ältere Tiere stark abmagern und bald verenden. Das Verlassen der Nester von den Bruthennen ist häufig aus die' Plage durch die Gemeine Vogelmilbe zurück- znsühren. Das Vertilgungsverfahren und die Vorbeu­gung gegen diese Milbe sind einfach und sollen von jedem Geflügelhalter' ständig angewendet werden. Stall und Stallgeräte sind recht oft, mindestens alle 23 Mo­nate, zu reinigen und.zu desinfizieren. Die Wände und Decke des Stalles sind gründlich mit Kalkmilch, der etwas Lysol, Kreolin, Karbolineum oder ein anderes Desinfektionsmittel beizumischen ist, wiederholt zu über­streichen und insbesondere die Verstecke, wie Ritzen, Fu­gen, Spalten der Holzteile, dick mit Kalkmilch anzu­füllen. Die Sitzstangen und Legenetzer müssen aus dem Stall herausgenommen, mit hußer Sodalauge abgewa­schen und ebenfalls mit Kalkmilch überstrichen werden. Bei Anwendung dieser Vorbeugung?- und Vertilgung?- mittel ist iuit aller Bestimmtheit auf Befreiung des Geflügels nicht nur von der gemeinen Vogelmilbe, son­dern auch von den übrigen Plaggeistern (Läusen, Flö­hen, Federlingen usw.) zu rechnen und die geringe Mühe, die die Anwendung der einfachen Abwehrmittel verur­sacht, wird belohnt durch fleißigeres Legen und zuver­lässigeres Brüten der Hühner.

" Im neuen Eissnbahntaris wiro die Beför­derung von Tieren, mit Ausnahme von leben­dem Geflügel, nur noch nach Stücksätzen und zwar mindestens für eine bestimmte Stückzahl von Tieren be­rechnet, die in den einzelnen Klassen verschieden ist.- Von der Berechnung der Mindestsracht wird abgesehen bei Tiersenduugen, die in Viehsammelwagen, Stückgut-- kurs-ober Gc'iickwagen befördert werden. Die Tier-- frachten werden im übrigen wesentlich erhöht. Für Zucht­tiere fällt die Ermäßigung von 30 v. H. weg, dafür werden künftig Zuchttiere bei Ausstellungen,,Körungen^ Tierschauen oder Besichtigungen auf dem Mcuvc^ frachtfrei befördert.

Ter Zündhvl Preis wird vom 1. Dezember für- inländische und ausländische Ware auf 25 Psg. die Schachtel (60 Stück) oder 2.50 Mark das Paket herab­gesetzt. Westentaschenbücher (30 Stuck) kosten 20 Psg, das Paket 2 Mark.

Die deutschen Sparkassen. Die Monate Juli und August haben ein Abflauen in dem Geldzuflüß den Sparkassen gebracht. Ter September führte da­gegen den Sparkassen wieder gewaltige neue Mittel zu. Die Einlagen vermehrten sich um 700 Millionen g'gen 200 und 400 im September der beiden Vorjahre und gegen 400 im Monat August. Trotz der ungünstigen Ergebnisse in den ersten 3 Monaten haben sich die Spar­einlagen seit Jahresbeginn nm 5,6 Milliarden ver­mehrt, also um 1/2 Milliarden stärker als in der glei­chen Zeit der beiden Vorjahre. Sonst war der Sep­tember immer der ungünstigste Monat im Jahr. Man gewinnt den Eindruck, als ob wir für diesen Winter mit keiner Belebung in Handel und Gewerbe mehr zu rech­nen haben werden. Das bedenket andauernde Geldflüs­sigkeit und weiteren Zufluß von Kapitalien zu den Barkassen.

