen, deren Stärke an? 5500 bis 4000 angegeben wird. Der Feind wurde nach heftigem Kampf znruckgeworfcn. (?)
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Washington, 30. Nov. , Der Staat.sekret- r<s ür-egs, Baker, hat die Kriegsausgaben in Amerika ans 15 784 0001-00 Dollar (rund 66,3 Milliarden Goio- mark) angegeben.
Ans -dm Parteir-eben.
Nies, 29. Nov. Auf dem Parteitag der Schleswig- Holsteinischen Landespartei in Neumünster empfahl der Abg. IVersen eine Zusammenfassung der Deutschen Bolks'partei und der Demokratischen Partei- Der Lan- desausschnß richtete eine dahingehende Aufforderung an di« Hauptleitungen der beiden Parteien, k UnierMeise.
h Saarbrücken, 29. Nov. Bei der Eisenbahndirektion '
Ein Frühlingstraum.
Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne.
27. Fortsetzung- (Nachdruck verboten.)
„Nein, nein," beharrte dieser, „ich sah sie bestimmt; sie hat'- das dunkelblaue Kleid an, das ich ganz genau kenn i) auf dem Kopfe trug sie den kleinen blauen btro. sie sah allerdings blaß aus!"
„Also da drüben," sagte Wolf heiser, „ja, ja, sie wird mich schon erwarten. Guten Abend, Bergerl"
Ter sah dem jungen Offizier kopfschüttelnd nach, wie »r mit schwerem Schritt sich nach der Linde wandte.
„Da ist was nicht in Ordnung," murmelte der Mte vor sich hin, „er weiß nicht, dag sie hier ist, trotzdem sie ihm geschrieben, sie kpnne nicht kommen. Seltsam, seltsam — solle sie vielleicht mit einem andern — ? aber das wäre ja eine Schande — nein —» nein!" Und er ging weiter nach einem seiner Pflege übergebenen Grabe, um dort die Rosen abzuschneiden, die von dem Regen gelitten hatten.
Wolf sah Mary nicht; halblaut rief er ihren Namen — jedoch erfolgte keine Antwort. Vielleicht hatte der Alte sich doch getäuscht; aber das war ja wieder nicht möglich, wenn sie ihn sogar gegrüßt hattet. Schwer ließ er sich auf der Bank nieder, um seine Gedanken einen Augenblick zu sammeln. Eisig griff es nach feinem Herzen, und eine lähmende Angst erfüllte ihn. Was hatte Mary hier zu suchen, nachdem sie ihm die Zusammenkunft verweigert? — War sie seiner vielleicht gar überdrüssig? War all ihre keusche Zurückhaltung vielleicht nur Schein und Berechnung? Sehnte sie sich nach Abwechslung? Nun gut, das war ja die beste Lösung für ihn — dann stand ja nichts mehr im Wege, Gabriele zu heiraten und ein Leben voller Behaglich- ' :u führen! Warum aber überlief es ihn so kalt, er Laran dachte? Tor, der er doch war! Gewaltkur schüttelte er die Gedanken von sich und sprang auf.
Saarbrücken ist' man großen Unterschlagungen von Warensendungen auf die Spur gekommen. Bis jetzt sind 8 Beamte verhaftet. Der Wert der gestohlenen Warn geht in die Hunderttausende.
Die französischen Vorschläge abgelehnt. Paris, 29. Nov. Nach dem „Matin" hat die französische Regierung der englischen vorgeschkagen, das griechische Volk vor der Rückbernfung des Königs Konstantin zu warnen. Im Fall seiner Rückkehr sollte ihm jede finanzielle und politische Hilfe entzogen und mit dem Mbruch der diplomatischen Beziehungen gedroht werden. Me diese Vorschläge hat die englische Regierung abgelehnt.
Selbsischutzverbän-e in Preußen.
