Mere Einbrüche verübt. In einem Haus wurde das ehl samt der Truhe gestohlen.
Waldsee, 9. Nov. (Erpresser.) Abends kamen zwei Männer, einer davon maskiert, in die Wohnung des Landwirts Brauchte und verlangten unter vor- aehaltenem Revolver Geld. Brauchte händigte ihnen 700 Mk. aus. Bald daraus kam nochmals einer der Gauner zurück und begehrte einen Laib Brot, der ihm auch gegeben wurde. Einen 5 Mark-Schein für den Laib zmücklasseud, verschwand dann der Eindringling schleunigst.
Gusseristadt, 10. Nov. (Todesfall.) Im Alter von 69 Jahren starb hier Privatmann Valentin Thie- rer, der sich um seine Heimatgemeinde sehr verdient gemacht hat und deshalb vor mehreren Jahren zum Ehrenbürger ernannt wurde.
Karlsruhe, 10. Nov. Ein vor wenigen Tagen von hier mit 90 000 Mark entflohener Banklehrling ist in München in der Wohnung seiner Geliebten verhaftet worden. Bon dem gestohlenen Geldbetrag fanden sich nur noch 5000 Marl vor. Den größten Teil des gestohlenen Geldes hatte der Dieb für Kleider, Wäsche unv. Mlsgegeben.
Baden.
Karlsruhe, 10. Nov. Als Freund des Bad. Landes- vercins für Innere Mission und der Familie der Oberin, Frl. Luise Hecht, hat Altmeister Tr. Hans Tho m a gestattet, daß. das vom Bad. Laudesvereiu für Innere Mission in der Hans-Thomastraße 15 für alleinstehende ältere Damen, besonders ans dem jetzt schwergeprüften Mittelstand, neu eingerichtete und seit l. Oktober bezogene Haus nach ihm „Hans Lhoma-Heim" benannt werde.
Pforzheim, 10. Nov. Seit letzten Freitag wird die 13jährige Zilla Reich vermißt. Es ist noch nicht fest- gestellt, ob das Mädchen entführt wurde, oder sich freiwillig entfernt hatte.
Heidelberg, 10. Nov. Wie mir mitgeteilt haben, beträgt bisL jetzt die Zahl der Studierenden an der hiesigen Universität im Wintersemester 2750. Vor 100 Jahren, im Wintersemester 1820/21 waren 465 Studierende hier immatrikuliert, darunter 140 Badener und 325 Nichtbadencr.
Heidelberg, 10. Növ. Bei einer Witwe in der Gaisbergat erschienen zwei etwa 35jährige Männer, die sich als Kriminalbeamte ausgaben und der Witwe Geld und Schmucksachen im Wert von 70 000 Mt. aü- schwindelten.
Mannheim, 10. Nov. Eine allgemeine Buchdruck er v er s am mlu n g der Orte Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen, Speyer, Landau, Neustadt, Frankental und Worms nahm hier gestern vormittag im Gcwerkschaftshaus Stellung zu dem Ergebnis der Verhandlungen zwecks E.Höhung der Teuerungszulagen. Tie Versammlung war enttäuscht über das Ergebnis und bringt dies in einer einstimmig angenommenen Rcs.ln- tion zum Ausdruck, da sich die Buchdrucker trotz der neuen Teuerungszulagen von 10, 15 und 20 Mark noch um wöchentlich 50—70 Mark schlechter stel.en als ungelernte, nicht qualifizierte jugendliche Arbeiter. Gehilfenvertreter und Zentralvorstand werden anfgeso.dert, sofort neue Verhandlungen einznleiten.
Weintzsim, 10. Nov. Aus Leutershausen berichtet das '„Heidelb. Tagbl." daß man in einem Fasse 54 000 Mart in Gold und Silber fand, das mit einem andern zusammen von einem Bauern zur Ausbesserung einem hiesigen Küfer übergeben worden war.
