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Nationalverband deutscher Gewerkschaften. Berlin, 2. Nov. Unter dem Vorsitz des Reichstagsabgeordneten Geisler trat am 31. Oktober der Nationalverband deutscher Gewerkschaften zur ersten Reichs- tagüng zusammen. Dem Verband gehören 150000 Arbeiter und Angestellte an. Abg. Frhr. v. Lersner sprach über den Frieden von Versailles, der nach dem Wort Clemenceaus die Fortsetzung des Kriegs mit anderen Mitteln sei.
Die Versammlung faßte einstimmig den Beschluß, die Sozialisierung des Kohlenbergbaus abzulehnen, da nicht zu erweisen sei, daß durch sie eine Steigerung der Produktion und eine Herabsetzung der Kohlenpreise erreicht werden könne, vielmehr das Gegenteil zu befürchten sei. .. .
» d::»'Parteileben.''iv
Berlin,^ Nov. Wie die „Germania" mitteilt, gab in den Verhandlungen des Reichsausschusses der Zentrumspartei der Abg. Erzberger die Erklärung ab, daß er bis aus weiteres an den Reichstagsverhandlungen und an den Beratungen der Fraktion sich nicht beteiligen werde. . ,
i Lohnbewegung.
Berlin, 2. Nov. Tie Berliner Gemeindearbeiter beschlossen, ihre Forderung auf Lohnerhöhung im Betrag von 300 Mülionen Mark im Jahr aufrechtzuerhalten. Die Frist läuft am 3. November ab. Tie Straßenbahner verlangen eine Lohnerhöhung von 93 Millionen.
Die Borsig-Werke sind gestern geschlossen worden, weil 300 Facharbeiter die Arbeit niederlegten, ohne die der Betrieb nicht arbeiten kann. Die 300 Arbeiter, Reparaturschlosser, Elektrotechniker und andere, stellten Lohnforderungen, die über den Tarif weit hinausgelten und die von der Werkleitung abgelehnt wurden. Tie Leitung teilt mit, daß schon längere Zeit Streitigkeiten im Werk bestehen, weil der Arbeiterrat aus politischen Gründen die Ablieferung eines elektrischen Ofens, der von Ungarn bestellt und bereits mit einer halben Million bezahlt ist, verhindern will. Der Schlichtungsausschuß hat entschieden, daß dei' Arbeiterrat sein Amt niederzulegen habe. Tie Verhandlungen werden fortgesetzt.
Die „Mord-Geschichte". ^
München, 2. Nov. Durch die Untersuchung ist festgestellt, daß die Behauptung des ehemaligen Reichswehrsoldaten Do bl er, an ihm sei von Mannschaften der Polizeiwehr ein Mordversuch gemacht worden, unwahr ist. Dobler war als entlarvter Spion der feindlichen Ueberwachungskommission von zwei Studenten Schuster und Berchthold verprügelt worden. Der ebenfalls verhaftete angeWche Belgier Fracheur heißt in Wirklichkeit Pracher. Er ist aus München und wird wegen schwerer Schiebungen schon lange gesucht. Er hat für 20 000 Mark Jahreslohn als Spion für die Verbandskommission gearbeitet. ,
? Die Wiederherstellungssrage.
Paris, 2. Nov. Nach amtlicher Mitteilung find die Verhandlungen mit London in der Wiederherstellungsfrage noch nicht abgeschlossen. Wahrscheinlich werde in Bälde eine Zusammenkunft der Sachverständigen des Ausschusses mit den deutschen Vertretern in Brüssel» stattsinden. Nach dem Bericht dieser Sachverständigen werde in Genf eine Konferenz ähnlich der von Spa stattfinden. (Tie Deutschen werden also nur zur Beratung zugelassen.)
> Das französisch-belgische Bündnis. l London, 2. Nov. Im Unterhaus erklärte Lloyd George auf eine Anfrage, der britische' Vertreter im lkölkerbundsrat habe keinen Auftrag erhalten, die Bekanntgabe des französisch-belgischen Abkommens zur Sprache zu bringen. Er würde es begrüßen, wenn das Abkommen der belgischen Kammer vorgelegt würde.