Der-Steuerabzug. Zur Bistillguug von Zwei­feln ist den Finanzämtern und Steuerkommissären mit­geteilt worden: 1. Wenn eine Ehefrau selbst Arbeitneh­merin ist, der Steuerabzug also an ihrem Lohn oder Gehalt gemacht wird, so sind stets die in Par. 1 Abs. 1 (nicht Äbs. 2 ) der Bestimmungen vom 28. Juli 1920 be- zeichneten Beträge vom Abzug freizulassen, obwohl bei der endgültigen Veranlagung nur 500 Mark vom Ein­kommen der Ehefrau steuerfrei bleiben. 2. Ist die Ehe­frau selbst Arbeitnehmerin und wird bei ihr der 1 Steuerabzug in der oben beschriebenen Weise gemacht/ so darf daneben nicht auch noch beim Ehemann ein Teil ves Lohnes oder Gehalts nach Par. 1 Abs. 2 der oben erwähnten Bestimmungen wegen der Ehefrau vom Steuer­abzug freigelassen werden. 3. Auch für die minderjährigen Kinder, die Koch zum Haushalt der Eltern gehören, bei denen deshalb der steuerfreie Einkommensteil nur 500 Mk. beträgt, ist gleichwohl der vom Steuerabzug freiznlassende Petrag nach Par. 1 Abs. 1 (nicht Absatz 2 ) der mehrfach erwähnten Bestimmungen zu berechnen, wenn sie. selbst Arbeitnehmer sind, der Lohn- oder Gehaltsabzug also an ihrem eigenen Lohn oder Gehalt gemacht wird. ... . ... _

Warum die Kohle so teuer ist. Bei einer mittleren Zeche betrugen die Rechnungen für Gruben­holz im Mai 1920 764000 Mk. gegen 29 400 Mk. im Mai 1914, die Materialkosten 702 000 (320 000) Mk., die Steuern 120000 (26 000) Mk., der Turchschnitts- lohn her Gesamtbelegschaft 45,84 (5,17) Mk. Dagegen ist die monatliche Durchschnittsleistung von 60400 aus 47 200 und die Leistung pro Mann, und Schicht von 1,009 aus 0,705 Tonnen gesunken. Daß bei gesunkener Leistung und gestiegenen Unkosten eine in früheren Zei­ten als ungeheuer empfundene Erhöhung der Kohlen- preise unvermeidlich war, liegt auf der Hand.

Zweifelhafte Geldinstitute. Wie der Zentral­verband des Deutschen Bank- und Baukiergewerbes Mit­teilt, gehen in den letzten Monaten bei seiner Ber­liner Geschäftsstelle' in vermehrtem Umfang Nachrichten über die Errichtung bedenklicher Geldinstitute ein. Eine dieser Unternehmungen, die Anhaltische Spar- und Dar­lehensgesellschaft m. b. H. des Herrn August Nettig hat es verstanden, mit Hilfe eines von dem Neda.kteur des dortigen sozialdemokratischen Blattes, einem Herrn May, verfaßten, mit antikapitalistischen Schlagwörtern geschickt durchsetzten Zirkulars in Arbeiterkreisen für sich Reklame zu machen. Oefsentliche Nennung verdient auch laut Frankfurter Zeitung" die Allgemeine Beleih- und Pri­vatdarlehensanstalt. Kommandit-Gesellschaft in Lahr (Ba­den), die ihren Sitz neuerdings nach Tarmstadt verlegt haben soll. Tie Gesellschaft rühmt sich, daß wer ihr Spargelder zu einem Satz von 1 V«2 Prozent über dem Satz der Sparkassen zu verzinsen gäbe, keine Ge­fahr laufe, sein Geld durch einen Staatsbankcrott zu ver­lieren. Er wird es wohl fclion früher *os werden.

' Die größte Er .t». Nach den Schätzungen de^ Landirärtschasts- mnts werden die Bereinigten Staat/» Heuer an Mais, Reis,' Kartoffeln und Tabak die größte Ernte in der Geschichte des Landes haben. Auch Kanadas Ernte üdertrisft alle bisherigen.

