gerlM Ku 1 Fahr '2 Monaten Gefängnis und '1500 Mark Geldstrafe, Hagmann zu 10 Monaten Gefängnis und 300 Mark Geldstrafe, beide zu je 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.
Hoheneck, OA. Ludwigsburg, 17. Nov. (Brand.) Bei Landwirt und Farrenhalter Sulzberger brach früh morgens Feuer aus. Tas Vieh konnte gerettet werden, ebenso ein großer Teil des Mobiliars. Tie Feuerwehr von Neckarweihingen kam zu Hilfe und dämpfte das Feuer, das in dem eng gebauten Viertel sehr gefährlich hätte werden können. Tie Entstehungs- urjache ist unbekannt.
Heilbronn, 17. Nov. (Bekämpfung des Schleichhandels.) In den letzten Tagen wurden zur Bekämpfung des Schleichhandels nachts besondere Kontrollen vorgenommen. Eine Anzahl hiesiger Einwohner wurde dabei betroffen, wie sie größere Mengen Getreide und Mehl von auswärts im Weg des Schleich-- handels einschmuggeln wollten. Tie Ware wurde beschlagnahmt und dem städt. Lebensmittelamt überwiesen, die Personen zur Anzeige gebracht.
Hinterbüchelberg OA. Backnang, 17. Nov. (Amerikanerspende.) Von einem früheren Büchelberger, Herrn Buhler, der schon lange in Amerika weilt, traf dieser Tage ein Schreiben ein mit einem Scheck auf 1050 Mark für die Schule, zur Anschaffung von Lehrmitteln. Schon im Sommer waren die Schulkinder durch eine Gabe von ihm erfreut worden.
Bartenstein, 17. Nov. (Weidmannsheil.) Der fürstliche Förster A. Trips hat aus einer Dohle, ohne einen einzigen Schuß abfeuern zu müssen, 5 kapitale Füchse herausholen lassen. Von den roten Freibeutern wurde einer nach dem andern erschlagen.
Mnhringen, OA. Horb, 17. Nov. (Ter neue Gutsherr.) Ter neue Herr von Hohenmühringcn, Arnold von Podewils, ist aufgezogen. Die Behörden, die Pächter und die Gutsbcamten hatten sich- zur Begrüßung in Horb eingesunden. In Möhringen, wo Freiherr von Podewils durch den Schultheißen im Namen der Gemeinde Mühringen herzlich begrüßt wurde, sangen die Schulkinder einige Lieder. (Ter neue Gutsherr ist der Schivager und Erbe des verstorbenen Frhrn. d. Münch.)
Tuttlingen, 17. Nov. (Jubiläumsspende.) Tie Aktiengesellschaft für Feinmechanik vormals Jetter - und Scheerer, die in diesem Jahr auf ihr 2öjäh-riges Bestehen zurückblickt, hat unter ihre Beamten, Angestellten und Arbeiter die Summe von 400000 Mk. als Geschenk verteilt.
Mm, 17. Nov. (Ein Opfer des Kriegs.) In einer Versammlung wurde der Rabattsparverein für Ulm und Umgebung ausgelöst. Vor dem Krieg, stand er in großer Blüte. Der Verein hatte eine eigene Geschäftsstelle und es war kaum ein Geschäft zu finden, das ihm nicht angehörte. Millionen wurden jährlich an Rabatt marken umgesetzt. Das Vermögen des Vereins soll an die Mitglieder verteilt werden.
Baden.
Ettlingen, 16. Nov. In Marxzell sind dem Fischzuchtanstaltsbdsitzer Major Klewitz eine große Anzahl Fische im Wert von etwa 30 000 Mk. ans Hem Teich gestohlen worden.
Mannheim, 16. Nov. Am Samskag wurde das von dem 1905 verstorbenen Stadtrat Herschel gestiftete Volksbad, das zurzeit das größte Bad Deutschlands ist, feierlich eröffnet. Tie Anlage kam auf 2150 000 Mark zu stehett.
Nheinbischofsheiin (Amt Kehl), 16. Nov. Eine große Falschmünzerei ist aufgedeckt worden. Die Spuren laufen von Frankfurt a. M. bis Bühl und Umgebung. Ein Friedrich Aßmus von Rheinbischofsheim war offenbar der leitende Geist. Er wurde in Frankfurt ver- . haftet und wird beschuldigt, gefälschte 50 Mark-Scheine -im Betrag von über 150 000 Mark verbreitet zu haben. Die Scheine tragen das Datum vom 24. Juni 1919. In Bühl und Umgebung wurden verschiedene Scheine in den Verkehr gebracht. Bis jetzt sind in Bühl 12 falsche 50 Mark-Scheine von der Post eingezogen und der Reichsbank abqeliesert worden.