Amerikanische Proüewahlen.
' London, 2. Nov. Nach der „Westminster Gazette" habe Probeabstimmungen in den Vereinigten Staaten «ine große Mehrheit für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Harding ergeben.
Das alte Lied.
-Rcma» von Fr. Lehne.»
SS. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Redlich war sie bemüht, den Worten ihres Vaters nachzuleben, wenn sie auch niemals wieder auf jene Aussprache zurückkam. Nichts wollte sie verlauten lassen — es sollte alles bei ihr und — Gernot begraben bleiben. Ach, er und immer wieder er — das war der Punkt, um den sich ihre Gedanken drehten. Wenn sie ihn doch nur einmal noch gesehen hätte! Er hatte ihrem Leben seinen Inhalt, gegeberk und wieder genommen, und sehnlich wünschte sie zu sterben, von einew Dasein erlöst zu das keinen Wert mehr für sie hatte.
Ihre Widerstandskraft war vollständig gebrochen, und die Schlaflosigkeit nahm so überhand, daß sie ihre Zuflucht zum Morphium nahm. Ihre blühen?? Gestalt verfiel sichtlich, und mit Kopsschütteln betrachtete sie der Arzt, dessen Weisungen sie gänzlich unbeachtet ließ. Vor der Welt schien sie heiter und unbefangen: in den Hütten der Armut war sie als Engel gepriesen: ihr Wohltun war fast ohne Grenzen. Und doch gab ihr das keine rechte Befriedigung; ihr Herz war tot.
Und diese Nächte! Voll heißer Sehnsucht schluchzte sie Gernots Namen. Gar manchmal war es ihr, als fühlte sie noch immer den Druck seiner Lippen, seine leidenschaftlichen Liebkosungen — sie war ja noch so jung, und sie hatte schon mit der Liebe abschließen müssen - der Geliebte lag ja tief unter der Erde, aber er zog sie zu, sich hinab: sie fühlte, lange konnte es so nicht weiter gehen.
Nun war es bald ein Jahr, daß sie sich hatten kennen gelernt, deutlich stand ihr alles vor Augen — ihre erste Begegnung auf der Straße, sein erster Besuch — es war, als ob es erst gestern gewesen wäre — und was lag alles dazwischen!
» Heute war auch solch Wetter, wie an jenem verhängnisvollen Novemberabend. Sturm und Regen kämpften
Nach Neuyorker Meldungen sind ,ur die Wahl (S. Nov.) rund 30 Millionen Stimmberechtigte in die Li- ftep eingetragen. R
Fleischeirrsuhr ans dem Ausland.
Berlin, 2. Nov. Ter Ueberwachnngsuusschuß für Fleischeinfuhr gibt bekannt: Trotz der Freigabe des inländischen Handels mit Fleisch und Schmalz besteht teilweise eine gewisse Zentralisation des Einkaufs noch darin, daß verschiedene Kommunalveröän^ nach wie vor selbst die Einkäufe aus dem Ausland vornehmen. Die Kommunalverbände müssen bei derar.igen Einkäufen im Ausland daran denken, daß sie in dem freien Handel, dem gleichfals Einfuhr-Genelmsigüngen erteilt werden,- einen scharfen Konkurrenten haben und daß sie leicht auf ihrer Ware sitzen bleiben, falls es dem freien Handel gelingt, die Ware unter Ausnutzung alter Handelsbeziehungen zu günstigeren Bedingungen aus dem Ausland einznführen. ' Zum mindesten müssen aber die Kommunen dafür Sorge tragen, daß sie nicht in die Hände von Kcttenhändlern oder Lebensmittesicksiebern fallen, die die Lebensmittel zu Lasten der Verbraucher in unverantwortlicher Weise verteuern. — Der Ueber- wachungsausschnß bemüht sich,' diese Schmarotzer auszuschalten. Wünschenswert wäre es, wenn diese Bemühungen von den Kommunen und industriellen Werken, die den Einkauf ausländischer Lebensnuttc! weiterhin.selbst betreiben wollen, unterstützen würden, wenn sie sich über die Firma, die ihnen Angebote macht, zunächst genau bei der zuständigen Handelskammer erkundigen und nur den berechtigten Handel mit ihren Aufträgen betrauen.
