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Piere und Warenmiister aüsild Centimes festgesetzt wird. Tie Länder, in denen die iValutg höher steht als der Franken, sind berechtigt, diese Sätze der Frankenwährung entsprechend anzuwenden, ohne aber unter die auf dem Weltpostkongreß von Rom festgesetzten und gegenwärtig in Kraft stehenden Taxen gehen zu dürfen. Ter nächste Wö?tpostkongreß wird im Jahr 1924'in Stockholm abgehalten werden.
Deutschland und Amerika.
Washington, 25. Nov. Senator Knox wird am 8. Dezember im Kongreß eine Entschließung einbettigen, in der der sofortige Friedensschluß mit .Deutschland verlangt wird.
Krieg im Osten.
' Konstantinopel, 25. Nov. Reuter meldet: Tie Abgesandten des Großwcsirs berichteten nach ihrer Rückkehr aus Angora (Kleinasien), daß die Nationaltürken unter Keniat Pascha zu einer Annäherung an die türkische Regierung in Konstantinopel bereit Heien, wenn die Verbandsmächte den Friedensvertrag von Sevres so umgestalten,, daß das ottomanische Reich lebensfähig bleibe. — Zwischen den Nationaltürken und den Bolschewisten soll ein Vertrag geschlossen sein, nach dem die Bolschewisten die Türken mit Geld unterstützen und zwei Armeekorps nach Kleinasien zu ihrer Verstärkung schik- ken. Ten russischen Sendlingen soll es dagegen gestattet sein, den Bolschewismus in Kleinasien zu verbreiten. F ' «
Berlin. 25. Nov. Im Prozeß Scheideman n— Prinz gibt Zeuge Bauführer v. Ths,zka> der seinerzeit Liebkneckst und Rosa Luxemburg auf Befehl in der Redaktion der ,.Roten Fahne" verhaftete, an, er habe den schriftlichen Befehl zur Erschießung der beiden im Dezember 1918 und einen zweiten im Januar 1919 erhalten. Tic Befehle seien aus der Reichskanzlei gekommen. Ten , speziellen Auftrag iw Januar habe ckb von der Kritninalabteilung erhalten, deren Aufgabe gewesen sei, gewisse Führer unschädlich zu machen. Als Belohnung sollten Sslarz und Scheidcmann je 50 009 Mark geben. Tetz Befehl sei von Scheidemann unterzeichnet gewesen.
Vom Pölkerbund.
Genf, 25. Nov. Ein Antrag der skandinavischen Staaten aui Wanderung eines Artikels des Bölkerbundsvcr- trags wurde von einer KonNnisiion mit 20 gegen 8 Stimmen bei 3 Enthaltungen abgelehnt. Dafür waren Dänemark. Norwegen', Schweden. Holland. Argentinien, Siam, Panama, .Kuba. Viviani (Frankreich) erklärte, Veränderungen Bes Bölkerbundsvertraas dürften grundsätzlich nicht gemacht werden. (!) — Der lettische Ver- tr-ter erklärte. Sowjetrnfland sei militärisch nicht niederzuringen. Erst wenn Rußland nicht mehr von außen angegriffen werde, werde es sieb im Innern nmbilden. — Bis 80. November werden keine Vollsitzungen mehr stattjinden.
Athen, 25. Nov. Ministerpräsident Rhallis kündigte an, daß daZ griechische Parlament am 8. Dezember znsammentreten und mit einer Ansprüche- der Regentin Königinmutter Olga eröffnet werde. Im Fall einer Zusammenkunft der Ministerpräsidenten des Verbands werde er oder ein anderer griechischer Minister nch nach Westeurova begeben, um di? Ministerpräsidenten über die genaue Bedeutung der kürzllchen politischen Ereignisse in Griechenland ansiuklären.
, Das Milwcmkee-Hilsswerk für Deutsch! .nd
Rund achtzig Millionen Mark nach dem heutigen G. l> wert sind seil oem Ausbruch des Kriegs 1914 vis September 1920 von den Deutschen der Stadt Milwaukee, .gegen die Not des deutschen Volks gesammelt worden. Zum geringeren Teil in bar, zum größeren Teil in Form von Lebensmitteln und Kleidung. Milwaukee, das seither geradezu als'deutsche Stadt gilt, zählt unter
Ein FrühLingstrarrm.
Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne.
25. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
„Es scheint ihm doch sehr schwer lzu fallen, mein einziges Kind mit seinem Vermögen.zu lieben! Tie Sache mit der kleinen Putzmacherin muß also wohl wahr sein und tiefer sitzen als ich dachte! Lächerlich — er wird schon andern Sinnes werden, wenn ich ihm sage, was meine Tochter bekommt. So unempfindlich ist keiner gegen den Wert und die Macht des Geldes^ Jetzt ist es vielleicht Trotz von' ihm — später wird er es mir noch danken! Es wäre töricht gewesen, jetzt auf meine Macht über ihn zu verzichten, wo ich weiß, wie heiß ihn Gabriele begehrt, und er ist mir auch als Schwiegersohn der willkommenste von allen!- Schön, aus altem Ge- schlechte — wer weiß denn weiter von dem Flecken auf dessen Schild —" so sinnend saß er an oem Schreiblisch.
Gabriele war sein einziges, von ihm abgöttisch geliebtes -Kind. Jeder Wunsch wurde ihr erfüllt: was er ihr an den Augen absehen konnte, tat er. Maßlos verwöhnt und ein Entsagen nicht kennend, erfüllte es sie fast mit Zorn, daß Wolfsburg sich so kühl ablehnend gegen sie verhielt und gar keine Miene machtet mit den vielen Bewerbern um ihre Hand in Wettbewerb zu treten. Und sie hatte ihn doch so gern, den schlanken, vornehmen Offizier mit dem schönen dunklen Gesicht!
Ihr Vater war sehr zufrieden, daß sie noch bei ihm war; aber trotzdem wunderte er sich, oaß sie so gar keine Neigung zum Heiraten zeigte — die Sache mußte tiefer liegen — und da, auf sein Drängen hatte sie ihm denn gestanden, oaß sie sich aus keinem ihrer Verehrer etwas mache, daß ihr alle, alle gleichgültig wären bis auf einen — und der bemühte sich nicht um sie! Leutnant Wolssburg! Tränen hatten ihre Augen erfüllt, als sie von seiner Kühle sprach.„Jch heira-e nicht, Papa, wenn ich ihn nicht bekomme — ach, ich bin so unglücklich!" Er hatte sie getröstet, daß Wolfsburg
seinen 850 000 Einwohnern etwa 120 000 Deutsche, also etwa ein Drittel der Bevölkerung. Als der Krieg.ausbrach, gründeten sofort einige Mitglieder des „Deutschen Klub" eine Hilfsgesellschast zugunsten der^ Opfer des Kriegs» die innerhalb eines Jahrs rund 85 000 Dollar . zum Teil nach Deutschland, zum Teil nach Oesterreich schickte. Im MLz 1910 wurde sie durch Zusammenschluß, mit anderen gleichgerichteten Organisationen von Milwankee auf breitester Grundlage großzügig ausgc- baut. Ein einziger, fünf Tage dauernder Bazar der Charity Bazar Association — so nannte sie sich nunmehr — erbrachte rein 200 0OO Dollar.
Der Eintritt Amerikas in den Krieg unterbrach die Tätigkeit der Gesellschaft. Allein kurz nach Abschluß des^Friedens wurde sie mit besonderer Erlaubnis der amerikanischen Regierung mit erhöhtem Eifer wieder ausgenommen. Wenigstens eine Million Dollar wollig sie für ihre hochherzigen Zwecke ausbringen — und sie hat ihr Ziel heuteMon erreicht! Der Vorsitzende der Gesellschaft ist Alois Kletz sch.
Die englische Regierung hat in Wien mitgeleilt, daß sie der Verhandlung in der Wiederherstellungsfrage, w>e sie Frankreich vorgeschlagen hat, zustimmt.
Württemberg.