Fußball. Das letzte Verbandswettspiel der Vorrunde ; gehört nun auch der Vergangenheit an. Man sagt:Ein ! guter Schluß ziert alles", doch ändert sich oft die Lage, f Man hat diesenGegner wohl ein wenig unterschätzt, doch hatte Wildbad eine solche Niederlage nicht verdient. Um 3 Uhr stellten sich die beiden 1. Mannschaften dem Schiedsrichter. Nach einem schönen, fairen Spiel, wozu ' wohl auch der Unparteiische, welcher das Spiel mit fester -Hand leitete, beigetragen hat, konnte Bauschlott mit 4:1 i (2:1) 2 wertvolle Punkte mit nach Hause nehmen. Bau -4 i schlott ging mit unbeugsamen Siegesrvillen ins Spiel und i führte ein schönes Zusammenspiel der Trios vor. Mit i kurzem flachen Paßspiel überspielten sie den Gegner und ^ steht das Spiel besonders nach Halbzeit im Zeichen der l Ueberlegenheit Bauschlotts. Dieser Verein wird wohl in f dieser Spielsaison noch mancher Mannschaft eine Nuß zu ! knacken geben, während Wildbad mit seiner immer wech- , selnden Sturm- und Halfreihe sich nicht recht oder nur f selten zusammenfindet, wozu auch noch das eigennützige i Spiel im Sturm hinzukommt und zu einem aufgeregten ' und zerfahrenen Spiel beiträgt. Unsere 2 . Mannschaft (gewann gegen die-2. Bauschlotts sicher mit 3:1 (0:1). f Nach Halbzeit fanden sich die Schwarz-roten gut zusammen und erzielen noch 3 Treffer. In der Linde war bis ! zur Abfahrt gemütliches Beisammensein und hat Bauschlott wohl den besten Eindruck hinterlassen. 0. 8 .

Letzte Nachrichten.

Die Dieselmotoren.

Berlin, 14. Nov. Der Pariser Botschaftcrrat hat . der deutschen Friedensabordnung mitgeteilt, daß auf die j Beschlagnahme und Zerstörung der Dieselmotoren ver- f zichtet werde. Die Motore sollenbis auf weiteres"

' Deutschland belassen werden, die Reichsregierung habe ! aber bis 31. März ein vollständiges Verzeichnis aller i Motoren, die industriell verwendet oder nicht eingestellt i wurden, der Überwachung, kommisfim zu üb.rgcüen und ihr-die fernere Kontrolle in jeder Weise zu erleichtern.

' lieber- die industriell nicht verwendeten Dieselmotoren i behält sich der Botschafterrat weitere Verfügungen vor.

! Verschleuderung von Reichsgut.

i Berlin, 14. Nov. Aba. Keinath hat im Reichstag ' eine Anfrage eingebracht Aber den Verkauf von 25000 l Maschinen der Reichsfabriken, darunter 16 000 Dreh­bänke, an eine Händlergesellschaft znm Preis von 2 Ml. das Kilo, während der Ausfuhrpreis für Alteisen 8 ^ bis 9 Marl ist. Auf diesen Kauf sei eine Anzahlung von 80 Millionen ans etwa 280 Millionen gemacht i worden. Der Mteisenwert wäre demnach über 2 Mil- i liarden. Das Material soll anscheinend ins Ausland ver- § schoben werden.

London, 14. Nov. Die Türken haben aus der ganzen Westfront in Kkeinasien den Angriff aus­genommen. Tie Griechen .mußten verschiedene Plätze räumen. (Die griechischen Siegesmeldungen sind also Schwindel gewesen.) . -

Bekanntmachung,

betreffend die

Anmeldung von Veränderungen, welche eine Be­richtigung des Grundgebäudes oder Gewerbe- katasters bedingen.