Polornsierrmg der Ostprovmzen. i Berlin, 2. Nov. Wie verlautet, ist in Bromberg l neuerdings eine ganze Anzahl hervorragender Persörr- j lichieiten verhaftet worden. Tie Deutsche Volksbank und , der.Deutsch-Polnische Pressedienst sind geschlossen. ^s/MZlrspitzung der Lage in Ungarn?
Zürich, 2. Nov. Tie „Presseinformation" meldet aus Budapest, die Lage in Ungarn hat sich zügespitzt. Ter Rücktritt des Landesverwesers Horthy gelte als bevorstehend. Man befürchte eine Umwälzung und einen Staatsstreich der Demokraten und Fortschrittler, die sich der Negierung zu bemächtigen trachten. '
Die irische Frage,
London, 2. Nov. Zur Beratung der Einführung einer irischen Verwaltung in Irland ist ein Ausschuß eingesetzt worden.
Tic Sirrrrfeiner wollen de» Tod des Bürgermeisters von Cork rächen.
Basel, 2. Nov. Tie „Daily Mail" meldet aus Dublin: In Cork hat sich eine Gruppe von Sinn- Feincrn gebildet, die entschlossen sein^sollen, den Tod . des Bürgermeisters von Cork zu rächen. Ta man Anschläge gegen das Leben Lloyd Georges und anderer englischer Minister befürchtet, ist deren persönlicher Schutz verstärkt worden.
Streik in Spanien.
Madrid, 2. Nov. Ter Streik der Metallarbeiter in Barcelona hat an Ausdehnung zugenommen. Von Ausständigen wurde ein Bäckermeister ermordet. Tie Hafenarbeiter in Cartagena und Murcia haben die Arbeit niedergelegt. In Santander sind «die Buchdrucker und Bergarbeiter in den Ausstand getreten.
Schwere Kämpfe der Spanier in Marokko.
' Madrid, 2. Nov. Nach einer Zeitunasmeldung soll die Arrüee des Generals Valleja, der sich in Sed- schuan mit vrr Abteilung des Generals Barrera vereinigen sollte, allein in die Stadt eingezogen sein- Die Tie Abteihing Barreras sei durch schwierige Wege und ununterbrochene Kämpfe mit den feindlichen Abteilungen aufgehalten. Tie Verluste der Abteilung sollen sich ans 60 Prozent des gesamten Bestandes belaufen.
Krieg im Osten.
London, 2. Nov. Der russische Unterhändler Kras- ' sin überreichte dem Auswärtigen Amt «ine Note, in
um die Wette. Trostlos sah es aus — wie in ihrem Innern — für sie gab es keinen Frühling mehr.
Mi.t bitterem -Lächeln trat sie vom Fenster zurück. Das beste wäre, sie ginge und bereite sich von der drückenden Last ihres Daseins. Schon öfter war ihr dieser Gedanke gekommen; aber mit einer gewissen Scheu hatte sie ihn dann zurückgewiesen. Denn der Einfluß ihres Vaters war doch zu groß und seine Erziehung zur Wahrheit, zum Guten nicht ohne Nachhaltigkeit.
Und den Selbstmord hatte, er immer als schwerste Sünde hingestellt.
Und in Kabale und Liebe, wie sagte doch da der alte Miller zu seiner unglücklichen Luise:
'„Selbstmord ist die abscheulichste Sünde — und Gott daruin um Verzeihung bitten, heißt den Diebstahl zu bereuen, sobald man das Gestohlene in Sicherheit weiß."
Aber heute war sie in der rechten Stimmung, jenen unglücklichen Gedanken weiter ausznspinnen- Es brauchte ja niemand darum zu wissen, daß sie freiwillig gegangen war — konnte nicht verhängnisvoller Zufall an ihrem Tode schuld sein? Einige Tropfen ihres Schlafmittels mehr genommen — vorüber war alles — wer sollte da Verdacht schöpfen?