Hasselbach (bei Neckarbischofsheim), . 10. Nov. Ein hiesiger Landwirt, der schon längere Zeit im Verdacht des Getreideschmuggets stand, wurde ertappt, als er 14 Zentner Weizen verschieben wollte. Für den Zentner verlangte er 300 Mark. Der Landwirt wurde verhaftet und das Getreide beschlagnahmt.
Kehl, 10. Nov. Beim Kiesfahren kam ein Wagen dev Uferböschung zu nahe und rutschte ab. Pferd und Fuhrmann, der 19 jährige Landwirt Friedrich Schüt- terle von Kehl, fanden den Tod im Rhein.
Birkenau, 10. Nov. Tie Eheleute Peter Schäfer kV und Anna Elisabeth geb. Scheuermann konnten das -Fest der Tiamantenhochzei t feiern. Tie Eheleute find 84 und 83 Jahre akt und noch sehr rüstig.
Gernsbach, 10. Nov. Auf dem hiesigen Bahnhof fuhr am Samstag früh ein einiaufender Güterzug dem gerade zur Ausfahrt bereiten Personenzug in die Seite. Hierdurch wurde der letzte Personenwagen erhebttch beschädigt. Die Insassen erlitten glücklicherweise keinen kchad'en.
Singen, 10. Nov. Eine vom Traiwporlarbeiter- berbano geforderte Lohnerhöhung von 20 Prozent ivurde durch die Arbeitgeber abgelehnt, worauf der an- gerufene Schlichtungsausschuß eine lOprozentige Lohnerhöhung ab 1. November festsetzte. Die Arbeiterschaft hat die Annahme dieses Schiedsspruches abgelehnt und ist in den Streik getreten.
Stockach, 10. Nov. In Wichs bei Steißlingen wurde eine große Scheune des dortigen Pachthofes durch Feuer völlig zerstört. Verbrannt sind 16O0O Getreidegarben, Flachs, Hanf, Oelsrüchie. Auch wertvolle landwirtschaftliche Maschinen sind zerstört worden. Man Drrmutet Brandstiftung.
Mutmaßliches Wetter.
Der Hochdruck läßt weiter nach. Am Freitag und kainstag ist zunehmende Trübung mit etwas Nieöer- shlag zu erwarten.
Lokales.
— Die Heimstätteuscheine. Gegen den Vo .sch eg, den Heimstüttenbau zu fördern durch Ausgabe eines neuen Papiergelds, der Heimstätten-Tarlehenskassenschei- ne, die gewissermaßen kleine Hypothekenpapiere aus die
Gebäude Mr Heimstätten darstelken würkken, find van der Reichsregierung gewichtige Bedenken erhoben worden. — Freie Milch? Aus Berlin wird gemeldet, die ' Negierung erwäge die Aufhebung der Zwangsbewirtschaftung der Milch vom l. April 1921 an. An der Zwangswirtschaft hat niemand mehr eine Freude und wenn die
1 Milch frei wird, so wird sie, wie es bei den übrigen - Lebensmitteln auch ging, zunächst etwas teurer werden,
, ohne entfernt den Preis zu erreichen, den man im Wege s des ehrsamen Hamsterns. bezahlen muß. Immerhin wird ) wieder Milch erhältlich sein und mau wird auS dem ge- " radezu trostlosen Zustand heraus kommen, daß Hunderttausende, die in dem unglücklichen Obrigkeits-Sperre
2 alter zwischen 6 und 70 Jahren und nicht gerade schwcr- f krank sind, das ganze Jahr hindurch keinen Tropfen
Milch sehen.