Stuttgart, 25. Nvv. (Arbeitszeit im Friseur g ew e r b c.)' Nach einer Vereinbarung der Friseurzwangsinnung mit dem Gehilsenverband besinnt die Arbeitszeit morgens 8 Nhr und endigt bei einer 4 stün- digen Mittagspause Al bis 3 Uhr) abends 7 Uhr, vor Sonn- und Festtagen 8 Uhr.- In jeder Woche ist überdies eine Freizeit von 2 --stunden zu gewähren.
Stuttgart, 25. Nov. (Den V a t e r erwürg t.)
, Im Juli d. I. hatte der 22jährisi Mechaniker Karl Rühle von ZuneubttD'n seinen - Oer nachts mit seiner Frau Streit allsing und dem Sohn zuleide ging, im Kampf erwürgt und erschossen. Das Schwurgericht verurteilte ihn wegen Körperverletzung mit nachgefolg- rem .Tod zn 4 Jahren Gefängnis.
Eßlingen, 24. Nov. (Warnung vor der Frem- denle^gion.) Auch hier betreiben gewissenlose Leute die Werbearbeit für die Fremdenlegion. Es wird deshalb öffentlich ans die Gefahren der Fremdenlegion aufmerksam gemacht. Die Werber bedienen sich vorzugsweise des Alkohols, iim ihren Opfern, sobald diese in willenlosem Zustand sich befinden, die Feder zur Unter- zeiHnung des Vertrags in die Hand zu drücken und damit ihre Einwilligung zn erpressen. Der neueste Trick der französischen Fremdenlegion besteht darin, daß sie sich zur Erreichung ihrer dunklen Zwecke nicht nur der ! Männer bedient, sondern es ist wiederholt sestgestellt worden, daß auch anrüchige Frauen zn diesem Werbe? geichäst ihre Hand bieten. Unsere jugendlichen Volksgenossen seien gewarnt, umso mehr, als vor Kurzem auch Söhne der Stadt Eßlingen solchen Werbern in die Hände gefallen und nach Metzer verschleppt worden sind.
^lochkng^tt, 25. Nov. (Brand.) Im hiesigen Johann ist er kr a n kc n hau s brach heute früh aus noch unbekannter Ursache im Dachstock ein gefährlicher Brand aus, der den Stock zerstörte. Die Kranken und das -Mobiliar wurden rechtzeitig in Sicherheit gebracht- Die Weckerlinie Eßlingen kam mit der Dampfsvritze zu Hilf^.
Waiblingen; ,' 24. Nov. (Stiftung.) Zum ehrenden Gedächtnis an die gefallenen Söhne unserer Stadt stiftete Fabrikant Albert Roller hier 6000 Mark als Grundstock für das .Ehrendenkmal. Für das Denkmal dürfte der Lmsenplatz in Frage kommen.
Lorch, 25. Nov. (Nene Zeitschrift.) Im Verlag von Karl Rohm hier erscheint der „Württpmber- gische Königsbote" mit dem Titel „Furchtlos und treu!" Ter Zweck der'Zeitschrift soll die Sammlung aller Anhänger des Königtums in Württemberg sein zur Werbung für den' Gedanken der Rückkehr zur Monarchie.
Rcckarweibmgen. 25. Nov. (Radau.) In der
in seinem stolzen Sinn durch seine Armut zurückgehalten sei —
Sie hatte da höhnisch aufgelacht. „Seine Armut? Sag lieber meine Putzmacherin, dann hast Tu es richtig getroffen! — Ja, Papa, kannst mir glauben, so ist es! Ich weiß es ganz genauf er trifft sich fast jkden Abend mit ihr; erkundige Dich nur danach — um diese Person verschmäht er mich!" Und sie war da in Tranen ausgebrochen, in heiße, eigensinnige Tränen^ Sie hatte ihm leid getan in ihrem Schmerze, so daß er ihr die größten Versprechungen gemacht hatte, um sie zu beruhigen. Nun war jenes Ereignis mit dein. Wechsel eingetreten — und er sollte seiner Tochter nicht helfen? Er hatte ihr einige Andeutungen gemacht, daß es in seiner Macht stünde, - ihr vielleicht ihren Wunsch erfüllen zu können, und wie glühend dieser in'ihr lebte, hatte er an ihrer Freude sehen können. ' Listig schmeichelnd war es ihr gelungen, ungefähr die Sache zu erfahren — und was sie nicht von ihren^Vater wußte, das kombinierte sie — und fast richtig— in ihrem schlauen Sinn — lvie Wolf auch richtig gedacht hatte, daß ihr dieses Geheimnis nicht unbekannt sei. —
Tie verflossene Stunde war gerade nicht angenehm für den alten Ulrich gewesen, und ein Schamgefühl überkam ihn bei dem Gedanken an die Rolle, die er vorhin zu spielen genötigt gewesen 'war. Durch das Oeffnen der Tür wurde er in seineyi Sinnen unterbrochen und-unwillig blickte er auf; aber als er seine Tochter, denn diese war der Störenfried, erblickte, glitt ein Lächeln Der sein Gesicht. Schmeichelnd legte Gabriele die Arme um seinen Hals und dann schmiegte sie ihr Gesicht an seine .Wange.