Sie wurde ordentlich fieberhaft erregt bei dem Ausmalen jenes Gedankens — je eher, je lieber. Aber die Eltern mußte sie vorher noch sehen. —
Beim Abendbrot drückte sie ihrem Gatten den Wunsch aus, den Abend bei den Eltern zuzubringen.
„Wie es Dir beliebt!" sagte er höflich.
„Möchtest Du mich nicht begleiten?" fragte sie ihn fast schüchtern.
^ Venoundert sah er sie ÄW.
„Ich bitte Dich herzig darum, Adalbert!" .
Und bittend streckte sie ihm die schmale, bleiche Hand entgegen.
der die Moskauer Regierung Widerspruch dagegen eri » hebt, daß die englische Regierung bolschewistische Tauch- Z boote in der Ostsee und im Schwarzen Meer angreijeil lasse, obgleich kein Kriegszustand zwischen den beiden Ländern bestehe. Ferner wird Verwahrung gegen die, Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte eingelegt. !
Havas meldet, die Bolschewisten haben mit IM 000 Mann das Heer Wrangels angegriffen. Eine Division Wrangels habe schwere Verluste erlitten. ^
Reuter meldet, in London lebenden Armeniern sei die Nachricht zngegangen, bei der Eroberung der Stadt! t Hadsch in durch die Türken seien 10Ö0Ü Armenier niedergcmacht worden. (?)
Warschau, 2. Nov. Polen hat den Vorschlag des Völkerbunds, im Gebiet von.Wilna eine Vnlk'sab- , stimmung stattfinden zu lassen, angenommen. . !
Berlin, 2. Nov. Ter erste öffentliche Parteitag« der Kommunistischen: Partei Deutschlands ist heute hier eröffnet worden.
Paris, 2. Nov. Tie Sozialisten des Departements Pns-de-Tome haben sich gestern gegen den Anschluß an die dritte Internationale ausgesprochen.
" Sport. ':
Fußball.
Di« Lizankettspiele am 3i. Oktober brachte» tilgende Ergebnisse: Kiels Wiirttembrrg: Stuttgarter Sportklub 1900—Stutt- garter Turn- und Sportsreunüe 1:1; Stuttgarter Kickers—F. Bij Ulm 94 2:0; Spieivereinlgung Cannstatt—Union Böckingech
2:1; Sportverein Feuerbach—B. f. B. Stuttgart 2:1; D.f.Rzj- Heilbronn—F. B. Zuffenhausen 3:1. — Kreis Südwest: F. Er Mühlburg—I. F. C. Pforzheim 0:2: ^B. f. R. Pforzheim-1. Ä E. Frelburg 1:4. — Kreis Odenwald: Piktvria Fcudcnhciin-4 Sportv. Darmstadt 4:1; Sportv. Waldhof—F. Bg. Sandhose^ 4:0: V. f. R. Mannheim—Epiclvg. Mannheim 07 3:0: I?
Bg. Neckarau—F. Bg. Schwetzingen 2:1: Phönix Mannheim—: Sportklub Kiiserial 2:1. — Kreis ... vg. Fürth—l
M.T. B. Fürth 7:0: 1. F. C. Nürnberg—1. F. E. Bamberg 6:0/
Der Fußballwcttkampf Süddeutschland—Westdeutschland findet am 12. Dezember d. I. in Saarbrücken, das Spiel Norddeutschland—Süddeutschland am 8. April in Karlsruhe und da« Rückspiel am 19. Juni 1921 in Hamburg statt. «
Rugby-Berbqn-sspiel.
V. f.B. Stuttgart—Heidelberger Ruderklub 1v:> Punkte (zwei Versuch« mit Treffer).
Hockey.
Süddeutschland—Norddcutschland 12:^:' V. f.B. Stuttgart- Turnverein „Hellas" Sachsenhausen 1:2: V. f. B. Stuttgart- Turnverein Frankfurt 1830 0:8; Heidelberger Hockeyklub—Turn-
Radfahren.