Tonaucschrnge 16. Nov. Im Zusammenhang mit der Falschmünzerei in München wurde der Diplom nge- nieur Eugen Mayer von hier in Freiburg verhaftet. Man fand bei ihm in seiner hiesigen Wohnung noch eine größere Anzahl gutnachgemachter falscher 50 Mk- Roten vor.
Neueuburg b. Müllheim, 15. Nov. Der Güterverkehr nach dem Elsaß ist zur Zeit recht lebhaft. Tie Ladung besteht vorzugsweise in Holz, Eisen und Backsteinen.
Freibttrg, 16. Nov. Zu der Beschlagnahme von 6 Eisenbahnwagen Kartoffeln in Tuttlingen, die der Bad. Bauernverein zur Versorgung der Stadt Freiburg in Württemberg aufgekauft hatte, teilt der Verein weiter "nt, daß auf den Stationen Altshausen und Oltrach 36 Eisenbahnwagen Kartoffeln von der württ. Regierung angehalten worden seien.
Freiburg, 16. Nov. Tpe Nüchternheitsverbände katholischer Richtung haben sich in unserer Stadt zu dem Ringe der katholischen Erneuerungsbewegungen in Freiburg zusammengeschlossen. Dem Ringe gehören an die Gruppen des Kreuzbündnisses, die neustudentischen Verbindungen Hochland-Freiburg und Hochland-Caritas Luickborn, Gvoßquickborn, Jungborn und die deutsche 8ugend.
Stuttgart, 16. Nov. (Todesfälle.) Im Alter bon 55 Jahren ist Verlagsbuchhändler Erwin Nägele, der Vorsitzende des Württ. Buchhändler-Vereins wd Inhaber der Schweizerbart'schen-Verlagsbuchhaud- Mg, gestorben. — Kammermnsikdirektor Schütky, ber früher am Hoftheater wirkte und später als Musiklehrer hier tätig war, ist, 70 Jahre alt, verschieden.
. Vibelausstellrmg.
Karrsruhe, 16. Nov. Aus Anlaß der Jubelfeier der Bad. Landesbibe'gesellschaft hat die Badische Landesbibliothek ihre Schatzkammer mit ^ den biblischen Drucken und Handschriften erschlossen und ) unter Leitung ihres Direktors, Prof. Dr. Längin, eine j ebenso reichhaltige, wie interessante Ausstellung von ' Bibeldrucken veranstaltet. Berücksichtigt sind dabei ! die evangel. und die kathol. Bibelwerke aus dem 15. Jahr- ; hundert bis auf unsere Zeit. Aus dem 15. Jahrhundert ) sind vorhanden: der älteste Bibeldrnck, der vor 1466 in ' Straßburg in der Buchdruckern von Eg gen stein her- gestellt ist; eine deutsche Bibel aus dem Jahre 1477 bei Zainer in Augsburg gedruckt, eine lateinische Bibel (Text der Vulgata) 1476 zu Paris hergestellt von Ulrich Geringh aus Konstanz, Martin Crantz und Michael Fri- burger, die die Buchdruckerkuo. ' nach Paris gebracht haben; weiter Bibeln aus den Jahren 1477 (Augsburg), 1478 (Nürnberg), 1-485 (Grüninger) Straßburg, l49( (Augsburg) u. a. Mehrere Bibelwerke aus dem 15. Jahrhundert sind in Urschriften vorhanden, zum Teil aus dem Besitz Johann Reuchlius.
-Einen breiten Raum nehmen natürlich die Ausgaben der lutherischen Bibelübersetzungen ein. Von der Ori- ^ ginalausgabe, die bei Hans Lufft in Wittemberg ' erschien, ist ein Truck aus dem Jahr 1555 („Bibira Das ist: Die ganze heilige Schrift Deutsch Doct. Mart.