Auf Grund des Art. 4 des Gesetzes vom 20. Dezbr- 1899, betr. die Anlegung und ^Fortführung der Steuer­bücher (Reg.-Bk. S. 1219) und Art. 60 de» Gesetzes vom 8 . August 1903, betreffend die Besteuerungsrechte der Ge­meinden und Amtskörperschaften (Reg.-Bl. S. 397), sowie ß 7 der Anweisungen de» Steuerkollegiams Abt. für direkte Steuern vom 23. September 1904 zum Vollz. drs Gesetzes, betr. Abänderungen des Gesetzes vom 28. April 1873 über die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer vom t. August 1903, (Amtsblatt des Steuerkollegiums S. 227) werden diejenigen Grundeigentümer (und Sefällberechtigten), so­wie Gebäudebesitzer, bei deren Grundstücken und Gefällen oder Gebäuden während des laufenden Kalenderjahres eine Veränderung stattgefunden hat, welche eine Aenderung des Sieueckatastecs zur Folge hat, aufgefsrdert, hievon bis 31. Dezember ds. Js., spätestens aber bis zum 15. Januar kommenden Jahres bei dem Ortsvorsteher Anzeige zu machen.

Ebenso sind von den Gewerbetreibenden etwaig» in ihrem Betrieb eingetreten» (nachhaltige) Veränderungen bis spätestens 31. Dezember d». Ir. bei dem Ortsvorsteher " anzuzeigen.

Näheres ist aus dem Anschlag am Rathaus ersichtlich.

Wildbad, den 13. November 1920.

Stadtschultheißenamt.

KSSZIVVII'K.

Da die Kohlenzufuhr wegen kleinem Wasserstand des Rheins stockt, ist äußerste Sparsamkeit im Gasverbrauch geboten, andernfalls müßten wieder Gassparstunden einge­führt werden. Es wird wiederholt daraus aufmerksam ge­macht, daß der monatliche Gasverbrauch blos 80 tzö des Gasverbrauchs wie im gleichen Monat des Jahres 1916 betragen darf, ebenso der Höchstgasverbrauch nicht .mehr als 80 ebw im Monat.

Güthler.

KMM'U. KLIMLiM-

Ke!m-VM!ii'

Wildbad.

Weitere Bestellungen auf Welschkorn nimmt noch bis morgen abend entgegen Vorstand Joh. Geigle und Kassier ^ Wilhelm Kull.

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Wiidbad.

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Am Donnerstag, den 18. November 1920, vormit­tags 10 Uhr kommen in der Villa Schill in Wildbad, Olgastraße, folgende Gegenständ« zur Versteigerung:

1 vollst. Eßzimmer (mit Büffet, Stühle, Lederpolsterung, eichen, sehr gut erhalten, ein vollst. Schlafzimmer (2 Betten, Spiegelschrank),

1 vollst. Schlafzimmer (1 Bett), 4 Bettstellen mit Rost, Matratze u. Keil, 2 vollst. Betten,

2 Ehaiselonque, 1 Sofa, 1 Spiegelschrank, 1 Sofa mit 2 Fauteuil, eine Anzahl Tische, Stühle, Nachtkästchen, Waschgarnituren, Bilder, eine Waschmaschine und sonstige Haushaltungs­gegenstände, sowie 4 Bienenvölker und ca. 200 Ltr. Zwetschgenwasser.

Di« Gegenstände können am 17. November zwischen 11 und 12 Uhr besichtigt werden.

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Waket Mk. 5.50 bei Ehr. Schmid u. Sohn,

König-Karlstr. 68 .

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sucht zu kaufen.

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Wildhandlung.

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Dauerbrand (Merkur) zu ver­kaufen.

Guterhaltener

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wird zu kaufen gesucht.

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' Warnung!!

Ihr Unglück ist es, wenn Sie Ihre Zukunft nicht wissen. Warnungen, Liebe, Ehe- leben, Reichtum, Veränder­ungen, wird nach Astrologie (Sterndeutg.) berechnet. Bitte selbstgeschr. Geb.-Dat.u. 1M. zur n. Aufklärung. Dan! von besseren Autoren. Hochgesang Hof 2 B.^

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Obst- unci Lückli'üobtsn-tioncklung

g: Päglioft fpisoftss Oftsi : ^ a : Lsmiliefts Lücllpüefttsri : a " Zpsn. Weins :: Osmüss "