— Neben Schmutz- und Schwindelaltzeigen schrei- s ben die Mitteilungen des Vereins Württ. Zeitungs- i Verleger, daß leider das bisherige Vorgehen des Ver- . eins gegen dieses Uebel noch nicht zu seiner völligen Ausrottung in den württembergischen Blättern geführt , habe. „Wir müssen uns alle bewußt sein," heißt es dann weiter, „daß ein ganz ungeheurer Schaden durch Veröffentlichung dieser Anzeigen angerichtet wird, wenn viele Menschen in ihrer augenblicklichen Notlage, durch solche Anzeigen angeregt, zu diesen verwerflichen Mitteln greifen. Unsere Mitglieder können in der Ablehnung . derartiger schwindelhafter Anzeigen, namentlich den Anzeigenbüros gegenüber, sich stets ans den Verein stützen, der solche Anzeigen grundsätzlich verwerfen muß. Wir betonen nochmals: es ist Pflicht eines jeden .Verlegers, ohne Rücksicht auf Pie finanzielle Frage, diese Anzeigen aus seiner Zeitung fernzuhalten, im Zweifels- falle sich bei maßgebender ärztlicher Stelle oder bei der Geschäftsstelle zu erkundigen.
— Die Christlichen Gewerkschaften haben sich im Jahr 1919/20 an Mitgliederzahl fast verdoppelt; diese Zahl ist von 538 559 auf 1000 770 gestiegen. Die ? größten Verbände sind die der Metallarbeiter mit 210 OOS i und der'Bergarbeiter mit 152 216 Mitgliedern. Die z Zahl der weiblichen Mitglieder hat sich von 62104 auf 160 024 erhöht. Tie Gesamteinnahmen wuchsen von 8,7 auf über 25,6 Millionen Mark, das Verbandsvermögen von 12 auf über 20 Millionen Mark. Von den 18 Millionen Gesamtausgaben entfallen in diesem Jahr nur 1,6 Millionen Mark aus Streikunterstützung. Der Gesämtverband zählt 26 Verbänv mit 9918 Ortsgruppen.
— Tie Technische Nothilfe um saßt derzeit im Reich 120000 Personen, darunter 5500 Frauen. Das Reich wendet für sie 15 Millionen Mark an dauernden und ^ 25 Millionen Mark an einmaligen Ausgaben (Ausrü- f stungSgegenständen usw.) auf. Tie Nothilie besteht be- i kauutlich vorwiegend aus technisch vorarbiidcten Person m, f die bei Gefährdung lebenswichtiger Betriebe durch Stö- j rungen aller Art helsend freiwillig einsyringen und S die Betriebe in Gang halten. Das Reich ist zu diesem Zweck in 20 Bezirke eingekeilt, die der Hauptstelle in f Berlin untergeordnet sind.
— Dis Lage des Arbeitsmarkts weist iw Baden j wiederum einen kleinen Schritt zur Besserung auf. Tie ! Zahl der unterstützten Arbeitslosen konnte um rund f 160 vermindert werden und umfaßt noch 3075 Männer s und 208 Frauen. Aus diesen Zahlen darf jedoch nicht aus den wirklichen Stand der Arbeitslosigkeit geschlossen werden, da eine große Anzahl von Arbeitslosen die Fürsorge nicht in Anspruch nimmt oder nicht erhalten kann. ""Durch Beendigung der Hackfruchteriite sind viele weibliche Arbeitskräfte für oifeue Dienststellen frei geworden; der Bedarf kann jedoch immer noch lauge ' nicht gedockt werden. Günstig entwickeln sich die Holzindustrie, die Zigarrenindustrie und Das Bctteiduugs- , gewerbe, während das Nahruugsmittelgewerbe und das j Vervielsülttguugsgewerbe noch sehr darniederliegen. Tie j bisherige Tätigkeit in der Metall- und Maschiueuiudustrie H hat besonders in Oberbaden nachgelassen; di: Uhren- z sowie die Textilindustrie sind dagegen noch gut be- < schästigt.