Berlin, 29. Nov. Nach Mitteilungen des preußischen Ministers des Innern an die Regierungspräsidenten haben sich entgegen dem ministeriellen Verbot in Preußen bis Ende der letzten Woche 42 Selbstschntzverbände neu gegründet und ihre Anerkennung durch die Staatsregierung nachgesnchi. Ans Berlin allein entfallen 11 Selbstschutzverbände und unbewaffnete Einwohnerwehren-
Die Requisitionen im besetzten Gebiet. § Koblenz, 29. Nov. Wie aus dem Gebiet des Wohnungswesens, so hat nunmehr auch auf dem Gebiet j des Requisitionswesens und der Besetzungs- ! schäden die Rheinlandskommission des Verbands Ver- j vrdnungen erlassen. Das Recht der Requisition und ! zwar für Natural- wie für Dienstleistungen soll von jeder der Armeen für ihre Bedürfnisse, sowie für die j der Rheinlandskommission ansgeübt werden. Die Re- ^ qnisitionen werden nach den Vorschriften der einzelnen Besatzungsarmeen vorgenommen. Die Reqnisitionsbefehle werden an die Reichsvermögensverwaltung gerichtet, ln einigen Fällen an die Ortsbehörden oder unmittelbar an Privatpersonen. Tie Bezahlung der Requisitions- i leistnngen erfolgt durch die deutschen Behörden.
Reichstag.
Berlin, 29. Nov.
Aba. Hoch (8.): Alle wirtschaftlichen Maßnahmen der letzten Fahre haben die Not stets nur erhöht. Die Preispolitik muß auch einen Unterschied zwischen lebensnotwendigen und weniger wichtigen Erzeugnissen machen. Beim Eisenbahnwesen würde statt der Tariferhöhung. ein Zuschlag zu den bestehenden Tarifen vorzuziehen sein. Die Arbeiter verlangen Befreiung von der Ausbeutung und deshalb Vollsozialisierung der Bergwerke. Die "Kosten der Lebenshaltung steigen. Wo bleibt aber die entsprechende Erhöhung der Arbeitslöhne und der Gehälter? Die Auffassung der Regierung scheint darauf hinauszulaufen, den Reichswirtschaftsrat gegen den Reichstag auszuspielcn. ,
Abg. Kiückner (Z.): Die Erhöhung der Kohlenförderung ist sie wichtigste Anforderung an das Reichswirischastsministerium. Der Minister sollte dafür sorgen, daß die Bergarbeiter die ihnen zugesicherten Rationen auch tatsächlich erhalten, was jetzt infolge des Waggonmangels säst niemals pünktlich vonstatten zeht.
Abg. Dr. Reichert (D.natl.Bp.): Der Rcichswirtschaftsrat ist eine Notwendigkeit. Er muß nunmehr gesetzlich in die Verfassung eingeordnet werden- Beim Wiederaufbau sollte man mehr Pas Vorbild Frankreichs und Englands im Auge haben rls das Rußlands. Die SozlalijierungsLo.nmissio» ist unnötig. Der Fleiß unserer Bergarbeiter ist vorbildlich. Leider scheitert nun unser Vertragswille an Transportschwierigkeitcn. Die Papiermark in Händen des Aktionärs hat nicht mehr Wert als die in den Händen des Arbeiters. Bon oiessm Gesichtspunkt aus muß man die hohen Dividenden beurteilen. Neuanschaffungen, Ausbesserungen kosten das Vielfache von früher. Die Einsuhr kann nicht steigegeben werden, solange die Neigung besteht, Lu- cuswaren einzuführen. Die Zollaufsicht ist mangelhaft.
Reichswirtschaftsminister Scholz: Das Kommunal!,ierungsge- fetz ist in Vorbereitung. Er warnt vor zu rascher Gesetzmachecei. Die Dividendenpoiitik der großen Gesellschaften habe die Regierung zu Erwägungen veranlaßt. Es sei aber noch ungewiß, ob ein Gesetz gegen die hohen Dividenden sich in der Richtung einer Bestm-nmg oder einer Beschränkung der Dividrudengöh: sewegrn werde. Mit der Sozialisierungssrage siehe die Regierung vor einer. schwierigen Aufgabe.