> Luth.") Tas Buch ist in eine prächtige Schweineleder- decke mit Renaissane-Prägungen gebunden. Sehr interessante Ausgaben sind verschiedene Fürstenbibeln, meistens mit schönen Howzschnitten. Eine Seltenheit ist k eine Bibel aus dem Jahr 1630; sie gehörte dem r Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Turlach, dem ! von Tilly bei Wimpfen besiegten Feldherrn, der sie, wie ! ein Schreiber bestätigt, 42 Mal „ausgelesen" haben soll. ! Eine Verdeutschung des Psalters des Schlettstädter Re- j sormators Bucer, . nach einer Arbeit von Luthers i Freund Buggenhagen, stammt aus dem Jahr 1526; ; eine niederdeutsche Bibel (gedruckt zu Barth in Pom- t mern) aus dem Jahr 1588. Bemerkenswert ist auch ) die Bibelübersetzung Hieronymus Emsers, des Gegners Luthers, gegen den dieser deshalb seinen „Sendbrief vom Dolmetschen" gerichtet hat. Mehrere Handschriften, verschiedene in Baden erschienene Drucke, Ausgaben der deutschen Bibelgesellschaften und einige prachtvolle Pcrga- menthandschriften, Bibeln in fremden Sprachen und Polyglotten, d. h. Bibeln in mehreren Sprachen, vervollständigen die Sammlung. Unter diesen ist eine Ausgabe des Vaterunsers in 150 Sprachen, die im Jahr 1805 zu Paris zu Ehren des Papstes Pins VII. in der iaiserlicben Druckerei fcrtiggestellt wurde.
Loyales.
— Tie Weihnachtsernkäuse sollte man jetzt schon vornehmen, damit die Geschäftsleute eine» Ueberblick erhalten, was sie noch nachzubestellen haben, um nicht wenige Tage vor dem Fest in Verlegenheit zu kommen. Ter Geschäftsmann kann nicht wie früher Ware in Hülle und.Fülle vom Fabrikanten bekommen,'und bei den hohen Einkaufspreisen wird er mit Recht nicht mehr auf Lager nehmen, als siür die nächste Zeit gebraucht ibird. Selbstverständlich sollte möglichst am Platz gekauft werden, was am Platz zu haben ist. .Daher .ist es ne.wendig, daß die' Geschäftsleute durch frühzeitig erfolgende unausgesetzte Ankündigung daraus Hinweisen, was sie alles an Weihnachtsartikeln zu bieten vermögen. Die An- zeigenveklame lohnt sich ja stets zur Weihnachtszeit ganz besonders.
— Schlechte Adressen. Viel unnötige und zeitraubende Arbeit wird der Post durch das häufige Vorkommen ganz unzureichender Paketaufschrifttest, verursacht Es ist unbedingt erforderlich, daß in den Aufschriften der Postsendungen in jedem Fall Straße und Hausnummer angegeben werden, damit schon bei der Verteilung der Sendung an die Paketbesteller keine Schwierigkeiten oder Zweifel entstehen. Sodann wird häufig Unterlassen, bei Sendungen an Empfänger in stark bewohnten Häusern, Häusergruppen usw. die Wohnung durch Bezeichnung des Stockwerks, des Seiten- und Hintergebäudes usw. näher anzugeben. Dies ist ganz besonders notwendig bei weniger bekannten Personen und» solchen, die nicht im Adreßbuch stehen und Untermietern. Unrichtigkeiten in den Anschriften führen sehr leicht zu Verwechslungen und zu unrichtiger Aushändigung der Pakete. Will man sich daher vor Nachteil bewahren, der sehr erheblich sein kann, so tut man gut, diese Erfordernisse genau zu beachten.
Das Reichsnotopfer. Ter Gesetzentwurf über die Erhebung eines Teils des Reichsnotopferbetrags> worüber wir bereits berichtet haben, ist bekannt gegeben worden. Der „Bert. Lotalanzeiger" bemerkt dazu: Ter Mittelstand hat alle Veranlassung, sich jetzt kräftig zu ^ rühren, wenn er nicht vollständig durch die Ereignisse überrascht werden will.
Ueber die Erhebung des Reichsnotopfers wurden, wie , wir hören, bereits in einzelnen Steucrkollegien der Einzelstaaten Beratungen gepflogen und Richtlinien ausgestellt. Nach dem, was bis jetzt bekannt wurde, dürfte die Mahnung des Berliner Blatts' leider nicht überflüssig sein. Ueberraschuugen dürften 'namentlich der Landwirtschaft bevorstehen.
— Reichsnotopfer und Landwirtschaft. Tie Badische Landwirtschaftskammer ist bei dem Reichssinanz- ministerinm wie bei dem Landesfinanzamt dahin vorstellig geworden, daß nicht die Jahre 1914/19 als gewöhnlieche Jahre zeckws Feststellung des Ertragswerts in der Landwirtschaft herangezogen werden dürfen; sie hat weiter bei dem Landesfinanzamt Karlsruhe beantragt, daß entsprechend den Richtlinien des Finanzministeriums für Baden besondere Richtlinien bei der Feststellung des Ertragswerts landwirtschaftliche Sachverständige in weitestem Umfang gehört werden. Für den Weinbau sollen im Benehmen mit der Landwirt-, schaftskammer besondere Richtlinien erlassen und 'vor
allem nkchk eln S'fäh-riger, sondern ein ilhähriger Durchs schnitt gebildet werden; dasselbe soll sü/ den Obstbar geschehen. Nur auf diese Weise kann der Ertragswert so festgestellt werden, wie es das Gesetz wünscht, d. h. nachhaltig, unter gewöhnlichen Verhältnissen und im Durchschnitt.