? — Die LehrfteRennot. Von zuständiger Seite wird
s mitgetcilt: Zu der schweren Sorge der Gegenwart gehört S auch die Unterbringung der ins Berufsleben hinaustre- z lenden Knaben und Mädchen in einer Lehre. In der heutigen Berufsnot ist diese Unterbringung außerordentlich schwer, so daß die Gefahr besteht, es werde im kommenden Frühjahr für vielp Schulentlassene keine Lehrstelle gefunden werden. Man darf annehmen, daß alle Kreise des Handwerks, der Industrie und des Handels in ihrem Teil auch unter Opfern und Schwierigkeiten sich bereit finden, soweit es ihnen möglich ist, Lehrlinge aufzunehmen und sie werden im Interesse der dringend notwendigen geregelten Lehrstellenvermittluna gebeten, alle freien Lehrstellen bei den Berussberatungs- stellen oder Arbeitsämtern anzumelden und nur durch f deren Vermittlung die Lehrstellen Zu besetzen. Auch die s weitere Oefsentlichkeit wird auf diese schwierige Lage j unserer Heranwachsenden Jugend hingewiesen im Vxr- l trauen darauf, daß überall, wo es möglich ist, die Ge- s legenheit wahrgcnommen wird, der Jugend zur Be- j rnmbilduug und Arbeit zu verhelfen.
— Deutschlands Zuckcrverbranch ha! im Bctriebs- i jahr 1919/20 rund 18,84 Millionen Ztr. betragen, i gegen 29,10 und 32,10 Millionen Ztr. in den beiden ! vorangegangenen Jahren. Tie deutschen Zuckerraffinerien ! erzeugten rund 9,68 Millionen Zentner gegen 15,77 und 17,75 Millionen Ztr.
! — Auswanderung. Aus dem oberen Filstal sind
! kürzlich unter Fürsorge der Christlichen Gewerkschaften j 12 Gipser nach Holland gewandert. Im Haag haben sie Arbeit, gute Unterkunft und gute Bezahlung gefunden. Für ^ Wohnung und Beköstigung haben sie etwa ein Drittel des ^ Lohns anzulegen, können ihn aber durch Akkord und > Ueberstunden steigern. In nächster Zeit soll ein wei- t terer Trupp von Bauarbeitern die Reise mich Holland ' an treten.
^DerMschres.
Schillerfeier in Wien. Aus Anlaß des Geburtstags Schülers fand in Wien ein großer Fackelzug der Studenten uird anderer völkischer Vereinigungen zum Schillerdenbmal statt,; w« Reden gehalten und Kränze niedergelegt wurden. Der Obmann der Großdcutschen,- Kandl, gab der Hoffnung Ausdruck, daß bis zur nächsten Schillerfeier der Anschluß an Deutschland vollzogen sein werde.
Auch ein Denkmal. Auf dem Kimchof von Louyres, SS Kilometer nordöstlich von St. Denys (bei Paris), haben die Frairzosm ein Denkmal errichtet, da dies der Punkt fft, w« die Deutschen am weitesten vormarschiert sind.
Das Ruhmesstandbild eingefallen. Mit den Vorbereitungen zum 50jährigen Republikjubiläum und zur Siegesfeier habe« die Franzosen ein merkwürdiges Mißgeschick. Nachdem erst in Elermont-Fcrrand bei Besichtigung der „Siegesfahnen",: dir im Feldzug gar nicht verwendet wurden,- der Rathaussaal etn- gestiirzt ist und vielleicht 50 Menschen das Leven verlieren, stürzte ain Dienstag der Gipsabguß eines großen Ruhmes- stanobilds von dem Künstler Mcrcie, das auf dem Pariser Nathausplatz für die Feier aufgesteü: maein und ging in Trümmer. G
Eine Straßenbahn im Konkurs. t . H.> au S.tt.chttmer Straßenbahn, deren Hauptaktionäre die Stadt Hanau und die Orte Groß- und Kleinsteinheim sind, hat den Konkurs angemeldet. Der Fehlbetrag beläuft sich bis i. Oktober schon auf 630000 Mark. Die Stadt Hanau ha! schon einmal 6 t! 000 Mark zuschießen müssen.