„Nun, Papachen,- er ist fort?. Was wolltest Tu von ihm? Erzähle mir!"
„Kind, das langweilt. Dich — es war geschäftlich!"
Sie warf schmollend die Lippen auf. „Wäs ihn be-' trisfr, nicht! Sag nur —"
Nacht ans Montag kam»n einige junge Burschen von der Kirchweih? in Ottmarsheim her und verführten einen derartigen Spektakel, daß der Nachtwächter Frank sie zur Ruhe verwies. Darüber wurden die Burschen derart ausgebracht, daß sie Frank tätlich angriffen. In der Notwehr schoß- der Nachtwächter mit einem Revolver nach den Angreisenden und schoß einen in den Arm.
Reckarsulm, 25. Nov. (Vom Neckarkanal.) Tie Grabarbeiten am Neckarkanal schreiten gut voran. Zur Zeit sind bei Neckarsulin etwa 300 Mann beschäftigt. Tie Arbeiten, wurden auf einer Strecke von einem' Kilometer begonnen und sind nun soweit fortgeschritten, daß an den meisten Stellen die Kanalsohle erreicht ist. Tie herauSgeschnsmn Erdmassen reichen lediglich ans zur Herstellung dieses Tamms, während die Erde zur Anlegung des zweiten Tamms von anderen Stellen herangeschafst werden muß. Tie Kanalwünde 'werde!? mit eine< Dl) Ctm. starken Betonschicht versehen.: Tic Kanalsohle erhält eine 40 Ctm. starke Lettedichtung, über sie legt man eine 40 Ctm. starke Kießschicht. An der Sohle wird der Kanal 21,30 Nieter messen, am Wasserspiegel 35,40 Meter. Ter Durchschnittswasserstand wird berechnet aus 4,70 Meter. Tie Bodenverhältnisse waren im allgemeinen für die Grabarbeiten günstig, KieS und Sanö wcchleiien aö mit Lette und Mergel. Zwischen "den verschiedenen Schichten bemerkt man mitunter dünne, ganz schwarze Stressen: Kohle.
Crailsheim, 24. Nov. (Amerikanerspende.) Ter evangel. Kirchengemeinde Uuterdeuffstetten hat ein Bürger, der seit 52 Jahren in Nordamerika lebt, Fabrikant Heinrich U tz in Rochester, zur Anschaffung neuer Kirchcng'.ocken die Summe von 22 0O0 Mark gespendet.
Ellwangen, 25. Nov. (Betrüg.) Der 17 Jahre alte Banklehrling Leu hat mit gefälschtem Ausweis bei der Obcr.amtssparkasse angeblich für die hiesige Gewerbehank 50 000 Mark abgehoben und ist mit dem Geld- verschwundcn.
Tuttlingen,. 25. Nov. (Großfener.) In Fri- . dingen sind gestern abend 8 Wohn-und Oekonomie? gebäudc abgebrannt. 10 Familien sind obdachlos; der Schaden ist groß. Ter Wassermangel erschwerte die Löscharbeiten.