— Kleiner Rückgang des Bar knotertnmLanfs
stach dem Reichsbankausweis hat die erste November- awche der Reichsbank eine bemerkenswerte Entlastung gebracht. Ter Bestand an Wechseln, diskontierten S. ap- anweislingen und fremden Geldern weist beträchtliche Verringerungen auf. Ter Umlauf der Noten hat sich nun wenig, nämlich um 3,7 (im Vorjahr um 146,7) ans 63600,1 Millionen Mart gesteigert. Gleichzeitig ist der Umlauf an Tarlehenskassenscheinen um 118 auf 12 906 Millionen zurückgegangen. Insgesamt ergibt sich eine Abnahme des Umlaufs an papierenen Zahlungsmitteln um 114,3 Millionen auf 76,51 Milliarden.
— Neuprägungen von Ne chsmünzcn. Im Lt lober wurden in den deutschen Münzwcrlstätwn neu geprägt: Eiserne Fünfpfennigstücke für 567 651,90 Mt., 'zinkene Zehnpfennigstücke für 1 956.40 Mt., Fünlzig- ofenniastücke aus -Aluminium 'ür 12 789 852.50 . - .
— Regen. Seit 18. Oktober ist kein Reger: :r in nennenswertem Maß gefallen. Ara Montag ftwen endlich laue Winde ein, denen zaghaft leichter Regen wtgte. In der Nacht zum Mittwoch ist aber schon wieder rauhere Luftströmung eingetreten und. der ersehnte Rrgen, der die Saaren zum Leben erwecken soll, ist wieoer rusgeblieben.
— Der TaSakS.-nr in Württemberg. Tie Lek? der Tabakpflanzer in Württemberg betrug 1919 22 975 (1918: 9649), die bebaute Fläche 325'.Hektar (260.. die Erntemenge 5589 Toppekztr. (5535). Der Wer: der Ernte von 1919 wird mit 7,3 Millionen Mart 02,3 Milk. Mk.) angegeben, der Mittelpreis für l. Topvelnr. lachreifen Tabak ohne Steuer 13550 Mk. (449 Mk.-).
Mutmaßliches Wetter.
Im Nordwestcn steht ein großer Luftwirbel, der da- Ilüftreten von föhnigeck Luftströmungen begünstigt. An Donnerstag und Freitag ist mildes, vielfach r.g i rsiche- Wetter zu erwarten
Vermischtes.
Komm bald nach! Am letzten Samstag verschied, wie da- „Mctzmger Volksbl," mitteilt, in .Bempflingen, OA. ttrach, eine Bauersfrau. Die letzten Worte an ihren Gatten Friedrich Wurst waren: „Komm bald nach!" Am andern Tag schau erbarmte sich der Tod des trauernden Witwers und beide sind am Dienstag in ein gemeinsames Grab gebettet worden.
Das Gewissen. In dem bayerischen Ort Wiggensbach ist Mission. Während dieser erhielt ein Geschäftsmann einen Briet mit 500 Mk. Inhalt und kurzem Begleitschreiben, aus dein zu entnehmen war, daß das beiliegende Geld eine Entschädigung für gestohlene Sachen sei.
Verschwunden. Seit längerer Zeit wurde der frühere na- tionalliberale Abgeordnete Iustizrat Dr. Ludewig in Erfurt vermißt. Eine' am 28. September in der Elbe bei Riesa g, fundene Leiche wurde nun als diejenige Ludeivigs festgesteNt. Wahrscheinlich liegt Selbstmord vor.
„Die Gisttersamilie". Aus dem Nachlaß des Dichters Richard Dehmel erscheint im Verlag von S. Fischer-Berlin demnächst eine Komödie in drei Akten „Die Göttcrfamilie", hie in humorvoller Weise sich über die Revolution lustig macht.
Grubenunglück. In Ahlen (Westfalen) riß auf der Zeche Westfahlen das Drahtseil der Förderkörke. Beide Körbe stürzten in die Tiefe. 15 Mann sind tot.
Brand. In Artlenburg (Kreis Lüneburg) sind 28 Ba»- erngehöfte mit reichen Vorräten niedergebrannt.