Ei» Katzenhändler in der Markthalle. An: d.r Kölner Markthalle tönte erschütternde „Miez, Miez"-Rufe, die au» einem Verkaufsstand kamen, wo ein Mann einen schwunghaften Handel mit Katzen eröffnet hatte. Er wurde später mit seinen noch drei übriggebliebenen Miezen vom Verkauf durch die Polizei ausgeschlossen. Wahrscheinlich war man mißtrauisch gegen die Herkunft der armen Katzen. Der Vr'.-klns.-r sah unter den — LebensmittclhändlernI
Brand. Das Eisen-Rohwaizmcrk in K r o m p a ch bei Kascha« (Böhmen) ist durch Feuer vollständig zerstört morden. D« Schaden beträgt 60 Millionen Krone,,. Die Arbeiterschaft soft in anderen Werken untergcbracht werden.
Das Räuberunwesen in Deutschland. Der Konsumverein Vor- wohle bei Hoizmindhir (Braunschweig) zahlte am Dienstag abend einen größeren Betrag bei der Post ein. Kaum hatte der Kassenbote das Geld am Schalter abgeliefert, als 7 maskierte und bewaffnete Räuber in das Postamt cindrangen und die Kaffe mit 17 MO Mark raubten. Zuvor hatten sie sämtliche T«- lsphondrühte durchschnitten.
Das Stockholmer Blutbad jährt sich am 8. November zum 4M. Mal. Christian II.,' seit 1513 dänischer König, war entschlossen,- Schweden der dänffchen Herrschaft zu unterwerfen/ um,- wenn möglich, die drei skandinavischen Reiche wieder in einer einzigen Hand zu vereinigen. Der schwedische Reicks- verwescr, der jüngere Stcn Sture,- wußte aber lange Fahre des Landes Freiheit mit Erfolg gegen die dänische Eroberungssucht zu schützen, bis er am 19. Januar 1520 in einem Geseäst
bei Bogesund eine Niederlage erlitt und gleichzeitig eine schwer«
' Wunde empfing, an der er am 3. Februar starb. Schweden hatte damit 'seinen einzigen Beschützer verloren, niemand wollte Stures Erbschaft übernehmen, und man entschloß sich, König , Christian als schwedischen Herrscher anzuerkcnnen. Man schloß mit Christian einen Vertrag,- worin der neue König sich verpflichtete, an niemand Rache wegen seiner früheren Haltung zu üben und gemäß den schwedischen Gesetzen und der Eal- marischen Union von 1397 zu regieren. Christian sagte die« durch feierlichen Eidschwur zu und wurde am 4. November 1520 in Stockholm zum schwedischen König gekrönt. Im innersten Herzen aber sann Christian darauf,- jeden künftigen schwedischen. Widerstand mit einem Schlag zu brechen und das Land vöÜig wehrlos zu machen. Der Umstand, daß der Papst 1517 den Bann über Schweden verhängt hatte,- diente ihm als Vorwand, seinem Racbebedürfnis freien Lauf zu lassen. Am Morgen des 8. Novembers wurden alle Tore der Stadt Stockholm geschlossen. In Massen wurden die Führer der schwedischen Intelligenz, der Geistlichkeit und des Adels verhaftet und ihnen alsbald kurzer Prozeß gemacht. 94 edle Schweden fielen unter dem Beil des Henkers, viele andere wurden gehenkt oder mußten eines mar- teroollen Todes sterben. In den beiden nächsten Tagen dauert« das Morden in Stockholm fort und wurde nach der Rückkehr Christians nach Dänemark alsbald auch durch die Provinz getragen. >i