R. Huschke und E. Aberger werden in Italien «m der Radfernfahrt „Rund um die Lombardei" teilnchmen.
Schwimmen. -
Bei dem internationalen Schwimmfest in Wien gewann Gr»p- per-Augsburg das 200-Metcrschwimmen und da« 100 Meter- rücksnschwimmen. ' Die Meisterschaft im Springen h»lte Lech- ner-Defsau. , g
Vermischtes.
Hohes Alter. In München ist die Geilermeisterswitwe Margarete Pjentl, die am 15. Februar d. I. ihren 100. Geburtstag gestiert hatte,' gestorben.
Obfiregie. Die Regierung in Anhalt hat sämtliche Obstanlagen der Staatsdomänen in eigene Bewirtschaftung übernommen.
Fette Abfindung. Im Reichstag wurde «ine Anfrage eingebracht.' weil der einer Kriegsgsseilschast, deren Name leider nicht genannt wird, einige Maschinenschreiberinnen „Abfindungssummen" von 80- bi» 90 000 Mar« erhalten haben, weil ihnen durch die Auflösung „vorzeitig" gekündigt werden mußte. Welche „Abfindungen" werden Sa erst, d« Herr»» Direktor«» usw. erhalten.
Teure Schweine. In Elxleben bei Erfurt steigerten sich zwei Händler beim Einkauf von 2 Schweinen im Gesamtgewicht r»n 4 Zentnern gegenseitig auf 6800 Mark hinein.
Deutsche FscVpöst« werden," wi« der englisch« Handelsminister im Unterhan« mitteilte,' in steigendem Maß in England eingesührt. Trotz der großen staatliche« Geldbeiträge an die chemische Industrie Englands und des Verrat» der deutschen Fabrikgcheimnisse ist die deutsche Farbenindustrie als» höch nicht au» dem Felds zu schlagen gewesen. 1' ^.>.-.^2
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Er zögerte — es kam ihm so seltsam vor — seine Frau, die sonst immer so apathisch und gleichgültig war, in dieser weichen Stimmung; er wollte sie aber nicht kränken und sagte deshalb:
„Denn Dir daran soviel zu liege» scheint — ich habe nichts anderes vor. — Dann kann fth wohl den Wagen bestellen?"
Sie war an diesem Abend lieb und nett wie kange nicht, und beim Abschied sagte ihr Vater leise zu ihr:
„Ich habe mich über Euch gefreut — siehst Du, rs wird alles noch gut werden."
Sie neigte den blonden Kopf, daß <r die Tränen nicht sehen sollte, die verräterisch in ihrem Auge blinkten. Es wurde ihr gar zu schwer, zu gehen — immer Mieder mußte sie die Geliebten ansehen und küssen.
In der Haustür das Mädchen mit der in der Zuglust flackernden Lampe, die sie durch die vvrgehaltene Hand davor zu schützen suchte — der Vater mit der Pfeife und die Mutter mit dem großen, warmen, grauen ^ Tuch, beide so besorgt um sie — das Bild verfolgte sie auf ihrer Fahrt, während sie, in die seidenen Polster gelehnt, dahinfuhr.
„Ich bin doch müde geworden, Adalbert," sagte sie. „hoffentlich werde ich diese Nacht schlafen können."
Sie standen vor der Tür des Zimmers, als sir das sagte.
Ttie Zofe hatte ihr bereits den kostbaren Mantel und das Spitzentuch abgenommen, und das Licht aus der elektrischen Lampe siel hell auf ihr blasses Gesicht.
Ihr Gatte blickte sie lange an.
„Tu siehst bleich aus, Regina, und ich will wünschen, daß Du den ersehnten Schlaf finden wirst," entgegnete er freundlich, „gute Nacht!"
Alles, was in ihr gut war, drängte sie in diesem -Augenblick zu ihrem Mann — aber sie durste ihn ihre Bewegung nicht merken lassen. ^
._ (Fortsetzung solgt.) ^