Schramverg, 25. Nov. (Ein deutsches Bekenntnis.) Das Walzwerk Hau)ach bekam dieser Tage eine Wagenladung Eilenplatten aus dem Saargebiet. Beim Abladen bemerkten die Arbeiter eine Platte mit der Inschrift: „Hoch lebe Deutschland, wir sind die armen Saarländer, doch werden wir auch wieder deutsch. Mit Gruß Eure Saarländer."
- Saulgttu, 25. Nov. (H un d e v er gi ftu n g.) Einem ! hiesigen Jagdpächter wurden'in den letzten Wochen drei wertvolle Jagdhunde vergiftet, ein vierter Hund konnte durch den Tierarzt gerettet werden. Der Schaden ist erheblich. Es liegt offenbar ein Racheakt vor.
Jsnh, 25. Nov. (Das wiedergefnndene Pferd.) Dem Wirt Hecht in Schweinebach war kürzlich ein Pferd gestohlen worden. Zigeuner hatten es an Pferdehändler und diese wieder an den Postboten in Neuravensburg verkauft und bei diesem wurde das Tier wieder erkannt.« Schwanz und Füße waren von den Dieben gefärbt worden. TaDer Postbote das Pferd, noch nicht bezahlt Hit, bleibt der Schäden am Händler
häi-li .
Stuttgart, 25. Nov. (Vom Landta-g.) Im Finanzausschuß haben die Abgg. Schees (Dem.), Heyinann (Svz.) und A ndre (Ztr.) einen Antrag eingebracht, der Landtag mißbillige aufs entschiedenste die von einem Teil der bayerischen Bevölkerung ausgehenden Bestrebungen, die Ablieferung der Waffen zu Hintertreiben und die Einwohnerwehren in der nicht zulässigen Form der „Orgesch" aufrecht zu erhalten. Tie Regierung wird ersucht, allen Versuchen, diesen Bestrebungen auch in Württemberg Eingang zu verschaffen, entschieden entgegenzutreten und im Rcichsrat auf vorbehaltlose Durchführung der Entwaffnung in allen Län-
„Es hat wirklich nichts auf sich! Aber das, was er von mir wollte —" ^
„Was denn? O, sag schnell, Papa —"
„Kleine Neugierige! Also, er hat mich um.die E»- laubnis gebeten, morgen za kommen und um Deine Hand anzuhalten." Er war doch bei diesen Worten etwas befangen und vermied, seiner Tochter ins Auge zu sehen.
„Ah," ein tiefer Atemzug hob Gabrieles Brust, „ah, also doch! Wie kam das, Papa, »erzähle!" Sie behielt ihren Vater fest im Auge, da sie vorhin seine Unsicherheit gesehen. Sie wollte wissen, was er sagte — er brauchte ja nicht zu ahnen, daß sie vorhin — gehorcht und auch das meiste verstanden hatte. O, das sollte ihr Wolf büßen, daß er sie um 'jene Putzmacherin verschmähen« wollte — daß er von einem.Handel gesprochen, der mit seiner Person getrieöbn wurde!"
„Was ist da viel zu sagen, Kind! Genug, daß es so ist! Mache mir das Herz nicht schwer — Tu weißt ja. doch, wie lieb Tn mir bist — meine Einzige!" erwiderte er wehmütig.
„Aber Papa, es'ist doch einmal so, daß man die Eltern verlassen muß," rief sie übermütig, „und wenn es zu meinem Glücke ist?"
„Das wolle Gott, mein Kind! Das ist ja mein einziger Wunsch!" Er küßte sie gerührt auf die Stiry.
„Sag, Papa, wie hat er sich nur so schnell besonnen? Er hat wohl viel Schulden und nimmt mich daher nur des Geldes wegen?" Ein lauernder Zug legte sich bei dieser Frage um ihre Lippen.
„Wo denkst Tu hin — Wolfsburg und Schulden! Die Schulden eines Leutnants mit dem Gelde meines Kindes und vielleicht auch mit dessen Glück bezahlen, das tue ich nicht!" sagte der Bankier aufstehend. „Seine Zurückhaltung hat darin ihren Grund, daß er nicht als Mitgift- oder Glücksjäger gelten wollte — das seine eigenen Worte!"
' (Fortsetzung folgt.) ^ ^