Einer der wenigen schwedischen Edelleute von Bedeutung,' die infolge Abwesenheit von Stockholm dem Morden entgangen, waren, war der 30jährige Gustaf Erichson,' genannt! Wasa,- der schon vordem zwei Jahre als Geisel in'Dänemark gelebt hatte und, um sein Paterland zu schützen, mit Hilfe der dem Dänenkönig feindlich gesinnten Lübecker im Mai 1520 heimlich nach Schweden zuriickgekchrt war. Ihn zu ergreifen und unschädlich zu machen, lag den Dänen ganz besonders am Herzen. Wie ein gehetztes Wild flüchtete Wasa in immer entlegenere und unwirtlichere Teile des Landes in der Richtung auf die norwegische Grenze zu. Unter zahlreichen Abenteuern, in fortwährender Todesgefahr, mehrfach nahe daran, i von treulosen Landsleuten den mächtigen Feinden verraten zu werden, entging er allen Nachstellungen wie durch ein Wunder. Im Dörfchen Isala war er von einem mitleidigen Pfaxrer einem Kronschützen Sven Elfsson anvertraut worden. Kaum war er bei diesem angelangt, als dänische Söldner ins Haus stürmten und nach Gustaf Erichson fragten. Die Geistesgegenwart der Frau Elfsson rettete ihn: während die Dänen im Zimmer waren, schalt sie einen faulen Knecht, der sich am Feuer wärmte, statt zu arbeiten, schlug ihn mit dem Spaten und jagt« ihn an seine Arbeit hinaus — dieser angebliche Knecht aber war der gesuchlc Wasa! Am Erfolg seiner Bemühungen verzwei- felnd, wollte Wasa schließ-ick schon über das Gebirge nach Norwegen flüchien, als die Bauern roa Dalekarlien, aus die Kunde von den dänischen Grcu ln und den Vorgängen in Stockholm,' ein gleiches Schicksal fürchtend, ihm auf Schlittschuhen nacheilten und ihn zu ihrem Hauptmann erkoren. Die anfangs kleine Schar von 290 Mann schwoll nach einem glücklichen Handstreich gegen die Dänen, der diesen im Februar 1521 Falun cniriß, rasch an; bald konnte Wasa über ein 60M Mann starkes feindliches Heer einen Sieg erringen, im Mai erklärte er Christian II. öffentlich den Krieg und bald stand der junge Volksheld vor Stockholm und schritt zur Belagerung der non den Dänen besetzten Stadt, die freilich erst nach zweijähriger Belagerung, am 2>. Juni 1523, kapitulierte. Vierzehn Tag« vorher, am 7. Juni, hatte das befreite Schweden Gustaf Wasa zum König erkoren. In Dänemark selbst waren innere Wirren lmsc.e'orochcn, die schließlich, im Januar '523, zur Absitz" g u-.ch B r!re':bung König Christians '
Mihiiei'lsiirse vertreibt man aus den Stätten durchs Abfegen der Wände, die dann nn: Kalkmilch, der etwas Kreolin zugesetzt werden muß, gründlich, angestrichen werden. Die Sitzstangen sind mit heißem Sodawasser zu reinigen und ebenfalls zu kalken. Wertvoll ist es, wenn man Kalkstaub vorrälig hat, von dem man wöchentlich etwa zweimal eine Schaufel voll durch den Rauin wirst. Will man noch mehr tun, nehme man jedes Huhn einzeln vor und streue ihm Insektenpulver ins Gefieder. Vor allen Dingen darf den Hühnern ein Staubbad nicht fehlen. Dieses kann aus Sand oder Asche bestehen. Tie Tiere baden darin und die Läuse werden dadurch abgetötet.
Wen» Kaninchen an den Firtterbehättern lecken, so ist das in den meisten Fällen ein Zeichen unrichtiger Ernährung. Meistens tritt die Erscheinung auf, wenn kein Trinkwasscr vorhanden ist. Empfehlenswert ist auch die Fütterung von Grünzeug.