Ein Hengst für ggvstü Mark. Von der Hengskhaltungs-GnioO senschaft in Ermstedt bei Erfurt wurde b/i der Körung in Stendal ein Hengst im Wert von 90 000 Mark gekauft,' d»-r mit dieser Summe versichert wird.
Die Fleischpreise. In einer Versammlung des Thüringischen Wirtschaftsrats in Erfurt, au der Landwirte, Metzger Händler und Verbraucher teilnahmen, wurden folgend» Stückpreise beschlossen: Rinder, Hammel und Schafe 500 Mk für den'Zentner Lebendgewicht mit einem Ansfchlag von 25 Prozent für beste Qualität und Abschlag von 25 P'roeznt füi geringe Qualität: Kälber 550 Mk. mit IO Prozent Auf- oder Abschlag; Schweine 1000 Mk., sonst wie bei Kälbern. Darnacl- sind die Fleischpreise im Kleinocrkauf für das Pfund guter Qualität: Rindfleisch 12 Mark, Kalbfleisch 12.50 Mark, Hammelfleisch 13 Mark, Schweinefleisch 14 Mark.
Tschechrnrappel. Die tschechische Oberschulbehörde in Prag hat angeordnet, daß alle deutschen Schulen nach Bildern iisnr durchsucht werden, die an Oesterreich oder die Habsburger erinnern. Alle solche Gegenstände sollen ans den Schulen entfernt werden.
Amerikanisch« Geschäfte. Die Ncnyorker Standard Oil Co., die große Erdölgesellschaft, hat mit der mcrikanifchen Erdöl- geseckschaft für das nächste Jahr einen Vertrag abgeschlossen, wonach Mexiko 150 Millionen Barrels Gasolin zu liefern hat: Es ist dies der größte Abschluß, der je gemacht wurde. <1 Barrel --- 42 Pfundy Die Standard Oil Company erstrebt bekanntlich das Welt-Erdöl-Monopol und hat deshalb erst auch mit der Sowjetregierung in Rio-kau einen Pachtvertrag auf Ausbeutung der reichen sibirischen Quellen abgeschlossen.
Eine vielsagende Anzeige. In einem Ncnyorker Blatt ist folgende Anzeige zu lesen: „Ich habe die Ehre, allen Freunden und Bekannten mitzuteilen, daß meine liebe Frau mir gestern durch den Tod entrissen wurde, gerade, als sie einem Sohn das Leben schenkte, für den ich eine gute Amme suche, so lange, bis ich wieder eine hübsche, junge Lebcnsgefährdin gefunden habe, die 20 000 Dollar besitzt und-mir helfen will, mein bestempfohlenes Wäschegeschäft zu führen, das ich jetzt in einem Ausverkauf zu allernicdrigsten Preisen auflöse, bevor iclO in das neue Geschäftshaus übcrsicdle, das ich mir in der 12, Ar-ennc Nr. 174 habe bauen lassen, wo noch einige prächtige Geschästs- ränme zu vermieten sind."
Bücher,' die bessern. Das sächsische Justizministerium hatte in, Herbst 1919 Sachkenner und Menschenfreunde gebeten, eine Auswahl von 30 Büchern vorznschlagen, die zur Anschauung für Gefangencnanstalten und G.'richtsgefängnisse besonders geeignet erscheinen, und den fünf besten Vorschlägen Preise von je 100 Mark zugcsichcrt. Es sind 38 Vorschläge eingegangcn, durch die nicht weniger als 834 verschiedene Werke 'empfohlen wurden. Preisgekrönt wurden fünf Vorschläge. Fünfzehnmnl wurde empfohlen: Th. Larlyle, Arbeiten und nicht verzweifeln! und M. Eyth, Hinter Pflug und. Schraubstock, oierzehnmal W. Rcrabe, Der Hungcrpaftor, zivülfmal H. Popert, Helmut Harrmga, elfmal 5). 'Seidel, Lebcrecht Hühnchen,- zehnmal G. Freytag, Soll und Haben, neunmal Kügel- gcn,- Iugenderinnerungen eines alten Mannes, achtmal M. Lbner-Eschenbach, Das Gemeindckind und I. Gotthelf, IN, der Knecht,- siebenmal CH. Bychosf, Amalie Dietrich und G.' Keller,- Der grüne Heinrich und E. Zahn, Das zweite Leben, sechsmal C. Iensch, Grundbegriffe und Grundsätze der Volkswirtschaft,- H. Kleist, Michael K'ohlhaas, O. Ludwig, Zwischen Fimmel und Erde, F. Reuter, Ut inine Stromtid, W. v. wiemens,- Lebenserinnerungen, Snülcs, Pflicht pnd Seibst- Zahn,- Helden des Alltags.