Das war ja alles Unsinn —Hirngespinste, womit er sich quälte — Mary war ja sein — sein süßes Märchen, die ihm unmöglich untreu sein konnte! — Wie er in einen Seitenweg einbiegen wollte, kreuzte dicht vor ihm ein junger Mann seinen Weg, der es sehr eilig hatte, fortzukommen. Flüchtig blickte ihn Wolf an und sah eine schlanke, elegant gekleidete Gestalt, ein blasses, schmales, bartloses Gesicht mit schönen regelmäßigen Zügen — der Mann machte den Eindruck eines Künstlers. Eine seltene Erscheinung auf dem Friedhof, doppelt um diese Zeit; vielleicht hatte der auch ein Liebchen, das er hier traf! Fast unwillkürlich schlug Wolf den Weg ein, den der junge Mann gekommen war; da sah er vor sich ein Taschentuch liegen; er bückte sich mehr mechanisch danach — ein leiser Heliotropduft flog ihm daraus entgegen; ein Duft, den Mary so über alles liebte! Aufgeregt faltete er das Tuch auseinander, den Namen zu
suchen-und als er ihn gefunden, ließ er die Hand
mit einem tiefen Stöhnen sinken — das Tuch war eins von den feinen,Batisttüchern, die er ihr geschenkt, — gestickt mit ihrem Vornamen. Das also war es, warum sie nicht gekommen war — sie hatte sich nach Abwechslung gesehnt — er hatte sein Herz einer Dirne geschenkt — o! Vielleicht hatte sie gar in den Armen ihres Liebhabers über ihn gespottet, über seine Schwerfälligkeit! Anscheinend ein Künstler, verstand es der andere vielleicht besser, sie zu unterhallen, als er mit seinen kleinlichen Bedenken! Und da erfaßte ihn eine rasende Wut, daß er alles am liebsten um sich her vernichtet hätte! Mit tiefem Stöhnen ließ er sich aus eine Bank nieder. Nur ein Gedanke beherrschte ihn: Mary ihm untreu, sie, die er so heiß liebte, hatte ihn belogen — — er hatte sein bestes, sein heiligstes Mannesempsindcn an eine Dirne weggsworfen! Wer weiß, wie viele vor ihm sie schon mit ihren Augen betört, mit ihrer Gunst beglückt hatte! — Er dachte gar nicht daran, daß sie vielleicht noch da sein, daß er. sie finden könnte — nichts — B überkam ihn ein namenloses Weh, vor dem alles
Württemberg.
oft. Stuttgart, 30. Nov. (Ernennungen.) Tie ev. Kirchenregiernng hat, wie wir erfahren, Dekan Laiß- ! e in Blaufelden zum Dekan in Weinsberg ernannt, Pfarrer Kling er in Würtingen zum Dekan in Backnang, Stadtpsarrer Hinderer in Heilbronn zum Dekan in Tuttlingen.
Stuttgart, 30. Nov. (In den Ruhestand.) Oberbaurat Gugenhan bei der Ministerialabteilnng für den Straßen- und Wasserbau ist in den Ruhestand getreten.
Stuttgart, 30. Nov. (Der Weg übers Dach.)
Ein Einbrecher ist am Blitzableiter einer Villa in der Hohenzollernstraße auf das Dach geklettert und durch das Oberlicht des Hauses eingedrungen. In einer Mäd- chenkammer stahl er einen größeren Gelobetrag und nahm dann mit größter Frechheit seinen Ausweg durch das Haus hinunter, wobei er zwar bem.rit wurde, aber entkam.
Heilbronn, 30. Nov. (Eine feine Firma.)
Ter Kaufmann Bethmann und ein Mjähriger Laufbursche namens Barfuß kamen aus den originellen Gedanken, mit 500 Mark Kapital eine „große Agentursirma Bethmann u. Co." zu gründen. Sie bestellten mit hochtrabenden Schreiben große Warenmengen, so für 100 000 Mark Raucherwaren, für 27 000 Mark Kleider usw.
Tie Lieferanten sind zum Teil erheblich geschädigt. Bethmann wurde zu 3 Monaten 1 Woche Gefängnis und 1000 Mark Geldstrafe verurteilt. Barfuß ist flüchtig.
Künzelsau, 30. Nov. (Kruftwagenlinie.) Es besteht jetzt die Aussicht, daß die Kraftwagenlinie Kün- zclsau — Mulsingen — Zaisenhausen — Steigerbach — Gutbach — Bartenstein zustande komm:. Damit würde die längst gewünschte Verbindung Künzelsau — Ieothenharg o. T. hergestelll und dem unteren Jagsttal der Anschluß an die Bahnlinien erschlossen.
TkMrrqerr. 30. Nov. (Bon der Universität.)» Tie Po? it: s ierung der Studentenschaft greift weiter um sich. Nachdem wir bereits Studentengruppen der Bürgervarlli, der Deutschen Volkspartei, der Deutschen demokratischen Partei haben — auch eine sozialistische. Studentengruppe bestand eine zeitkang — ist nun eine studentische Ortsgruppe der Zentrumspartei erstanden.
Hirrthansen, 30. Nov. (Mißglückter Einbruch.) In der Nacht auf Sonntag wurde versucht, in die hiesige Pfarrkirche einzubrechen. Die Türe ist erheblich beschädigt.
Dbcrn-srs a. N.. 30. Nov. (Brand.) Heute früh ist das Anwesen des Landwirts Ferdinand Anher in Unterdorf vollständig niedergebrannt.
SHtpenninften, 30. Nov. (Zur Warnun g.) Der 18 Jahre alle elternlose Erhard Rapp, der in die Fremde ging und sich zuletzt in Hamburg aufhielt, geriet dort ' in die Hände von Werbern für die Fremdenlegion. Nach einem bei seiner hier wohnenden Schwester ein- gsgangenen Brief wurste er in ein Regiment der Fremdenlegion in Afrika eingereiht. Aus dem Brief geht hervor, daß sich Rapp in keiner beneidenswerten Äage befindet.
Tnttlirmen, 30. Nov. (Briefmarkensch windle r.) Emil Lott, geb. am 7. Februar 1877 zu Karlsruhe, wohnhaft in Marburg a. d. L. (Hessen) treibt sich! im Land umher, sucht Briefmarkensammler, denen er sich als Emil Lutz aus Karlsruhe vorstellt, auf und bat in mehreren Fällen während des Tauschhandels sich Briefmarken unrechtmäßig ungeeignet und gefälschte Marken gegen echte Marken eingctauscht. Er wurde hier festgenommcn.
Stetten OA. Tuttlingen. 30. Nov. (Einbruch im Hochzeitshaus.) In der Nacht auf Sonntag Krachen im Hochzeitshanse des Küfers Buschle Diebe «in und stahlen viel Weißzeug- ^ ,_
andere versank. So fand ihn Berger, dessen Näherkommen Wolf ganz überhört hatte. Tref erschüttert betrachtete der alte Mann den jungen vor sich. Er trat wieder ein paar Schritte zurück und gab dann sein Näherkommen durch lautes Husten kund. Wolf sprang auf; es brauchte niemand, der da kam, ihn in seinem Schmerz zu sehen.
„Nun, Herr Leutnant," rief der alte Berger gezwungen lustig, „Sie haben doch das Fräulein gesprochen?"
Wolf schüttelte. stumm den Kopf.
„Nicht? — Aber erst vor ein paar Minuten habe ich Fräulein Mary gesehen. Ich wollte ihr Anrufen, daß Sie hier seien; aber sie hatte es sehr eilig, daß ich sie nicht habe erreichen können."
„Das glaube ich," sagte Wolf mit tiefer Bitterkeit, „denn der junge Mann, mit dem sie anscheinend hier war, ist mir vorhin, ebenfalls sehr eilig, begegnet."
„So, den haben Sie auch gesehen? Kurz nach dem Fräulein verließ auch er den Friedhof. Mitleidig betrachtete der alte Berger den jungen Offizier, wie er so dumpf brütend dasaß, Leise faßte er ihn an die Schulter. „Kopf hoch, Herr Leutnant! Seien Sie doch nicht so traurig!"
„Habe ich denn nicht Grund dazu, Berger? Ist es nicht bitter, von dem Mädchen, das ich so sehr liebe, so betrogen zu werden?"
„Wissen Sie das schon genau?"
„Ist denn das noch nicht deutlich genug?" rief Wolf aufspringend — „mir abzuschreiben, dringend, ohne Grund — und doch mit einem anderem hier zu sein?"
„Haben Sie sie denn auch mit dem andern gesehen?" gab Berger ernst zurück.
„Mann, machen Sie mich doch nicht verrückt! Ist denn das noch nicht klar genug? Sie glauben ja selbst nicht, was Sie da sagen!"
(Fortsetzung folgt.) ^